Russland Medienbericht: Wagner-Chef verdient kräftig am Krieg

SDA

25.4.2023 - 15:47

Der Krieg ist für den Chef der Wagner Gruppe, Jewgeni Prigoschin, durch verschiedene Leistungen eine lukrative Einnahmequelle. Foto: Uncredited/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung
Der Krieg ist für den Chef der Wagner Gruppe, Jewgeni Prigoschin, durch verschiedene Leistungen eine lukrative Einnahmequelle. Foto: Uncredited/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung
Keystone

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat nach Recherchen unabhängiger Journalisten an dem Krieg in der Ukraine durch Verträge mit dem Verteidigungsministerium in Moskau kräftig verdient.

Keystone-SDA

Das Medienportal Moschem objasnit berichtete am Dienstag, dass Prigoschins Firmen durch diese Verträge 2022 eine Rekordsumme von 4,7 Milliarden Rubel (etwa 51 Millionen Franken) eingestrichen hätten. 2021 waren es 1,9 Milliarden Rubel gewesen.

Demnach verdiente der Vertraute von Präsident Wladimir Putin etwa mit Verpflegung von Soldaten und dem Bau von Kasernen für das Verteidigungsministerium mehr Geld als in der Zeit vor dem Krieg. Prigoschin äusserte sich zu dem Bericht zunächst nicht.

Die Journalisten hatten dazu die Finanzunterlagen verschiedener Firmen Prigoschins verglichen. Zwar kritisierten Prigoschin und die Wagner-Kämpfer immer wieder offen das Ministerium. Den Geschäften zwischen den privaten und staatlichen Strukturen tue dies aber keinen Abbruch, hiess es auf dem Portal, das von dem im Ausland lebenden russischen Geschäftsmann Michail Chodorkowski mitfinanziert wird.

Unabhängig von den Aufträgen des Verteidigungsministeriums erhalten Prigoschins Firmen auch hoch dotierte Aufträge des Kremls. Nach Recherchen des unabhängigen Portals Wjorstka verdienten die Firmen auch mit der Essensversorgung in Bildungseinrichtungen und Krankenhäusern im vergangenen Jahr 4,4 Milliarden Rubel. Prigoschins Armee ist nicht nur in der Ukraine im Einsatz, sondern etwa auch auf dem afrikanischen Kontinent.