Corona-Krise «Misshandlungen»: Scharfe Kritik an Chinas Vorgehen gegen Afrikaner

AFP/tsha

13.4.2020

In chinesischen Städten wie Guangzhou werden Afrikaner immer wieder diskriminiert.
In chinesischen Städten wie Guangzhou werden Afrikaner immer wieder diskriminiert.
Bild: Keystone

Weil Afrikaner in der Stadt Guangzhou immer wieder diskriminiert werden, muss sich das Land den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit gefallen lassen. Die Corona-Krise macht die Lage für Schwarze in dem Land schlimmer.

Die chinesische Regierung hat einen besseren Umgang mit in der Stadt Guangzhou lebenden Afrikanern zugesichert, nachdem es massive internationale Proteste über eine Diskriminierung dieser Gruppe im Zuge der Corona-Krise gegeben hatte. Ein Sprecher des Aussenministeriums in Peking beteuerte am Sonntag, für seine Regierung habe «das Leben und die Gesundheit ausländischer Staatsbürger in China grossse Bedeutung».

Die Afrikanische Union (AU) hatte China zuvor ihre «extreme Besorgnis» über die Diskriminierung von Afrikanern in Guangzhou übermittelt. Auch die US-Regierung beklagte «den Missbrauch und die Misshandlung von Afrikanern, die in China leben und arbeiten» und warf China «Fremdenfeindlichkeit» vor.

Im südchinesischen Guangzhou lebende Afrikaner hatten zuletzt berichtet, sie seien Opfer von Diskriminierung, Vertreibungen und Hausverboten geworden, nachdem dort mehrere Coronavirus-Infektionen unter Nigerianern bestätigt worden waren. Mehrere Menschen sagten der Nachrichtenagentur AFP, sie seien aus ihren Wohnungen und Häusern vertrieben worden. Andere berichteten, ihnen sei der Zugang zu Hotels verweigert worden.

Der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Zhao Lijian, erklärte nun, die Behörden der Region Guangdong – deren Hauptstadt Guanghzou ist – lehnten alle «rassistischen und diskriminierenden» Kommentare ab. Sie nähmen die von afrikanischen Ländern vorgebrachten Sorgen sehr ernst und arbeiteten an einer Verbesserung ihrer Methoden im Kampf gegen die Pandemie.

Ausbreitung angeblich gestoppt

So solle es in den Gesundheitsdiensten keine Diskriminierungen geben, versicherte der Sprecher. Auch sollten Hotelzimmer für Ausländer, die sich für die medizinische Beobachtung in Quarantäne begeben müssten, zu reduzierten Preisen zur Verfügung gestellt werden. China hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten massiv in Afrika investiert und unterhält enge Beziehungen zu vielen Staaten des Kontinents.

Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat China nach Angaben der Behörden inzwischen weitgehend eingedämmt. Die meisten der zuletzt noch verzeichneten neuen Infektionen wurden demnach bei Menschen festgestellt, die aus dem Ausland eingereist waren. Bei der Mehrheit dieser «importierten» Infektionsfälle handelt es sich um Chinesen, die von Auslandsaufenthalten zurückgekehrt waren.

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