Nahost-Übersicht Vater von israelischer Geisel protestiert vor Netanjahus Feriensitz +++ USA greifen erneut Huthi-Ziele im Jemen an

Agenturen/red

19.1.2024

USA und Grossbritannien greifen Huthi-Rebellen im Jemen an

USA und Grossbritannien greifen Huthi-Rebellen im Jemen an

Die USA und Grossbritannien haben in der Nacht zum Freitag mehrere Militäranlagen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Mehrere Augenzeugen berichten von Treffern in der Nähe der Flughäfen Sanaa und Taiz.

17.01.2024

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt nach dem Ende des Gaza-Krieges einen palästinensischen Staat ab – im offenen Widerspruch zu den USA. Derweil unterstreicht Washington, dass sich die USA nicht in einem Krieg gegen die Huthi befinden. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

19.1.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Vater von israelischer Geisel protestiert vor Netanjahus Feriensitz.
  • USA greifen erneut Huthi-Ziele im Jemen an.
  • Polizei in Tel Aviv liefert sich Handgemenge mit Geisel-Angehörigen.
  • Israels Ministerpräsident geht offen auf Konfrontationskurs mit seinem wichtigsten Verbündeten. Anders als die USA lehnt Benjamin Netanjahu eine Zweistaatenlösung ab.
  • Im Golf von Aden wird ein Frachtschiff mit Drohnen angegriffen. Noch in der Nacht schlagen die USA zurück und bombardieren Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen.
  • Katar liefert Medikamente für israelische Geiseln im Gazastreifen.
  • Frühere Ereignisse kannst du hier nachlesen.
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  • 23.09 Uhr

    Vater von israelischer Geisel protestiert vor Netanjahus Feriensitz

    Der Vater eines von der militant-islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführten jungen Mannes ist vor dem Feriensitz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in den Hungerstreik getreten. Er werde so lange nur noch ein Viertel Pita-Brot am Tag essen, bis Netanjahu mit ihm spreche, sagte Eli Schtiwi dem Fernsehsender Kanal 13. Angehörige anderer Geiseln würden sich ihm bald anschliessen.

    Ein Viertel Pita-Brot ist Berichten zufolge die Tagesration, mit der die israelischen Geiseln im Gazastreifen auskommen müssen. Die Hamas hatte bei einem Terror-Überfall auf den Süden Israels am 7. Oktober etwa 1200 Menschen getötet und rund 250 entführt, unter ihnen Schtiwis 28 Jahre alter Sohn. Israel führt einen Feldzug gegen den Gazastreifen, um die Hamas zu zerschlagen und die Geiseln zu befreien. Während eines Waffenstillstands wurden im November mehr als 100 Geislen gegen palästinensische Häftlinge ausgetauscht, andere sind inzwischen ums Leben gekommen.

    Mehr als 100 weitere Israelis sitzen immer noch in Geiselhaft. Die Hamas hat erklärt, sie werde sie nur freilassen, wenn Israel seine Offensive stoppt. Einige Angehörige haben gegen die Politik Netanjahus protestiert, die sie als zunehmende in Gefahr für die Geiseln betrachten. «Wir werden nicht aufhören, bis der Ministerpräsident herauskommt», sagte Schtiwi vor Netanjahus Ferienresidenz in Caesarea. «Das ist für mich im Augenblick besonders wichtig.»

  • 20.07 Uhr

    USA greifen erneut Huthi-Ziele im Jemen an

    US-Kampfflugzeuge haben erneut mutmassliche Anlagen der jemenitischen Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Dabei seien am Freitag Abschussrampen für Raketen ausser Gefecht gesetzt worden, sagte ein Vertreter der US-Regierung. Den Angriff hätten Kampfjets des Typs F/A-18 geflogen, die vom Flugzeugträger «USS Dwight D. Eisenhower» gestartet seien.

    Der Huthi-Nachrichtensender Al-Masirah berichtete von Luftangriffen auf die Hafenstadt Hudaida. Ziel sei ein Viertel im Westen der Stadt gewesen. Was genau die USA angegriffen haben, liess sich zunächst nicht verifizieren.

  • 19.22 Uhr

    Polizei in Tel Aviv liefert sich Handgemenge mit Geisel-Angehörigen

    Die israelische Polizei hat sich mit Angehörigen von Geiseln der militant-islamistischen Hamas ein Handgemenge geliefert. Eine Gruppe von Familienmitgliedern der beim Terrorangriff der Hamas auf Israel Verschleppten hatte zuvor eine wichtige Autobahn in der Küstenstadt Tel Aviv blockiert. Schahar Mor, dessen Neffe Awraham sich noch im Gazastreifen befindet, sagte, er sei einer von sieben Demonstranten, die von der Polizei nach dem Protest am Donnerstagabend festgenommen worden seien. Videoaufnahmen von der Zusammenkunft zeigten Menschen, die Schilder hochielten, auf denen «Deal jetzt» zu lesen war - eine Forderung nach einer Übereinkunft mit der Hamas, die zur Freilassung der Geiseln führt. Vor den Demonstranten staute sich der Verkehr.

    Schliesslich erschien die Polizei und rang mit einigen der Protestteilnehmer, schubste sie vor sich her, um die Strasse zu räumen. Mor sagte, nachdem er sein Fahrzeug erreicht habe, seien er und andere von bewaffneten Polizisten verfolgt und dann festgenommen worden. Dem Sender Channel 13 sagte er am Freitag, er und die anderen seien später freigelassen worden. Der spontane Protest sei ein Ausdruck der Frustration der Familien über das Versäumnis der Regierung gewesen, eine weitere Absprache zur Freilassung von Geiseln zu verfolgen.

  • 17.30 Uhr

    Israel fängt Drohne aus dem Libanon über dem Mittelmeer ab

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine aus dem Libanon kommende Drohne über dem Mittelmeer abgefangen. Das Raketenabwehrsystem Eisenkuppel («Iron Dome») habe das Geschoss über dem offenen Meer zerstört, teilte die Armee am Freitag mit.

    Israelische Kampfflugzeuge griffen daraufhin Stellungen, Militäranlagen und «terroristische Infrastruktur» der schiitischen Hisbollah-Miliz im Südlibnon an, hiess es weiter. Bereits davor sei das Militär mit Kampfjets, Panzern und Mörsern gegen Hisbollah-Stellungen in der Region vorgegangen.

    Die Schiiten-Miliz gab in Beirut bekannt, israelische Stellungen im Gebiet der Schebaa-Farmen angegriffen zu haben. Die sogenannten Schebaa-Farmen an der Grenze zwischen dem Libanon, Israel und Syrien gehören nach Auffassung der UN zu den 1967 von Israel besetzten syrischen Gebieten. Syrien und einige Parteien im Libanon betrachten das Gebiet jedoch als libanesisches Territorium.

  • 15.11 Uhr

    Kaiserschnitte ohne Betäubung im Gazastreifen

    Im Gazastreifen müssen Kaiserschnittoperationen nach Angaben einer Sprecherin des UN-Kinderhilfswerks Unicef manchmal ohne Betäubung durchgeführt werden. Es mangele Krankenhäusern nicht nur an Anästhesie-Medikamenten, sagte Tess Ingram am Freitag.

    Wegen der Überfüllung müssten Mütter bereits drei Stunden nach einem Kaiserschnitt das Krankenhaus wieder verlassen. Eine Krankenschwester habe berichtet, sie habe innerhalb von acht Wochen bei sechs toten Müttern Kaiserschnitte vornehmen musste, um deren ungeborene Kinder zu retten. Ingram war im Gazastreifen. Sie sprach am Freitag über Videoverbindung aus Jordanien mit Reportern in Genf.

    Nach Angaben von Ingram sind im Gaza-Streifen seit dem 7. Oktober fast 20'000 Babys zur Welt gekommen. «Mütter stehen vor unvorstellbaren Herausforderungen in Bezug auf angemessene medizinische Versorgung, Ernährung und Schutz vor, während und nach der Geburt», sagte sie.

  • 14.51 Uhr

    Hamas-Ministerium spricht von mehr als 24'700 toten Palästinensern

    Die Zahl der im Gazastreifen seit Kriegsausbruch vor mehr als drei Monaten getöteten Bewohner sei auf 24’762 gestiegen, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Freitag mit. Zudem seien insgesamt 62’108 Verletzte registriert worden. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

    Die israelische Armee setzt derweil ihren Kampf gegen die islamistische Hamas in verschiedenen Teilen des nur etwa 40 Kilometer langen und zwischen sechs und zwölf Kilometer breiten Küstenstreifens nach eigenen Angaben fort. Es seien ein ungenannte Zahl von Terroristen getötet, Tunnelsysteme zerstört und Waffenlager ausgehoben worden.

    Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn getöteten Mitglieder terroristischer Gruppen im Gazastreifen hatte die Armee vor kurzem mit rund 9’000 angegeben. Auf israelischer Seite starben 194 Soldaten, wie israelische Medien am Freitag berichteten.

  • 14.32 Uhr

    Die EU will sich nicht an US-Angriffen auf die Huthi-Miliz beteiligen

    Kritiker werfen der EU seit Jahren vor, militärisch ein zahnloser Tiger zu sein. Die derzeitigen Planungen für einen Marineeinsatz im Roten Meer dürften sie in ihrer Sicht bestärken: Sie sehen kein Mandat für die Beteiligung an US-Angriffen gegen Huthi-Stellungen im Jemen vor.

    Wie mehrere Diplomaten am Freitag in Brüssel bestätigten, soll die Mission vorerst rein defensiv ausgerichtet werden. Europäische Kriegsschiffe würden demnach im Rahmen des EU-Einsatzes lediglich zum Schutz von Frachtschiffen in der Region eingesetzt werden. Der Waffengebrauch wäre nur zur Abwehr von Angriffen auf Handelsschiffe oder zur Selbstverteidigung möglich.

    Der EU-Militäreinsatz soll nach den derzeitigen Planungen spätestens bei einem Aussenministertreffen im Februar beschlossen und dann sofort gestartet werden. Als möglicher Name für die Mission ist das altgriechische Wort «Aspis» (Schutzschild) im Gespräch.

    Über einen EU-Einsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer wird bereits seit Wochen diskutiert. Hintergrund ist, dass dort seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas immer wieder Schiffe von der Huthi-Miliz angegriffen werden, die ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen will.

  • 12.45 Uhr

    Huthis: Chinesische und russische Schiffe dürfen passieren

    Schiffen aus China und Russland wird nach Angaben der militant-islamistischen Huthi-Miliz im Jemen weiter die Durchfahrt durchs Rote Meer gewährt.

    Ein Funktionär der vom Iran unterstützen Gruppe sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, die Durchfahrt sei für «alle Nationalitäten sicher», insbesondere aber für russische und chinesische Schiffe, da diese nicht den «israelischen Feind» ansteuerten. Jeglichen Schiffen mit Israel-Bezug oder jenen, die Israel ansteuerten, sei aber die Durchfahrt «verboten».

    Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Huthi-Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Als Reaktion darauf hatten die USA und Grossbritannien mit der Unterstützung Verbündeter vergangene Woche einen umfassenden Militärschlag gegen die Huthi ausgeführt. Seitdem greift das US-Militär weiterhin Huthi-Stellungen im Jemen an. Die militant-islamistische Gruppe attackiert im Gegenzug weiter Schiffe im Roten Meer. Zuletzt reklamierte sie einen Angriff auf einen US-Frachter in der Nacht zu Freitag für sich.

    Am Mittwoch, 18, Januar, haben die Huthi-Rebellen ein Schiff in US-Besitz beschossen. 
    Am Mittwoch, 18, Januar, haben die Huthi-Rebellen ein Schiff in US-Besitz beschossen. 
    KEYSTONE

    China und Russland gelten als wichtige strategische Partner für den Iran. Die Huthi gehören zur sogenannten «Achse des Widerstands», einem Geflecht von Gruppen im Kampf gegen Israel, die von Teheran unterstützt werden. Der jüdische Staat gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 neben den USA als Erzfeind des Irans.

    Zu den Schiffen mit «Israel-Bezug» zählen nach den Worten des Sprechers nach den kürzlichen Angriffen auf Huthi-Stellungen insbesondere auch Schiffe aus den USA oder Grossbritannien. Sollten sich weitere Länder an den Angriffen gegen Ziele der Huthi beteiligen, würden auch deren Schiffe zum Ziel werden.

  • 6 Uhr

    Netanjahu lehnt Palästinenser-Staat ab

    US-Aussenminister Antony Blinken hatte beim Weltwirtschaftsforum in Davos diese Woche deutlich gemacht, dass eine dauerhafte Lösung für die Region die Vision eines palästinensischen Staates beinhalten müsse. Andernfalls werde Israel keine echte Sicherheit bekommen. Viele arabische und muslimische Länder hätten ihre Haltung zu Israel zuletzt geändert und nun Interesse an stabilen Beziehungen. Israel müsse entscheiden, in welche Richtung es sich entwickeln wolle.

    Israels rechtsgerichteter Regierungschef Netanjahu lehnt die Vision eines palästinensischen Staats jedoch ab. «Aus jedem Gebiet, aus dem wir uns zurückziehen, bekommen wir Terror, schrecklichen Terror», sagte Netanjahu am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Dies sei im Südlibanon, im Gazastreifen sowie in Teilen des Westjordanlandes geschehen. Deshalb müsse Israel bei jeder künftigen Vereinbarung oder auch bei Nichtzustandekommen einer Vereinbarung die «Sicherheitskontrolle» über das gesamte Gebiet westlich des Jordans – also Israel, das Westjordanland und den Gazastreifen – behalten.

    Mit Blick auf eine Zweistaatenlösung sagte Netanjahu weiter: «Israels Ministerpräsident muss imstande sein, auch «Nein» zu sagen, wenn es nötig ist, selbst zu unseren besten Freunden.»

  • Freitag, 1.55 Uhr

    USA: Sind nicht im Krieg mit Huthi-Miliz

    Die USA befinden sich ungeachtet wiederholter Angriffe auf Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen nach Angaben einer Sprecherin des US-Verteidigungsministerium nicht in einem Krieg. «Wir wollen keinen Krieg. Wir glauben nicht, dass wir uns im Krieg befinden», sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. Die Huthi seien diejenigen, die weiter Marschflugkörper und Anti-Schiffs-Raketen auf unschuldige Seeleute und Handelsschiffe im Roten Meer abfeuerten. «Was wir zusammen mit unseren Partnern tun, ist Selbstverteidigung.»

    Das US-Militär hatte zuvor erneut Huthi-Stellungen angegriffen. Es seien zwei Antischiffsraketen getroffen worden, die die Huthi für einen bevorstehenden Beschuss im Roten Meer vorbereitet hätten, hiess es. Nur Stunden zuvor hatten die USA in der Nacht zu Donnerstag 14 für den Abschuss vorbereitete Raketen der Huthi angegriffen. Die Militärschläge würden fortgesetzt, falls dies nötig sein sollte, sagte die Pentagon-Sprecherin und forderte die Huthi-Miliz auf, mit ihren Angriffen auf die internationale Schifffahrt aufzuhören.

    Als Reaktion auf die wiederholten Angriffe im Roten Meer hatten die USA und Grossbritannien mit der Unterstützung Verbündeter bereits vergangene Woche einen umfassenden Militärschlag gegen die Huthi ausgeführt. Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Huthi-Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung an. Es gibt die Sorge vor einem Flächenbrand. «Wir wollen keinen regionalen Krieg», sagte Singh.

  • 23.43 Uhr

    Mexiko und Chile rufen wegen Gaza-Krieg Internationalen Strafgerichtshof an

    Mexiko und Chile haben den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag darum ersucht, zu möglichen Verbrechen gegen Zivilisten im Gazastreifen und bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober zu ermitteln. Das mexikanische Aussenministerium begründete den Antrag mit einer «wachsenden Besorgnis über die jüngste Eskalation der Gewalt, insbesondere gegen Zivilisten».

    Palästinenser gehen durch die Überreste des zerstörten Scheich-Radwan-Viertels in Gaza-Stadt.
    Palästinenser gehen durch die Überreste des zerstörten Scheich-Radwan-Viertels in Gaza-Stadt.
    Omar Ishaq/dpa

    Seit Ausbruch des Krieges vor mehr als drei Monaten hat es vielfach Berichte über Verstösse gegen das Völkerrecht durch die Hamas, aber auch durch israelische Streitkräfte gegeben. Jedwedes Verfahren vor dem IStGH wäre grundsätzlich losgelöst von der von Südafrika beim Internationalen Gerichtshof eingereichten Völkermord-Klage gegen Israel, das diesen Vorwurf vehement bestreitet.

    Der Internationale Strafgerichtshof ist für Fälle gedacht, in denen nationale Gerichte nicht tätig werden können oder wollen. Seine Zuständigkeit umfasst die Kernverbrechen des Völkerstrafrechts: Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verbrechen der Aggression und Kriegsverbrechen. Israel gehört nicht zu den Vertragsstaaten und erkennt die Zuständigkeit des IStGH nicht an.

  • 22.32 Uhr

    Israels Armee meldet Raketenbeschuss aus Syrien auf die Golanhöhen

    Aus Syrien sind nach israelischen Militärangaben drei Raketen auf die Golanhöhen abgefeuert worden. Die Geschosse aus dem Nachbarland seien sowohl auf offenem Gelände in der Nähe einer Gemeinde in dem Gebiet als auch auf einer Landstrasse eingeschlagen, teilte Israels Armee auf Nachfrage mit. In der Gegend heulten im Zuge des Raketenbeschusses die Sirenen.

    Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London feuerten Milizen, die mit der Hisbollah im Libanon zusammenarbeiten, die Geschosse von Syrien aus in Richtung des von Israel besetzten Teils der Golanhöhen.

    Es sei bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass proiranische Milizen, die mit der Hisbollah verbündet sind, Raketen aus Syrien auf Israel abgefeuert hätten, hiess es von der Beobachtungsstelle weiter.

  • 21.17 Uhr

    Erneut Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

    An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es erneut zu gegenseitigen Beschuss gekommen. Es habe mehrere Raketenabschüsse auf israelische Orte und Gemeinden an der Grenze zum Nachbarland im Norden gegeben, teilte Israels Militär mit. Kampfflugzeuge der Armee hätten daraufhin Terrorinfrastruktur und Posten der Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober mit 1200 Toten kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der mit dem Iran verbündeten Hisbollah-Miliz. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.

  • 19.20 Uhr

    Biden: Angriffe auf Huthi-Rebellen werden fortgesetzt

    US-Präsident Joe Biden hat eine Fortsetzung der Angriffe auf die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen angekündigt. Zugleich erkannte er an, dass das britische und amerikanische Bombardement die Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer noch nicht gestoppt habe.

    Biden äusserte sich gegenüber Reportern, als er das Weisse Haus verliess, um für eine innenpolitische Rede nach North Carolina zu fliegen. Das US-Militär hatte am Mittwoch weitere den Huthi zugerechnete Ziele ins Visier genommen.

  • 18.33 Uhr

    Netanjahu übermittelt USA Ablehnung von palästinensischem Staat

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Rufen nach einer Zweistaatenlösung im Konflikt mit den Palästinensern eine Absage erteilt. Er habe den USA übermittelt, dass er einen palästinensischen Staat in jedem Nachkriegsszenario ablehne, sagte Netanjahu.

    Will den Gaza-Krieg weiterführen, «bis wir alle Ziele erreicht haben»: Benjamin Netanjahu.
    Will den Gaza-Krieg weiterführen, «bis wir alle Ziele erreicht haben»: Benjamin Netanjahu.
    Ohad Zwigenberg/AP/dpa
  • 16.18 Uhr

    Israels Präsident: Haben Vertrauen in Friedensprozesse verloren

    Israel muss nach Ansicht von Präsident Izchak Herzog hart an neuen Wegen für einen Dialog mit den Palästinensern arbeiten.

    «Die Israelis haben ihr Vertrauen in die Friedensprozesse verloren, weil sie sehen konnten, dass der Terror von unseren Nachbarn verherrlicht wird», sagte Herzog am Weltwirtschaftsforum in Davos. Länder, die eine Zweistaatenlösung fordern, müssen seiner Ansicht nach zunächst die Frage klären, wie Israels Sicherheit dabei gewährleistet werden kann.

    Derzeit sei die Bereitschaft, über ein Friedensabkommen nachzudenken, in Israel gering, sagte Herzog weiter. «Um die Atmosphäre zu ändern, müssen wir die Geiseln zurück bekommen.» Der Präsident pochte in Davos zudem auf eine Umgestaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). «Wir müssen sicherstellen, dass sie Terror nicht verherrlichen, dass sie ihren Kindern nicht beibringen, Juden und Israelis zu hassen», sagte er. Herzog gestand gleichzeitig ein, dass Israel bereit sein müsse mit «potenziellen Partnern» zu verhandeln. Israelis und Palästinenser müsse eine bessere Zukunft geboten werden.

  • 15.24 Uhr

    BBC: Israel hat am 7. Januar wohl sieben unbewaffnete Männer ohne Bezug zu Terrorgruppen getötet

    Am 7. Januar führte die israelische Armee im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland eine Razzia durch. Dabei sei eine Soldatin aus den eigenen Reihen getötet worden, steht gemäss BBC in einer Mitteilung der Armee.

    Weiter heisst es dort, ein Flugzeug habe eine Gruppe Terroristen beschossen, die Sprengkörper auf die Soldaten geworfen hätten. Sieben Männer sind bei diesem Angriff ums Leben gekommen, der mit einer Drohne durchgeführt worden war. Vier von ihnen waren Brüder, die drei weiteren mit ihnen verwandt. 

    Die BBC hat den Vorfall untersucht und liefert mehrere Belege dafür, dass die Männer unbewaffnet waren und keine Beziehung zu einer bewaffneten Gruppe hatten. Unter anderen hatten die vier Brüder Passierscheine, um in Israel auf Landwirtschaftsbetrieben zu arbeiten. Diese Passierscheine seien schwer zu erhalten, die Personen würden überprüft und die Ausweise würden auch schnell widerrufen, wenn sich jemand verdächtig mache, etwas mit palästinensischem Widerstand gegen Israel zu tun zu haben.

    Im Bericht der BBC werden mehrere Aufnahmen vom Vorfall und den Vorgängen kurz davor beschrieben. Die Bilder stützen eher die Version der Palästinenser, die die vier Brüder und ihre Verwandten als Zivilisten ohne Bezug zu bewaffneten Gruppen bezeichnen.

