Abstimmung in Belarus Verfassungsreferendum soll Lukaschenkos Macht ausbauen

AFP/tchs

20.1.2022

Erhält Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko noch mehr Macht durch das geplante Verfassungsreferendum?
Erhält Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko noch mehr Macht durch das geplante Verfassungsreferendum?
Bild: Nikolay Petrov/BelTA/AP/dpa

Bereits im Jahr 2020 kündigte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ein Verfassungsreferendum an. Kritik kommt aus der Exil-Opposition.

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Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat das von ihm 2020 angekündigte Verfassungsreferendum auf den 27. Februar festgesetzt. Dies teilte das Büro des Präsidenten am Donnerstag in Minsk mit. Ende Dezember hatten die Behörden die Änderungen vorgestellt, die dem seit fast 30 Jahren amtierenden Präsidenten stärkere Machtbefugnisse und nach seiner Amtszeit Immunität sichern sollen. Zudem soll auch das Verbot der Stationierung von Atomwaffen auf belarussischem Gebiet gestrichen werden.

Zu den vorgeschlagenen Änderungen gehören eine lebenslange Immunität ehemaliger Präsidenten vor Gericht und die Einführung einer Begrenzung auf zwei Amtszeiten für Lukaschenkos Nachfolger. Während die Verfassung zuvor keine Begrenzung vorsah, würde die neue Regelung ab dem Amtsantritt eines neuen Präsidenten gelten, was es dem heute 67-jährigen Lukaschenko ermöglichen würde, bis 2035 an der Macht zu bleiben, wenn er 2025 wiedergewählt wird.



Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja erklärte aus ihrem Exil in Litauen, es gebe keine Möglichkeit, die vorgeschlagenen Änderungen «frei zu diskutieren». Sie betonte, das Einzige, was den Interessen der Belarussen entspreche, sei «die demokratische Wahl eines neuen Präsidenten nach internationalen Standards und erst nach der Freilassung aller politischen Gefangenen».

Lukaschenko hatte angesichts der Proteste gegen seine umstrittene Wiederwahl im August 2020 angedeutet, nach einem Verfassungsreferendum könnten Neuwahlen abgehalten werden.