Rohingya fliehen durch einen Grenzfluss von Myanmar nach Bangladesch (Aufnahme vom 1. November 2017).
Said Raad al-Hussein spricht im UNO-Menschenrechtsrat von möglichem Völkermord an Rohingya (Archiv)
Menschenrechtsrat verurteilt Myanmar wegen Gewalt gegen Rohingya
Rohingya fliehen durch einen Grenzfluss von Myanmar nach Bangladesch (Aufnahme vom 1. November 2017).
Said Raad al-Hussein spricht im UNO-Menschenrechtsrat von möglichem Völkermord an Rohingya (Archiv)
Der UNO-Menschenrechtsrat hat die Gewalt und Vertreibung Hunderttausender muslimischer Rohingya aus Myanmar scharf verurteilt. 33 Länder stimmten an der Sondersitzung am Dienstag in Genf für die Resolution, drei dagegen und neun enthielten sich.
Die Länder-Vertreter verlangten die Rückführung der mehr als 620'000 Menschen, die seit Ende August nach Bangladesch geflohen sind und forderten Myanmar auf, ihnen die seit Jahrzehnten verweigerte Staatsbürgerschaft zu gewähren. Ein Vertreter Myanmars kritisierte die Resolution als politische Einmischung, die die Souveränität seines Landes verletze.
Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, hatte die Gewalt gegen die Rohingya durch Sicherheitskräfte zuvor scharf kritisiert: Mitglieder der Sicherheitskräfte Myanmars hätten sich an der Ermordung von Erwachsenen und Kindern sowie der Vergewaltigung von Frauen und Mädchen beteiligt. Menschen seien in ihren Häusern verbrannt sowie Schulen und Moscheen zerstört worden.
Der UNO-Hochkommissar verwies auf die Verweigerung der Staatsbürgerschaft und von Geburtsurkunden. "Wenn man all dies betrachtet, kann irgendjemand ausschliessen, dass Elemente von Genozid vorliegen?", fragte al-Hussein.
In der Resolution bekräftigten die Ratsmitglieder die Forderung Hochkommissars, eine UNO-Delegation ins Land zu lassen, die sich in Bild von der Lage machen will. Bislang hat Myanmar das verweigert.
Üblicherweise überlässt es der UNO-Menschenrechtskommissar den Gerichten zu entscheiden, ob Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorliegen. Der UNO-Menschenrechtsrat befasst sich auf Druck von Saudi-Arabien und Bangladesch mit der Krise.
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