    Die israelische Armee hält an ihrer Version fest, dass die Gruppe Männer israelische Soldaten angegriffen hätten.

  • 10.15 Uhr

    60 Terroristen innert 24 Stunden in Gaza getötet

    Nach Angaben der israelischen Armee haben Soldaten innerhalb von 24 Stunden rund 60 Terroristen im Gazastreifen getötet.

    Allein in der Stadt Chan Junis seien am Mittwoch 40 Terroristen ums Leben gekommen, teilte das Militär am Donnerstag mit. Israel vermutet, dass sich die Führung der islamistischen Hamas im Tunnelnetzwerk im Bereich der Stadt aufhält.

    Auch bei Einsätzen im Norden des palästinensischen Küstengebiets wurden der Armee zufolge Terroristen angegriffen und getötet. Dort sollen die intensiven Kampfhandlungen gegen die islamistische Hamas laut Verteidigungsministerium beendet sein. Keine der Angaben liessen sich zunächst unabhängig überprüfen.

    Die Hamas hat bei ihrem Terror-Anschlag am 7. Oktober 2023 über 1200 Menschen getötet und 253 verschleppt. Die israelische Armee hat bei ihrem Gegenschlag gegen die Hamas mittlerweile über 24'000 Menschen getötet. 9000 davon sind laut der israelischen Armee Mitglieder der Hamas.

    Angriff auf Chan Junis am 10. Januar 2024.
    Angriff auf Chan Junis am 10. Januar 2024.
    KEYSTONE
  • Donnerstag, 1.54 Uhr

    USA greifen erneut Huthi-Stellungen im Jemen an

    US-Streitkräfte haben in der Nacht zum Donnerstag erneut Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Ziel des Einsatzes seien 14 für den Abschuss vorbereitete Raketen gewesen, schrieb das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf der Plattform X, vormals Twitter. Zuvor hatte das US-Militär mitgeteilt, eine im Jemen gestartete Kampfdrohne habe am Mittwoch einen unter der Flagge der Marshallinseln fahrenden US-Frachter getroffen. Den Angaben zufolge gab es einige Schäden, aber keine Verletzten.

    Als Reaktion auf die wiederholten Angriffe auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer hatten die USA und Grossbritannien mit der Unterstützung Verbündeter bereits in der vergangenen Woche einen umfassenden Militärschlag gegen die Huthi ausgeführt. Am Dienstag griffen US-Streitkräfte erneut eine Stellung an. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden setzte die Miliz ausserdem wieder auf die Liste weltweit agierender Terroristen. Die Attacken der Huthi gingen jedoch weiter.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung an. Grosse Reedereien meiden zunehmend die Route über das Rote Meer, über die normalerweise etwa zehn Prozent des Welthandels laufen.

  • 22.55 Uhr

    Netanjahu und Guterres hatten seit Hamas-Attacke keinen Kontakt

    UN-Generalsekretär António Guterres und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatten nach Angaben der Vereinten Nationen seit dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober keinen direkten Kontakt. Guterres habe damals eine Bitte für ein Telefonat im Büro von Netanjahu hinterlassen, die auch empfangen worden sei, sagte ein Sprecher des UN-Chefs am Mittwoch in New York. Netanjahu habe sich daraufhin aber nie gemeldet.

    «Der Fakt, dass sie nicht angerufen haben, hat aber den Generalsekretär und seine Mitarbeiter nicht davon abgehalten, mit einer Vielzahl von israelischen Offiziellen zu interagieren», sagte der Sprecher. «Wir machen weiter und arbeiten weiter und arbeiten jeden Tag mit den Zielen und Idealen, über die wir jeden Tag reden.»

    Das Verhältnis zwischen Israel und den Vereinten Nationen gilt als schwierig. Viele Israelis sehen sich von den UN unfair behandelt.

  • 22.27 Uhr

    Drohnenangriff auf Schiff im Golf von Aden

    Im Golf von Aden ist laut einer britischen Militärbehörde am Mittwoch ein Schiff angegriffen worden. Der Angriff sei mit einer Drohne ausgeführt worden, die etwa 110 Kilometer südöstlich der Stadt Aden in das Schiff eingeschlagen sei, teilte die Marine-Behörde United Kingdom Maritime Trade Operations mit. Der Kapitän habe ein Feuer an Bord gemeldet, das inzwischen gelöscht sei. Das Schiff sei nun unterwegs zu seinem Zielhafen. Die Ermittlungen dauerten an.

    Das britische Militär identifizierte das Schiff nicht und äusserte sich auch nicht dazu, wer den Angriff ausführte. Keine Gruppe reklamierte den Angriff für sich. Der Verdacht fiel auf die Huthi-Miliz im Jemen, die seit November eine Reihe ähnlicher Angriffe auf Schiffe im Golf von Aden und im Roten Meer verübte, um nach eigener Darstellung die Hamas im Gaza-Krieg gegen Israel zu unterstützen.

  • 21.22 Uhr

    Israels Militärchef: Krieg im Norden wahrscheinlicher als zuvor

    Vor dem Hintergrund der angespannten Lage an der Grenze mit dem Libanon hat Israels Militärchef die Wahrscheinlichkeit eines Krieges im Norden als viel höher bezeichnet als zuvor. «Ich weiß nicht, wann der Krieg im Norden beginnt», sagte Generalstabschef Herzi Halevi bei einem Besuch von Soldaten in Nordisrael am Mittwoch. Er könne aber sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es in den kommenden Monaten zu einem Krieg kommen könnte, viel höher sei als in der Vergangenheit.

    Herzi Halevi, Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, spricht während einer Zeremonie. (Archivbild)
    Herzi Halevi, Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, spricht während einer Zeremonie. (Archivbild)
    Bild: sda
  • 20.32 Uhr

    Israels Armee: Erneut Schusswechsel an Grenze zum Libanon

    An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es nach Angaben des israelischen Militärs abermals zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Aus dem Nachbarland im Norden seien über den gesamten Mittwoch hinweg zahlreiche Raketenabschüsse festgestellt worden, teilte die israelische Armee mit. Im Laufe des Tages heulten in einigen Gegenden in Nordisrael die Sirenen, um vor Raketen zu warnen.

    Die Armee habe eine Terrorzelle aufspüren können, die zuvor für den Beschuss des israelischen Grenzortes Rosch Hanikra verantwortlich gewesen sei, und habe diese angegriffen. Als Reaktion auf weitere Raketenbeschüsse griffen Kampfflugzeuge des israelischen Militärs «terroristische Infrastruktur» an. Mehrere Orte im Süd-Libanon gerieten unter Artillerie-Beschuss, hiess es in der Mitteilung weiter.

  • 19.01 Uhr

    UNRWA-Leiter erschrocken über Lebensbedingungen im Gazastreifen

    Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge hat sich schockiert über die Lebensbedingungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen geäussert. Der Generalkommissar des UNRWA, Philippe Lazzarini, sagte am Mittwoch, mit jedem seiner Besuche in dem isolierten Küstengebiet hätten sich die Umstände dort weiter verschlechtert. Er beendete seinen vierten Besuch im Gazastreifen seit Beginn des Gaza-Krieges am Mittwoch. Zuvor war er kurz vor Weihnachten in das Gebiet gefahren.

    Er habe überall behelfsmässige Lager aus Plastikplanen gesehen, sagte Lazzarini. Hunderttausende Menschen lebten auf der Strasse und schliefen auf dem Betonboden. Die Unterkünfte der Vereinten Nationen seien überfüllt und die sanitäre Ausstattung schlecht. Mancherorts hätten Frauen fast aufgehört zu essen oder zu trinken, weil sie die schmutzigen Toiletten nicht benutzen wollten. Durchfall und Hautkrankheiten breiteten sich schnell aus.

    Lazzarini zeigte sich zudem erschrocken über das Ausmass der Hilflosigkeit der Menschen, die er getroffen habe. Sie befänden sich im Überlebensmodus, seien erschöpft und demoralisiert durch entsetzliche hygienische Bedingungen und einen Mangel an Hoffnung. Viele glaubten, auch nach einem Ende der Gefechte nicht nach Hause zurückkehren zu können, weil die Zerstörung zu gewaltig sei. Sie wollten den Gazastreifen verlassen und an einem anderen Ort ein neues Leben aufbauen.

    «Sie wissen nicht, wie sie ihre Kinder in einer solchen Umgebung weiter aufziehen sollen», sagte Lazzarini. «Die Menschen haben Schwierigkeiten, sich vorzustellen, wie die Zukunft aussehen wird.»

  • 17.53 Uhr

    Katar liefert Medikamente für israelische Geiseln im Gazastreifen

    Nach einer von Katar vermittelten Übereinkunft zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen die israelischen Geiseln im Gazastreifen Medikamente erhalten. Zudem würden Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung in den abgeriegelten Küstenstreifen gebracht, teilte das katarische Aussenministerium mit.

    Im ägyptischen Küstenort Al-Arisch landeten am Mittwoch zwei Flugzeuge mit Hilfsgütern aus Katar und Frankreich, wie ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds bestätigte. Es handle sich um Essen und Medizin. Israelischen Medien zufolge soll ein Teil der Medizin für die Geiseln bestimmt sein.

    Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte zuvor mitgeteilt, die in Frankreich gekauften Medikamente würden am Mittwoch an Bord von zwei katarischen Militärflugzeugen nach Ägypten geflogen. Von dort aus sollen sie demnach in den Gazastreifen geschafft werden.

    Wie der Sender Al-Dschasira unter Berufung auf das französische Aussenministerium berichtete, sollten 45 Geiseln Medikamente für die Behandlung verschiedener chronischer Erkrankungen erhalten. Demnach solle die Medizin für circa drei Monate reichen. Ein israelischer Regierungssprecher teilte mit, ein Drittel der verbliebenen 132 Geiseln im Gazastreifen sei chronisch krank sei.

  • 17.25 Uhr

    Hamas-Anführer wollen Gazastreifen nicht freiwillig verlassen

    Hamas-Anführer im Gazastreifen wollen nach Angaben der Islamistenorganisation den abgeriegelten Küstenstreifen angesichts der verstärkten Einsätze von Israels Armee nicht freiwillig verlassen. «Entweder Sieg oder der Märtyrertod», sagte eine Quelle der Hamas der Nachrichtenagentur DPA in Beirut am Mittwoch.

    Gaza sei ihr Land und das Blut der Anführer sei nicht wertvoller als das der Menschen. Es ist eines der wichtigsten Kriegsziele des israelischen Militärs, die Hamas-Anführer in dem Küstengebiet aufzuspüren.

    Mehr als 100 Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs infolge des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober mit 1200 Toten befinden sich noch immer einige Anführer der Terrormiliz im Gazastreifen. Sie werden in dem riesigen unterirdischen Tunnelnetz unter dem Gazastreifen vermutet. Im Fokus der Armee ist vor allem Jihia al-Sinwar, der im Gazastreifen als Hamas-Chef fungiert.

    Indes bekräftigte die Terrororganisation, dass sie eine Zweistaatenlösung ablehne. Die Lösung bestehe darin, die Besatzung loszuwerden, sagte der ehemalige Hamas-Vorsitzende, Chaled Maschaal, laut einer Mitteilung. «Unser palästinensisches Volk fordert Befreiung, Freiheit von der Besatzung, Unabhängigkeit und die Errichtung eines palästinensischen Staates.» Die Existenz Israels werde «kategorisch» angelehnt.

  • 14.53 Uhr

    US-Aussenminister Blinken wirbt in Davos für Zweistaatenlösung

    US-Ausenminister Antony Blinken hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos erneut für eine Zweistaatenlösung im Gaza-Krieg geworben. Viele arabische und muslimische Länder hätten ihre Haltung zu Israel zuletzt geändert und nun Interesse an stabilen Beziehungen, sagte er am Mittwoch. Eine dauerhafte Lösung für die Region beinhalte aber die Vision eines palästinischen Staates. Andernfalls werde Israel keine echte Sicherheit bekommen.

    «Natürlich erfordert das sehr schwierige und herausfordernde Entscheidungen», sagte Blinken. Die USA erhöben nicht den Anspruch, diese Entscheidungen für andere zu treffen. Israel müsse entscheiden, in welche Richtung es sich entwickeln wolle.

    Die Region sei an einem geostrategischen Wendepunkt. «Und wenn du einen Wendepunkt erreichst, musst du schwere Entscheidungen treffen», sagte Blinken. Natürlich sei eine solche Entwicklung nicht über Nacht möglich, sie müsse aber so schnell wie möglich angestossen werden.

    Der Aussenminister Saudi-Arabiens Faisal bin Farhan hatte sich auf dem Weltwirtschaftsforum zuvor auch für die Schaffung eines palästinensischen Staates ausgesprochen. Auf die Frage, ob sein Land im Rahmen einer solchen umfassenden Vereinbarung selbst auch Israel anerkennen würde, antwortete er: «Sicherlich»

  • 13.04 Uhr

    UN-Experten: Israel setzt Hunger als Waffe ein

    Eine Gruppe von acht UN-Menschenrechtsexpertinnen und -experten wirft Israel vor, Hunger als Kriegstaktik einzusetzen und spricht von einem «sich entwickelnden Völkermord». «Es ist beispiellos, dass man eine gesamte Zivilbevölkerung so schnell und vollständig hungern lässt. Israel zerstört die Nahrungsmittelversorgung im Gazastreifen und nutzt Nahrungsmittel als Waffe gegen das palästinensische Volk», schrieben sie in einer Stellungnahme.

    Die acht unabhängigen Fachleute wurden vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf als Sonderberichterstatter für verschiedene Themen eingesetzt. Dazu gehören das Recht auf Nahrung und Gesundheit, sowie die Situation in den Palästinensergebieten.

    Die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens ist nach Angaben der Vereinten Nationen unmittelbar von einer Hungersnot bedroht. Das UN-Nothilfebüro OCHA wies am Mittwoch erneut darauf hin, dass bereits 378'000 der 2,2 Millionen Einwohner des palästinensischen Küstenstreifens unter einer «katastrophalen» Mangelversorgung litten. Der Rest der Bevölkerung sei von einer Nahrungsmittelkrise betroffen.

    Israel zerstöre und blockiere den Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen und zum Meer, kritisierten die Fachleute. Sie wiesen auf Berichte hin, wonach Israel im Zuge der Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas mehr als ein Fünftel der Anbauflächen im Gazastreifen vernichtet habe. Ausserdem sei ungefähr 70 Prozent der Fischereiflotte zerstört worden. Die Fachleute forderten ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfslieferungen.

  • 11.23 Uhr

    Hamas-Behörde: Mehr als 160 Tote im Gazastreifen in 24 Stunden

    Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden weitere 163 Palästinenser getötet worden.

    Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn getöteten Menschen sei auf 24'448 gestiegen, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Demnach wurden zudem 61'504 Menschen verletzt. Anfang des Monats hatte die Behörde gemeldet, dass etwa 7000 weitere Menschen unter Schuttbergen als vermisst gelten. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Laut Israels Armee wurden seit Kriegsbeginn etwa 9000 Mitglieder der islamistischen Hamas und anderer Terrororganisationen getötet. Das Militär teilte am Mittwoch mit, im Gazastreifen sechs Mitglieder von Terrorgruppen getötet zu haben, darunter einen Hamas-Funktionär, der für Spionageabwehr und Ermittlungen für die Islamistenorganisation verantwortlich sei. «Seine Eliminierung hat erhebliche Auswirkungen auf die Kapazität der Terrororganisation, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und zu verbessern», hiess es von der Armee.

  • 10.26 Uhr

    Gazastreifen noch immer ohne Telekommunikationsdienste

    Die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen sind am Mittwoch bereits den sechsten Tag in Folge ausgefallen.

    Das im Westjordanland ansässige palästinensische Kommunikationsunternehmen Paltel hatte am Freitag gemeldet, dass alle Kommunikations- und Internetdienste in dem umkämpften Küstenstreifen nicht mehr funktionierten. Als Grund nannte Paltel die «anhaltende Aggression» im Gazastreifen. Paltel machte bislang keine Angaben, wann die Dienste wieder in Betrieb gehen können.

    Die Organisation NetBlocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, sprach von der am längsten anhaltenden Störung der Telekommunikation seit Beginn des Gaza-Kriegs. Die meisten Einwohner des Gazastreifens hätten seit dem 12. Januar keinen Kontakt mehr zur Aussenwelt gehabt.

    Seit Kriegsbeginn sind die Kommunikationsnetze in dem abgeriegelten Küstengebiet schon mehrfach ausgefallen. Im Dezember etwa waren die Menschen dort vier Tage ohne Telekommunikationsdienste. Verbindungen nach aussen waren dabei nur noch mit Satellitenhandys und mitunter von hohen Gebäuden im Süden des Gazastreifens mit israelischen Sim-Karten möglich.

  • 2.11 Uhr

    Katar liefert Medikamente für israelische Geiseln im Gazastreifen

    Nach einer von Katar vermittelten Übereinkunft zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen die israelischen Geiseln im Gazastreifen Medikamente erhalten. Zudem würden Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung in den abgeriegelten Küstenstreifen gebracht, teilte das katarische Aussenministerium am Dienstag mit.

    Nach Angaben des Büros des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sollten die in Frankreich gekauften Medikamente am Mittwoch an Bord von zwei katarischen Militärflugzeugen zunächst nach Ägypten geflogen werden. Von dort würden sie in den Gazastreifen geschafft.

    Bei dem Überfall und Massaker der islamistischen Hamas und anderer Palästinenserorganisationen auf Israel am 7. Oktober waren rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden. Derzeit werden in dem Küstenstreifen noch 136 Menschen festgehalten. Israel geht davon aus, dass etwa zwei Dutzend von ihnen nicht mehr leben.

  • 1.30 Uhr

    Medien: USA setzen Huthi-Miliz wieder auf Terror-Liste

    Die US-Regierung will die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz wieder auf die Liste weltweit agierender Terroristen setzen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus Regierungskreisen. Damit reagiert Washington auf Dutzende von den Huthi verübte Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer. Es wurde erwartet, dass die Regierung die Entscheidung am Mittwoch offiziell bekannt gibt.

    Aussenminister Antony Blinken hatte im Februar 2021 - kurz nach dem Ende der Amtszeit des damaligen US-Präsidenten Donald Trump - die zuvor von seinem Amtsvorgänger vorgenommene Einstufung der Huthi als weltweit agierende Terroristen («Specially Designated Global Terrorists») und ausländische Terror-Organisation («Foreign Terrorist Organization») rückgängig gemacht, um die Lieferung humanitärer Hilfe in den Jemen zu erleichtern. Die Einstufungen als Terror-Organisation verbot es der US-Regierung sowie Personen und Organisationen, die der US-Gerichtsbarkeit unterliegen, den Huthi «materielle Unterstützung» zukommen zu lassen.

    Die erneute Einstufung der Huthi als Terroristen soll nicht mit Sanktionen und Reiseverboten verbunden sein. Daher stelle sie möglicherweise kein wesentliches Hindernis für die Bereitstellung von Hilfe für die jemenitische Zivilbevölkerung dar, hiess es.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Huthi-Miliz immer wieder Handelsschiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Die USA und Grossbritannien reagierten darauf mit einem umfassenden Militärschlag auf Huthi-Stellungen im Jemen. Grosse Reedereien meiden zunehmend die Route über das Rote Meer, über die normalerweise etwa zehn Prozent des Welthandels laufen. Die Huthi-Miliz im Jemen sowie die Hisbollah im Libanon gehören zur «Achse des Widerstands» gegen Israel.

  • 23.20 Uhr

    Armee: Israel greift erneut Ziele im Süden vom Libanon an

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut Ziele im Südlibanon bombardiert. Die israelischen Streitkräfte führten kombinierte Luft- und Artillerieschläge gegen «Terrorziele» der Schiiten-Miliz Hisbollah in Wadi Saluki aus, wie die Armee mitteilte.

    Dabei seien Dutzende Hisbollah-Posten, Militäranlagen und Waffenlager angegriffen worden, hiess es weiter. Die Schiiten-Miliz würde das waldreiche Gebiet unmittelbar an der israelischen Grenze nutzen, um dort militärische Stellungen zu verbergen. Von diesen aus greife sie israelische Zivilisten und Soldaten in Nordisrael an, teilte die Armee weiter mit.

    Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge flogen israelische Kampfjets 15 Angriffe auf Ziele im Südlibanon. Getroffen worden seien nicht nur Wadi Saluki, wo die Hisbollah Stellungen habe, sondern auch die Dörfer Hula und Aita al-Schaab. Angaben über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor. Die meisten Bewohner hatten die Gebiete an der Grenze zu Israel zuletzt verlassen.

  • 21.41 Uhr

    Israelische Polizei löst Anti-Kriegs-Protest auf

    Die israelische Polizei hat in der Küstenmetropole Tel Aviv eine kleine Kundgebung von Gegnern des Gaza-Kriegs gewaltsam aufgelöst. Video-Bilder in sozialen Medien zeigten, wie Polizisten den Demonstranten Schilder mit der Aufschrift «Stoppt das Massaker!» entrissen, berichteten israelische Medien.

    Demonstrationen gegen den Krieg sind in Israel prinzipiell nicht verboten. Bei ihrem Einschreiten gegen den Protest soll sich die Polizei allerdings darauf berufen haben, dass dieser «die Gefühle der Öffentlichkeit verletzt».

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt.

    Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf über 24 000 gestiegen. Unabhängig lässt sich dies gegenwärtig nicht überprüfen.

  • 21.06 Uhr

    Katar kündigt Medikamentenlieferung für Geiseln der Hamas an

    Katar hat am Dienstag ein Abkommen zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas bestätigt, das die Lieferung von Medikamenten an die mehr als 100 im Gazastreifen gefangen gehaltenen Geiseln ermöglichen soll. Das Golfemirat teilte mit, die Vereinbarung sei mit französischer Unterstützung erzielt worden. Die Lieferung der Medikamente werde für (den morgigen) Mittwoch erwartet.

    Katar kündigte zudem an, dass im Rahmen der Vereinbarung zusätzliche Hilfsgüter an die Palästinenser im Gazastreifen geliefert werden sollten. Die Vereinbarung war die erste zwischen den Kriegsparteien seit dem Ende einer einwöchigen Waffenruhe Ende November.

    Die Hamas hatte die Geiseln bei ihrem Terrorangriff am 7. Oktober gefangen genommen. Das Rote Kreuz hatte noch keinen Kontakt zu den Geiseln, und es wird angenommen, dass viele von ihnen, darunter mehrere ältere Männer, dringend Medikamente benötigen.

