Ukraine-Übersicht Kiews Truppen kämpfen um Stellungen am Ostufer des Dnipros

Agenturen/Red.

18.11.2023

Ein ukrainischer Soldat im Einsatz in der Nähe der umkämpften Stadt Awdijiwka.
Ein ukrainischer Soldat im Einsatz in der Nähe der umkämpften Stadt Awdijiwka.
LIBKOS/AP/dpa (Archivbild)

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums erzielen weder Russland noch die Ukraine bei ihren Kämpfen erhebliche Fortschritte. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/Red.

Ukrainische Truppen haben am Samstag versucht, russische Einheiten am Ostufer des Dnipros im Süden des Landes zurückzudrängen. Der ukrainische Generalstab teilte mit, seine Soldaten hätten dabei zwischen Freitag und Samstag zwölf Angriffe des russischen Militärs abgewehrt. Am Freitag hatte das ukrainische Militär gemeldet, es habe mehrere Brückenköpfe am Ostufer des Flusses in der teilweise von Russland besetzten Region Cherson gesichert.

Die ukrainischen Soldaten versuchten nun, die russischen Einheiten so weit wie möglich zurückzudrängen, um den Menschen am westlichen Ufer das Leben zu erleichtern, damit sie weniger beschossen würden, sagte die Sprecherin des ukrainischen Einsatzkommandos Süd, Natalja Humeniuk. Als Reaktion habe das das russische Militär unter anderem iranische Angriffsdrohnen eingesetzt.

Der Fluss bildet derzeit eine natürliche Trennlinie entlang der südlichen Front. Seit dem Rückzug aus der Stadt Cherson und über den Dnipro vor einem Jahr beschiessen die russischen Streitkräfte regelmässig Gemeinden auf der ukrainischen Seite des Flusses, um die ukrainischen Truppen daran zu hindern, auf die von Russland annektierte Krim vorzurücken.

Unterdessen schoss die ukrainische Luftabwehr 29 von 38 angreifenden Drohnen ab, wie ukrainische Militärvertreter mitteilten. Eine der Drohnen kam dennoch durch und traf eine Energieinfrastruktureinrichtung in der Region Odessa im Süden des Landes. Daraufhin waren 2000 Haushalte ohne Strom.

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums erzielen weder Russland noch die Ukraine bei ihren Kämpfen erhebliche Fortschritte. «Mit Einsetzen des kälteren Winterwetters in der Ostukraine gibt es nur wenige unmittelbare Aussichten auf grössere Veränderungen an der Frontlinie», teilte das Ministerium in London in seinem täglichen Update mit.

In der vergangenen Woche hätten die intensivsten Bodenkämpfe in drei Gebieten stattgefunden: im Raum Kupjansk an der Grenze zwischen den Gebieten Charkiw und Luhansk, rund um die Stadt Awdijiwka im Gebiet Donezk und am Fluss Dnipro im Gebiet Cherson, wo ukrainische Streitkräfte einen Brückenkopf auf dem eigentlich russisch besetzten Südufer errichtet haben.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ukrainische Truppen haben versucht, russische Einheiten am Ostufer des Dnipros im Süden des Landes zurückzudrängen.
  • Bei russischen Angriffen auf die Region Saporischschja im Südosten der Ukraine sind nach Behördenangaben zwei Sanitäter getötet worden.
  • Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz will die seit einem Jahr anhaltende Funkstille mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin irgendwann beenden.
  • Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums erzielen weder Russland noch die Ukraine bei ihren Kämpfen erhebliche Fortschritte.
  • Die Entwicklungen von Freitag findest du hier.
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  • 21.47 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 20.48 Uhr

    Selenskyj dankt Deutschland und kündigt Stärkung der Flugabwehr an

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Stärkung insbesondere der eigenen Flugabwehr angekündigt. Schritte zur Sicherung des Landes würden in den nächsten Wochen folgen, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Dabei dankte er Deutschland für die Zusage von weiteren Militärhilfen an die Ukraine.

    Anfang der Woche hatte die deutsche Bundesregierung angekündigt, die Militärhilfe für die Ukraine im kommenden Jahr von vier auf acht Milliarden Euro aufstocken zu wollen. Neben Deutschland bedankte sich Selenskyj auch bei Finnland und Litauen für neue Rüstungspakete.

    Die Flugabwehr spielt in den Überlegungen Kiews dabei eine besondere Rolle, auch wegen des kommenden Winters. «Je näher der Winter rückt, desto grösser werden die russischen Anstrengungen sein, die Angriffe zu verstärken», sagte Selenskyj. In der vergangenen Nacht hatte Russland einen der grössten Drohnenschwärme der vergangenen Wochen gegen sein Nachbarland geschickt. Immerhin sei es gelungen, fast 30 Drohnen abzufangen, lobte der ukrainische Staatschef.

  • 19.37 Uhr

    Ultranationalist Girkin will bei Präsidentenwahl in Russland antreten

    Der in Russland inhaftierte Ex-Geheimdienstoffizier und Ultranationalist Igor Girkin, bekannt unter dem Pseudonym Igor Strelkow, hat seine Kandidatur für die Präsidentenwahl 2024 verkündet. Seine Kandidatur sei eine Chance der nationalen Kräfte, «sich angesichts der äusseren und inneren Gefahren zu vereinen», las ein Vertrauter Girkins dessen Brief vor, wie aus einem Video des unabhängigen Internetportals Sota hervorgeht. Girkin gilt zwar als Befürworter des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, zugleich jedoch als scharfer Kritiker von Präsident Wladimir Putin.

    Der frühere Offizier des Inlandsgeheimdienstes FSB leitete 2014 den Aufstand prorussischer Separatisten im ukrainischen Donbass-Gebiet. Wegen seiner Rolle beim Abschuss einer Passagiermaschine über der Ostukraine wurde er in den Niederlanden wegen Mordes verurteilt. In Russland lebte Girkin lange unbehelligt und konnte sogar die eigene Militärführung als inkompetent kritisieren, als liberale Politiker schon längst wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee verhaftet worden waren.

    Im Sommer allerdings, kurz nach dem kurzlebigen Aufstand des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin, wurde Girkin dann wegen angeblicher Aufrufe zu Terroraktionen festgenommen und ist seitdem in U-Haft. Beobachter gehen davon aus, dass Girkin, der Putin Schwäche, Entschlusslosigkeit und feige Mittelmässigkeit vorgeworfen hat, dem Image des Kremlchefs bei dessen nationalistischer Wählerschaft zunehmend schadete. Eine Zulassung Girkins zur Wahl gilt als unwahrscheinlich.

  • 18.48 Uhr

    Russische Ärzte bitten Putin um Freilassung von Künstlerin

    Mehr als hundert Ärzte in Russland rufen in einen offenen Brief den russischen Präsident Wladimir Putin zur Freilassung der inhaftierten Künstlerin Alexandra «Sascha» Skotschilenko auf. «Als Ärztegemeinschaft sind wir in grosser Sorge um Saschas Gesundheit», hiess es in dem Brief, der am Samstag in Onlinenetzwerken und von unabhängigen russischen Nachrichtenportalen veröffentlicht wurde.

    Die 33-jährige Künstlerin war am Donnerstag wegen ihrer Kritik an Russlands Militäroffensive in der Ukraine zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sie sei der «Verbreitung von Falschinfomationen über die Armee» für schuldig befunden worden, hiess es in der Urteilsbegründung.

    Die Ärzte verwiesen in ihrem offenen Brief auf zahlreiche gesundheitliche Probleme der Künstlerin, die unter anderem einen angeborenen Herzfehler hat und unter Zöliakie leidet, einer durch Glutenunverträglichkeit verursachten Krankheit.

    Bei Skotschilenko seien eine Reihe «schwerer chronischer Erkrankungen» diagnostiziert worden, die eine angemessene medizinische Behandlung sowie eine spezielle Diät erforderten, schrieben die Ärzte. Wenn sie im Gefängnis bleibe, könne dies zu einer erheblichen Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes führen.

