Russland Medien: Ukrainer rücken in strategisch wichtige Stadt Kupjansk vor

SDA

10.9.2022 - 11:19

Zerstörte Fahrzeuge stehen auf einer Straße in der Region Charkiw, südöstlich von Charkiw. Die Ukraine hat diese Woche nach eigenen Angaben große Gebiete in der Region Charkiw zurückerobert. Foto: David Ryder/ZUMA Press Wire/dpa
Zerstörte Fahrzeuge stehen auf einer Straße in der Region Charkiw, südöstlich von Charkiw. Die Ukraine hat diese Woche nach eigenen Angaben große Gebiete in der Region Charkiw zurückerobert. Foto: David Ryder/ZUMA Press Wire/dpa
Keystone

Mehr als ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs nimmt die ukrainische Gegenoffensive in der östlichen Region Charkiw offenbar weiter Fahrt auf. Ukrainische Medien veröffentlichten am Samstagvormittag ein Foto, das mehrere Soldaten mit einer ukrainischen Flagge im Zentrum der strategisch wichtigen und bislang von Russlands Truppen besetzten Stadt Kupjansk zeigen soll. Unter Berufung auf Mitglieder von Regional- und Kommunalverwaltung schrieb etwa das Portal Ukrajinska Prawda: «Die ukrainischen Streitkräfte haben Kupjansk befreit.» Eine offizielle Bestätigung des Generalstabs gab es dafür zunächst nicht.

Die Kleinstadt Kupjansk ist wegen ihres direkten Bahnanschlusses an Russland als Verkehrsknotenpunkt wichtig für die Versorgung des gesamten russischen Truppenverbands um das südwestlich gelegene Isjum. Durch den Vorstoss der Ukrainer droht dort nun mehr als 10 000 russischen Soldaten die Einkesselung. Informationen in sozialen Netzwerken, die Russen seien bereits aus Isjum geflohen, konnten zunächst ebenfalls nicht überprüft werden.

Auch mithilfe westlicher Waffen hat die ukrainische Armee vor einigen Wochen mit einer Gegenoffensive begonnen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach zuletzt von mehr als 30 zurückeroberten Siedlungen in der Region Charkiw. Die russischen Besatzer wiederum kündigten schon vor Tagen die Evakuierung von Zivilisten aus mehreren Orten – darunter Kupjansk und Isjum – an. Viele internationale Militärexperten sehen Russlands Armee, die vor mehr als sechs Monaten in die Ukraine einmarschiert ist, angesichts der jüngsten Gebietsverluste in einer schweren Krise.