  • 20.23 Uhr

    Israels Armee: Wichtiger Hamas-Tunnel zwischen Nord- und Süd-Gaza zerstört

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen strategisch wichtigen Tunnel der Terrormiliz Hamas gefunden und zerstört. Die mehrere hundert Meter lange Anlage habe den Norden und den Süden des Gazastreifens miteinander verbunden, teilte die Armee am Dienstagabend mit. In einer Tiefe von neun Metern sei sie unter dem Wadi Gaza verlaufen, dem Flussbett, das Nord- und Süd-Gaza voneinander trennt.

    Kämpfer der Hamas hätten sich mit Hilfe des Tunnels unentdeckt zwischen dem Nord- und Südteil des Küstenstreifens bewegen können, hiess es in der Mitteilung weiter. Pioniereinheiten der Streitkräfte sprengten demnach die Anlage. Israelische Soldaten hatten schon vor Wochen entlang des Wadi Gaza Stellung bezogen, um den Hamas-Kämpfern die oberirdische Passage zwischen beiden Gebietsteilen zu verwehren.

    Das Tunnelnetz der Islamisten - umgangssprachlich auch «Gaza-Metro» genannt - stellt eine enorme Herausforderung für die israelischen Streitkräfte dar. Das Militär versucht seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober mit 1200 Toten, deren militärische Infrastruktur zu zerschlagen. Ihr Ziel ist es ausserdem, die Anführer der Hamas im Gazastreifen entweder dingfest zu machen oder zu töten.

    Nach Schätzungen des Militärs durchziehen die Tunnels den Gazastreifen, des kaum grösser ist als das Stadtgebiet von München, auf vielen hunderten Kilometern. In den unterirdischen Gängen werden auch die meisten der noch mehr als 100 Geiseln vermutet, die die Hamas in ihrer Gewalt hat. Auch der Hamas-Chef in Gaza, Jihia al-Sinwar, und seine Top-Kommandeure sollen sich weiter südlich des Wadi Gaza im Bereich der Stadt Chan Junis in den Tunnels verstecken.

  • 19.55 Uhr

    Erneut US-Angriff gegen Huthi-Miliz im Jemen

    US-Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge erneut eine Stellung der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Bei dem Einsatz am Vormittag (Ortszeit) seien vier ballistische Schiffsabwehrraketen zerstört worden, die für den Abschuss vorbereitet gewesen seien, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf der Plattform X, vormals Twitter, mit.

    Am Nachmittag (Ortszeit) habe die Huthi-Miliz erneut eine Rakete auf ein Handelsschiff im Roten Meer abgefeuert, hiess es in der Mitteilung weiter. Der Frachter unter maltesischer Flagge sei zwar getroffen worden, aber seetüchtig. Niemand sei verletzt worden.

    In der vergangenen Woche hatten die USA und Grossbritannien mit der Unterstützung Verbündeter einen umfassenden Militärschlag gegen Stellungen der Miliz im Jemen ausgeführt — als Reaktion auf die wiederholten Angriffe der Huthi auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer.

  • 18.52 Uhr

    US-Militär: Für Huthi-Miliz bestimmte Raketenteile erbeutet

    Eine US-Spezialeinheit hat nach Militärangaben im Iran gebaute Raketenteile beschlagnahmt, die für die Huthi-Miliz im Iran bestimmt waren. Marine-Infanteristen, unterstützt von Drohnen und Helikoptern hätten das Schiff mit 14 Mann Besatzung bereits am Donnerstag vergangener Woche im Arabischen Meer aufgebracht, teilte das US-Zentralkommando am Dienstag mit. Während der Aktion sei ein Soldat bei hohem Wellengang über Bord gegangen. Ein Kamerad, der helfen wollte, werde ebenfalls vermisst.

    Die Marine-Infanteristen entdeckten den Angaben zufolge unter anderem Antriebe, Steuerungseinheiten und Gefechtsköpfe für Marschflugkörper und Raketen. «Erste Analysen legen nahe, dass die gleichen Waffen von den Huthi genutzt werden, um unschuldige Seeleute auf internationalen Handelsschiffen auf dem Weg durch das Rote Meer zu bedrohen und anzugreifen», erklärte das Zentralkommando. Weil das Transportschiff nicht mehr fahrtüchtig schien, sei es versenkt worden. Die Besatzung wurde festgenommen.

    Vom Militär veröffentlichte Bilder zeigten nach einer Analyse der Nachrichtenagentur AP Komponenten von Raketentriebwerken, die früher beschlagnahmten Bauteilen ähneln. Zu sehen waren auch ein Gefechtskopf und ein Marschflugkörper mit Düsentriebwerk eines Typs, wie ihn die Huthi und der Iran verwenden. Die Huthi räumten keinen Verlust eines Transportschiffs ein. Die iranische UN-Vertretung reagierte zunächst nicht auf Anfragen.

    Die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi greifen immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer an, dem Zugang zum Suezkanal - nach eigenen Angaben, um der militant-islamistische Hamas im Kampf gegen Israel zu helfen. Am Freitag griffen nach US-Angaben amerikanische und britische Kampfflugzeuge Waffenlager, Radarstellungen und Kommandozentralen der Huthi an. Die USA flogen am Samstag einen weiteren Angriff.

  • 17.25 Uhr

    Bericht: Tunnelnetz unter Gazastreifen wohl länger als vermutet

    Das Tunnelnetz der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist laut einem US-Medienbericht womöglich länger als bislang von Israel angenommen. Es sei schätzungsweise rund 560 bis 720 Kilometer lang, meldete die «New York Times» unter Berufung auf hochrangige israelische Verteidigungsbeamte. Noch im Dezember gingen israelische Schätzungen dem Bericht zufolge davon aus, dass das Tunnelsystem unter dem Palästinensergebiet rund 400 Kilometer lang ist. Die Zahlen liessen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

    Umfang, Tiefe und Qualität der Tunnel hätten israelische Soldaten und Regierungsvertreter überrascht, hiess es in dem Bericht der «New York Times» weiter. Es gebe zudem rund 5700 separate Schächte, die zu den unterirdischen Gängen führten. Demnach könnten sich allein unterhalb der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens rund 240 Kilometer Tunnel befinden. Israels Armee soll demnach im Gazastreifen Dokumente wie Karten gefunden haben, mit deren Hilfe sie die Tunnel und ihre Eingänge ausfindig machen soll.

    Israelische Soldaten zeigen einen unterirdischen Tunnel, der unter dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gefunden wurde. (Archivbild)
    Israelische Soldaten zeigen einen unterirdischen Tunnel, der unter dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gefunden wurde. (Archivbild)
    Victor R. Caivano/AP/dpa
  • 16.57 Uhr

    Hamas beschiesst Israel mit gut zwei Dutzend Raketen

    Israel ist Medienberichten zufolge mit Raketen aus dem Gazastreifen beschossen worden. Mindestens 25 Geschosse seien aus der Stadt Bureidsch in der Mitte des Gazastreifens abgefeuert worden, meldete der Fernsehsender Channel 12. Im Süden Israels sei ein Geschäft beschädigt worden. Es sei einer der grössten derartigen Angriffe seit mehr als einer Woche.

    Tags zuvor hatte der israelische Verteidigungsminister Joav Galant erklärt, das Militär habe seine Kontrolle vom Norden des Gazastreifens auf weitere Teile des Küstengebiets ausgeweitet.

  • 15.10 Uhr

    EU setzt Hamas-Führer Sinwar auf Terrorliste

    Die EU hat den Drahtzieher des Grossangriffs auf Israel vom 7. Oktober, Hamas-Führer Jihia al-Sinwar, auf ihre Liste von Terroristen gesetzt. Der Schritt erfolge als «Reaktion auf die Bedrohung durch die Hamas und ihre brutalen und wahllosen Terroranschläge in Israel», hiess es in Brüssel.

    Sinwar unterliege dem Einfrieren seiner Finanzmittel und anderer Vermögenswerte in den EU-Mitgliedstaaten. Ausserdem sei es «EU-Akteuren untersagt, ihm Mittel und wirtschaftliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen». Einzelheiten wurden nicht genannt.

    Israel vermutet Sinwar im Tunnelsystem der Hamas in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen. Die islamistische Hamas und ihr militärischer Flügel wurden von der EU vor etwa 20 Jahren als Terrororganisation eingestuft.

    Hamas-Chef Jihia al-Sinwar wurde von der EU auf die Terrorliste gesetzt (Archivbild).
    Hamas-Chef Jihia al-Sinwar wurde von der EU auf die Terrorliste gesetzt (Archivbild).
    Mohammed Talatene/dpa/Archiv
  • 14.45 Uhr

    Griechischer Frachter im Roten Meer angegriffen

    Im Roten Meer ist am Dienstag erneut ein Handelsschiff angegriffen worden. Wie die griechische Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, wurde der griechische Frachter «Zografia» beschossen. An Bord befanden sich demnach 24 Besatzungsmitglieder bislang unbekannter Nationalität. Es habe keine Verletzten gegeben, hiess es weiter. Das Schiff, das unter der Flagge Maltas fahre, sei zwar beschädigt worden, könne aber seine ursprüngliche Fahrtroute in Richtung Suezkanal fortsetzen.

    Auch die britische Handelsschifffahrtsorganisation UKMTO berichtete auf der Plattform X von einem Vorfall im Roten Meer am Dienstag. Ein Sicherheitsbeamter eines Unternehmens habe gemeldet, dass das Schiff im Frachtraum von einem unbekannten Objekt getroffen worden sei, hiess es.

  • 9.36 Uhr

    Israel: Dutzende Terroristen im Gazastreifen getötet

    Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge wieder Terroristen im Gazastreifen getötet. In Beit Lahia im Norden des Küstengebiets seien Dutzende Mitglieder palästinensischer Terrororganisationen bei einem Einsatz der Armee ums Leben gekommen, teilte das Militär heute mit.

    Soldaten hätten dabei zudem rund 100 Raketenwerfer und 60 einsatzbereite Raketen entdeckt. Die Hamas und andere extremistische Gruppen feuern noch immer hin und wieder Raketen in Richtung Israel ab. Auch heute flogen etliche Geschosse aus dem Gazastreifen. Israels Armee meldete Raketenalarm im Süden des Landes.

    Israelischen Medien meldeten einen Einschlag in einem israelischen Ort in der Nähe des Gazastreifens. Es sei der heftigste Raketenangriff seit mehreren Wochen gewesen, berichtete die «Times of Israel». Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

    Im Norden des Gazastreifen gelegenen Flüchtlingslager Al-Schati griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge neun Terroristen an. In der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets habe das Militär zwei bewaffnete Terroristen getötet. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 8.55 Uhr

    Schusswechsel an israelisch-ägyptischer Grenze

    Bei einem Schusswechsel an der Grenze zu Ägypten ist nach israelischen Angaben eine Soldatin leicht verletzt worden. Das ägyptische Militär erklärte heute, in den Zwischenfall seien mutmaßliche Drogenschmuggler verwickelt.

    Eine Person sei auf ägyptischer Seite getötet worden, sechs weitere Personen seien später festgenommen worden. Das israelische Militär erklärte gestern Abend, der Vorfall habe sich nahe dem Grenzübergang Nitzana auf der Halbinsel Sinai ereignet. Israelische Soldaten und 20 bewaffnete Verdächtige hätten sich einen Schusswechsel geliefert.

    Ägypten und Israel schlossen 1979 einen Friedensvertrag. Der Krieg Israels gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen belastet die Beziehungen zwischen beiden Seiten allerdings.

  • 7 Uhr

    Huthi greifen wieder Frachter im Roten Meer an

    Die jemenitischen Huthi griffen nach US-Angaben erneut ein Containerschiff im Roten Meer an. Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte mit, die Rebellen hätten eine ballistische Antischiffrakete auf die «M/V Gibraltar Eagle» abgefeuert.

    Sie wurde demnach aus von Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen abgeschossen. Bei dem Schiff handelte es sich den Angaben zufolge um einen unter der Flagge der Marshallinseln fahrenden US-Frachter. Es habe weder Verletzte noch Schäden gegeben.

    Der britische Premierminister Rishi Sunak rechtfertigte die Luftschläge gegen die Huthi-Rebellen und drohte mit neuen Aktionen, sollten weiterhin Schiffe im Roten Meer angegriffen werden. «Die Bedrohung der Schifffahrt muss aufhören», sagte Sunak im Parlament in London. «Illegal festgehaltene Schiffe und Crews müssen freigelassen werden. Und wir bleiben vorbereitet, um unseren Worten Taten folgen zu lassen.»

  • 6.30 Uhr

    Hamas veröffentlicht Geisel-Video

    Die Hamas veröffentlichte erneut grausame Videoaufnahmen von israelischen Geiseln. In dem Video war unter anderem eine junge Frau zu sehen, die über den angeblichen Tod zweier männlicher Entführter bei israelischen Angriffen im Gazastreifen spricht.

    Militärsprecher Daniel Hagari sagte anschliessend, man sei in grosser Sorge um das Leben der zwei männlichen Geiseln. Er wies die Darstellung der Hamas zurück, dass sie von der israelischen Seite getötet worden seien. Am Ende des Hamas-Videos ist eine blutige männliche Leiche zu sehen.

    Auch mehr als drei Monate nach dem Massaker vom 7. Oktober, bei dem Terroristen der Hamas und anderer Palästinenserorganisationen mehr als 1200 Menschen auf oft bestialische Weise getötet und mehr als 240 weitere in den Gazastreifen verschleppt hatten, werden in dem Küstenstreifen noch 136 Menschen festgehalten. Israel geht davon aus, dass etwa zwei Dutzend von ihnen nicht mehr leben.

  • 3.19 Uhr

    USA verurteilen iranischen Angriff auf Nordirak

    Die USA haben den iranischen Raketenangriff auf die Stadt Erbil im Norden des Irak kritisiert. «Die Vereinigten Staaten verurteilen die Angriffe auf Erbil auf das Schärfste und sprechen den Familien der Getöteten ihr Beileid aus», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Montag (Ortszeit). «Wir wenden uns gegen die rücksichtslosen Raketenangriffe des Iran, die die Stabilität im Irak untergraben. Wir unterstützen die irakische Regierung und die kurdische Regionalregierung in ihren Bemühungen, den Zukunftszielen des irakischen Volkes gerecht zu werden.»

    Zuvor hatten die iranischen Revolutionswächter (IRGC) eigenen Angaben zufolge Ziele im Irak und in Syrien mit mehreren ballistischen Raketen attackiert. Ziel der Attacke in der nordirakischen Stadt Erbil sei eine Spionagezentrale des israelischen Geheimdienstes Mossad gewesen, hiess es. In der Nähe eines neuen im Bau befindlichen US-Konsulats schlugen Augenzeugen zufolge mehrere Raketen ein. Der Angriff in Syrien galt demnach der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

  • 1.16 Uhr

    Israels Verteidigungsminister: Intensive Kämpfe in Nord-Gaza beendet

    Die intensiven Kampfhandlungen der israelischen Streitkräfte gegen die islamistische Hamas im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums beendet. Auch im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens im Bereich der Stadt Chan Junis werde die intensive Phase der Bodenoffensive bald vorüber sein, zitierte die Zeitung «The Times of Israel» am Montag den israelischen Verteidigungsminister Joav Galant.

    «Am Ende des Krieges wird es keine militärische Bedrohung aus dem Gazastreifen mehr geben. Die Hamas wird nicht in der Lage sein, den Gazastreifen zu kontrollieren und als militärische Kraft aufzutreten. Die israelischen Streitkräfte werden volle Handlungsfreiheit haben, um alles zu tun, was zur Verteidigung der Bürger Israels erforderlich ist», sagte Galant. «Es mag lange dauern, aber so wird es enden – mit dem totalen Sieg.»

    Auch wenn die Phase der intensiven Kämpfe bald enden werde, müssten die Streitkräfte den militärischen Druck aufrecht erhalten, um die Freilassung der restlichen israelischen Geiseln im Gazastreifen zu erreichen. «Wenn das Feuer eingestellt wird, ist das Schicksal der Geiseln für viele Jahre in der Gefangenschaft der Hamas besiegelt», sagte Galant. «Ohne militärischen Druck wird niemand mit uns reden. Nur aus einer Position der Stärke können die Geiseln befreit werden.»

    Angesicht der zahlreichen zivilen Opfer im Gazastreifen war zuletzt der internationale Druck auf Israel gestiegen, zumindest die Intensität der Angriffe zu reduzieren. Seit Wochen dringt Washington darauf, von der intensiven Phase mit heftigen Bombardierungen zu gezielteren Schlägen gegen die islamistische Hamas überzugehen. Das Nachrichtenportal «Axios» berichtete, US-Präsident Joe Biden sei «zunehmend frustriert» über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seine Ablehnung der meisten der jüngsten Anfragen der US-Regierung zum Gaza-Krieg.

  • 23.31 Uhr

    Iran beschiesst auch Nordirak mit ballistischen Raketen

    Irans Revolutionswächter (IRGC) haben nach eigenen Angaben auch den Nordirak angegriffen. Die Attacke mit ballistischen Raketen sei Rache für die Tötung von IRGC-Kommandeuren durch Israel, teilte das IRGC-Webportal in der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) mit. Das Ziel in Iraks Kurdengebieten beschrieb die Revolutionsgarde als Spionagezentrale des israelischen Geheimdienstes Mossad. «Wir versichern unserem geliebten Volk, dass die Offensivoperationen der Revolutionsgarde so lange fortgesetzt werden, bis auch der letzte Tropfen Blut der Märtyrer gerächt ist», hiess es in einer Erklärung.

  • 23.02 Uhr

    Irans Revolutionswächter attackieren Ziele in Syrien mit Raketen

    Irans Revolutionswächter (IRGC) haben nach eigenen Angaben Ziele in Syrien mit Raketen angegriffen. Die Attacke sei Vergeltung für die jüngsten Terrorangriffe im Iran, teilte das IRGC-Webportal in der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) mit. Insbesondere sei die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) «in den besetzten Gebieten Syriens ausfindig gemacht und durch den Abschuss einer Reihe von ballistischen Raketen zerstört» worden, hiess es in der Mitteilung. Welche Ziele der Iran genau attackierte, war zunächst unklar.

  • 22.26 Uhr

    USA greifen erneut Huthi-Rebellen im Jemen an

    Die USA haben in der Nacht zum Samstag erneut eine Stellung der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Ziel des Angriffs sei eine Radaranlage der Huthi gewesen, teilte das US-Militär mit.

  • 21.42 Uhr

    US-Präsident: Militärschlag gegen Huthi-Rebellen «erfolgreich»

    Die USA und Grossbritannien haben mit Unterstützung weiterer Verbündeter in der Nacht zu Freitag «erfolgreich» Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Dies sei eine «direkte Reaktion auf die beispiellosen Angriffe der Huthi auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer», teilte das Weisse Haus in einer schriftlichen Stellungnahme von US-Präsident Joe Biden mit.

  • 21.38 Uhr

    Israelischer Verteidigungsminister schliesst Waffenstillstand aus

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat eine Reduzierung der Militäroffensive im Süden des Gazastreifens angekündigt – aber einen Waffenstillstand ausgeschlossen. «Es wird bald enden», sagte Galant am Montag mit Blick auf den Einsatz im Süden. Sowohl dort als auch im Norden des Gazastreifens werde man zur «nächsten Phase» übergehen können, sagte er. Nähere Angaben zu einem Zeitplan machte er nicht.

    Es würden noch führende Mitglieder der Hamas verfolgt, sagte Galant. Diese seien der «Kopf der Schlange». Sie versteckten sich vermutlich in der Stadt Chan Junis im Süden. Auf diese Gegend hat sich die israelische Offensive zuletzt konzentriert.

  • 20.59 Uhr

    Rakete trifft Frachter südöstlich von Aden

    Vor der Küste des Jemens ist erneut ein Handelsschiff beschossen worden. Eine Rakete habe am Montag den unter Flagge der Marshallinseln fahrenden Massengutfrachter «Eagle Gibraltar» getroffen, teilten die privaten Sicherheitsfirmen Ambrey und Dryad Global der Nachrichtenagentur AP mit. Zuvor hatte die britische Seehandelsaufsicht gemeldet, ein Schiff sei 177 Kilometer südöstlich von Aden attackiert worden.

    Das US-Zentralkommando bestätigte den Angriff und machte die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen dafür verantwortlich. Von der «Eagle Gibraltar» seien keine Verletzten oder grösseren Schäden gemeldet worden, hiess es. Der Frachter setze seine Fahrt fort. Er gehört der US-Reederei Eagle Bulk und war nach der AP vorliegenden Satellitendaten auf dem Weg zum Suezkanal. Zum Zeitpunkt des Angriffs drehte er scharf ab.

  • 20.52 Uhr

    Hamas veröffentlicht Geisel-Video – Sorge um Leben der Entführten

    Die islamistische Hamas hat am Montagabend erneut grausame Videoaufnahmen von israelischen Geiseln veröffentlicht. In dem Video ist unter anderem eine junge Frau zu sehen, die über den angeblichen Tod zweier männlicher Entführter bei israelischen Angriffen im Gazastreifen spricht. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte anschliessend, man sei in grosser Sorge um das Leben der zwei männlichen Geiseln. Er wies die Darstellung der Hamas zurück, dass sie von der israelischen Seite getötet worden seien. Am Ende des Hamas-Videos ist eine blutige männliche Leiche zu sehen.

    Das Schicksal der jungen Frau in dem Video bewegt seit dem 7. Oktober viele Menschen. Sie war damals von Terroristen auf einem Motorrad entführt worden und hatte verzweifelt weinend um Hilfe gerufen. Ihre chinesische Mutter leidet an Krebs im Endstadium. Die Frau hatte immer wieder darum gebeten, ihre Tochter vor ihrem Tod noch einmal sehen zu dürfen.

    Diese Art von Videos der Hamas werden von Israel als Psychoterror gegen die Angehörigen eingestuft. Bereits am Sonntag hatte die Organisation ein anderes Video mit einer Art «Ratespiel» veröffentlicht mit der Frage, wer von ihnen noch lebe und wer nicht.

