Grossbritannien London: Rekordzahl von Migranten kommt über Ärmelkanal

SDA

24.6.2024 - 12:31

dpatopbilder - Eine Gruppe kurdischer Migranten aus dem Iran und dem Irak, deren Versuch, mit einem Boot das Vereinigte Königreich zu erreichen, gescheitert war, nachdem sie von der Polizei entdeckt worden waren, weigert sich am Strand von Ambleteuse, Nordfrankreich, an Land zurückzukehren. Foto: Bernat Armangue/AP
dpatopbilder - Eine Gruppe kurdischer Migranten aus dem Iran und dem Irak, deren Versuch, mit einem Boot das Vereinigte Königreich zu erreichen, gescheitert war, nachdem sie von der Polizei entdeckt worden waren, weigert sich am Strand von Ambleteuse, Nordfrankreich, an Land zurückzukehren. Foto: Bernat Armangue/AP
Keystone

Trotz der Versprechen des britischen Premierministers Rishi Sunak, die irreguläre Migration über den Ärmelkanal zu stoppen, hat die Zahl der Einreisen auf diesem Weg im ersten Halbjahr einen Rekordwert erreicht.

Seit Jahresbeginn setzten bisher 12 901 Menschen meist in kleinen Booten aus dem EU-Land Frankreich über, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Montag unter Berufung auf vorläufige Angaben des Innenministeriums in London meldete. Das waren 17 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und 8 Prozent mehr als im bisherigen Rekordhalbjahr 2022.

Premier Sunak hat Migration zu einem seiner wichtigsten Themen im Wahlkampf vor der Parlamentswahl am 4. Juli gemacht. Mit scharfen Gesetzen will der konservative Regierungschef die Boote stoppen.

So sollen alle Migranten, die ohne die notwendigen Papiere im Vereinigten Königreich ankommen, ohne Rücksicht auf ihre Herkunft nach Ruanda abgeschoben werden. Sie sollen dort Asyl beantragen, eine Rückkehr nach Grossbritannien ist nicht vorgesehen. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass das umstrittene Vorhaben umgesetzt wird. Die sozialdemokratische Labour-Partei, die die Wahl aller Voraussicht nach gewinnen wird, hat bereits angekündigt, die Ruanda-Politik zu streichen.

2022 kamen insgesamt 45 774 irreguläre Migranten in Grossbritannien an. Im Vorjahr sank die Zahl um gut ein Drittel. Kritikern geht das aber nicht weit genug. Sie sehen sich in den aktuellen Zahlen bestätigt.