  • 18.01 Uhr

    Ukrainische Truppen kämpfen um Stellungen am Ostufer des Dnipros

    Ukrainische Truppen haben versucht, russische Einheiten am Ostufer des Dnipros im Süden des Landes zurückzudrängen. Der ukrainische Generalstab teilte mit, seine Soldaten hätten dabei zwischen Freitag und Samstag zwölf Angriffe des russischen Militärs abgewehrt. Am Freitag hatte das ukrainische Militär gemeldet, es habe mehrere Brückenköpfe am Ostufer des Flusses in der teilweise von Russland besetzten Region Cherson gesichert.

    Nach den Vorstössen ukrainischer Truppen über den Dnipro bei Cherson im Süden der Ukraine dauern die schweren Kämpfe in der Region an.
    Nach den Vorstössen ukrainischer Truppen über den Dnipro bei Cherson im Süden der Ukraine dauern die schweren Kämpfe in der Region an.
    Mstyslav Chernov/AP/dpa

    Die ukrainischen Soldaten versuchten nun, die russischen Einheiten so weit wie möglich zurückzudrängen, um den Menschen am westlichen Ufer das Leben zu erleichtern, damit sie weniger beschossen würden, sagte die Sprecherin des ukrainischen Einsatzkommandos Süd, Natalja Humeniuk. Als Reaktion habe das das russische Militär unter anderem iranische Angriffsdrohnen eingesetzt.

    Der Fluss bildet derzeit eine natürliche Trennlinie entlang der südlichen Front. Seit dem Rückzug aus der Stadt Cherson und über den Dnipro vor einem Jahr beschiessen die russischen Streitkräfte regelmässig Gemeinden auf der ukrainischen Seite des Flusses, um die ukrainischen Truppen daran zu hindern, auf die von Russland annektierte Krim vorzurücken.

  • 17.12 Uhr

    Mordfall Politkowskaja: Täter mit Tapferkeitsorden ausgezeichnet

    Ein vorzeitig aus der Haft entlassener Beteiligter an der Ermordung der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja ist nach Medienangaben nun in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgezeichnet worden. Dem Mann sei der Tapferkeitsorden verliehen worden, berichtete der russische Telegram-Nachrichtenkanal Baza unter Berufung auf eine Bekannte des Täters. 2014 war er in dem Mordfall zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Erst vor wenigen Tagen waren seine Entlassung und Begnadigung bekannt geworden. Demnach kämpft er bereits seit Ende 2022 in der Ukraine.

    Politkowskaja war Journalistin der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta». Im Oktober 2006 war sie vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen worden. Für das Attentat, das für weltweites Entsetzen sorgte, wurden mehrere Männer aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus verurteilt. Der nun freigelassene Mann soll die für ihre kritische Tschetschenien-Berichterstattung geschätzte Journalistin vor ihrer Tötung beschattet haben lassen. Politkowskajas Familie vermutet hinter dem Mord ein politisches Motiv und fordert bis heute eine vollständige Aufklärung.

    Nach Bekanntwerden der Freilassung des Mittäters sprachen Politkowskajas Kinder von «Ungerechtigkeit und Willkür». «Für uns ist diese ‹Begnadigung› kein Beweis für die Sühne und Reue des Mörders», schrieben sie in einer Stellungnahme.

  • 16.45 Uhr

    Behörden: Zwei Tote bei russischen Angriffen in ukrainischer Region Saporischschja

    Bei russischen Angriffen auf die Region Saporischschja im Südosten der Ukraine sind nach Behördenangaben zwei Sanitäter getötet worden. Bei einem Raketeneinschlag in dem Dorf Komyschuwacha nahe der Front seien zunächst vier Einwohner verletzt worden, erklärte die ukrainische Polizei.

    Nach dem Eintreffen von Rettungskräften vor Ort habe es einen weiteren Angriff gegeben, bei dem zwei Sanitäter getötet und drei weitere verletzt wurden.