  • 18.39 Uhr

    Ein Torjubel als Politikum: Israelischer Fussballer festgenommen

    Es sollte ein starkes Zeichen des Gedenkens sein – und endete für den israelischen Fussballprofi Sagiv Jehezkel mit einer zwischenzeitlichen Festnahme. Der Spieler des Erstligisten Antalyaspor hatte im Spiel der türkischen Süper Lig gegen Trabzonspor am Sonntag nach seinem Tor zum 1:1-Endstand seinen bandagierten Arm in die Kameras gehalten. Darauf stand auf Englisch handschriftlich der Hinweis «100 Tage», das Datum des Hamas-Massakers am 7. Oktober und ein Davidstern. 

    Es folgten die Festnahme, die Freistellung vom Club und Ermittlungen wegen Volksverhetzung, was in Israel grosse Empörung auslöste. Inzwischen ist Jehezkel wieder auf freiem Fuss, er kehrte am späten Montagnachmittag nach Israel zurück, wie der Israelische Fussball-Verband bestätigte. Die Ermittlungen gegen ihn würden aber weiterlaufen, berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Sein Vertrag bei Antalyaspor soll Anadolu zufolge aufgelöst werden.

  • 18.29 Uhr

    Behörde: Zwei Palästinenser bei Zusammenstössen nahe Hebron getötet

    Die israelische Armee gab bekannt, dass es in Dura zu einem gewalttätigen Aufruhr gekommen sei, in dessen Verlauf rund 100 Palästinenser Brandsätze und Steinblöcke gegen israelische Soldaten geschleudert hätten. Die Armee bestätigte den Tod eines Palästinensers, der einen Molotow-Cocktail geworfen haben soll.

    Die Soldaten setzten sowohl nicht-tödliche Waffen als auch  Schusswaffen ein. Mehrere Menschen in der Menge seien getroffen worden. In dem Zusammenhang habe man Kenntnis auch über den Tod einer Frau erhalten, hiess es in der Mitteilung. Der Zwischenfall werde noch untersucht.

  • 18.25 Uhr

    UN-Generalsekretär in Sorge vor Ausweitung des Gaza-Kriegs

    UN-Generalsekretär António Guterres hat sich in grosser Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs auf die weitere Region gezeigt. «Ich bin zutiefst besorgt von dem, was sich da entfaltet», sagte Guterres am Montag in New York. «Es ist meine Pflicht, allen Seiten diese einfache und direkte Botschaft zu überbringen: Hört auf, an der blauen Linie mit dem Feuer zu spielen, deeskaliert und bringt die Gewalt zu einem Ende.»

    António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), spricht während eines Besuchs im UN-Büro in der kenianischen Hauptstadt. 
    António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), spricht während eines Besuchs im UN-Büro in der kenianischen Hauptstadt. 
    Bild: Keystone
  • 18.02 Uhr

    Sunak rechtfertigt Luftschläge: Bedrohung von Schiffen muss aufhören

    Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat die Luftschläge gegen Huthi-Rebellen im Jemen gerechtfertigt und mit neuen Aktionen gedroht, sollten weiterhin Schiffe im Roten Meer angegriffen werden. «Die Bedrohung der Schifffahrt muss aufhören», sagte Sunak am Montag im Parlament in London. «Illegal festgehaltene Schiffe und Crews müssen freigelassen werden. Und wir bleiben vorbereitet, um unseren Worten Taten folgen zu lassen.»

    In der Nacht zum Freitag hatten die USA und Grossbritannien mit der Unterstützung Verbündeter einen Militärschlag gegen die Huthi im Jemen ausgeführt – als Reaktion auf die wiederholten Angriffe der Huthi auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer.

    Sunak sprach von Selbstverteidigung. Es habe sich um begrenzte Angriffe gehandelt und es seien keine zivilen Opfer gemeldet worden. «Ich kann dem Parlament heute berichten, dass nach unserer ersten Einschätzung alle 13 geplanten Ziele zerstört wurden», sagte Sunak.

  • 15.35 Uhr

    Huthi feuern Marschflugkörper auf US-Zerstörer im Roten Meer ab

    Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach US-Angaben einen Marschflugkörper auf einen amerikanischen Zerstörer im Roten Meer abgefeuert. Kampfjets hätten den Anti-Schiffs-Marschflugkörper indes abgeschossen, gab das für den Nahen Osten zuständige Regionalkommando Centcom bekannt. Es habe weder Verletzte noch Schäden gegeben. Den Angaben zufolge feuerten die Huthi den Marschflugkörper am Sonntag in Richtung der «USS Laboon» ab. Es war das erste Mal, dass die USA eine Attacke der Rebellen meldeten, seitdem das US-Militär und Verbündete am vergangenen Freitag mit Angriffen auf Stellungen der Huthi im Jemen begonnen haben.

    Das US-amerikanische und das britische Militär haben zuletzt mehr als ein Dutzend Einrichtungen bombardiert, die von den Huthis genutzt werden.
    Das US-amerikanische und das britische Militär haben zuletzt mehr als ein Dutzend Einrichtungen bombardiert, die von den Huthis genutzt werden.
    Sgt Lee Goddard/UK Ministry of Defence/AP

    Die USA bezeichneten ihr Vorgehen als Reaktion auf anhaltende Attacken der vom Iran gestützten Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Mit ihren Aktionen wollen die Huthi nach eigenen Angaben Druck auf Israel ausüben, das seit dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober Krieg gegen die militant-islamistische Gruppe im Gazastreifen führt.

    US-Präsident Joe Biden hatte vergangene Woche gewarnt, dass sich die Huthi auf weitere mögliche Militäraktionen gefasst machen müssten, falls sie nicht einlenkten. Ob die USA auf den jüngsten Angriff aus dem Jemen reagieren würden, war zunächst unklar.

  • 14.27 Uhr

    Eine Tote nach mutmasslichem Anschlag bei Tel Aviv

    Bei einem mutmasslichen Anschlag in der Nähe der israelischen Küstenstadt Tel Aviv sind am Montag eine Frau getötet und mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden.

    Die 70-jährige Frau sei ihren schweren Verletzungen erlegen, teilte das örtliche Krankenhaus mit. Nach Angaben des Rettungsdiensts Magen David Adom wurden insgesamt 19 Menschen in Raanana verletzt. Die israelische Polizei gab die Zahl der Verletzten zunächst mit 13 an. Den Angaben nach wurde ein mutmasslich palästinensischer Einwohner der Stadt Hebron als Tatverdächtiger festgenommen.

    Er soll mit mehreren gestohlenen Autos die Menschen gerammt haben. Sanitätern zufolge sollen zudem mehreren Menschen mit Stichverletzungen behandelt worden sein.

  • 13.56 Uhr

    Iran: USA müssen den Gaza-Krieg aufhalten

    Der Iran hat eigenen Angaben zufolge die USA dazu aufgefordert, sich für ein Ende des Gaza-Kriegs einzusetzen. «Wir haben Amerika in verschiedenen Botschaften über die Schweiz auf die Notwendigkeit hingewiesen und gewarnt, den Krieg in Gaza zu beenden», sagte Aussenminister Hussein Amirabdollahian am Montag in Teheran. Die Schweiz vertritt im Iran Interessen der USA, beide Länder haben seit mehr als 44 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr.

    Amirabdollahian warnte die USA nach Angriffen auf Ziele der militant-islamistischen Huthi-Bewegung im Jemen. «Amerika kann nicht uns und anderen eine Botschaft der Zurückhaltung geben und gleichzeitig den Jemen im Roten Meer angreifen», sagte der Minister. Die Huthi hatten nach Beginn des Gaza-Kriegs wiederholt Schiffe auf der wichtigen Seeroute nach Israel angegriffen.

  • 11.00 Uhr

    Huthi: Jemen wird zum Friedhof der Amerikaner

    Das hochrangige Mitglied der militant-islamistischen Gruppe, Ali al-Kahum, sagte in einem am Montag publizierten Interview mit Irans Staatsagentur Irna: «Die jemenitische Führung, die Streitkräfte und das Volk sind voll und ganz bereit, in einen direkten und umfassenden Krieg mit dem Grossen Satan einzutreten, um Palästina zu verteidigen.»

    Nach den letzten Luftangriffen der USA auf Huthi-Ziele warnte Al-Kahum: «Nach dieser Aggression wird sich der Jemen in einen Friedhof für die Amerikaner verwandeln.»

    Mehr als drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs wächst die Sorge, dass der Konflikt in einen regionalen Flächenbrand mündet. Die schiitischen und vom Iran unterstützten Huthi griffen in den vergangenen Wochen im Roten Meer immer wieder Schiffe auf dem Weg nach Israel an. Die USA und Verbündete bombardierten daraufhin Stellungen der militant-islamistischen Gruppe im Jemen.

    Unterdessen wies Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian erneut Vorwürfe zurück, dass sein Land direkt in die Angriffe verwickelt sei. «Die Widerstandskräfte in der Region, einschliesslich des Jemen, handeln unabhängig und im Rahmen ihrer Interessen», sagte der Minister laut Irna am Sonntag. Iran erteile keine Befehle. Die Huthi zählen neben weiteren mit dem Iran verbündeten Gruppen in der Region zur sogenannten «Widerstandsachse», einem Netz im Kampf gegen Israel.

  • 3.47 Uhr

    Hamas veröffentlicht Video von drei mutmasslichen israelischen Geiseln

    Die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat am Montag ein Video veröffentlicht, in dem nach ihren Angaben drei aus Israel in den Gazastreifen entführte Geiseln zu sehen sind. In dem Video sind eine Frau und zwei Männer zu sehen. Sie sprechen Hebräisch und fordern die israelische Regierung auf, sich für ihre Freilassung einzusetzen. Unklar war, wann das Video aufgenommen wurde.

    Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

    132 von ihnen befinden sich nach israelischen Angaben noch im Gazastreifen, allerdings sind 25 von ihnen vermutlich tot. Der Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, Abu Obeida, hatte am Sonntag in einer Fernsehansprache gesagt, das Schicksal vieler Geiseln sei mittlerweile «unbekannt». «Höchstwahrscheinlich» seien viele von ihnen in den vergangenen Wochen getötet worden, «der Rest» sei ständig «in grosser Gefahr». Die Regierung und Armee Israels trügen die «volle Verantwortung».

  • 3.28 Uhr

    US-Militär wehrt erneut Rakete der Huthi-Rebellen ab

    Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge erneut eine Rakete der im Jemen basierten Huthi-Rebellen abgewehrt. Die Huthi hätten den Anti-Schiffs-Marschflugkörper am Sonntag gegen 16.45 Uhr Ortszeit in Richtung eines Zerstörers der US-Marine abgefeuert, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs in der Nacht zum Montag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Die Rakete sei in der Nähe der jemenitischen Küste von Hudaida von der US-Luftwaffe abgefangen worden. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es demnach nicht.

    Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Grosse Reedereien meiden zunehmend die Route. Wegen des Vorgehens der Huthi attackierten die USA und Grossbritannien zuletzt Stellungen der Gruppe im Jemen, unterstützt von den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain.

  • 1.38 Uhr

    Israels Armee: Bisher etwa 9000 Terroristen in Gaza getötet

    Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben im Gaza-Krieg bisher etwa 9000 Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen «eliminiert». Hinzu kämen mehr als 50 Kompaniechefs, 19 Battalions- und zwei Brigadekommandeure der Hamas, wie aus einer Datenauflistung der Armee hervorgeht, die anlässlich des 100. Kriegstags am Sonntag veröffentlicht wurde. Auslöser des Kriegs war der Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober.

    Mehr als 1200 Menschen waren dabei getötet und mehr als 240 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Israel tötete laut Berichten rund 1000 der Terroristen noch auf israelischem Boden und reagierte auf ihren beispiellosen Überfall mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dort inzwischen fast 24'000 Menschen getötet. Bei dieser unabhängig nicht überprüfbaren Zahl wird nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden.

  • 1.22 Uhr

    Türkische Justiz ermittelt nach Torjubel gegen israelischen Fussballer

    Der israelische Fussball-Profi Sagiv Jehezkel trifft in der türkischen Süper Lig zum Ausgleich für Antalyaspor. Beim Torjubel erinnert er an das Massaker der Hamas. Nun ermittelt die Justiz – und er ist seinen Job los.

    Die türkische Justiz ermittelt nach einem Torjubel gegen den israelischen Fussball-Profi Sagiv Jehezkel. Das teilte Justizminister Yilmaz Tunc am Sonntagabend im Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, mit. Erstligist Antalyaspor stellte den 28 Jahre alten Rechtsaussen nach dem 1:1 gegen Trabzonspor zudem frei, hiess es auf der Klub-Homepage.

    Jehezkel hatte nach seinem Ausgleichstor in der 68. Minute seinen bandagierten Arm in die Kameras gehalten. Darauf stand auf Englisch handschriftlich der Hinweis «100 Tage» sowie das Datum 7.10. und ein Davidstern. Die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft erfolgten wegen «öffentlicher Anstiftung zu Hass und Feindseligkeit», hiess es in Tuncs Beitrag auf X. Der Fussballer habe das «von Israel begangene Massaker im Gazastreifen» gefeiert.

    Jehezkel ist israelischer Nationalspieler und wechselte erst im September von Hapoel Beer Sheva in die türkische Süper Lig zu Antalyaspor. In 13 Saisonspielen kommt er auf acht Torbeteiligungen. Der Ausgleichstreffer am Sonntag war sein sechstes Saisontor.

    Der Schweizer Verteidiger Ricardo Rodriguez (links) im Zweikampf gegen den israelischen Mittelfeldspieler Sagiv Jehezkel im Stade de Genève am 28. März 2023.
    Der Schweizer Verteidiger Ricardo Rodriguez (links) im Zweikampf gegen den israelischen Mittelfeldspieler Sagiv Jehezkel im Stade de Genève am 28. März 2023.
    KEYSTONE
  • 22.00 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker von Sonntag, 14. Januar 2024

  • 21.02 Uhr

    Hamas: Schicksal vieler israelischer Geiseln unbekannt

    Die radikalislamische Hamas hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Wochen den Überblick über den Verbleib vieler aus Israel entführter Geiseln verloren. Das Schicksal vieler Geiseln sei mittlerweile «unbekannt», sagte der Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, Abu Obeida, am Sonntag in einer Fernsehansprache. «Höchstwahrscheinlich» seien viele von ihnen kürzlich getötet worden, «der Rest» sei ständig «in grosser Gefahr». Die Regierung und Armee Israels trügen die «volle Verantwortung».

    Am 7. Oktober hatte die Hamas einen brutalen Überfall auf Israel gestartet und 1140 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. 132 von ihnen befinden sich nach israelischen Angaben noch im Gazastreifen, allerdings sind 25 von ihnen vermutlich tot.

  • 21.21 Uhr

    Ägyptischer Fernsehsender meldet Tod von Kameramann im Gazastreifen

    Ein Kameramann eines ägyptischen Fernsehsenders ist im Norden des Gazastreifens ums Leben gekommen. Jasan al-Swaidi sei durch einen israelischen Luftangriff getötet worden, berichtete der Sender Al-Ghad . Der Kameramann befand sich demnach in einer Menschenmenge, als es zu dem Angriff kam. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Auch das israelische Militär gab zunächst keinen Kommentar ab.

    Nach einer vorläufigen Zählung des Komitees zum Schutz von Journalisten wurden in den ersten 100 Tagen des Gaza-Krieges bis zum Sonntag mehr als 80 Journalisten und Medienschaffende im Gazastreifen getötet, fast alle von ihnen Palästinenser.

  • 21.03 Uhr

    Israels Verteidigungsminister: Hamas will Westjordanland «anzünden»

    Nach Darstellung des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant will die islamistische Terrororganisation Hamas den Krieg vom Gazastreifen ins Westjordanland tragen. «Das Ziel der Hamas ist es, Judäa und Samaria (hebräisch für Westjordanland) anzuzünden, und wenn möglich auch noch den Tempelberg (in Jerusalem)», sagte Gallant bei einer Besprechung mit Militärkommandeuren des von Israel besetzten Westjordanlandes.

    Israels Verteidigungsminister Joav Gallant.
    Israels Verteidigungsminister Joav Gallant.
    Maya Alleruzzo/AP/dpa (Archivbild)

    Der Hamas sei es mit ihrem Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober nicht gelungen, die Israelis zu demoralisieren oder einen Keil zwischen Israel und die USA zu treiben, führte Gallant weiter aus. Deshalb sinne sie jetzt darauf, das Westjordanland und den Tempelberg, eine sowohl den Juden als auch Muslimen heilige Stätte, «in Brand zu stecken». «In dieser Hinsicht ist es Ihre Aufgabe, sich auf den Krieg vorzubereiten, die Truppe in Bereitschaft zu versetzen und relevante nachrichtendienstliche Informationen zu sammeln», sagte Gallant zu den Militärs.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Terrorüberfall im Oktober des Vorjahres haben sich auch die Spannungen und Konflikte im Westjordanland verschärft. Am letzten Freitag hatte das israelische Militär drei Palästinenser erschossen, die eine jüdische Siedlung nahe Hebron mit Schusswaffen angreifen wollten. Palästinenser beklagen wiederum vermehrte Gewalt von jüdischen Siedlern gegen ihre Dörfer und Olivenhaine.

  • 20.40 Uhr

    Familien erinnern mit Marathon-Kundgebung an Geiseln

    100 Tage nach der Entführung von rund 240 Menschen aus Israel in den Gazastreifen haben Angehörige entschiedenere Bemühungen für deren Freilassung gefordert. Am Abend endete im Zentrum von Tel Aviv eine 24-stündige Demonstration, auf der zahlreiche Verwandte von Verschleppten sprachen. Zum Abschluss ergriff Israels Präsident Izchak Herzog das Wort. Er werde dafür sorgen, dass das Los der Geiseln nicht von der heimischen und globalen Tagesordnung verschwindet, «bis die letzte Geisel freigelassen ist».

    Demonstranten in Tel Aviv.
    Demonstranten in Tel Aviv.
    AP Photo/Ohad Zwigenberg/Keystone

    Zur Kundgebung, die von Samstagabend bis Sonntagabend dauerte, hatte das Forum der Geiselfamilien aufgerufen. Damit wollte es an die politischen und militärischen Entscheidungsträger appellieren, alles daranzusetzen, um die Geiseln so schnell wie möglich freizubekommen. «100 Tage in der Hölle» seien genug, betonte das Forum.

    Die Ansprachen von freigelassenen Geiseln warfen ein Bild des Schreckens auf die Umstände, unter denen die Menschen festgehalten werden. Viele würden mit unversorgten Wunden in stickigen Tunnels ohne Sanitäranlagen tief in der Erde dahinvegetieren. Frauen seien sexuell missbraucht worden, ständige Todesangst begleite die Gefangenen der Terroristen.

    «Wir geben euch nicht auf, wir vergessen euch nicht!», sagte Präsident Herzog in seiner Abschlussrede. Einige Teilnehmer der Kundgebung riefen während seiner Rede «Jetzt! Jetzt!», wie das Nachrichtenportal «haaretz.com» berichtete. «Holt sie jetzt nach Hause!» ist der Haupt-Slogan des Forums der Geiselfamilien.

  • 19.29 Uhr

    Baerbock nennt Einsatz im Roten Meer wichtig und zentral

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hofft auf eine schnelle Einigung auf eine EU-Mission für den Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer. Die Grünen-Politikerin sagte am Sonntag beim Antrittsbesuch des neuen französischen Aussenministers Stéphane Séjourné in Berlin, die Verhandlungen über ein EU-Mandat liefen auf Hochdruck. «Und wir hoffen sehr, dass wir damit schnellstmöglich zu einem Abschluss kommen können.»

    Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Grosse Reedereien meiden zunehmend die Route. Wegen des Vorgehens der Huthi attackierten die USA und Grossbritannien Stellungen der Gruppe im Jemen, unterstützt von den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain.

    Die Angriffe der Rebellen führten zu einer massgeblichen Beeinträchtigung der Schifffahrt, so Baerbock. Die Bundesregierung habe deutlich gemacht, dass der maritime Einsatz im Roten Meer «wichtig und zentral» sei. «Wichtig ist, dass die Europäische Union eine Rolle spielt.» Die Bundesregierung mache sich stark, dass es für einen gemeinsamen Einsatz ein Mandat gebe. Wie genau die Beteiligung der Bundeswehr aussehen könnte, wollte Baerbock nicht sagen.

    Séjourné sagte, die Angriffe stellten eine ernsthafte Bedrohung für den internationalen Handel und Menschenleben dar. Frankreich verurteile sie scharf und verlange, dass sie aufhörten. Er betonte zudem, Frankreich sei bereits seit Jahren aktiv, um die maritime Sicherheit im Roten Meer zu garantieren.

  • 17.46 Uhr

    Hisbollah-Chef: US-Angriffe im Jemen schaden der Schifffahrt

    Die US-Angriffe im Jemen werden nach Worten von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah weitere Attacken auf die Schifffahrt im Roten Meer nach sich ziehen. Die US-Angriffe in der Region würden «der internationalen Schifffahrt als Ganzes» schaden, sagte Nasrallah in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Die USA würden den Krieg in Gaza selbst ausweiten, obwohl sie das Gegenteil forderten. Israelische Schiffe und solche auf dem Weg nach Israel würden weiterhin Ziel von Attacken, sagte Nasrallah. Israels Wirtschaft habe schon jetzt einen «schweren Schlag» erlitten.

    Die USA und Grossbritannien hatten mit der Unterstützung von Verbündeten seit der Nacht zum Freitag Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Diese greifen seit einiger Zeit Schiffe im Roten Meer an, die aus ihrer Sicht israelische Eigner haben oder israelische Häfen anlaufen wollen. Die libanesische Hisbollah-Miliz gehört zu den Unterstützern der ebenfalls schiitischen Huthi-Rebellen.

    Mit Blick auf den Gaza-Krieg sagte Nasrallah, Israel «versinke im Versagen». Es sei Israel nicht gelungen, auch nur «den Anschein eines Siegs» zu vermitteln. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es an der Grenze von Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah. Sie ist mit der Hamas verbündet, gilt aber als deutlich schlagkräftiger.

  • 17.01 Uhr

    Erneut Raketenangriff auf Israel: Warnsirenen in Aschdod

    Am 100. Tag des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen operierenden Hamas haben militante Palästinenser erneut Raketen aus dem Küstenstreifen abgefeuert. In der israelischen Hafenstadt Aschdod nördlich des Palästinensergebiets heulten Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Das Militär machte zunächst keine Angaben zu Schäden oder Verletzten.

    Auch in den nahe gelegenen Orten Javne und Ben Sakai gab es Raketenalarm, berichteten israelische Medien. Über Aschdod seien die Trümmer eines Geschosses niedergegangen, hiess es in den Berichten. Verletzte gab es demnach keine.

