ArgentinienMit 87 an die Peripherie – Papst vor längster Auslandsreise
SDA
30.8.2024 - 07:58
Am anderen Ende der Welt, in der kleinen Gemeinde Vánimo auf der Pazifikinsel Papua-Neuguinea, wird auf dem Fussballplatz gerade eine Bühne gebaut. Abends, wenn das Tagwerk vollbracht ist, beten sie auf dem Dorfrasen noch den Rosenkranz – keineswegs selbstverständlich für ein Land, wo das Christentum erst vor ein paar Jahrzehnten ankam. Aber nächste Woche wird höchster Besuch erwartet: Papst Franziskus.
Keystone-SDA
30.08.2024, 07:58
30.08.2024, 10:21
SDA
Viel weiter weg geht es nicht. Aus Rom bis nach Vánimo, was vor mehr als einem Jahrhundert zur deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea gehörte, sind es um die 15'000 Kilometer. Der Fussballplatz ist für Franziskus der am weitesten entfernte Punkt in der bislang längsten Auslandsreise seiner Amtszeit.
Zwölf-Tage-Reise mit Strapazen
Zwölf Tage lang wird das Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholiken unterwegs sein: alles in allem deutlich mehr als 30'000 Flugkilometer. Ausser Papua-Neuguinea geht es nach Indonesien, Osttimor und Singapur. Das ist schon für die deutlich jüngeren Leute in der Delegation aus mehr als hundert Leuten eine Strapaze. Für einen 87-Jährigen, der gesundheitliche Probleme hat, kann das eine Tortur werden.
Trotzdem liess sich Franziskus auch durch wohlgemeinte Ratschläge nicht davon abbringen. Der Pontifex setzt damit um, was er zu Beginn seines Pontifikats versprochen hatte: an die Peripherie zu gehen, an die Ränder – sowohl, was die Gesellschaft betrifft als auch die Geografie. Zur Erinnerung: Seine allererste Reise führte ihn auf die Flüchtlingsinsel Lampedusa im Mittelmeer.
Seither sind elfeinhalb Jahre vergangen. Mittlerweile ist der Argentinier bei Auslandsreise Nummer 45 angelangt – gleichauf in diesem Zeitraum mit Johannes Paul II., der wegen seiner vielen Flüge auch der «Eilige Vater» genannt wurde. Allerdings besuchte Franziskus im Unterschied zu dem Polen lieber Länder, die keine «klassischen» Ziele für ein Oberhaupt der Katholiken sind.
Für deutsche Gläubige bleibt Belgien und Luxemburg
In Deutschland war Franziskus als Papst noch nie – was wohl so bleiben wird. Immerhin kommt er Ende September in die Nähe, nach Belgien und Luxemburg. Zu den Messen werden auch viele Gläubige aus der Bundesrepublik erwartet. Zuvor aber: Südostasien und Ozeanien. Die Reise sollte eigentlich schon während der Coronazeit stattfinden.
Das Programm ist das übliche: Gespräche mit politischen und religiösen Führern der jeweiligen Länder, Treffen mit katholischen Geistlichen und gewöhnlichen Gläubigen, grosse Messen. Mit Rücksicht auf Alter und Gesundheit des Papstes gibt es jeden Tag aber längere Ruhepausen. Zudem hat er rund um die Uhr medizinische Begleitung.
Wegen eines Knieleidens sitzt Franziskus seit einiger Zeit oft im Rollstuhl. Vergangenes Jahr musste er sich einer Operation am offenen Bauch unterziehen. Dann plagte ihn mehrfach Bronchitis. Den ersten Besuch eines Papstes bei einem Weltklimagipfel, im Dezember in Dubai, musste er absagen. Die letzte Auslandsreise – in die Mongolei – liegt somit mehr als ein Jahr zurück. Nur in Italien war er unterwegs, mit dem Hubschrauber.
Ein Vorgänger brach in der schwülen Hitze zusammen
Als Mahnung gilt kundigen Leuten im Vatikan die letzte Auslandsreise von Papst Paul VI., die 1970 ebenfalls nach Ozeanien und Südostasien führte. Für den Italiener – 73 damals – war das schwüle Klima zu viel. Er kollabierte. Bis zu seinem Tod 1978 verliess er Italien nicht mehr. Umso mehr wird nun betont, dass es Franziskus nicht darum gehe, seine körperliche Leistungsfähigkeit zu beweisen, sondern um die missionarischen Verpflichtungen.
Tatsächlich ist die Tour nicht nur eine Reise der Strapazen, sondern auch der Kontraste. In Indonesien leben 241 Millionen Muslime – so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. Osttimor ist in Südostasien eines von nur zwei Ländern mit katholischer Mehrheit (nach den Philippinen). Der Stadtstaat Singapur gilt vielen als Erfolgsmodell in der Region, Papua-Neuguinea hingegen als Land grosser Armut mit wenig Perspektive.
Grosses Ziel: die Heimat Argentinien
Wenn alles läuft wie geplant, ist Franziskus am 13. September im Vatikan zurück. Was die Reisen angeht, hat er dann noch ein grosses Ziel: seine Heimat Argentinien, wo er seit der Wahl zum Papst nie wieder war. Die offizielle Einladung von Präsident Javier Milei liegt schon vor, obwohl ihn dieser früher als Kommunisten, Dummkopf und Hurensohn beschimpfte. Bei einem Treffen im Vatikan umarmten sich die beiden sogar. Was noch fehlt: der Termin.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam