GrossbritannienLondon will Flugabwehr der Ukraine stärken – Polen trauert um Opfer
SDA
19.11.2022 - 16:47
Angesichts des massiven Raketenbeschusses durch Russland will Grossbritannien die Ukraine stärker bei der Abwehr der Angriffe aus der Luft unterstützen. Bei seinem ersten Besuch in Kiew sagte der neue britische Premierminister Rishi Sunak am Samstag weitere Hilfen von umgerechnet knapp 57,5 Millionen Euro zu, die Dutzende Geschütze zur Flugabwehr umfassen und zum Schutz der Bevölkerung und Infrastruktur beitragen sollen. Im Osten der Ukraine tobten weiter schwere Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen. In Polen wurde wenige Tage nach dem Raketeneinschlag im Grenzgebiet zur Ukraine eines der beiden Todesopfer gedacht.
Keystone-SDA
19.11.2022, 16:47
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Sunak: «Wir sind den ganzen Weg bei euch»
Grossbritannien will der Ukraine 125 Flugabwehrgeschütze und Technologie zur Drohnenabwehr bereitstellen, wie die Regierung im Zuge von Sunaks Besuch mitteilte. Anfang November hatte das britische Verteidigungsministerium dem Land bereits eine Lieferung von 1000 Flugabwehrraketen zugesagt. Ausserdem wollen die Briten ihr Ausbildungsangebot für die ukrainischen Streitkräfte stärken und Armeemediziner und -ingenieure zur Unterstützung schicken.
Sunak wurde bei leichtem Schneefall vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Empfang genommen, wie Bilder zeigten, die über Selenskyjs Telegram-Kanal verbreitet wurden. «Grossbritannien weiss, was es heisst, für Freiheit zu kämpfen. Wir sind den ganzen Weg bei euch», schrieb Sunak auf Twitter. Sein Vorgänger Boris Johnson gehörte zu den ersten hochrangigen Vertretern des Westens, die Kiew wenige Wochen nach Beginn der russischen Invasion besuchten, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden.
Polen trauert um Opfer des Raketeneinschlags
Im kleinen ostpolnischen Dorf Przewodow sechs Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt wurde ein 62 Jahre alter Lagerverwalter – begleitet von militärischen Ehren – beigesetzt. Der Mann war am Dienstag beim Einschlag einer Rakete gestorben. Bilder des polnischen Fernsehens zeigten grosse Trauerkränze mit Schleifen in den Farben der polnischen und ukrainischen Flagge.
Der Westen geht zurzeit davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde und schliesslich polnisches Staatsgebiet traf. Unmittelbar nach der Explosion war in Medienberichten aber auch von einer russischen Rakete die Rede. Das Staatsbegräbnis für das zweite Todesopfer war für Sonntag geplant.
Bericht zu Ermittlungsergebnissen erwartet
An der Einschlagstelle gingen die Ermittlungen unterdessen weiter. «Alle uns vorliegenden Informationen deuten darauf hin, dass es sich um einen unglücklichen Unfall handelte, bei dem eine der ukrainischen Raketen, die eine russische Rakete zum Absturz bringen sollte, auf das Gebiet unseres Landes fiel», betonte Polens Innenminister Mariusz Kaminski am Samstag. Er kündigte an, man werde die Untersuchungsergebnisse in einem Bericht vorstellen.
Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagte, falls nötig würden die polnischen Ermittler auch in die Ukraine reisen, um den heiklen Vorfall aufzuklären. Selenskyj geht weiterhin davon aus, dass eine russische Rakete Polen traf. Er schränkt aber ein, dass er nicht mit absoluter Sicherheit wisse, was passiert sei.
Schwere Kämpfe im ostukrainischen Donezk
Das russische Verteidigungsministerium meldete die Abwehr aller ukrainischen Angriffsversuche im Gebiet Luhansk und eigene Angriffe im südlich davon gelegenen Gebiet Donezk in der Ostukraine. Gerade die Kämpfe im Gebiet Donezk haben zuletzt deutlich an Intensität zugenommen. Ein ukrainischer Soldat berichtete in sozialen Netzwerken von den bisher schwersten Kämpfen, seit er an die Front nahe der Kleinstadt Bachmut versetzt worden sei. Bachmut ist Teil des ukrainischen Verteidigungsriegels östlich des Ballungsraums zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Seit Monaten versuchen Söldner der sogenannten Wagner-Gruppe die Kleinstadt zu erstürmen, zuletzt wurden weitere russische Einheiten in die Region verlegt.
Russlands Ostseeflotte will Grossmanöver im Winter starten
Die russische Ostseeflotte bereitet zahlreiche grosse Militärübungen vor. «In der Winterausbildungszeit ist auf den Übungsplätzen der Baltischen Flotte die Durchführung einiger Dutzend Grossmanöver auf verschiedenen Ebenen geplant – unter Einbeziehung von Panzer- und motorisierten Schützeneinheiten, Luftabwehr-, Funk-, Artillerie- und Aufklärungstrupps sowie der Luftwaffe der Flotte», teilte der Pressedienst der Ostseeflotte der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Die Ostseeflotte liegt in der russischen Exklave Kaliningrad.
Das Ausbildungsjahr beginnt in den Streitkräften am 1. Dezember. Zur Ostseeflotte gehört seit 2016 mit der Bildung des 11. Armeekorps auch eine grössere Heereseinheit. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass dieses Korps mit einer zusätzlichen motorisierten Schützendivision verstärkt worden ist. Das russische Militär begründete die Aufrüstung mit der hohen Aktivität der Nato an Russlands Westgrenzen.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
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Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
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USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
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