Politik Kolumbien und ELN-Guerilla unterzeichnen Waffenstillstand

SDA

9.6.2023 - 19:47

ARCHIV - Die dritte Gesprächsrunde zwischen der kolumbianischen Regierung und der «Nationalen Befreiungsarmee» (ELN) endete mit einem Waffenstillstandsvertrag. (Archivfoto) Foto: Ariana Cubillos/AP/dpa
ARCHIV - Die dritte Gesprächsrunde zwischen der kolumbianischen Regierung und der «Nationalen Befreiungsarmee» (ELN) endete mit einem Waffenstillstandsvertrag. (Archivfoto) Foto: Ariana Cubillos/AP/dpa
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Die kolumbianische Regierung und die Guerillaorganisation ELN haben bei Friedensverhandlungen einen halbjährigen Waffenstillstand vereinbart. Die Feuerpause soll ab dem 3. August für 180 Tage gelten. Ein entsprechendes Abkommen präsentierten unter anderem der kolumbianische Präsident Gustavo Petro und der Antonio García genannte Anführer der marxistisch-leninistischen ELN am Freitag in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Die sogenannten Kuba-Abkommen beinhalteten auch eine Vereinbarung über die Beteiligung der Zivilgesellschaft am Friedensprozess.

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Die Gespräche in Havanna hatten am 2. Mai begonnen. Es handelte sich um die dritte Verhandlungsrunde, seit die linke Regierung von Petro, ein Ex-Guerillero der Gruppe M-19, die Gespräche mit der ELN (Nationale Befreiungsarmee) vergangenen November nach vier Jahren Pause wieder aufgenommen hatte. Die Vorgänger-Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque hatte 2019 nach einem Bombenanschlag der Gruppe auf eine Polizeiakademie in Bogotá mit 22 Todesopfern den Friedensprozess mit der ELN abgebrochen. Diesen begleitet neben anderen Ländern auch Deutschland. Ab dem 14. August sollen die Gespräche in Venezuela weitergehen.

Der Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär brach 1964 aus. Etwa 220 000 Menschen kamen seitdem ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Im Jahr 2016 unterschrieben die Regierung und die grösste Rebellengruppe Farc nach Gesprächen auf Kuba ein Friedensabkommen, einer neu gegründeten Partei der Ex-Kämpfer wurden fünf Parlamentsmandate garantiert. Einige sogenannte Farc-Dissidenten lehnten das Abkommen ab und gingen zurück in den Untergrund.