Schwarzer stirbt in Klinik«Mein Sohn wurde wie ein Hund behandelt»
SDA
17.3.2023 - 05:08
Caroline Ouko mit einem Porträt ihres getöteten Sohnes Irvo Otieno. Neben ihr stehen ihre Anwälte und ihr älterer Sohn Leon Ochieng. Foto: Daniel Sangjib Min/Richmond Times-Dispatch/AP/dpa
Keystone
Anderthalb Wochen nach dem brutalen Tod eines 28-jährigen Schwarzen in einer psychiatrischen Klinik im US-Bundesstaat Virginia haben seine Angehörigen schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben.
17.3.2023 - 05:08
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«Mein Sohn wurde wie ein Hund behandelt, schlimmer als ein Hund», zitierten US-Medien am Donnerstag (Ortszeit) die Mutter des Opfers, Caroline Ouko. «Mein Sohn wurde gefoltert.» Zuvor hatte sie sich mit weiteren Familienangehörigen ein Überwachungsvideo angesehen, das nach Angaben der Staatsanwaltschaft zeigt, wie Polizeibeamte Irvo Otieno ersticken. Das Video wurde nicht für die Öffentlichkeit freigegeben.
Otieno war am 6. März in einer staatlichen Psychiatrie-Einrichtung während des Aufnahmeprozesses gestorben, nachdem er aus einem Gefängnis dorthin verlegt worden war, wie die Staatsanwältin Ann Cabell Baskervill mitteilte. Otieno habe Hand- und Fussfesseln getragen und sei von den sieben Polizisten elf Minuten am Boden gehalten worden. «Er starb an Erstickung, weil er erdrückt wurde.» Baskervill sagte laut CNN, das Überwachungsvideo sei «extrem klar» und «extrem alarmierend». Die Polizisten und drei Krankenhaus-Mitarbeiter seien wegen Totschlags angeklagt.
Bürgerrechtsanwalt Ben Crump, der bereits die Familie des bei einem Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd rechtlich unterstützt hatte, sagte laut CNN, das Video zeige, wie unmenschlich Strafverfolgungsbeamte Menschen, die eine psychische Krise hätten, behandelten: Als Kriminelle anstatt als Menschen, die Hilfe brauchten. Otieno habe keine Bedrohung dargestellt. «Er ist ihnen gegenüber nicht gewalttätig oder aggressiv.» Man könne sehen, wie er bewusstlos zu sein scheine, aber dennoch «brutal mit einem Knie an seinem Hals», fixiert werde.
Crump verglich die Szenen im Video mit dem Tod von George Floyd, der im Mai 2020 von Polizeibeamten in Minneapolis mit Handschellen gefesselt, auf den Boden gedrückt und festgehalten wurde. Zwei Anwälte von Otienos Familie forderten laut «Washington Post» das Justizministerium auf, den Vorfall zu untersuchen.
Otienos Mutter Ouko sagte, ihr Sohn, der Hip-Hop-Musiker habe werden wollen, sei psychisch krank gewesen. Er habe auch psychische Probleme gehabt, als er am 3. März in Gewahrsam genommen worden sei – wegen eines mutmasslichen Einbruchs. Drei Tag später sei er in die Klinik eingeliefert worden. Dort sei er Polizeiangaben zufolge «kämpferisch» geworden und sei zurückgehalten worden.
In den USA kommt es regelmässig zu tödlichen Polizeieinsätzen ähnlicher Art. Stellvertretend steht dafür der Fall von George Floyd: Im Mai 2020 war der Afroamerikaner bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben gekommen. Der Fall führte damals zu landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Seitdem gibt es immer wieder Bestürzung über ähnliche Fälle.
Washington, 25.07.2024:
Eigentlich ist bei den Demokraten ein Parteitag zur Kür des Präsidentschaftskandidaten im August angesetzt. Doch die Partei will ein Votum schon früher – und das per virtuellem Weg.
Sollte mit Kamala Harris nur eine Person zur Wahl stehen, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August starten. Sollte es mehrere Anwärter geben, beginne die Abstimmung ein paar Tage später.
Mögliche Anwärter haben noch bis Ende Juli Zeit, eine Präsidentschaftsbewerbung einzureichen und unter anderem die Unterstützung von 300 Delegierten vorzuweisen.
Schätzungen von US-Medien zufolge hat Harris derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden.
26.07.2024
Umfragen: Harris knapper Vorsprung bringt frischen Wind in Wahlkampf
Washington, 24.07.2024:
Aus dem Nichts direkt in die Favoritenrolle? Noch vor wenigen Tagen sprach fast niemand über die Vizepräsidentin der USA Kamala Harris. Nach Joe Bidens Rückzug gerät sie nicht nur an die Spitzenposition der Domokraten, sondern vielleicht sogar an die des Präsidentschaftsrennen.
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos und der Nachrichtenagentur Reuters sieht Harris nämlich auf nationaler Ebene bei 44 Prozent – und damit zwei Prozentpunkte vor Trump.
Der Unterschied ist allerdings so knapp, dass er innerhalb der Fehlertoleranz liegt und ist daher nur begrenzt aussagefähig. Und wegen des besonderen Wahlsystems in den USA sind nationale Befragungen ohnehin nur ein Stimmungsbarometer.
Ob Harris Trump schlagen kann, ist offen. Fakt ist aber, dass sie eine neue Welle der Euphorie ausgelöst hat und das Präsidentschaftsrennen jetzt so richtig spannend werden könnte.
25.07.2024
Panik bei Badegästen // Fähre löst Flutwelle aus – Frau bricht sich zwei Rippen
Plötzlich bricht eine grosse Welle auf einem Strand bei Mykonos ein. Die Ursache ist eine Fähre, die zu schnell und zu nahe der Küste vorbeifährt. Im Video siehst du, wie die Flutwelle Panik bei den Badegäste auslöst.