Politik Lage im Irak beruhigt sich – Anhänger von Al-Sadr beenden Protest

SDA

30.8.2022 - 15:08

Kämpfer von Saraya al-Salam («Friedenskompanie»), dem militärischen Flügel des schiitischen Geistlichen Al-Sadr, sitzen in einem Fahrzeug. Nach der Gewalteskalation im Irak hat sich die Lage in der Hauptstadt Bagdad wieder beruhigt. Foto: Murtadha Ridha/AP/dpa
Kämpfer von Saraya al-Salam («Friedenskompanie»), dem militärischen Flügel des schiitischen Geistlichen Al-Sadr, sitzen in einem Fahrzeug. Nach der Gewalteskalation im Irak hat sich die Lage in der Hauptstadt Bagdad wieder beruhigt. Foto: Murtadha Ridha/AP/dpa
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Nach der Gewalteskalation im Irak hat sich die Lage in der Hauptstadt Bagdad wieder beruhigt.

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Anhänger des einflussreichen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr folgten am Dienstag dessen Anordnung und beendeten ihr Protestlager am Parlament. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sie ihre Zelte abbauten.

Die UN-Mission im Irak begrüsste die «gemässigte Erklärung» Al-Sadrs. «Zurückhaltung und Ruhe sind notwendig, damit die Vernunft siegt», schrieb sie auf Twitter. Der geschäftsführende irakische Regierungschef Mustafa al-Kasimi twitterte, Al-Sadrs Aufruf, die Gewalt zu beenden, sei der «Inbegriff des Patriotismus».

Der monatelange Machtkampf zwischen Al-Sadr und seinen politischen Kontrahenten war zuvor in Gewalt umgeschlagen. In der hochgesicherten Grünen Zone im Zentrum der Hauptstadt Bagdad lieferten sich Milizen beider Seiten Kämpfe. Al-Sadr befahl daraufhin am Dienstag seinen Anhängern, ihr Protestlager im Regierungsviertel zu beenden. In einer TV-Ansprache erklärte er, es mache ihn traurig, was passiert sei. Die Sicherheitskräfte hoben die Ausgangssperre in Bagdad wieder auf.

Al-Sadrs Bewegung war aus der Parlamentswahl im vergangen Oktober als stärkste Kraft hervorgegangen. Es gelang ihm aber nicht, eine Regierung zu bilden. Er weigerte sich dabei, mit den pro-iranischen Parteien zu kooperieren. In dieser politischen Pattsituation forderte Al-Sadr die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen, was seine Gegner ablehnen. Zugleich setzte der Prediger auf den Druck der Strasse.