    Mit dem Vordringen der israelischen Streitkräfte tief hinein in den Gazastreifen ist der Beschuss Israels aus dem Küstengebiet heraus deutlich zurückgegangen. Vereinzelt feuern aber Hamas-Einheiten und andere militante Gruppen immer noch Geschosse ab.

  • 16.22 Uhr

    Zwei Bewaffnete und Teenager bei Vorfällen im Westjordanland getötet

    Bei gewaltsamen Vorfällen im Westjordanland sind drei Palästinenser getötet worden, unter ihnen ein Teenager. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, ein 14-Jähriger sei während eines israelischen Militäreinsatzes in Jericho tödlich durch Schüsse im Brustbereich verletzt worden. Ein Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

    Nach Angaben der Armee durchbrach ein palästinensischer Fahrer bei einem weiteren Vorfall in der Nähe von Hebron eine Armeesperre. Die Soldaten hätten das Fahrzeug verfolgt und seien dabei beschossen worden. Sie hätten daraufhin das Feuer erwidert und zwei Insassen «ausgeschaltet». «Das von den Terroristen verwendete Gewehr, eine Axt und Munition wurden vor Ort gefunden», hiess es in der Mitteilung der Armee. Das Gesundheitsministerium bestätigte den Tod der beiden Männer.

    Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober noch einmal deutlich verschärft. 336 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums allein im Westjordanland getötet. Im ganzen vergangenen Jahr kamen dem Ministerium zufolge 502 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben.

    Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

  • 15.29 Uhr

    Namibia kritisiert Deutschlands Unterstützung für Israel

    Namibia hat in einer von der Präsidentenkanzlei veröffentlichten Mitteilung auf der Plattform X (ehemals Twitter) Deutschlands Unterstützung für Israel gegen die von Südafrika erhobenen Völkermordsvorwürfe kritisiert. «Deutschland hat auf namibischer Erde den ersten Völkermord des 20, Jahrhunderts begangen», hiess es mit Blick auf die brutale Niederschlagung des Aufstands der Nama und Herero gegen die deutsche Kolonialherrschaft vor 120 Jahren.

    Deutschland könne sich nicht moralisch zur UN-Konvention gegen Völkermord bekennen und «gleichzeitig das Äquivalent für einen Holocaust und Völkermord in Gaza unterstützen», hiess es in der am Wochenende veröffentlichten Mitteilung.

    Ähnlich wie das Nachbarland Südafrika hat Namibia in der Vergangenheit seine Solidarität mit den Palästinensern bekundet. Südafrika hatte vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag den Vorwurf erhoben, die israelischen Militäraktionen in Gaza hätten den Charakter eines Völkermords. Israel hat diesen Vorwurf zurückgewiesen und erklärt, die Militäraktion in Gaza sei Selbstverteidigung gegen den Terror der Hamas.

  • 14.46 Uhr

    Toter und Verletzte bei Hisbollah-Angriff auf Israel

    Bei neuen Angriffen vom Libanon aus hat es am Sonntag im Norden Israels zivile Opfer gegeben. Ein etwa 40-jähriger Mann sei in der Grenzortschaft Juval getötet und eine 70-jährige Frau schwer verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Den Angriff mit Panzerabwehrraketen auf den Ort sowie drei weitere im Grenzgebiet reklamierte die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah für sich. Es handele sich um Unterstützung für das palästinensische Volk, teilte die Miliz mit.

    Nach Angaben der israelischen Armee wurde in Juval ein Haus von einer Rakete getroffen. Israelische Kampfjets hätten ihrerseits «Terror-Infrastruktur der Hisbollah und militärische Ziele im Libanon angegriffen».

  • 12.12 Uhr

    Hilfsorganisation: Gaza wird aus militärischen Gründen unbewohnbar

    Eine norwegische Hilfsorganisation hat davor gewarnt, dass der Gazastreifens wegen des Kriegs unbewohnbar wird. Ahmed Bayram vom Norwegischen Flüchtlingsrat (NRC) sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira am Sonntag, die Organisation sei seit eineinhalb Jahrzehnten aktiv im Gazastreifen. Die rund 50 NRC-Mitarbeiter hätten das Leid der palästinensischen Bevölkerung am eigenen Leib erfahren.

    «Sie erfahren Verlust, Trauer, Vertreibung und natürlich Angst», sagte Bayram. Ihre Kinder hätten seit 100 Tagen keine Nacht durchgeschlafen und erlebten einen Mangel an Nahrungsmitteln und sauberem Wasser.

    «Dieser sehr dunkle Moment erinnert uns daran, dass Gaza aus militärischen Gründen, für die Zivilisten den Preis bezahlen, unbewohnbar gemacht worden ist», sagte Bayram. Er rief zu einem Ende des Blutvergiessens auf.

  • 11.46 Uhr

    Solidarität mit Geiseln: Israel streikt für 100 Minuten

    Hunderte israelische Unternehmen sind am Sonntag als Zeichen der Solidarität mit mehr als 130 Geiseln im Gazastreifen in einen 100 Minuten langen Streik getreten. Sie folgten damit einem Aufruf des Dachverbands der Gewerkschaften (Histadrut) am 100. Tag nach Beginn des Gaza-Kriegs.

    Zu Beginn des Streiks schwiegen zum Zeichen der Verbundenheit Tausende von Teilnehmern einer Kundgebung von Angehörigen und Unterstützern der Geiseln 100 Sekunden lang. Die Kundgebung in Tel Aviv sollte insgesamt 24 Stunden lang bis zum Sonntagabend dauern.

  • 11.32 Uhr

    Cameron: «Haben mit Militärschlägen klare Botschaft an Huthi gesendet»

    Der britische Aussenminister David Cameron hat die Militärschläge gegen die Huthi-Rebellen im Jemen verteidigt. Es sei richtig gewesen, dass man gehandelt habe, um eine wichtige Schifffahrtsroute offen zu halten, schrieb der frühere Premier in einem Beitrag im «Sunday Telegraph». Seit dem 19. November habe es 26 Angriffe auf den Schiffsverkehr im Roten Meer gegeben. Wenn man in dieser Situation nicht handle, akzeptiere man, dass die Huthi diese Schiffsroute mit ihren Angriffen praktisch nahezu ungestraft lahmlegen könnten.

    Könnten sie dies tun, gefährde dies wichtige Lieferketten und treibe Preise in Grossbritannien wie im Rest der Welt in die Höhe, schrieb Cameron. Militärische Massnahmen sollten immer das letzte Mittel sein, und sie seien es in diesem Fall gewesen. Die Militärschläge seien «notwendig, verhältnismässig und rechtmässig» gewesen, so Cameron. «Wir haben eine unmissverständliche Botschaft an die Huthi gesendet: Eure Angriffe müssen aufhören.»

    In der BBC dementierte Cameron am Sonntag, dass die Militärschläge gegen die Huthi eine Eskalation darstellten. Die Eskalation sei vielmehr von den Rebellen selbst verursacht worden.

  • 10.45 Uhr

    Irans Atomchef: Nuklearwaffen nicht Teil der Verteidigungsdoktrin

    Irans Atomchef hat erneut bekräftigt, dass sein Land nicht nach Nuklearwaffen strebt. «Der Besitz von Massenvernichtungswaffen hat nie einen Platz in der Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin der Islamischen Republik Iran gehabt», sagte Mohammed Eslami am Samstag in einem Fernsehinterview. Er reagierte damit auf die Frage, ob es angesichts des Konflikts mit Israel nicht an der Zeit sei, eine Atombombe zu haben oder wenigstens einen Atomtest durchzuführen.

    Eslami begründete dies auch mit einer Fatwa, einem religiösen Rechtsgutachten, durch Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei. Irans Staatsoberhaupt hatte darin Massenvernichtungswaffen verboten. Unterdessen hat der Iran nach dem Stillstand der Atomverhandlungen seit einigen Jahren die Produktion von hochangereichertem Uran intensiviert. Experten werfen dem Land vor, dass eine friedliche Nutzung des fast waffenfähigen Urans nicht plausibel sei. Teheran beteuert, das Atomprogramm nur zivil zu nutzen.

    Seit Gründung der Islamischen Republik vor 45 Jahren gilt Israel als Irans Erzfeind. Immer wieder hatte die Staatsspitze dem jüdischen Staat mit Vernichtung gedroht. Israel seinerseits soll Nuklearwaffen besitzen, hat dies aber nie öffentlich gemacht.

  • 7.09 Uhr

    Massenkundgebung in Israel fordert Freilassung der Gaza-Geiseln

    Bei einer Massenkundgebung in Israel zum 100. Kriegstag im Gazastreifen haben nach Angaben der Organisatoren etwa 120'000 Menschen auf das Schicksal der in Gaza festgehaltenen Geiseln aufmerksam gemacht. Familienangehörige der Geiseln brachten bei der am Samstagabend in Tel Aviv begonnenen Kundgebung ihre Frustration über die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Ausdruck, wie die Zeitung «Times of Israel» berichtete.

    Sie warfen seiner Regierung vor, nicht genug zu tun, um die im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln nach Hause zu holen. Die Zeit für ihre Rettung laufe ab. Die Kundgebung soll bis zum Sonntagabend andauern.

    Netanjahu erklärte, man werde den Krieg fortsetzen, bis die Hamas zerstört und alle Geiseln zurückgeholt seien. Der Generalstabschef der Armee, Herzi Halevi, sagte, der militärische Druck müsse aufrechterhalten werden, um die Geiseln freizubekommen. Eine wachsende Zahl von Familienangehörigen wehre sich jedoch gegen diese Haltung und weise darauf hin, dass seit der Wiederaufnahme der Kämpfe durch Israel nach der einwöchigen Feuerpause Ende November keine Geiseln freigelassen worden seien, berichtete die «Times of Israel».

    Der französische Präsident Emmanuel Macron wies in einer vorab aufgezeichneten und bei der Kundgebung verbreiteten Videobotschaft auf das Schicksal der auch französischen Geiseln im Gazastreifen hin. Frankreich lasse die Geiseln nicht im Stich. Die Verhandlungen über ihre Freilassung müssten wieder aufgenommen werden, forderte Macron.

  • 7.01 Uhr

    Israels Armee meldet erneuten Schusswechsel an Grenze zum Libanon

    An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es in der Nacht zum Sonntag erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Eine Terrorzelle sei aus dem Libanon auf israelisches Gebiet eingedrungen und habe auf patrouillierende Soldaten geschossen, teilte die Armee am frühen Sonntagmorgen mit.

    Die Soldaten hätten das Feuer erwidert, vier Terroristen seien dabei getötet worden, hiess es. Während des Schusswechsels hätten die eigenen Truppen mit Artillerie und Mörsern auf das Gebiet gefeuert. Erst am Vortag war es an der Grenze zwischen den beiden Ländern zu gegenseitigem Beschuss gekommen.

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte dabei nach Angaben des israelischen Militärs mehrere Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert. Die israelischen Armee habe die Stellungen unter Beschuss genommen. Darüber hinaus bombardierten israelische Kampfjets «terroristische Infrastruktur» der Hisbollah im Süd-Libanon, hiess es.

  • 6.51 Uhr

    Israels Generalstabschef will den militärischen Druck auf Hamas erhöhen

    Israels Armee will den militärischen Druck auf die islamistische Hamas zum 100. Tag des Krieges im Gazastreifen weiter erhöhen. Das kündigte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi am Samstag an. «Druck, der zur Zerschlagung der Hamas und zur Rückkehr der Geiseln führt», sagte er.

    An diesem Sonntag dauert der Krieg in dem von Israel abgeriegelten Küstengebiet am Mittelmeer 100 Tage an. Auslöser war die verheerende Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

  • 6.46 Uhr

    Netanjahu: Israel führt «gerechten Krieg»

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Land zum 100. Tag des Gaza-Kriegs erneut auf einen Kampf «bis zum vollständigen Sieg» eingeschworen. Der Staat Israel, seine Streitkräfte und Sicherheitsdienste führten einen «moralischen und gerechten Krieg, der seinesgleichen sucht, gegen die Hamas-Monster, die neuen Nazis», sagte der innenpolitisch unter Druck stehende Regierungschef am Samstag. «Niemand wird uns stoppen», sagte Netanjahu und wies dabei auf die von Südafrika beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereichte Klage wegen Völkermords hin.

    «Die heuchlerische Attacke in Den Haag gegen den Staat der Juden, der aus der Asche des Holocaust entstanden ist, auf Geheiss derjenigen, die gekommen sind, um einen weiteren Holocaust an den Juden zu begehen, ist ein moralischer Tiefpunkt in der Geschichte der Nationen», sagte Netanjahu. In den Tunneln der Hamas unter dem Gazastreifen habe die Armee Kopien von Adolf Hitlers «Mein Kampf» gefunden.

    Die Islamisten der Hamas seien «die neuen Nazis», sagte Netanjahu und zitierte damit Bundeskanzler Olaf Scholz. Diesem hatte er gedankt, dass Deutschland die Völkermord-Klage klar zurückwies.

  • Sonntag, 14. Januar, 6.42 Uhr

    Tausende protestieren in London und Washington gegen Gaza-Krieg

    Tausende pro-palästinensische Demonstranten haben am Samstag in London, Washington und anderen Städten gegen den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen protestiert. «Wir wollen den Menschen in Palästina zeigen, dass wir an ihrer Seite sind, und uns auch gegen unsere Regierung aussprechen», sagte die 27-jährige Maleeha Ahmed, die mit ihrer Familie bei der Demonstration in London war.

    Die Londoner Polizei, die mit rund 1700 Polizisten im Einsatz war, warnte die Demonstranten, mit ihren Plakaten und Sprechchören nicht «absichtlich die Grenzen zu überschreiten».

    In Washington schwenkten die Demonstranten, darunter viele junge Leute, palästinensische Flaggen. Sie riefen in Sprechchören «Waffenruhe jetzt» und hielten Plakate mit Aufschriften wie «Befreit Palästina» und «Beendet den Krieg im Gazastreifen» hoch. Auf einer Bühne, die nur einige Häuserblocks vom Weissen Haus entfernt war, berichteten mehrere US-Palästinenser über Freunde und Verwandte, die im Gazastreifen getötet oder verletzt wurden.

  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Samstag

  • 21.20 Uhr

    UN-Hilfswerk beklagt «100 Tage Tod und Zerstörung»

    Am Vorabend des 100. Kriegstages im Gazastreifen hat das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA seinen Appell für eine humanitäre Feuerpause bekräftigt. «Massenhafter Tod, Zerstörung, Vertreibung, Hunger, Verlust und Trauer haben in den letzten 100 Tagen die von uns allen geteilte Menschlichkeit befleckt», schrieb UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini in einer Erklärung, die das Hilfswerk am Samstagabend veröffentlichte.

    Der Krieg ziehe zwei Millionen Menschen in Mitleidenschaft. «Viele von ihnen werden ihr Leben lang Verletzungen mit sich schleppen, sowohl physische als auch psychische. Die grosse Mehrheit der Menschen, die Kinder eingeschlossen, ist zutiefst traumatisiert», schrieb Lazzarini. 1,4 Millionen Binnenflüchtlinge würden in heillos überfüllten, mit unzureichenden Sanitäranlagen ausgestatteten UNRWA-Notunterkünften hausen.

  • 20.53 Uhr

    Tausende demonstrieren in Israel für Rücktritt Netanjahus

    Mehrere Tausend Menschen haben bei einer Demonstration in der israelischen Metropole Tel Aviv den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gefordert. Redner der Kundgebung am Samstagabend warfen seiner Regierung vor, nicht genügend zu tun, um die zu Beginn des Gaza-Kriegs von Terroristen der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln wieder nach Hause zu bringen.

    Auch in anderen israelischen Städten gingen am Samstagabend Menschen gegen Netanjahu auf die Strasse. In den Küstenstädten Haifa und Caesarea demonstrierten jeweils rund 1000 Menschen, wie israelische Medien berichteten.

    Am Sonntag wird der Krieg seit 100 Tagen andauern. Am 7. Oktober hatten Hamas-Terroristen im israelischen Grenzgebiet ein Massaker verübt, dem 1200 Menschen zum Opfer fielen. Dabei entführten die Terroristen rund 240 Menschen in den Gazastreifen. Während einer Feuerpause wurden 105 Geiseln freigelassen, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge.

  • 20.03 Uhr

    Bericht: Israel erwägt Militäreinsatz in Gaza an Ägyptens Grenze

    Israel erwägt nach einem Bericht der US-Zeitung «Wall Street Journal» einen als äusserst heikel geltenden Armeeeinsatz unmittelbar an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten. «Israelische Offizielle haben Ägypten informiert, dass sie eine Militäroperation entlang der Gaza-Seite der Grenze planen», schrieb das Blatt am Samstag unter Berufung auf namentlich nicht genannte israelische und ägyptische Quellen.

    Wenige Wochen nach dem Angriff der Hamas auf den Süden Israels mit 1200 Toten am 7. Oktober sind israelische Bodentruppen tief in den Gazastreifen eingerückt, um die militärische Infrastruktur der Hamas zu zerschlagen. Das südliche Ende des Küstengebiets, das mit der geteilten Stadt Rafah und dem gleichnamigen Grenzübergang an Ägypten grenzt, ist aber bislang ausser Reichweite israelischer Bodentruppen.

    Den Grenzübergang Rafah kontrollieren ägyptische und palästinensische Beamte, wobei Letztere unter der Kontrolle der Hamas stehen. Der israelischen Führung ist dies ein Dorn im Auge, sie vermutet, dass Tunnels, die unter der Grenze zwischen Ägypten und Gaza verlaufen, nach wie vor dem Schmuggel von Gütern und Waffen für die Hamas dienen.

  • 19.51 Uhr

    Israels Regierung: Hamas plante Terroranschläge in Europa

    Nach der Festnahme dreier mutmasslicher Mitglieder der Hamas Mitte Dezember in Deutschland will Israels Regierung Erkenntnisse gewonnen haben, wonach die extremistische Palästinenserorganisation Terroranschläge in Europa geplant habe. Eines der möglichen Ziele soll die israelische Botschaft in Stockholm gewesen sein.

    «Infolge anhaltender geheimdienstlicher Bemühungen kam ein beträchtliches Mass an Informationen ans Tageslicht, die beweisen, dass die Terrororganisation Hamas darauf abzielte, ihre gewalttätigen Aktivitäten ins Ausland auszuweiten, um unschuldige Menschen auf der ganzen Welt anzugreifen», teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Samstagabend mit.

    Israel habe diese Erkenntnisse aus der Arbeit der eigenen Geheimdienste und der Zusammenarbeit mit den entsprechenden Diensten anderer Länder gewonnen. Konkret habe man Informationen gewonnen, wonach Hamas-Zellen im Ausland einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Stockholm vorgehabt hätten. Auch hätten die mutmasslichen Terroristen Drohnen beschaffen und Mitglieder organisierter Verbrecherbanden in Europa anwerben wollen.

  • 17.55 Uhr

    Pro-Palästina-Demonstration in Basel verläuft friedlich

    Eine Demonstration in Solidarität mit den Menschen im Gazastreifen ist am Samstag in Basel friedlich verlaufen. Nach Schätzungen der Polizei nahmen etwa 2500 Menschen daran teil. Es herrschten Minustemperaturen in der Stadt. Der Polizei seien keine gröberen Sachbeschädigungen bekannt, berichtete die Kantonspolizei am Samstagnachmittag im Kurznachrichtendienst X.

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren teils mit Bussen aus anderen Teilen der Schweiz angereist. Während des Protestzugs wurden Palästina-Fahnen geschwungen, Sprechchöre riefen «Palestine must be free» (Palästina muss frei sein) und «Stop the Genozide» (Stoppt den Völkermord). Auf einige Schaufenster wurden Aufkleber mit Boykottaufrufen gegen Israel geklebt. Ausrichter war ein vor kurzem gegründetes Bündnis Schweiz-Palästina, in dem sich mehrere lokale Gruppen zusammengeschlossen haben.

  • 17.24 Uhr

    UN-Jemenbeauftragter besorgt um Friedensbemühungen

    Nach den US-Angriffen auf Ziele der Huthi im Jemen haben die Vereinten Nationen grosse Besorgnis über die Entwicklungen im Land geäussert. Der Jemenbeauftragte der UN, Hans Grundberg, forderte alle Beteiligten im Konflikt zur Deeskalation auf. Diplomatische Kanäle sollten Vorrang vor militärischen Operationen haben. Mit grosser Besorgnis nehme Grundberg die zunehmend prekäre regionale Lage und deren negative Auswirkungen auf die Friedensbemühungen im Jemen sowie die Stabilität und Sicherheit in der Region zur Kenntnis.

    Der Anführer der Huthi-Bewegung hat die USA und ihre Verbündeten vor einem möglicherweise erheblichen Vergeltungsschlag gewarnt, sollten sie einen Militärschlag gegen sein Land führen. 
    Der Anführer der Huthi-Bewegung hat die USA und ihre Verbündeten vor einem möglicherweise erheblichen Vergeltungsschlag gewarnt, sollten sie einen Militärschlag gegen sein Land führen. 
    Bild: Keystone
  • 17.02 Uhr

    USA greifen erneut Huthi-Rebellen im Jemen an

    Die USA haben in der Nacht zum Samstag erneut eine Stellung der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Ziel sei eine Radaranlage der Huthi gewesen, teilte das US-Militär mit. Der Angriff mit Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk sei vom US-Zerstörer «USS Carney» aus gestartet worden. Er erfolgte nach dem Militärschlag vom Vortag, wie es weiter hiess. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.

    Der Fernsehsender der Huthi berichtete von Angriffen auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa.
    Der Fernsehsender der Huthi berichtete von Angriffen auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa.
    Bild: dpa
  • 16.50 Uhr

    Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

    An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es am Samstag erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Die libanesische Hisbollah-Miliz feuerte mehrere Geschosse auf den Norden Israels ab, teilte das israelische Militär mit. Sie seien über unbebautem Gebiet niedergegangen.

    Die israelischen Armee habe die Stellungen unter Beschuss genommen, von denen die Angriffe ausgegangen waren. Darüber hinaus bombardierten israelische Kampfjets «terroristische Infrastruktur» der Hisbollah im Süd-Libanon, hiess es in der Mitteilung weiter.

  • 16.02 Uhr

    UN-Jemenbeauftragter besorgt um Friedensbemühungen

    Nach den US-Angriffen auf Ziele der Huthi im Jemen haben die Vereinten Nationen grosse Besorgnis über die Entwicklungen im Land geäussert. Der Jemenbeauftragte der UN, Hans Grundberg, forderte alle Beteiligten im Konflikt zur Deeskalation auf. Diplomatische Kanäle sollten Vorrang vor militärischen Operationen haben. Mit grosser Besorgnis nehme Grundberg die zunehmend prekäre regionale Lage und deren negative Auswirkungen auf die Friedensbemühungen im Jemen sowie die Stabilität und Sicherheit in der Region zur Kenntnis.

    Als Reaktion auf die wiederholten Angriffe der vom Iran unterstützen Huthi auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer hatten die USA und Grossbritannien mit der Unterstützung Verbündeter in der Nacht zum Freitag einen umfassenden Militärschlag gegen die Rebellen ausgeführt. In der Nacht zu Samstag griffen die USA eine Huthi-Radaranlage an. Die Rebellen kündigten Vergeltung an.

    UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte am Freitag von beiden Seiten die Einhaltung einer Resolution des Weltsicherheitsrates angemahnt. Die Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe seien nicht akzeptabel, sagte Guterres am Freitag in New York laut Mitteilung. Die Rebellen müssten sich an eine diese Woche vom UN-Sicherheitsrat verabschiedete Resolution halten, die eine sofortige Einstellung dieser Angriffe fordert.

    Ende Dezember hatten sich die Konfliktparteien im Jemen den Vereinten Nationen zufolge auf Schritte zu einem Ende des verheerenden Bürgerkriegs geeinigt. Es ginge dabei unter anderem um den Weg zu einer landesweiten Waffenruhe und die Rückkehr zu einem politischen Prozess, hatte Grundberg damals erklärt.

  • 15.44 Uhr

    Iran stationiert zusätzliche Raketen- und Drohnenverbände an Grenzen

    Inmitten regionaler Spannungen will der Iran nach eigenen Angaben neue Raketen- und Drohnenverbände an den Grenzen stationieren. Dies gab der Kommandeur der Bodenstreitkräfte, Brigadegeneral Kiumars Heydari, am Samstag im Gespräch mit der Staatsagentur Irna bekannt. Für die «dauerhafte Sicherheit» des Landes seien zudem elf Kampfverbände an den Grenzen stationiert. Er versicherte zugleich, dass keine Bedrohung von Aussen bestünde.

    Drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs haben sich die Spannungen in Nahost weiter zugespitzt. Besonders die Lage am Roten Meer bereitet Beobachtern Sorgen, dass sich der Konflikt nun zu einem Flächenbrand ausweiten könnte. Die schiitische und vom Iran unterstützte Huthi-Miliz hatte in den vergangenen Wochen immer wieder Schiffe auf dem Weg nach Israel attackiert. Die USA bombardierten daraufhin Stellungen der islamistischen Gruppe im Jemen.

  • 14.55 Uhr

    Rund 3000 Personen an Palästina-Kundgebung in Basel

    Rund 3000 Menschen haben sich am Samstagnachmittag auf dem Theaterplatz in Basel zur zweiten nationalen propalästinensischen Kundgebung versammelt. Die Demonstration wurde von den Behörden bewilligt.

    Aus der ganzen Schweiz reisten Kundgebungsteilnehmende nach Basel. Der Theaterplatz war um 14 Uhr voll. Der Umzug startete kurz nach 14.40 Uhr und sollte via Wettsteinbrücke zur Kaserne führen.

    Demonstrierende versammeln sich am Samstag in Basel zur zweiten nationalen Palästina-Kundgebung.
    Demonstrierende versammeln sich am Samstag in Basel zur zweiten nationalen Palästina-Kundgebung.
    Keystone

    Die Teilnehmenden folgten einem Aufruf des neuen nationalen Dachverbandes Schweiz-Palästina, der nach der ersten nationalen Kundgebung letzten November in Bern gegründet wurde und gemäss eigenen Angaben aus rund 80 Verbänden und Interessengruppen besteht.

    Die Demonstrantinnen und Demonstranten fordern unter anderem einen sofortigen Waffenstillstand sowie ein Engagement der Schweiz im Uno-Sicherheitsrat für eine militärische und wirtschaftliche Sanktionierung des Staats Israel. In einem Aufruf zur Kundgebung sprechen die Organisatoren von einem «fortlaufenden Genozid in Gaza».

  • 14.48 Uhr

    100 Tage Gaza-Krieg: Familien erinnern an Hamas-Geiseln

    Fast 100 Tage nach der Entführung von rund 240 Menschen aus Israel in den Gazastreifen fordern Angehörige entschiedenere Bemühungen für deren Freilassung. Das Forum der Geiselfamilien errichtete am Samstag im Zentrum von Tel Aviv den Nachbau eines kurzen Tunnelstücks. In derartigen Anlagen unter der Erde soll die Hamas Berichten zufolge etwas mehr als 100 Geiseln gefangen halten.

    Am Samstagabend wollte das Forum mit einer 24 Stunden langen Kundgebung den Druck verstärkten, um eine Freilassung der Entführten zu erreichen. Am Sonntag werden es 100 Tage, dass Israel seinen Krieg gegen die islamistische Hamas und andere Terrorgruppen im Gazastreifen führt.

  • 13.13 Uhr

    Mehr als 30 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen

    Bei zwei israelischen Luftangriffen in der Nacht zum Samstag sollen im Gazastreifen mehr als 30 Palästinenser getötet worden sein. Das teilten Vertreter der von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Behörden in dem Küstengebiet mit. Videoaufnahmen, die die Zivilschutzbehörde im Gazastreifen veröffentlichte, zeigten Rettungskräfte, die am frühen Samstagmorgen mit Taschenlampen die Trümmer eines Hauses in der Stadt Gaza durchsuchten, nachdem es von einem israelischen Angriff getroffen worden war.

    Zu sehen war, wie die Helfer ein in Decken gewickeltes junges Mädchen mit Gesichtsverletzungen trugen, mindestens zwei weitere Kinder schienen tot zu sein. Ein staubbedeckter Junge zuckte zusammen, als er in einen Krankenwagen gebracht wurde. Bei dem Angriff auf das Haus in dem Viertel Daradsch sollen insgesamt mindestens 20 Menschen getötet worden sein, wie Mahmud Bassal, ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes sagte.

  • 12.34 Uhr

    Bericht: CIA sammelt Informationen über Hamas-Anführer für Israel

    Der US-Auslandsgeheimdienst CIA sammelt nach Angaben der «New York Times» Informationen über hochrangige Anführer der islamistischen Hamas und stellt diese Israel im Gaza-Krieg zur Verfügung. Dafür sei unmittelbar nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober eine Task Force eingerichtet worden, berichtete die «New York Times» am Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf nicht namentlich genannte US-Regierungsvertreter. Es würden auch Informationen über den Aufenthaltsort von Geiseln im Gazastreifen gesammelt, hiess es. Es sei nicht bekannt, wie wertvoll die Informationen für Israel seien.

    Über Hamas-Mitglieder aus niedrigeren Rängen stellten die USA Israel keine Informationen zur Verfügung, hiess es weiter. Israel hatte zu Beginn des Gaza-Kriegs angekündigt, es werde die militärische und politische Führungsriege der Organisation ausschalten. Bislang ist es nach israelischen Angaben jedoch noch nicht gelungen, das Führungstrio der Hamas, Jihia al-Sinwar, Mohammed Deif und Marwan Issa, zu fassen.

  • 12.30 Uhr

    Hamas-Ministerium: 135 Tote in 24 Stunden im Gazastreifen

    Bei Angriffen und Gefechten im Gazastreifen sollen binnen 24 Stunden 135 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden sein. Das teilte das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Samstag mit. Die Gesamtzahl der Toten in dem Küstengebiet stieg damit den Angaben zufolge auf mindestens 23 843. Das Ministerium unterscheidet in seiner Zählung nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten, hat aber erklärt, dass etwa zwei Drittel der Getöteten Frauen und Kinder seien. Mehr als 60’000 Menschen seien in dem Konflikt verletzt worden.

  • 12.06 Uhr

    Grossbritannien warnt den Iran: Die Welt verliert die Geduld

    Grossbritannien hat den Iran aufgefordert, die Huthi-Rebellen im Jemen und andere Verbündete im Nahen Osten zum Unterlassen ihrer Angriffe aufzurufen. Die Welt verliere bei den destabilisierenden Aktivitäten Teherans die Geduld, warnte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit dem «Daily Telegraph».

    Der Iran müsse die Huthi-Rebellen, aber auch andere verbündete Akteure wie die libanesische Hisbollah sowie Gruppen im Irak und in Syrien dazu bringen aufzuhören, sagte Shapps. Teheran müsse eine wichtige Rolle bei der Deeskalation der Spannungen spielen und verstehen, dass es mit seinen vielen Stellvertretern in der Region deutlicher werden müsse, dass nichts Gutes dabei herauskommen und jeder verlieren werde, wenn sie den eingeschlagenen Weg weitergehen werden.

    Die USA und Grossbritannien greifen mit der Unterstützung von Verbündeten seit der Nacht zum Freitag Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen an. Diese greifen seit einiger Zeit Schiffe im Roten Meer an, die aus ihrer Sicht israelische Eigner haben oder israelische Häfen anlaufen wollen.

  • 12.03 Uhr

    Israels Armee: Angriff auf Hamas-Zentrale – Terroristen getötet

    Israels Armee hat nach eigenen Angaben erneut bewaffnete Mitglieder der Hamas im Gazastreifen getötet. Sie seien identifiziert worden, als sie ein Hauptquartier der islamistischen Terrororganisation im Zentrum des Küstenstreifens betreten hätten, teilte das Militär am Samstag mit. Bei einem Luftangriff sei die Hamas-Zentrale zerstört und eine nicht genannte Zahl an Terroristen getötet worden.

    Auch in der Stadt Chan Junis im Süden des Gebiets seien bei Angriffen Terroristen getötet worden, teilte die Armee weiter mit. Zudem habe das Militär Dutzende Raketenwerfer im Gazastreifen zerstört. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet ist Israel international immer mehr in die Kritik geraten. Am Donnerstag begann vor dem höchsten UN-Gericht in Den Haag eine Anhörung zu einer Klage, in der Südafrika Israel vorwirft, im Gaza-Krieg systematisch völkermörderische Handlungen gegen die Palästinenser begangen zu haben. Israel weist die Anschuldigung entschieden zurück.

  • 8.31 Uhr

    USA greifen erneut Huthi-Rebellen im Jemen an

    Die USA haben in der Nacht auf Samstag erneut eine Stellung der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Ziel sei eine Radaranlage der Huthi gewesen, teilte das US-Militär mit. Der Angriff mit Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk sei vom US-Zerstörer «USS Carney» aus gestartet worden. Er erfolgte nach dem Militärschlag vom Vortag, wie es weiter hiess. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.

    In der Nacht zum Freitag hatten die USA und Grossbritannien mit der Unterstützung Verbündeter einen umfassenden Militärschlag gegen die Huthi im Jemen ausgeführt – als Reaktion auf die wiederholten Angriffe der Huthi auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer. Dabei waren nach Penatgon-Angaben knapp 30 Stellungen der Huthi attackiert worden. Generalleutnant Douglas Sims, der im Pentagon militärische Operationen verantwortet, sagte am Freitag, die Auswertung des Einsatzes sei noch nicht abgeschlossen. Er wisse aber, dass die Fähigkeiten der Rebellen geschwächt worden seien.

  • 7.56 Uhr

    Russland verurteilt im UN-Sicherheitsrat Militärschlag gegen Huthi

    Russland hat den Militärschlag der USA und Verbündeter gegen die Huthi-Rebellen vor dem UN-Sicherheitsrat verurteilt. Die Angreifer würden «persönlich» mit dem in der Nacht zum Freitag erfolgten Militärschlag dazu beitragen, dass sich der Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas auf die gesamte Region ausbreite, sagte der russische Vertreter Wassili Nebensja bei einer Sitzung des Weltsicherheitsrats, wie die russische Nachrichtenagentur Tass in der Nacht zum Samstag berichtete.

    Die USA und Grossbritannien hatten mit Unterstützung anderer Verbündeter knapp 30 militärische Standorte der Huthi angegriffen. Es war eine Reaktion auf wiederholte Angriffe der vom Iran unterstützten Rebellen auf internationale Handelsschiffe im Roten Meer. Die Huthi kündigten Vergeltung an und erklärten, ihre Angriffe auf angeblich mit Israel in Verbindung stehende Schiffe im Roten Meer fortzusetzen.

  • 7.38 Uhr

    UN-Nothilfekoordinator fordert erneut Gaza-Waffenstillstand

    Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat im Gaza-Krieg erneut zu einem Waffenstillstand aufgerufen. Was die Welt seit dem 7. Oktober erlebt habe, sei «ein Schandfleck auf unserem kollektiven Gewissen», sagte Martin Griffiths am Freitag (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat. «Ich wiederhole meine Forderung nach einem Waffenstillstand. Vor allem aber fordere ich den Rat erneut auf, dringend Massnahmen zu ergreifen, um diesen Krieg zu beenden», sagte der Chef des UN-Nothilfebüros OCHA.

    In rund 100 Tagen hat Israels Armee grosse Teile des Gazastreifens in Schutt und Asche gelegt. Mehr als 23'000 Menschen wurden nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums bisher getötet, etwa 70 Prozent davon Frauen und Minderjährige. Rund 360'000 Wohneinheiten in dem Palästinensergebiet wurden nach UN-Informationen zerstört oder beschädigt. Die Lage sei angesichts Israels andauerndem unerbittlichen Militäreinsatzes entsetzlich, beklagte Griffiths. Zugleich gehe auch der Beschuss aus Gaza auf Ziele in Israel weiter.

    Der Konflikt werde auf beiden Seiten «fast ohne Rücksicht auf die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung geführt», sagte Griffiths. «Wenn wir nicht handeln, wird es ein unauslöschlicher Fleck auf unserer Menschlichkeit werden.» Die Menschen würden weiter unter dem Beschuss leiden und sterben, und immer mehr Menschen auch an Hunger und Krankheiten. «Das können wir nicht zulassen», sagte er weiter.

  • Samstag, 13. Januar, 7.21 Uhr

    Pentagon nennt neue Details zu Militärschlag gegen Huthi-Rebellen

    Nach dem Militärschlag der USA und Verbündeter gegen die Huthi-Rebellen im Jemen hat das Pentagon am Freitag weitere Details zu den Angriffen bekanntgegeben. Die Verbündeten hätten insgesamt knapp 30 militärische Standorte der Huthi angegriffen, sagte Generalleutnant Douglas Sims, der im Pentagon militärische Operationen verantwortet. Zuerst hätten die Verbündeten 16 Stellungen der Huthi angegriffen. Kurz darauf seien 12 weitere Standorte identifiziert und angegriffen worden, sagte er. Das US-Militär hatte in der Nacht auf Freitag zunächst von Angriffen auf 16 militärische Standorte und mehr als 60 Ziele berichtet.

    Sims sagte, die Auswertung des Militärschlags sei noch nicht abgeschlossen. Er wisse aber, dass die Fähigkeiten der Rebellen geschwächt worden seien. Mit Blick auf den Grossangriff der Huthi am Dienstag auf Schiffe im Roten Meer sagte er, er glaube nicht, dass die Huthi noch einmal in der Lage seien, auf dieselbe Weise zu agieren. Aber das werde sich erst zeigen.

    Sims sagte weiter, bei den Angriffen seien etwas mehr als 150 Arten von Munition eingesetzt worden. Nach Angaben der Huthi wurden bei den Angriffen fünf ihrer Mitglieder getötet. Sechs weitere seien verletzt worden. Die Angriffe trafen demnach die Hauptstadt Sanaa sowie die Provinzen Hudaida, Tais, Hajjah und Saada.

  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Freitag

  • 21.41 Uhr

    Armee: Drei palästinensische Angreifer im Westjordanland getötet

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben nahe Hebron im Westjordanland drei militante Palästinenser erschossen. Das Trio sei in die jüdische Siedlung Adora eingedrungen und habe dort das Feuer auf eine Armeepatrouille eröffnet, was diese erwidert habe. Die Eindringlinge seien mit Schusswaffen, Äxten, Messern und Brandsätzen ausgestattet gewesen. Ein 34-jähriger Israeli sei bei der bewaffneten Auseinandersetzung verletzt worden.

    Zu dem Angriff auf die Siedlung bekannte sich die Chalil-al-Rahman-Brigade, ein Ableger der Al-Aksa-Brigaden, des bewaffneten Arms der Palästinenserorganisation Fatah. In einer Erklärung drohte sie weitere Angriffe auf Siedlungen an. Die Fatah bildet den Kern der Palästinensischen Autonomieverwaltung, die im Westjordanland begrenzte Regierungsfunktionen versieht.

  • 20.10 Uhr

    Israels Armee: Dutzende Terroristen im Gazastreifen getötet

    Israels Armee hat nach eigener Darstellung Dutzende Terroristen im Gazastreifen getötet. Darunter seien auch am Massaker am 7. Oktober in Israel beteiligte Kommandeure gewesen, teilte das Militär heute mit.

    Allein im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi im Zentrum des Küstengebiets töteten Soldaten den Angaben zufolge am Donnerstag 20 Terroristen. In Chan Junis im Süden des Gazastreifens habe die Armee unter anderem aus der Luft ein Militärgelände der islamistischen Hamas angegriffen. Dabei seien sieben Terroristen ums Leben gekommen. Das Militär beschlagnahmte demnach auch Waffen. Die Angaben lassen sich bisher nicht unabhängig überprüfen.

    Israelische Soldaten bei einer Bodenoperation im Gazastreifen.
    Israelische Soldaten bei einer Bodenoperation im Gazastreifen.
    Ohad Zwigenberg/AP
  • 20.02 Uhr

    Regierung: Israel kann Geiseln der Hamas Medikamente zukommen lassen

    Unter Vermittlung des Golfemirats Katar hat Israel nach eigenen Angaben mit der Terrororganisation Hamas ein Verständnis darüber erzielt, den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln Medikamente zukommen zu lassen. Die Arzneien sollen «in den nächsten Tagen» auf den Weg gebracht werden, wie das israelische Ministerpräsidentenamt am Freitagabend in Jerusalem mitteilte. Im Gegenzug dafür soll Israel Medikamente für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen liefern. Die Hamas äusserte sich zunächst nicht dazu.

  • 15.45 Uhr

    US-Verteidigungsministerium: Luftangriffe auf Huthis wirkungsvoll

    Nach Ansicht des US-Verteidigunsministeriums sind die Luftangriffe auf die jemenitische Huthi-Miliz als Erfolg zu bewerten. Pentagon-Sprecher Patrick Ryder erklärte laut "Tagesschau" gegenüber CNN, einer ersten Einschätzung nach sei eine gute Wirkung erzielt worden. Aktuell beobachte die USA die Lage mit Blick auf mögliche Vergeltungsschläge und würde notwendige Massnahmen ergreifen. Laut Ryder gebe es keine Pläne, zusätzliche US-Truppen in der Region zu stationieren.

    Pentagon-Sprecher Patrick Ryder wertet den Angriff auf die Huthi-Miliz als erfolgreich.
    Pentagon-Sprecher Patrick Ryder wertet den Angriff auf die Huthi-Miliz als erfolgreich.
    Bild: KEYSTONE

    Hinsichtlich einer befürchteten Eskalation arbeite die USA laut Ryder weiter daran, den Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas einzudämmen. «Keiner will einen größeren regionalen Konflikt», so der Pentagon-Sprecher, «aber auch hier können wir diese Art von gefährlichem, rücksichtslosem Verhalten nicht zulassen».

  • 15.33 Uhr

    WHO: Wichtigstes Gaza-Krankenhaus wieder teilweise in Betrieb

    Das wichtigste Krankenhaus des Gazastreifens ist wieder teilweise funktionsfähig. Das teilte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Freitag im Netzwerk X, vormals Twitter, mit. Seine Organisation habe dem Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza 9300 Liter Treibstoff geliefert. Dies mache es möglich, dass ein 60-köpfiges Team sich wieder um mehr als 1000 Patienten kümmere. Schifa verfüge jetzt über eine funktionierende Notaufnahme und eine chirurgische Abteilung mit 40 Betten.

    Das Krankenhaus war im November von israelischen Soldaten gestürmt worden. Israel erklärte, es habe die Einrichtung ins Visier genommen, weil dort ein Kommandozentrum der militant-islamistischen Hamas verborgen gewesen sein. Israel wies in der Folge Tunnel und Räume unter dem Krankenhaus nach, erbrachte aber keinen vollständigen Beweis für ein dort ansässiges Kommandozentrum der Extremisten. Die Klinik war in Folge der Razzia gezwungen, den Betrieb einzustellen.

    Tedros erklärte, das Gesundheitswesen müsse geschützt werden und dürfe nicht ins Visier genommen oder militarisiert werden. Er rief zu einer Steigerung von Treibstoff- und Medizinbedarfslieferungen an Krankenhäuser im Gazastreifen auf.

  • 14.08 Uhr

    UNO-Menschenrechtsbüro: Israel verstösst gegen humanitäres Völkerrecht

    Israel verstösst nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros bei seinen Militäroperationen im Gazastreifen gegen die Grundprinzipien des humanitären Völkerrechts. Dazu gehörten unter anderem Vorsichtsmassnahmen, um die Zivilbevölkerung zu schützen.

    Der Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, habe bereits betont, dass mit Verletzungen des humanitären Völkerrechts das Risiko steige, wegen Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen zu werden, sagte eine Sprecherin des Büros am Freitag in Genf.

    Israels Aufrufe an die Zivilbevölkerung, bestimmte Ortsteile vor geplanten Militäreinsätzen zu verlassen, reiche nicht. Das Militär sei trotzdem dafür verantwortlich, Zivilisten zu verschonen.

    Das UN-Menschenrechtsbüro kritisiert zudem, dass nach Berichten Hunderte Palästinenser gefangen genommen wurden und an unbekannten Orten festgehalten werden. Freigelassene hätten von Misshandlungen und Folter durch das israelische Militär berichtet. Das müsse aufhören, und Verantwortliche für Misshandlungen und Folter müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

    Das Büro kritisierte auch die fortgesetzten Angriffe bewaffneter palästinensischer Gruppen auf Israel. Es verurteilte den Überfall palästinensischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober, die dort 1200 Menschen töteten und rund 250 in den Gazastreifen verschleppten. 136 befänden sich dort immer noch in der Gewalt der Täter.

