SpanienNach 14 Wochen endet in Spanien der Corona-Notstand
SDA
19.6.2020 - 15:59
Im besonders schwer von der Corona-Krise getroffenen Spanien endet in der Nacht von Samstag auf Sonntag der seit dem 14. März bestehende Notstand zur Eindämmung der Pandemie.
Dann dürfen die 47 Millionen Spanier erstmals seit 14 Wochen wieder ohne Beschränkungen von Provinz zu Provinz reisen. Mit mehr als 28 000 Toten im Zusammenhang mit Covid-19 und mehr als 245 000 Infizierten ist Spanien eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Inzwischen sind die Corona-Zahlen stark gesunken.
Ab Sonntag dürfen auch wieder Urlauber aus Schengenstaaten unbegrenzt einreisen, ab dem 1. Juli auch Reisende aus anderen Ländern. Die Tourismusbranche ist für Spanien enorm wichtig, sie trägt mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei.
Aber auch nach dem Ende des Notstandes wird es in der sogenannten neuen Normalität im öffentlichen Leben Spaniens noch viele Einschränkungen geben, um ein Wiederaufflammen der Pandemie zu verhindern. Ähnlich wie in Deutschland gibt es Unterschiede von Region zu Region, weil die einzelnen Landesteile über die Massnahmen selbst entscheiden können.
So bleiben die meisten Schulen landesweit noch geschlossen und werden erst nach den in Spanien besonders langen Sommerferien von Ende Juni bis Anfang September wieder den Präsenzunterricht aufnehmen. Auch den Profi-Fussball werden Millionen Fans weiter nur am heimischen Bildschirm verfolgen können, die Spiele der ersten und zweiten Liga finden ohne Zuschauer statt. Diskotheken dürfen zwar vereinzelt wieder öffnen, allerdings muss dabei die Tanzfläche blockiert sein. Bei Cafés und Restaurants sollen die Beschränkungen auf eine geringere Zahl der Plätze nach und nach gelockert werden. Ähnlich sieht es bei Kinos, Konzertsälen und Museen aus.
Landesweit gilt auch weiterhin eine Maskenpflicht in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, in Flugzeugen sowie in Geschäften und anderen, der Allgemeinheit zugänglichen geschlossenen Räumen. Im Freien müssen Mund und Nase bedeckt werden, wenn ein Mindestabstand von zwei Metern nicht möglich ist. Wer dagegen verstösst, riskiert ein Bussgeld von 100 Euro. Die Regierung mahnt auch wegen neuer Corona-Ausbrüche zum Beispiel in Deutschland alle Bürger, sich weiter vorsichtig und vernünftig zu verhalten. Ein Leben wie vor der Pandemie werde erst möglich sein, wenn es eine Impfung gebe.
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