Inklusions-InitiativeMenschen mit Behinderungen fordern «effektive Gleichstellung»
gg, sda
27.4.2023 - 15:10
1,7 Millionen Menschen mit Behinderungen stossen in der Schweiz auf zahlreiche Barrieren. Obwohl ihre Rechte Menschenrechte sind, sind sie gesellschaftlich vielfach ausgeschlossen. Nun wird eine Initiative lanciert.
Keystone-SDA, gg, sda
27.04.2023, 15:10
27.04.2023, 15:20
SDA
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Am Donnerstag wurde die Inklusions-Initiative lanciert.
Obwohl die Bundesverfassung seit dem Jahr 2000 die Diskriminierung aufgrund einer Behinderung verbietet, gibt es laut den Initianten praktisch in jedem Lebensbereich Benachteiligungen.
Die Initiative fordert, dass Gleichstellung, Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen garantiert sein müssen.
An der Medienkonferenz nahmen mehrere Menschen mit Behinderung teil, die auf Alltagshürden aufmerksam machten.
Die 1,7 Millionen Menschen mit Behinderungen stossen in der Schweiz auf zahlreiche Barrieren. Obwohl ihre Rechte Menschenrechte sind, schliesst sie die Gesellschaft vielfach aus. Um dem entgegenzuwirken, hat ein breites Netzwerk die Inklusions-Initiative lanciert.
Das Netzwerk aus Menschen mit Behinderungen, Zivilgesellschaft, Fachorganisationen und Verbänden machte am Donnerstag vor den Medien in Bern deutlich, welche Barrieren bestehen: Es gebe kaum einen Bereich ohne Benachteiligungen, obwohl die Bundesverfassung seit 2000 ausdrücklich Diskriminierungen aufgrund einer Behinderung verbietet, so der Tenor.
So müssten Menschen mit Behinderungen oft im Heim leben. Arbeitsplätze blieben ihnen verwehrt, obwohl sie arbeiten wollten. Der Zugang zu vielem scheitere an fehlenden Anpassungen. «Es braucht nun eine effektive Gleichstellung», sagte Daniela Enzler von Amnesty International Schweiz.
Neuer Verfassungsartikel
Die eidgenössische Volksinitiative «Für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (Inklusions-Initiative)» will laut den Urhebern das, was für Menschen ohne Behinderung selbstverständlich ist: über die eigene Lebensgestaltung zu entscheiden. Gleichstellung, Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen müssten garantiert sein.
Heute steht in der Bundesverfassung: «Das Gesetz sieht Massnahmen zur Beseitigung von Benachteiligungen der Behinderten vor.» Diesen Absatz unter Artikel 8 zur Rechtsgleichheit möchten die Initiantinnen und Initianten streichen. Stattdessen soll ein separater Artikel 8a Eingang in die Verfassung finden.
Demnach muss das Gesetz für die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne Behinderungen in allen Lebensbereichen sorgen: «Menschen mit Behinderungen haben im Rahmen der Verhältnismässigkeit Anspruch auf die dafür erforderlichen Unterstützungs- und Anpassungsmassnahmen, insbesondere auf personelle und technische Assistenz.»
Zudem sollen Menschen mit Behinderungen gemäss Verfassung das Recht haben, ihre Wohnform und den Ort, an dem sie wohnen, frei zu wählen; sie sollen im Rahmen der Verhältnismässigkeit Anspruch auf die dafür erforderlichen Unterstützungs- und Anpassungsmassnahmen haben.
«Lassen wir uns nicht behindern»
An der Medienkonferenz nahmen mehrere Menschen mit Behinderungen teil und machten auf verschiedene Alltagshürden aufmerksam. Weil nötige bauliche oder technische Anpassungen nicht vorgenommen würden, sei der Zugang etwa zum öffentlichen Verkehr, zu einer Ausbildung, zur Arztpraxis oder zum Restaurant erschwert oder gar unmöglich. Eingeschränkt seien Menschen mit Behinderungen auch bei der Ausübung der politischen Rechte.
Die heute vom Assistenzbeitrag erfassten Lebensbereiche sind laut dem Initiativkomitee zu eng gefasst. Beispielsweise könne sich ein Mensch mit Sprechbehinderung mit dem heutigen System nicht die benötigte Verbalassistenz leisten, um einer Arbeit nachzugehen. Eine gehörlose Person, die sich politisch engagieren möchte, benötige eine Gebärdendolmetscherin. Das heutige System sehe dies nicht vor.
«Lassen wir uns nicht behindern, packen wir es an», sagte Islam Alijaj, Präsident des Verbands Tatkraft. Hinter der Inklusions-Initiative stehen ein überparteiliches Komitee, ein Bürgerinnen-Komitee mit über tausend Unterstützenden und eine Trägerschaft aus Agile.ch, Amnesty International Schweiz, Inclusion Handicap, Stiftung für direkte Demokratie und Tatkraft.
Vor der Medienkonferenz startete in Bern die erste Sammelaktion für das Volksbegehren. Das Komitee hat bis zum 25. Oktober 2024 Zeit, 100'000 Unterschriften zu sammeln.
Mattel präsentiert erste Barbie mit Down-Syndrom
Neben der ersten Barbie-Puppe mit Down-Syndrom präsentiert Mattel unter anderem auch einen Ken mit Beinprothese.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam