Die Nato-Staaten wappnen sich gegen Angriffe und Störversuche im Weltall, die militärisch wichtige Satelliten lahmlegen könnten: Die Verteidigungsminister des Bündnisses beschlossen erstmals eine Weltraum-Strategie, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte.
Es gehe nicht darum, «den Weltraum zu militarisieren», sagte Stoltenberg am Donnerstag im Brüssel. Die Nato solle vielmehr als Forum für die 29 Mitgliedstaaten dienen, um Informationen über Bedrohungen auszutauschen.
Die Nato will mit der Weltraum-Strategie vor allem Satelliten schützen, die für die Kommunikation bei Einsätzen, Navigation, Frühwarnsysteme zu Raketenstarts und Lagebilder in Konfliktgebieten wichtig sind. Zudem soll mit der neuen Strategie auf die Gefahr für Satelliten durch Trümmer im All reagiert werden. Weltraum-Waffen, die auch am Boden Ziele zerstören könnten, spielen dagegen bisher keine zentrale Rolle.
Das Hacken und Stören von Satelliten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bündnis-Vertreter verweisen darauf, dass Länder wie China und Russland Möglichkeiten zur Beeinträchtigung oder Zerstörung von Satelliten getestet haben.
Im Oktober 2017 kam ein russischer Satellit einem französisch-italienischen Satelliten für militärische Kommunikation auffällig nahe. Paris bezichtigte Moskau daraufhin der Spionage.
«Der Weltraum ist für die Verteidigung und Abschreckung des Bündnisses von wesentlicher Bedeutung», sagte Stoltenberg. Bis zum Nato-Gipfel Anfang Dezember könnte der Weltraum nach Angaben von Bündnis-Vertretern auch zu einem eigenständigen Operationsgebiet der Allianz erklärt werden.
Die traditionellen Einsatzgebiete sind Boden, Luft und See. Im Jahr 2016 hatte die Nato bereits den Cyberspace zum eigenständigen Operationsgebiet erklärt. Hacker-Angriffe können seitdem auch den Bündnisfall auslösen.
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