Deutschland«Krim ist weg» – Marine-Inspekteur tritt nach Welle der Empörung ab
SDA
23.1.2022 - 15:15
Nach umstrittenen Äusserungen zum Ukraine-Konflikt hat der Inspekteur der Deutschen Marine, Kay-Achim Schönbach, seinen Posten geräumt. Seine «unbedachten Äusserungen» lasteten zunehmend auf seinem Amt.
23.1.2022 - 15:15
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Um weiteren Schaden abzuwenden, halte er seinen Rückzug für geboten, erklärte der 56-Jährige am Samstagabend. Der Vizeadmiral hatte inmitten grösster Spannungen zwischen Russland und der Nato bei einem Auftritt in Indien Verständnis für Kremlchef Wladimir Putin geäussert. Zur russischen Annexion der ukrainischen Krim erklärte er: «Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nicht zurückkommen.»
Die Äusserungen lösten breite Empörung aus. Die ukrainische Regierung lud die deutsche Botschafterin Anka Feldhusen ins Aussenministerium in Kiew. Das Verteidigungsministerium in Berlin distanzierte sich von Schönbachs Äusserungen. Dieser werde «auf eigene Bitte» abgelöst und zunächst von Konteradmiral Jan Christian Kaack ersetzt, bis eine Nachfolge gefunden sei, hiess es am Samstagabend.
Schönbach hatte bei einem Auftritt in Indien mit Blick auf Putin erklärt: «Was er wirklich will, ist Respekt auf Augenhöhe. Und – mein Gott – jemandem Respekt entgegenzubringen, kostet fast nichts, kostet nichts. Also würde man mich fragen: Es ist leicht, ihm den Respekt zu geben, den er fordert – und den er vermutlich auch verdient.» Er sehe die grössere Bedrohung in China, sagte er. «Selbst wir, Indien, Deutschland, brauchen Russland, weil wir Russland gegen China brauchen», so Schönbach.
Seit der russischen Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 kämpfen im Osten der Ukraine von Moskau unterstützte Rebellen gegen die prowestliche Regierung in Kiew. Angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarsches in der Nähe der Ukraine wird im Westen befürchtet, dass der Kreml einen Einmarsch in das Nachbarland planen könnte. Schönbach sagte, dass sich Russland ukrainisches Territorium aneignen wolle, sei «Nonsens».
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, sparte auch nach dem Rückzug Schönbachs nicht mit Kritik. Der Eklat hinterlasse einen Scherbenhaufen und «stelle die internationale Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit Deutschlands – nicht nur aus ukrainischer Sicht – massiv in Frage», sagte er der «Welt». «Die Ukrainer fühlten sich bei dieser herablassenden Attitüde unbewusst auch an die Schrecken der Nazi-Besatzung erinnert, als die Ukrainer als Untermenschen behandelt wurden.»
In Kiew stellte sich der Oppositionspolitiker Illja Kywa hinter Schönbach und schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: «Er nannte die Dinge beim Namen. Ich glaube auch, dass weder die Rückgabe der Krim noch eine Nato-Mitgliedschaft noch ein EU-Beitritt möglich ist.» Eine Mitgliedschaft in der EU und Nato ist seit 2019 in der ukrainischen Verfassung als Ziel verankert. Russland fordert von dem Bündnis, schriftlich zu garantieren, dass Kiew kein Mitglied wird.
«Im Moment läuft die medizinische Behandlung der zahlreich Verletzten»
STORY: Bei einem Unfall mit einem Reisebus auf der A 9 bei Leipzig sind nach Angaben der Polizei mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Zudem gebe es zahlreiche Verletzte, hiess es. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Autobahn wurde am Mittwoch in beide Richtungen gesperrt. Autofahrer wurden gebeten, eine Rettungsgasse freizuhalten. Olaf Hoppe, Polizei Leipzig: «Wir als Polizei sind hier in jedem Fall mit 70, 80 Personen im Einsatz. Wir haben Unterstützung von der Bundespolizei, um die weiträumig abzusperren. Man kann glaube ich nachvollziehen, im Moment läuft hier die medizinische Behandlung von den zahlreichen Verletzten. Und Rettungskräfte sind hier vom Landkreis Nordsachsen im Einsatz. Auch zahlreich, wie – so nennt man das – es bei einem Massenanfall von Verletzten üblich ist.» Der Reisebus von Flixbus war zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Die Ursache ist bisher unbekannt – genauso wie die Frage, ob weitere Fahrzeuge beteiligt waren. Nach Angaben von Flix war der Bus auf dem Weg von Berlin nach Zürich. An Bord seien 53 Fahrgäste und 2 Fahrer gewesen.
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Nach Polizeiangaben wurden ausserdem mehrere Verletzte gemeldet
Der Reisebus war am Morgen zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz verunglückt
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Das Fahrzeug war aus noch unbekannter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt
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