Kaum etwas ist amerikanischer als eine echte Benzinschleuder. Präsidentschaftskandidat Mike Pence lässt sich für eine Wahlwerbung daher an der Tankstelle filmen. Und steht dabei auf dem Schlauch.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mike Pence will Kandidat der Republikanischen Partei im Präsidentschaftsrennen 2024 werden.
- In einem Wahlwerbespot macht der ehemalige US-Vizepräsident die Energiepolitik zum Thema – und lässt sich an einer Tankstelle filmen.
- Blöd nur: Pence wirke nicht grade so, als wüsste er, wie man eine Zapfsäule bedient, spotten Lästermäuler im Netz.
Wenn sich Spitzenpolitiker in der Schweiz volksnah geben, springen sie auf ein Partymobil an der Street Parade oder mischen sich unter Freiheitstrychler. In den USA reicht es, sich beim Tanken zeigt. Darauf hoffte zumindest Mike Pence, einst Vizepräsident unter Donald Trump, der jetzt 2024 selber für die Republikaner das höchste Amt erobern will.
Um sich die Gunst der Wählerschaft zu sichern, schaltete Pence kürzlich ein Werbevideo, das ihn an der Tankstelle zeigt. Ziemlich lässig schnappt er sich da den Zapfhahn, steckt ihn in seinen Pick-up-Truck und referiert nebenher über die gestiegenen Spritpreise in den USA. «Erinnern Sie sich an die Zeit, als die Gallone Benzin noch zwei Dollar kostete?» Damit sei es vorbei, seit Joe Biden das Präsidentenamt übernommen habe.
Was piepst denn da dauernd?
Gut eine Minute lang referiert der Mann aus dem US-Bundesstaat Indiana so weiter – und auch wer keine fundierten Kenntnisse der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik hat, wird rasch zwei Dinge feststellen: Wie viel Sprit säuft diese Karre eigentlich? Und vor allem: Was piepst denn da dauernd so störend?
Des Rätsels Lösung: Pence hat nur so getan, als würde er tanken. Und dabei eine eher unglaubwürdige Falle gemacht. Das bringt ihm jetzt auch aus der republikanischen Basis beissenden Spott ein.
Wer in den USA tanken will, muss an der Zapfsäule erst den gewünschten Kraftstoff auswählen und oftmals auch noch im Voraus mit Karte bezahlen. Der nervige Piepton erinnert daran, dass man noch nicht tanken kann.
Im Videoclip piepst es und piepst es ohne Ende.
Pence habe schlicht keine Ahnung, wie man tanke, ätzen darum zahlreiche Lästermäuler in den sozialen Medien. Von wegen volksnah und so. Ein X-Nutzer mit dem klingenden Namen End Wokeness fragt mit Blick auf den missglückten Werbespot: «Wer dachte, das sei eine gute Idee?»
Auch der Schauspieler und Comedian Rob Schneider kann sich nicht zurückhalten: «Wie kann dieser Depp unsere Energieunabhängigkeit sicherstellen, wenn er nicht einmal die gewünschte Kraftstoffsorte auswählen kann, um diesen Piepton zu stoppen?»
Anderen ist aufgefallen, dass der Tankdeckel schon geöffnet und entfernt war, bevor Pence überhaupt mit dem Tanken loslegt. Auch das sei sehr schlecht gestellt.
Weit abgeschlagen in Umfragen
Pence hat sich mit seinem Werbeclip ziemlich blamiert. Aber der Schaden dürfte überschaubar bleiben: In den letzten Umfragen dümpelte der Ex-Vizepräsident ohnehin bei Zustimmungswerten im einstelligen Bereich herum. Der bisher unangefochtene Favorit der republikanischen Basis bleibt dagegen Donald Trump.