    Das UN-Menschenrechtsbüro spricht nicht von Terroristen, sondern von «bewaffneten palästinensischen Gruppen». Der Grund: Im Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten definiert das humanitäre Völkerrecht den Begriff Terrorismus nicht.

  • 13.22 Uhr

    EU plant eigenen Militär-Einsatz im Roten Meer

    Die Aussenminister der EU-Staaten sollen bei einem Treffen am 22. Januar über eine mögliche Beteiligung der EU an der US-Initiative zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer beraten.

    Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat der Auswärtige Dienst der EU erste Vorschläge für den Start eines neuen gemeinsamen europäischen Militäreinsatzes erarbeitet. Sie sehen unter anderem die Entsendung von Kriegsschiffen und luftgestützten Frühwarnsystemen in das Konfliktgebiet vor. Letztere könnten zum Beispiel Aufklärungsflugzeuge sein.

    Ob bei dem Aussenministertreffen bereits eine politische Grundsatzentscheidung für den Einsatz getroffen werden kann, war am Freitag unklar. In der kommenden Woche sind nach Angaben von EU-Diplomaten weitere Vorgespräche geplant. Die formelle Entscheidung zum Start der Militäroperation könnte dann beim Februar-Treffen der EU-Aussenminister getroffen werden.

    Die von den USA ins Leben gerufene Operation «Prosperity Guardian» (etwa: Hüterin des Wohlstands) sieht vor, die internationale Militärpräsenz im Roten Meer deutlich zu verstärken und Angriffe auf Schiffe zu verhindern.

  • 12.49 Uhr

    Hapag-Lloyd: Huthi-Angriffe kosten zweistelligen Millionenbetrag pro Monat

    Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer verursachen bei der Reederei Hapag-Lloyd nach Firmenangaben monatliche Mehrkosten im hohen zweistelligen Millionenbereich.

    «Es beeinflusst die gesamte Branche und auch uns selbst auf signifikante Weise», sagte ein Konzernsprecher am Freitag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die internationalen Militärschläge unter Führung der USA und Grossbritanniens gegen Stellungen der Huthi-Rebellen bewertete der Sprecher nicht: «Aber wir begrüssen Massnahmen, die die Durchfahrt durch das Rote Meer wieder sicher machen.»

    Die Schiffe von Deutschlands grösster Container-Reederei meiden bereits seit Dezember wegen der Angriffe der Rebellen den Suezkanal. Die Verspätungen durch die Umleitung um das Kap der Guten Hoffnung seien immens. In die «USA eine Woche länger, Europa bis zu zwei Wochen länger, östliches Mittelmeer 18 Tage länger», sagte der Reederei-Sprecher. Bei Hapag-Lloyd seien 183 Schiffe inklusive Partnerschaften betroffen. Die Folge seien Zusatzkosten pro Monat in hoher zweistelliger Millionenhöhe: «Die Entscheidung, ob und wie wir fortfahren, fällt am kommenden Montag.»

    «Missouri Express»: Eines von 264 Container-Schiffen, die Hapag-Lloyd betreibt. 
    «Missouri Express»: Eines von 264 Container-Schiffen, die Hapag-Lloyd betreibt. 
    IMAGO/imagebroker
  • 11.36 Uhr

    Israel: Dutzende Terroristen im Gazastreifen getötet

    Israels Armee hat nach eigener Darstellung Dutzende Terroristen im Gazastreifen getötet. Darunter seien auch am Massaker am 7. Oktober in Israel beteiligte Kommandeure gewesen, teilte das Militär am Freitag mit.

    Allein im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi im Zentrum des Küstengebiets töteten Soldaten den Angaben zufolge am Donnerstag 20 Terroristen. In Chan Junis im Süden des Gazastreifens habe die Armee unter anderem aus der Luft ein Militärgelände der islamistischen Hamas angegriffen. Dabei seien sieben Terroristen ums Leben gekommen. Das Militär beschlagnahmte demnach auch Waffen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war die verheerende Terrorattacke der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinensergruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres. Sie ermordeten mehr als 1200 Menschen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 23'000 Menschen getötet.

    Angesichts der auch hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet ist Israel international immer mehr in die Kritik geraten. Am Donnerstag begann vor dem höchsten UN-Gericht in Den Haag eine Anhörung zu einer Klage, in der Südafrika Israel vorwirft, im Gaza-Krieg systematisch völkermörderische Handlungen gegen die Palästinenser begangen zu haben. Am Freitag sollten Vertreter Israels dazu Stellung nehmen.

    Israelische Soldaten am 10. Januar 2024 in Chan Junis. 
    Israelische Soldaten am 10. Januar 2024 in Chan Junis. 
    KEYSTONE
  • 9.13 Uhr

    Huthis: Schiffe im Roten Meer bleiben ein Ziel

    Die Huthi-Rebellen wollen auch nach dem Militärschlag der USA und Verbündeter gegen ihre Stellungen im Jemen weiter Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer ins Visier nehmen. «Es gibt absolut keine Rechtfertigung für die Aggression gegen den Jemen, da es keine Bedrohung für die internationale Schifffahrt im Roten Meer und im Arabischen Meer gab», sagte ein Sprecher der Rebellen dem Huthi-Fernsehsender Al Massirah am Freitag. Ziel seien weiter «israelische Schiffe oder solche, die die Häfen des besetzten Palästinas anlaufen».

    Die USA und Grossbritannien hatten in der Nacht zum Freitag mit Unterstützung der Niederlande, Kanadas und Bahrains Stellungen der Huthi attackiert. Der Militärschlag sei eine Reaktion auf die «illegalen, gefährlichen und destabilisierenden» Angriffe der Huthi auf Schiffe im Roten Meer und beruhe auf dem Recht der Selbstverteidigung, heisst es in einer gemeinsamen Erklärung, die auch von der Bundesregierung mitgetragen wird. Ein Vertreter der vom Iran unterstützten Huthi drohte daraufhin laut Al Massirah Vergeltung an.

    Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die jemenitischen Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Grosse Reedereien meiden die wichtige Handelsroute zunehmend. Die Huthi greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.

    Mit Kampfflugzeugen und Raketen haben die Armeen der USA und Grossbritanniens Stellungen der Huthi-Rebellen angegriffen.
    Mit Kampfflugzeugen und Raketen haben die Armeen der USA und Grossbritanniens Stellungen der Huthi-Rebellen angegriffen.
    Screenshot Reuters Video
  • 7.07 Uhr

    Militärschlag gegen Huthi im Einklang mit der UNO-Charta

    Der Militärschlag gegen die Huthi-Rebellen im Jemen, zu dem die USA und Grossbritannien mit Unterstützung Verbündeter in der Nacht zum Freitag ausgeholt haben, ist laut einer gemeinsamen Erklärung im Einklang mit der UN-Charta erfolgt. Er sei eine Reaktion auf die «illegalen, gefährlichen und destabilisierenden» Angriffe der Huthi auf Schiffe im Roten Meer und beruhe auf dem Recht der Selbstverteidigung, heisst es in der gemeinsamen Erklärung, die von der Bundesregierung mitgetragen wird. Die USA und Grossbritannien hatten kurz zuvor mithilfe der Niederlande, Kanadas und Bahrains Stellungen der Huthi attackiert.

    «Mit diesen Präzisionsangriffen sollten die Möglichkeiten der Huthi, den Welthandel und das Leben internationaler Seeleute auf einer der wichtigsten Wasserstrassen der Welt zu bedrohen, gestört und geschwächt werden», heisst es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Die mehr als zwei Dutzend Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe seit Mitte November seien eine «internationale Herausforderung».

    Nach dem Angriff der USA, Grossbritannien und weiterer Verbündeter auf Stellungen der Huthi-Rebellen in der Umgebung der jemenitischen Hauptstadt Sanaa, ist ein Feuer ausgebrochen. 
    Nach dem Angriff der USA, Grossbritannien und weiterer Verbündeter auf Stellungen der Huthi-Rebellen in der Umgebung der jemenitischen Hauptstadt Sanaa, ist ein Feuer ausgebrochen. 
    IMAGO/Xinhua

    Mit dem Militärschlag habe man «unser gemeinsames Engagement für die Freiheit der Schifffahrt, den internationalen Handel und die Verteidigung des Lebens von Seeleuten vor illegalen und ungerechtfertigten Angriffen unter Beweis gestellt». Gemeinsames Ziel bleibe die Deeskalation und die Wiederherstellung der Stabilität im Roten Meer. Bei fortgesetzten Bedrohungen werde man «nicht zögern, Menschenleben zu verteidigen und den freien Fluss des Handels in einer der wichtigsten Wasserstrassen der Welt zu schützen», heisst es.

    Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Grosse Reedereien meiden die Route zunehmend. Die Huthi greifen Israel auch immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an. Eine Reaktion der USA, Grossbritanniens und Verbündeten hatte sich zuletzt immer stärker angedeutet.

  • 5.16 Uhr

    Bericht: Katar spricht mit Hamas über Medikamente für Gaza-Geiseln

    Katar führt mit der islamistischen Hamas einem Medienbericht zufolge Gespräche, den im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln lebenswichtige Medikamente zukommen zu lassen. Zugleich mache Katar Fortschritte in Gesprächen mit Israel, mehr Lieferungen an Medikamente für die Zivilbevölkerung des Gazastreifens zu ermöglichen, berichtete die «New York Times» am Donnerstag unter Berufung auf informierte Kreise. Viele der seit fast 100 Tagen im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln litten an Krankheiten wie Krebs und Diabetes und benötigten regelmässig Medizin.

    Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen das schlimmste Massaker in Israels Geschichte angerichtet. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht davon aus, dass noch 136 Geiseln in dem Küstengebiet festgehalten werden. 25 davon sind vermutlich nicht mehr am Leben. Angehörige der Geiseln hätten bei einem Treffen mit Katars Ministerpräsidenten und Aussenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha auf die Notwendigkeit von Medikamenten hingewiesen, berichtete die Zeitung.

    Katar ist in der Geisel-Frage ein wichtiger Vermittler zwischen der Hamas und Israel, die nicht direkt miteinander sprechen. Die Gespräche über die medizinische Hilfe seien getrennt von Verhandlungen über die Freilassung weiterer Geiseln, hiess es. Während einer einwöchigen Feuerpause im November waren 105 Geiseln im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge freigelassen worden. Der Tausch erfolgte nach Vermittlung Katars sowie Ägyptens und der USA.

  • 3.15 Uhr

    US-Ärztin beschreibt Zustände in Gaza-Spital: «Kein Morphium mehr»

    Fast 100 Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs sind die Zustände in den wenigen noch funktionierenden Krankenhäusern des Küstenstreifens Berichten zufolge katastrophal. «Es gibt kein Morphium mehr», sagte die amerikanische Ärztin Seema Jilani in einer Audio-Botschaft, die die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) am Donnerstag verbreitete. Jilani war zuvor von einem zweiwöchigen Einsatz für das IRC im Al-Aksa-Krankenhaus im mittleren Gazastreifen zurückgekehrt.

    «So geben wir Patienten an der Schwelle zum Tod, im Todeskampf Midazolam, ein Medikament gegen Angstzustände, das aber Schmerzen nicht lindert», sagte die Ärztin. Oft könne die Medizin für Patientinnen und Patienten nicht mehr tun, als sie von Schmerzen zu befreien. Aber in Gaza stimme selbst das nicht mehr, Sterbenden könne keine Linderung verschafft werden. «Es gibt keinen Tod in Würde, wenn man auf dem Boden einer Notaufnahme in Gaza liegt, und wenn es im Spital kein Morphium mehr gibt, keine mobilen Sauerstoffgeräte.»

    Jilani zufolge sei es allein «absolut heroischen Pflegekräften, Ärzten und Freiwilligen» zu verdanken, dass das Al-Aksa-Spital überhaupt noch funktioniert. Doch auch so werde es nur noch wenige Tage arbeiten können, fügte sie hinzu.

    Infolge der israelischen Militäreinsätze sind nach jüngsten Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn 23'469 Menschen getötet und weitere 59'604 verletzt worden. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Israel beruft sich auf sein Recht auf Selbstverteidigung nach den blutigen Angriffen der Terrororganisation Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023. Dabei waren rund 1200 Menschen getötet und etwa 250 aus Israel entführt worden, von denen bislang etwa die Hälfte wieder freigelassen wurde.

  • 2.42 Uhr

    Britischer Premier: Luftwaffe flog gezielte Angriffe auf Huthi

    Der britische Premierminister Rishi Sunak hat «gezielte Angriffe» der britischen Luftwaffe auf militärische Einrichtungen der Huthi-Rebellen im Jemen bestätigt. «Trotz der wiederholten Warnungen der internationalen Gemeinschaft haben die Huthis weiterhin Angriffe im Roten Meer durchgeführt, darunter auch gegen britische und amerikanische Kriegsschiffe, erst diese Woche. Dies kann nicht hingenommen werden», hiess es in einer von der britischen Nachrichtenagentur PA veröffentlichten Erklärung Sunaks am frühen Freitagmorgen. Daher habe man mit den USA und mithilfe der Niederlande, Kanadas und Bahrains «begrenzte, notwendige und verhältnismässige Massnahmen zur Selbstverteidigung» ergriffen.

    Kurz zuvor hatte das Weisse Haus in einer schriftlichen Stellungnahme von US-Präsident Joe Biden mitgeteilt, der Militärschlag sei eine direkte Reaktion auf die beispiellosen Angriffe der Huthi auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer. Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Sie greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.

    Sunak sagte weiter, in den vergangenen Monaten hätten die Huthi eine Reihe von gefährlichen und destabilisierenden Angriffen gegen die Handelsschifffahrt im Roten Meer verübt, eine wichtige Handelsroute empfindlich gestört und die Rohstoffpreise in die Höhe getrieben. «Ihr rücksichtsloses Vorgehen gefährdet Menschenleben auf See und verschlimmert die humanitäre Krise im Jemen.» Er forderte die Huthi auf, ihre Angriffe einzustellen und Schritte zur Deeskalation zu unternehmen.

  • 2.16 Uhr

    Huthi: USA und Grossbritannien werden hohen Preis zahlen

    Die Huthi-Rebellen haben Rache für den Militärschlag der USA, Grossbritanniens und anderer Verbündeter im Jemen angekündigt. «Amerika und Grossbritannien werden bereit sein müssen, einen hohen Preis zu zahlen», sagte ein Vertreter der vom Iran unterstützten jemenitischen Rebellen in der Nacht zum Freitag laut dem Huthi-Fernsehsender Al Massirah. Der Jemen sei «einem massiven aggressiven Angriff amerikanischer und britischer Schiffe, U-Boote und Kampfflugzeuge ausgesetzt gewesen», wurde er zitiert.

    Der Militärschlag sei eine direkte Reaktion auf die beispiellosen Angriffe der Huthi auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer, teilte das Weisse Haus in einer schriftlichen Stellungnahme von US-Präsident Joe Biden zuvor mit. Er werde nicht zögern, bei Bedarf weitere Massnahmen anzuordnen.

    Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Sie greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.

  • 2.02 Uhr

    US-Präsident: Militärschlag gegen Huthi-Rebellen «erfolgreich»

    Die USA und Grossbritannien haben mit Unterstützung weiterer Verbündeter in der Nacht zu Freitag «erfolgreich» Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Der Militärschlag sei eine direkte Reaktion auf die beispiellosen Angriffe der Huthi auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer, teilte das Weisse Haus in einer schriftlichen Stellungnahme von US-Präsident Joe Biden mit. Er werde nicht zögern, bei Bedarf weitere Massnahmen anzuordnen.

    Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Grosse Reedereien meiden zunehmend die Route. Die Huthi greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an. Eine Reaktion der USA und ihrer Verbündeten hatte sich zuletzt immer stärker angedeutet.

    Biden sagte, es habe bereits 27 Angriffe auf internationale Handelsschiffe gegeben, erstmals hätten die Huthi-Rebellen dabei auch eine ballistische Antischiffsrakete eingesetzt. Mehr als 2000 Schiffe seien gezwungen worden, einen Umweg von Tausenden Meilen zu nehmen.

  • 1.09 Uhr Uhr

    USA und England fliegen Angriffe auf Huthi-Rebellen

    Die USA, Grossbritannien und weitere Verbündete haben übereinstimmenden Medienberichten zufolge mit einem Militärschlag gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen begonnen. Mehrere Ziele seien in der Nacht zu Freitag unter anderem mit Kampfflugzeugen angegriffen worden, berichteten die «New York Times», der US-Sender CNN und andere Medien unter Berufung auf informierte Quellen. Von der US-Regierung gab es am Donnerstagabend (Ortszeit) zunächst keine offizielle Bestätigung.

    Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Grosse Reedereien meiden zunehmend die Route. Die Huthi greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an. Eine Reaktion der USA und ihrer Verbündeten hatte sich zuletzt immer stärker angedeutet.

  • 20.03 Uhr

    Netanjahu zu Völkermord-Anhörung: «Auf den Kopf gestellte Welt»

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Klage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel als fehl am Platz bezeichnet. «Heute sahen wir wieder einmal eine auf den Kopf gestellte Welt, in der der Staat Israel des Genozids beschuldigt wird, zu einer Zeit, in der er einen Genozid bekämpft», sagte der rechtskonservative Politiker am Donnerstag.

    Wenige Stunden vor Netanjahus Videobotschaft hatte vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag eine erste Anhörung in dem Verfahren stattgefunden. Die Rechtsvertreter Südafrikas hatten aufgrund der militärischen Gewalt, mit der Israel im Gazastreifen gegen die Terrororganisation Hamas vorgeht, und aufgrund verschiedener Äusserungen israelischer Politiker und Militärs dem Land eine «Absicht des Völkermordes» vorgeworfen. Israels Rechtsvertreter sollen am Freitag zu den Anschuldigungen Stellung nehmen.

    Netanjahu bezeichnete die von Südafrika vorgetragenen Argumente als «Chuzpe». «Eine Terrororganisation hat das schlimmste Verbrechen gegen das jüdische Volk seit dem Holocaust begangen, und jetzt kommt jemand daher, um es im Namen des Holocausts zu verteidigen», sagte er. Dabei bezog er sich auf das Massaker, das die Hamas und andere extremistische Gruppen am 7. Oktober des Vorjahres bei einem Angriff im Süden Israels an Israelis angerichtet hatten.

  • 17.33 Uhr

    USA drängen auf diplomatische Lösung zwischen Israel und Hisbollah

    Die USA drängen weiterhin auf eine diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Der US-Gesandte und Vermittler, Amos Hochstein, sagte nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA: «Wir müssen eine diplomatische Lösung finden, die es dem libanesischen Volk ermöglicht, in seine Häuser im Süden des Libanon zurückzukehren, genauso wie das Volk Israels in der Lage sein muss, in seine Häuser im Norden zurückzukehren.» Amos war in die libanesische Hauptstadt Beirut gereist, um Gespräche mit verschiedenen Vertretern im Libanon zu führen. Zuvor war er bereits in Israel.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Tausende Menschen wurden sowohl im Libanon als auch in Israel vertrieben. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006. Die USA hatten die Hisbollah im Libanon und deren Verbündeten Iran mehrmals davor gewarnt, eine neue Front zu eröffnen.

  • 17.10 Uhr

    Blinken: «Glaube nicht, dass der Konflikt eskaliert»

    Trotz einer sich verschärfenden Lage an der israelischen Grenze zum Libanon und im Roten Meer weitet sich der Gaza-Krieg nach Worten von US-Aussenminister Antony Blinken nicht aus.

    «Ich glaube nicht, dass der Konflikt eskaliert», sagte Blinken am Donnerstag in Kairo nach einem Treffen mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi. Es gebe derzeit zwar viele Gefahren, aber die USA versuchten, überall entsprechend zu reagieren.

    Im Libanon und dem Konflikt zwischen der Hisbollah und Israels Armee glaube er, dass niemand eine Eskalation wolle – weder Israel, noch der Libanon, noch die Hisbollah. Im Roten Meer würden die Huthi-Rebellen zwar Tag für Tag Schiffe angreifen. Die USA seien aber bereit, ein Ende dieser Attacken herbeizuführen. Ob das auch mögliche US-Angriffe im Jemen auf Ziele der Huthi-Rebellen bedeuten könnte, sagte Blinken nicht. Ausserdem arbeiteten die USA «sehr hart» daran, zu verhindern, dass die Lage im Westjordanland «nicht explodiert».

    Für den Nahen Osten gebe es im Grossen und Ganzen zwei Möglichkeiten, sagte Blinken: eine «integrierte Region», in die auch Israel eingebunden sei mit Sicherheitszusagen unter anderem der USA sowie einem eigenen Palästinenserstaat. Die andere Möglichkeit sei noch mehr «Terrorismus» und «Zerstörung» durch die Hamas, die Huthi-Rebellen und die Hisbollah – «alle vom Iran unterstützt». Der beste Weg zu mehr Sicherheit sei, den Iran und seine «Vertreter» zu isolieren und an den Rand zu drängen.

    Blinken war im Zeichen des Gaza-Kriegs seit einer Woche erneut in der Region unterwegs mit zehn Stopps unter anderem in mehreren Golf-Ländern, Jordanien und Israel. In Ägypten verständigte er sich am Donnerstag mit Präsident Al-Sisi auf weiterhin intensive Beratungen der beiden Länder zu einer Entspannung im Gaza-Krieg, wie das Präsidialamt in Kairo mitteilte.

  • 16.55 Uhr

    Zwei Tote bei Beschuss an Grenze zwischen Libanon und Israel

    An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es erneut zu Beschuss gekommen. Dabei wurden nach Angaben der proiranischen Hisbollah auch zwei Sanitäter der Schiitenorganisation getötet und weitere Menschen verletzt. Laut des Gesundheitsministeriums im Libanon und der Hisbollah griff das israelische Militär ein Zivilschutzzentrum im Grenzort Hanin an. Das Ministerium verurteilte den Angriff scharf. Die Hisbollah gab an, als Vergeltung auf das von ihnen finanzierte Zentrum den Ort Kirjat Schmona in Israel mit «dutzenden Raketen angegriffen» zu haben.