  • 16.16 Uhr

    Deutsche Luftwaffe schützt Nato-Ostflanke mit spanischen Piloten in Estland

    Die deutsche Luftwaffe hat sich erneut am Schutz der Nato-Ostflanke beteiligt. Gemeinsam mit spanischen Fliegern haben deutsche Piloten in der vergangenen Woche im Nato-Auftrag den Himmel über den an Russland grenzenden Nato-Mitgliedern Estland, Lettland und Litauen überwacht. Dazu wurden nach Angaben der Luftwaffe 40 Soldaten und drei Eurofighter auf dem estnischen Militärflughafen Ämari stationiert, die in die spanische Mission integriert waren und nun wieder nach Deutschland zurückverlegt werden.

    Bei dem Einsatz patrouillierten spanische und deutsche Kampfjets in gemischten Rotten den Luftraum. «Wir haben unsere Kräfte eingebracht, um die Mission der Spanier zu verstärken und zu unterstützen. Das hat sehr gut funktioniert», sagte Oberstleutnant Georg Hummel, der das deutsche Einsatzkontingent in Ämari führte, der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.»

    Nach Angaben von Hummel mussten die Eurofighter-Besatzungen aus Deutschland und Spanien in der gemeinsamen Einsatzwoche einmal zu einem «Alpha Scramble» genannten Alarmstart aufsteigen, um ein ohne elektronische Kennung fliegendes russisches Militärflugzeug im internationalen Luftraum über der Ostsee zu identifizieren. Dazu kamen tägliche Übungseinsätze.

    Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die Nato sichert deshalb bereits seit 2004 den baltischen Luftraum. Dazu verlegen die Verbündeten im regelmässigen Wechsel Kampfflugzeuge samt Personal in die Ostseestaaten im Nordosten Europas.

  • 13.42 Uhr

    Scholz will wieder mit Putin reden — Aber kein konkreter Zeitpunkt

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz will die seit einem Jahr anhaltende Funkstille mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin irgendwann beenden. «Ich werde mit ihm reden», sagte er bei einem Bürgergespräch in Nuthetal bei Potsdam. Einen Zeitpunkt für ein Gespräch nannte er aber nicht. Man könne da nicht nach dem Motto verfahren: «Ich geh mal mit jemandem Kaffee trinken, und wir werden uns schon am Ende einigen.» Derzeit lasse Putin nicht erkennen, «dass er irgendwie sich auf irgendetwas einlassen würde».

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz will irgendwann wieder mit Putin reden.
    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz will irgendwann wieder mit Putin reden.
    Kay Nietfeld/dpa (Archivbild)

    Scholz und Putin haben zuletzt am 2. Dezember vergangenen Jahres telefoniert. Der Kanzler hat immer wieder gesagt, dass er grundsätzlich zu weiteren Gesprächen bereit sei, aber dass dazu auch Bewegung bei Putin Bewegung erkennbar sein müsse.

    Der Kanzler warnte bei der Veranstaltung in seinem Wahlkreis auch davor, den Einfluss Deutschlands in der Welt zu überschätzen und zitierte seinen Vorgänger Helmut Schmidt (Kanzler von 1974 bis 1982), der Deutschland als «Mittelmacht» bezeichnet hatte. Scholz sagte dazu: «Deutschland ist eine Mittelmacht, und es ist gut, wenn wir uns nicht grösser finden, als wir wirklich sind.»

  • 13.17 Uhr

    Grossbritannien: Weder Russland noch Ukraine machen Fortschritte

    Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums erzielen weder Russland noch die Ukraine bei ihren Kämpfen erhebliche Fortschritte. «Mit Einsetzen des kälteren Winterwetters in der Ostukraine gibt es nur wenige unmittelbare Aussichten auf grössere Veränderungen an der Frontlinie», teilte das Ministerium in London in seinem täglichen Update mit.

    In der vergangenen Woche hätten die intensivsten Bodenkämpfe in drei Gebieten stattgefunden: im Raum Kupjansk an der Grenze zwischen den Gebieten Charkiw und Luhansk, rund um die Stadt Awdijiwka im Gebiet Donezk und am Fluss Dnipro im Gebiet Cherson, wo ukrainische Streitkräfte einen Brückenkopf auf dem eigentlich russisch besetzten Südufer errichtet haben.

