Weitere Grossproteste gegen ein kontroverses Einbürgerungsgesetz erschüttern Indien. Zehntausende Menschen demonstrierten am Dienstag allein in der Stadt Kolkata.
Das in der Vorwoche verabschiedete Gesetz soll illegal eingereisten Migranten aus drei mehrheitlich muslimischen Nachbarländern die Einbürgerung erleichtern – wenn sie keine Muslime sind. Konkret geht es um Verfolgte religiöser Minderheiten aus Afghanistan, Bangladesch und Pakistan wie Hindus, Christen, Sikhs, Buddhisten, Jaina und Parsen.
In Kolkata führte die Regierungschefin des Bundesstaates, Mamata Banerjee, die Proteste an. Sie gehört einer anderen Partei als der hindunationalistische Premierminister Narendra Modi an. Sie sagte, dass es Modis Partei alleine darum gehe, den Islam zu unterdrücken.
Neben der Kritik, dass das Gesetz Muslime diskriminiere, befürchten Menschen in der Grenzregion einen Zustrom von Migranten.
Modi reagierte am Dienstag auf die Vorwürfe: «Die Oppositionsparteien schaffen eine Atmosphäre aus Angst und Lügen betreffend des Einbürgerungsgesetzes. Beim Gesetz geht es um verfolgte Menschen in den drei Ländern, und es wird die Rechte indischer Staatsbürger in keiner Weise beeinflussen – egal ob sie nun Hindus oder Muslime sind.»
In den vergangenen Tagen gab es bei Protesten gegen das Gesetz gewaltsame Zusammenstösse zwischen Polizisten und Demonstranten. Es gab mehrere Tote und Dutzende Menschen wurden verletzt.
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