ÄthiopienMilitäroffensive in Äthiopien: Helfer warnen vor humanitärer Krise
SDA
12.11.2020 - 09:52
Wegen der andauernden Militäroffensive der Regierung von Äthiopien gegen die Regierungspartei der Region Tigray warnen Helfer vor einer humanitären Katastrophe. «Tigray ist von allen Nachschubwegen abgeschottet», sagte der Landesdirektor der Welthungerhilfe in Äthiopien, Matthias Späth, der Deutschen Presse-Agentur. In der Region im Norden Äthiopiens gebe es ohnehin mindestens 600 000 chronisch mangelernährte Menschen; diese – sowie der Rest der Bevölkerung dort – seien nun für Helfer nicht erreichbar. Man könne nur mutmassen, wo die schweren Kämpfe stattfänden und wo Hilfskorridore eingerichtet werden könnten, sagte Späth und betonte: Daher «gehen wir vom Schlimmsten aus».
Äthiopiens Regierung hatte nach Monaten der Spannungen mit der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) vor einer Woche eine Offensive gegen die Rebellengruppe und Regierungspartei von Tigray begonnen. Wenig ist über die Lage vor Ort bekannt, da Internet und Telefonverbindungen unterbrochen und laut UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) die Strassen blockiert und die Stromversorgung gekappt sind.
Dem UNHCR zufolge sind bereits 7000 Menschen ins Nachbarland Sudan geflohen. «Wir gehen davon aus, dass grosse Ströme von Tigray nach Amhara und Afar schwappen», sagte Späth mit Blick auf die zwei an Tigray angrenzenden äthiopischen Regionen. Die Welthungerhilfe versuche sich darauf vorzubereiten, indem etwa Auffanglager identifiziert würden. In Tigray leben laut des UN-Nothilfebüros ohnehin rund 200 000 Binnenflüchtlinge und Flüchtlinge. Die Welthungerhilfe ist Späth zufolge nicht direkt in Tigray im Einsatz, allerdings in den Regionen Amhara und Afar. Und die Welthungerhilfe sei in Netzwerken mit anderen Organisationen verbunden, die in Tigray aktiv seien.
Die TPLF war die dominante Partei in der Parteienkoalition, die Äthiopien mehr als 25 Jahre lang mit harter Hand regierte. Doch als Regierungschef Abiy Ahmed 2018 an die Macht kam, entfernte er im Zuge von Reformen viele Funktionäre der alten Garde und gründete eine neue Partei ohne die TPLF. Die TPLF und viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und wünschen sich grössere Autonomie. Unter Abiy – der im Vorjahr den Friedensnobelpreis erhielt – haben die ethnischen Konflikte in dem Vielvölkerstaat Äthiopien mit seinen rund 112 Millionen Einwohnern zugenommen.
«Im Moment läuft die medizinische Behandlung der zahlreich Verletzten»
STORY: Bei einem Unfall mit einem Reisebus auf der A 9 bei Leipzig sind nach Angaben der Polizei mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Zudem gebe es zahlreiche Verletzte, hiess es. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Autobahn wurde am Mittwoch in beide Richtungen gesperrt. Autofahrer wurden gebeten, eine Rettungsgasse freizuhalten. Olaf Hoppe, Polizei Leipzig: «Wir als Polizei sind hier in jedem Fall mit 70, 80 Personen im Einsatz. Wir haben Unterstützung von der Bundespolizei, um die weiträumig abzusperren. Man kann glaube ich nachvollziehen, im Moment läuft hier die medizinische Behandlung von den zahlreichen Verletzten. Und Rettungskräfte sind hier vom Landkreis Nordsachsen im Einsatz. Auch zahlreich, wie – so nennt man das – es bei einem Massenanfall von Verletzten üblich ist.» Der Reisebus von Flixbus war zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Die Ursache ist bisher unbekannt – genauso wie die Frage, ob weitere Fahrzeuge beteiligt waren. Nach Angaben von Flix war der Bus auf dem Weg von Berlin nach Zürich. An Bord seien 53 Fahrgäste und 2 Fahrer gewesen.
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Nach Polizeiangaben wurden ausserdem mehrere Verletzte gemeldet
Der Reisebus war am Morgen zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz verunglückt
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