    «Keine Seite hat in einem dieser Gebiete wesentliche Fortschritte erzielt», schrieben die Briten beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter). «Russland erleidet weiterhin besonders schwere Verluste rund um Awdijiwka.» Augenzeugenberichte legten nahe, dass kleine Drohnen und Artillerie - vor allem Streumunition - weiterhin eine wichtige Rolle spielten, um Angriffe der Gegenseite zu stören.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

  • 10.18 Uhr

    Vier finnisch-russische Grenzübergänge geschlossen

    Nach einer Zunahme der Zahl von Migranten hat Finnland in der Nacht zum Samstag vier seiner neun Grenzübergänge zu Russland geschlossen. Betroffen seien die Stationen Vaalimaa, Nuijamaa, Imatra und Niirala im Südosten des Landes, teilte der Grenzschutz mit. Geöffnet bleiben sollte in der Gegend nur der für Züge vorgesehene Übergang Vainikkala.

    Die Schliessung soll drei Monate dauern und ist nach Angaben der Regierung eine Reaktion auf die steigende Zahl von Migranten. Helsinki wirft Russland vor, Menschen ohne die erforderlichen Papiere über die Grenze zu lassen, wo sie Asyl beantragen. Asylanträge werden jetzt nur noch an den Hunderte Kilometer weiter nördlich gelegenen Grenzstationen Salla und Vartius angenommen. Den Schritt hatte Finnland am Donnerstag angekündigt.

    Am Freitag hatte die Zahl der Asylbewerber ohne ausreichende Reisedokumente noch einmal deutlich zugenommen. Nach Angaben des finnischen Grenzschutzes im Südosten des Landes wurden 163 Asylsuchende registriert. Das waren mehr als doppelt so viele wie in der gesamten Vorwoche.

  • 10.12 Uhr

    Schäden an Infrastruktur in Ukraine nach schwerem Drohnenangriff

    Bei schweren russischen Drohnenangriffen sind in den südukrainischen Gebieten Saporischschja und Odessa nach Angaben aus Kiew Objekte der Energieinfrastruktur getroffen worden. Landesweit seien in der Nacht zum Samstag 29 der 38 gestarteten Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed abgefangen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe auf ihrem Telegram-Kanal mit. Laut der Kommandostelle Süd der ukrainischen Streitkräfte brach durch den Drohneneinschlag in Odessa ein Brand in einem Verwaltungsgebäude eines Energiekomplexes aus. Eine Person sei verletzt, das Feuer inzwischen unter Kontrolle gebracht worden, hiess es.

    In Saporischschja seien vier von acht Drohnen abgefangen worden, teilte Militärgouverneur Jurij Malaschko auf Telegram mit. Es seien aber auch mehrere Infrastrukturobjekte getroffen worden, wodurch dort ein Feuer ausgebrochen sei. Verletzte habe es nicht gegeben.

    Neben den Gebieten Odessa und Saporischschja meldeten auch die benachbarten Regionen Mykolajiw und Cherson, die Hauptstadt Kiew und das westukrainische Chmelnytzkyj Angriffe in der Nacht. Seit vergangenem Herbst hat Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine systematisch Objekte der Energieversorgung des Nachbarlands angegriffen. Auch in diesem Winter rechnet Kiew mit gezielten Angriffen Moskaus gegen die eigene Strom-, Wärme- und Wasserversorgung.

  • 9.41 Uhr

    Selenskyj: Ukraines Rüstungsindustrie liefert

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist mit der aktuellen Leistung der Rüstungsindustrie seines Landes zufrieden. Auch unter Kriegsbedingungen erreiche sie erhöhte Produktionsziele, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft unter Berufung auf einen Bericht des Ministeriums für strategische Industrien. «Und das ist wichtig», betonte er.

    Bei Beratungen mit seinem Verteidigungsminister Rustem Umjerow sei auch über die Umsetzung des ukrainischen Raketenbauprogramms gesprochen worden. «Jeder sieht, dass seine Ergebnisse immer weitreichender werden, angenehm für die Ukraine und genauso unangenehm für den Feind, wie es notwendig ist.» Aktuell setzt die Ukraine auf dem Schlachtfeld überwiegend Raketen ein, die von US-amerikanischen oder europäischen Partnern geliefert werden.