    Zuvor hatte die proiranische Schiitenorganisation angegeben, die Grenzorte Malkia und Metula angegriffen zu haben. Das israelische Militär habe als Reaktion darauf verschiedene Orte auf der libanesischen Seite angegriffen, hiess es aus Sicherheitskreisen. Das Militär selbst gab an, mehrere Abschüsse aus dem Libanon registriert zu haben. Als Reaktion darauf habe man die Orte angegriffen, aus denen die Geschosse abgefeuert worden seien. Ausserdem seien eine «Reihe von Hisbollah-Terrorzielen» und mehrere Gebiete auf libanesischem Territorium angegriffen worden.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon täglich zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz.

  • 16.44 Uhr

    Geisel-Angehörige versammeln sich an der Grenze zum Gazastreifen

    Angehörige von Geiseln der militant-islamistischen Hamas haben sich an der Grenze zum Gazastreifen versammelt. Dutzende Menschen reckten Plakate mit Fotos ihrer verschleppten Verwandten in die Höhe und schickten per Lautsprecher Botschaften in das abgeriegelte Küstengebiet.

    «Omer, kannst du uns hören? Wir sind es, Ima und Aba», sprach Orna Neutra in das Mikrofon und benutzte dabei die hebräischen Wörter für Mama und Papa. «Wir sind hier. Wir kämpfen für euch.» Ihr Sohn Omer wird von der Hamas im Gazastreifen gefangengehalten.

    Bei ihrem Angriff am 7. Oktober nahmen die von der Hamas geführten Extremisten etwa 250 Menschen als Geiseln. Dutzende wurden während einer einwöchigen Waffenruhe im November freigelassen, aber etwa 110 werden weiterhin als Geiseln gehalten. Etwa 20 Geiseln wurden getötet, mehrere wurden von Israel zurückgeholt und drei wurden irrtümlich von israelischen Streitkräften im Gazastreifen getötet.

  • 16.21 Uhr

    Israels Aussenamt: Genozid-Verfahren ist «Schauspiel der Heuchelei»

    Israels Aussenministerium sieht in dem von Südafrika gegen das Land angestrengte Völkermord-Verfahren das «grösste Schauspiel der Heuchelei in der Geschichte». Ministeriumssprecher Lior Haiat schrieb auf X, vormals Twitter: «Südafrika (...) hat die Realität in Gaza im Gefolge des Massakers am 7. Oktober krass entstellt.» Es ignoriere die Tatsache, dass Hamas-Terroristen auf israelischem Boden Israelis ermordet, massakriert, vergewaltigt und entführt haben, «allein weil sie Israelis waren». Dies stelle den den Versuch eines Genozids dar.

    Wenige Stunden vor Haiats Tweet hatte vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag das Verfahren begonnen, in dem Südafrika Israel wegen angeblichen Völkermords an den Palästinensern im Gazastreifen anklagt. Das Land beruft sich auf die UN-Völkermordkonvention, die auch Israel unterzeichnet hat. Israel bestreitet, gegen die Konvention verstossen zu haben.

    Israel bekämpfe die Hamas-Terroristen, um seine eigenen Bürger zu schützen, und halte sich dabei an das Völkerrecht, schrieb Haiat. Dabei unterscheide es zwischen Hamas-Terroristen und palästinensischen Zivilisten. Am Freitag wollen Rechtsvertreter Israels vor dem Gerichtshof in Den Haag offiziell zu der Klage Stellung nehmen.

  • 11.44 Uhr

    Unbekannte kapern griechischen Tanker im Persischen Golf

    Ein griechischer Tanker unter der Flagge der Marshallinseln ist am Donnerstag im Persischen Golf von Unbekannten in Militäruniformen gekapert worden.

    Dies bestätigte eine Sprecherin der griechischen Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur. Noch sei nicht bekannt, wer das Schiff besetzt habe und wie viele Besatzungsmitglieder an Bord seien. Die Reederei Empire Navigation mit Sitz in Athen, der der Tanker gehört, bestätigte den Zwischenfall ebenfalls, ohne bislang weitere Details nennen zu können. Der Persische Golf ist ein Binnenmeer zwischen dem Iran und der Arabischen Halbinsel.

  • 7.17 Uhr

    Israel präsentiert Beweise, dass zwei getötete Journalisten Terroristen waren

    Am 7. Januar griff die israelische Luftwaffe ein Auto an, in dem laut dem katarischen Nachrichtensender Al Dschasira mehrere Journalisten sassen. Zwei von ihnen, Hamsa Dahduh und Mustafa Thuria, kamen ums Leben. Laut der israelischen Armee bediente eine der Personen im Fahrzeug eine Drohne, die «eine Gefahr für unsere Soldaten darstellte», wie die Streitmacht mitteilte. Laut Al Dschasira waren die beiden Medienschaffenden unterwegs, um Interviews zu führen. Zwei weitere Journalisten, die im Auto sassen, haben den Angriff überlebt.

    Die israelische Armee legt nun Beweise vor, dass Hamsa Dahduh der Terror-Organisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen angehört hat. Er ist der Sohn des Bürochefs von Al Dschasira in Gaza.

    Musatafa Thuria war laut der israelischen Armee stellvertretender Kommandant der Hamas-Brigade in Gaza-Stadt.

  • 2.55 Uhr

    Internationaler Gerichtshof verhandelt Völkermord-Klage gegen Israel

    Vor dem Internationalen Gerichtshof mit Sitz in Den Haag beginnt am heutigen Donnerstag ein Rechtsstreit darüber, ob Israels Krieg gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen einen Völkermord an den Palästinensern darstellt. Südafrika hat beim höchsten UN-Gericht eine Anordnung beantragt, wonach Israel seine Angriffe einstellen soll. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Verfahren.

    Die israelische Regierung hat die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, sie sei angewidert angesichts des Vorgehens Südafrikas. Der Klage fehle die rechtliche Grundlage, liess das israelische Aussenministerium wissen. Israel schickt ein starkes Anwaltsteam nach Den Haag, um seine Militäroperation zu verteidigen, die nach den Angriffen der Hamas auf Israel vom 7. Oktober eingeleitet wurde.«Ich glaube, sie sind gekommen, weil sie entlastet werden wollen und glauben, dass sie sich erfolgreich gegen den Vorwurf des Völkermordes wehren können», sagte Juliette McIntyre, eine Expertin für internationales Recht an der Universität von Südaustralien.

    Zu Beginn der zweitägigen vorläufigen Anhörungen erläutern die Anwälte Südafrikas den Richtern, warum das Land Israel im Gaza-Krieg «Handlungen und Unterlassungen» vorwirft, die «völkermörderischen Charakter» hätten. Bei der ersten Anhörung am Donnerstag geht es vor allem um den Antrag Südafrikas, das Gericht möge verbindliche einstweilige Anordnungen erlassen und Israel unter anderem auffordern, seine Militäraktion einzustellen. Eine Entscheidung wird wahrscheinlich Wochen dauern.

  • 0.22 Uhr

    UN-Resolution Ende der Huthi-Angriffe

    Der UN-Sicherheitsrat hat per Resolution ein Ende der Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen auf Handelsschiffe im Roten Meer gefordert. Das am Mittwoch in New York verabschiedete Papier verurteilt die Angriffe und fordert ihre «sofortige Einstellung». Elf Länder stimmten dafür, Russland, China, Algerien und Mosambik enthielten sich. Die Abstimmung war kurzfristig um einige Stunden nach hinten verschoben worden, weil Russland noch mehrere Ergänzungswünsche eingebracht hatte, die aber alle abgelehnt wurden.

    Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthis immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt. Grosse Reedereien meiden zunehmend die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal.

    Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transporte um einige Tage.

  • 22.20 Uhr

    Roter Halbmond: Vier Sanitäter bei Angriff Israels in Gaza getötet

    Vier Sanitäter in einem Rettungswagen sind nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds am Mittwoch bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen getötet worden. Sie seien getroffen worden, während sie in Dair al-Balah im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens Verletzte transportierten, schrieb die Organisation auf der Plattform X (vormals Twitter). Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

    Das UN-Menschenrechtsbüro teilte am Mittwoch mit, bei einem Angriff auf ein Wohngebäude neben dem Al-Aksa-Krankenhaus in Dair al-Balah seien insgesamt 13 Menschen getötet worden, darunter die vier Sanitäter. Der Krankenwagen sei ebenfalls getroffen worden.

    Das Menschenrechtsbüro warf Israel vor, Zivilisten zu gefährden, weil es Einwohner anderer Teile des Gazastreifens dazu aufgefordert habe, nach Dair al-Balah zu flüchten – während es weiterhin Luftangriffe auf die Stadt gebe. In den letzten zehn Tagen seien bei vier Angriffen in dem Ort mehr als 40 Palästinenser getötet worden. «Es ist klar, dass es keinen sicheren Ort in Gaza gibt.»

  • 21.21 Uhr

    Israels Parlamentsvize will Palästinenser in Nord-Gaza eliminieren

    Der israelische Parlamentsvizepräsident Nissim Vaturi hat seine als angeblicher Beleg für Völkermordabsichten Israels angeführte Forderung nach einer Zerstörung grosser Teile des Gazastreifens bekräftigt. «Ich habe gesagt, die Terroristen sollten verbrannt werden. Ich denke nicht, dass dies unangemessen ist», sagte Vaturi am Dienstag im Radio. «Ich stehe zu meinen Worten.»

    Weiter sagte Vaturi, Palästinenser, die noch im Norden des Gazastreifens seien, sollten als Teilnehmer der Kämpfe betrachtet und eliminiert werden. Das israelische Militär habe die Evakuierung von mehr als einer Million Palästinensern aus dem Norden des Gazastreifens gefordert.

    Die Vereinten Nationen beherbergen nach eigenen Angaben noch etwa 160'000 Menschen im Norden des Gazastreifens, darunter viele Frauen und Kinder. Vaturi führte keine Beweise dafür an, dass sie freiwillig dort geblieben und allesamt Kämpfer sind.

  • 20.28 Uhr

    Israels Kriegskabinett berät über Geiselfrage

    Israels Kriegskabinett hat sich am Mittwochabend zu einer Beratung über die Bemühungen zur Freilassung weiterer Geiseln im Gazastreifen versammelt. Nach unbestätigten israelischen Medienberichten soll Katar einen neuen Vorschlag für einen Deal vorgelegt haben. Darüber solle bei der Sitzung beraten werden, berichteten israelische Medien übereinstimmend.

    Laut dem Vorschlag sollten alle Geiseln im Gegenzug für einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen freigelassen werden. Die Führung der islamistischen Hamas solle im Rahmen der Vereinbarung ins Exil gehen.

    Israel hatte bisher einen Rückzug der Armee vor einer Zerstörung der Hamas und Freilassung der 136 verbliebenen Geiseln abgelehnt. Auch die Hamas-Führung ist nicht bereit, den Gazastreifen zu verlassen und die Kontrolle des Gebiets aufzugeben. Deshalb gelten die Chancen auf eine Einigung zwischen Israel und der Hamas als gering.

    Während einer einwöchigen Feuerpause im November waren 105 Geiseln im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge freigelassen worden. Der Tausch erfolgte nach Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA. Israelische Medien berichteten, eine israelische Delegation sei nach Kairo gereist.

    Der israelische Minister im Kriegskabinett, Benny Gantz, sagte am Mittwoch: «Die dringendste Angelegenheit ist die Rückführung der Geiseln, sie ist wichtiger als alle Elemente des Kampfes.»

  • 19.50 Uhr

    Israelische Häuser werden laut Bericht mit Panzerabwehrraketen beschossen

    Die Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon setzt nach einem Bericht der israelischen Zeitung «Haaretz» in ihrem Kampf gegen Israel ungewöhnlich viele Panzerabwehrraketen gegen Wohnhäuser ein. Diese Waffen wurden eigentlich zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge entwickelt und haben zwar nur eine relativ geringe Reichweite, können dafür aber sehr präzise vom Schützen ins Ziel gelenkt werden.

    Die israelische Armee habe grosse Probleme, diese Waffen abzufangen, schrieb die Zeitung am Mittwoch weiter. Die Hisbollah beschiesst Israel seit den Massakern der islamistischen Hamas in Israel, die den Gaza-Krieg auslösten. Sie wird wie die Hamas vom Iran unterstützt. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie wolle den Bericht nicht kommentieren.

    Hunderte Häuser in den seit Wochen evakuierten grenznahen Orten in Nordisrael wie Metula, Manara oder Avivim seien bereits von Geschossen aus dem Libanon getroffen oder von den Druckwellen israelischer Artillerie beschädigt worden, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Bewohner. Die Menschen hätten Angst und könnten nicht in ihre Heimatorte zurück.

    Die Hisbollah setze die Raketen sozusagen als «Scharfschützenwaffen» ein, wurde der Sicherheitsbeauftragte für die israelische Region Obergaliläa, Dotan Rochman, zitiert. «Wir haben ihnen gezeigt, wie man von einem Kampfhubschrauber aus Raketen präzise in das Fenster eines Gebäudes schiessen kann, und nun schiessen sie aus einer Distanz von neun Kilometern Panzerabwehrraketen in unsere Fenster», sagte Rochman. Mit den Präzisionswaffen könne die Hisbollah den Druck aufrechterhalten, ohne jedoch den ganz grossen Krieg mit Israel zu riskieren.

  • 18.47 Uhr

    Belgische Ministerin attackiert deutsche Regierung wegen Nahost-Politik

    Die belgische Entwicklungsministerin Caroline Gennez hat scharfe Kritik an der Nahost-Politik der deutschen Bundesregierung geübt. «Es ist schwer zu begreifen, dass sich Deutschland von dieser israelischen Regierung, die eine schamlose Kolonisierungspolitik betreibt, so vor den Karren spannen lässt», sagte die sozialdemokratische Politikerin der Partei Vooruit dem Magazin Knack. Es stelle sich die Frage, ob die deutschen Freunde wirklich zwei Mal auf der falschen Seite der Geschichte stehen werden und ob man weiter zusehe, ob es zu einer ethnischen Säuberung komme.

    Der deutsche Botschafter in Belgien äusserte Unverständnis für die Äusserungen von Gennez und vor allem über den offensichtlichen Vergleich des israelischen Vorgehens im Gazastreifen mit der systematischen Vernichtung von Bevölkerungsgruppen während des Nationalsozialismus. Vergleiche der Shoah mit dem, was derzeit passiere, verböten sich von selbst, erklärte Martin Kotthaus am Mittwoch.

    Die belgische Entwicklungsministerin Caroline Gennez hat an der deutschen Nahost-Politik kein gutes Haar gelassen.
    Die belgische Entwicklungsministerin Caroline Gennez hat an der deutschen Nahost-Politik kein gutes Haar gelassen.
    Bild: EPA/Olivier Matthys

    Zur Position der deutschen Regierung zum Gaza-Krieg schrieb er: Israel habe das Recht, sich gegen den anhaltenden Terror der Hamas zu verteidigen. Zugleich müsse es dabei alles tun, die Zivilbevölkerung zu schützen und dafür sein militärisches Vorgehen anpassen.

    Klar sei auch die deutsche Position zum israelischen Siedlungsbau im Westjordanland. Dieser sei illegal, stehe einem friedlichen Zusammenleben entgegen und gefährde die Zweistaatenlösung, die für nachhaltige Sicherheit und Frieden für Israelis und Palästinenser unverzichtbar sei. Zugleich betonte Kotthaus, dass Deutschland aufgrund der Shoah natürlich eine besondere Verantwortung für die Sicherheit Israels habe.

    Der belgische Abgeordnete Michael Freilich forderte Gennez auf, die Äusserungen zurückzunehmen. Es sei schockierend und beleidigend, Israel mit Nazi-Deutschland gleichzusetzen, schrieb der Politiker der Partei N-VA. Freilich ist nach eigenen Angaben der erste praktizierende Jude in der belgischen Abgeordnetenkammer.

  • 17.44 Uhr

    Israel muss sich vor UN-Gericht Völkermord-Klage stellen

    Israel muss sich erstmals wegen des Vorwurfs des Völkermords vor dem Internationalen Gerichtshof verantworten. Am Donnerstag startet vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag das brisante Verfahren zum Gaza-Krieg.

    Südafrika hatte Israel Ende 2023 verklagt, weil es in der militärischen Gewalt gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen einen Verstoss gegen die UN-Völkermordkonvention sieht. Israel weist den Vorwurf entschieden zurück. Der UN-Gerichtshof soll über Konflikte zwischen Staaten entscheiden.

    Die Richter müssen zunächst über einen Eilantrag Südafrikas befinden. Darin wird unter anderem die sofortige Einstellung des Militäreinsatzes gefordert. Das heisst, dass die Richter noch nicht in der Hauptsache über den Völkermord-Vorwurf urteilen werden.

    Südafrika will nachweisen, dass Israel die Absicht hat, die Palästinenser zu vernichten. Seit Beginn des Krieges im Oktober seien mehr als 21'000 Palästinenser getötet worden. Israel dagegen bekräftigt sein Recht auf Selbstverteidigung nach den blutigen Angriffen der Terrororganisation Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023.

  • 17.40 Uhr

    Schon sechs WHO-Konvois für Gaza gescheitert

    Seit Weihnachten sind sechs geplante Konvois der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Unterstützung von Krankenhäusern im Gazastreifen gescheitert. Es fehlten die Sicherheitszusagen, berichtete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. «Wir appellieren an Israel, die Anträge der WHO und unserer Partner für die Verteilung humanitärer Hilfe zu genehmigen», sagte Tedros.

    Der nächste Konvoi sei für Donnerstag geplant, sagte der WHO-Vertreter für die palästinensischen Gebiete, Rik Peeperkorn. Die WHO hoffe, dass die nötigen Genehmigungen dafür rechtzeitig eintreffen. Er kritisierte den komplizierten Prozess, um solche Durchfahrts-Genehmigungen zu erlangen. Das verzögere dringend nötige Lieferungen.

    Ohne Sicherheitsgarantien könnten die Lastwagen nicht fahren. Sie sollen Krankenhäuser unter anderem im Norden des Gazastreifens mit Medikamenten und anderen medizinischem Material versorgen. Im Norden halten sich nach Angaben von Peeperkorn noch 300 000 bis 400 000 Menschen auf.

  • 16.29 Uhr

    Neue Gespräche über Freilassung von Hamas-Geiseln

    Eine israelische Delegation ist am Mittwoch in der ägyptischen Hauptstadt Kairo gelandet, um über eine Freilassung weiterer Geiseln aus den Händen von Extremisten zu verhandeln. Ein Vertreter der ägyptischen Behörden sagte, es gehe um einen möglichen Austausch von Geiseln in der Gewalt der militant-islamistischen Hamas gegen in Israel inhaftierte Palästinenser.

    Ägypten, Katar und die USA sind in dem Konflikt als Vermittler zwischen Israel und der Hamas aufgetreten, die im Jahr 2007 gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen an sich riss und mit ihrem Grossangriff auf Israel am 7. Oktober den Gaza-Krieg auslöste.

    Rund 1200 Menschen wurden von Kämpfern der Hamas im Süden Israels ermordet, etwa 250 weitere als Geiseln verschleppt. Israel hat nach den Massakern das Ziel ausgegeben, die Hamas zu zerschlagen. Etwa die Hälfte der Geiseln wurde während einer einwöchigen Feuerpause im November im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigelassen.

    Seither haben Vermittler versucht, eine Vereinbarung über weitere Freilassungen, begleitet von einer Aussetzung der Gefechte, zu erreichen. US-Aussenminister Antony Blinken, der sich derzeit auf diplomatischer Mission im Nahen Osten befindet, wurde am Donnerstag in Kairo erwartet.

  • 15.35 Uhr

    Israelischer Politiker bekräftigt Forderung: «Gaza niederbrennen»

    Einen Tag vor einer Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zum Gaza-Krieg und zu Völkermord-Vorwürfen gegen Israel hat ein israelischer Politiker erneut gefordert, Gaza niederzubrennen.

    Der rechte Knesset-Abgeordnete von der Regierungspartei Likud, Nissim Vaturi, verteidigte am Mittwochmorgen im Gespräch mit dem Radiosender Kol Barama seinen inzwischen gelöschten Beitrag auf der Online-Plattform X. Vor knapp anderthalb Monaten schrieb Vaturi: «Gaza jetzt niederbrennen und nicht weniger!»

    In dem Radio-Interview sagte Vaturi, dass er seinen X-Post, den er im November geschrieben hatte, nicht bereue und zu seinen Worten stehe. «Ich sagte ‹Gaza niederbrennen›. Niederbrennen, was heisst das? Hineingehen und sie zerreissen.»

    Vaturi bezog sich auf das Massaker der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober, bei dem in Israel 1200 Menschen getötet wurden. «Sie sind gekommen und haben uns verbrannt, unsere Kinder,» sagte er.

    In den Kampfgebieten im abgeriegelten Küstenstreifen befinden sich nach Vaturis Darstellung keine Zivilisten mehr. Diese seien evakuiert worden. Es gebe zwar noch 100'000 Menschen dort, aber er glaube nicht, dass es dort jetzt noch Unschuldige gebe.

    Vaturi ist auch ein stellvertretender Sprecher des Parlaments. Seine Äusserungen sorgten für Furore. In sozialen Medien reagierten viele Nutzer auf das Radio-Interview. Vor allem der Zeitpunkt seiner Worte löste Empörung aus.

    Am Donnerstag beginnt vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Anhörung in der Klage Südafrikas gegen Israel. Südafrikas Regierung wirft Israel vor, einen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen zu begehen.

  • 11.37 Uhr

    Blinken spricht mit Abbas über Zukunft des Gazastreifens

    US-Aussenminister Antony Blinken will heute Mittwoch mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, über die Zukunft des umkämpften Gazastreifens sprechen.

    Er habe Zusagen von mehreren Ländern in der Region erhalten, beim Wiederaufbau und der Verwaltung des Gazastreifens nach Kriegsende zu helfen, sagte Blinken. Diese Länder würden nur dann in den Wiederaufbau investieren, wenn es einen «Pfad zu einem palästinensischen Staat» gebe. Er sagte aber auch, dass die Palästinensische Autonomiebehörde «die Verantwortung hat, sich selbst zu reformieren und ihre Regierungsführung zu verbessern». Dies wolle er mit Abbas besprechen.

    Später am Mittwoch sollte Abbas in der jordanischen Stadt Akaba am Roten Meer mit Vertretern Jordaniens und Ägyptens zusammentreffen. Beide Länder sind Verbündete der USA und fungieren seit Langem als Vermittler im israelisch-palästinensischen Konflikt.

  • 9.27 Uhr

    Israels Armee setzt Angriffe in Chan Junis und im Zentrum von Gaza fort

    Israels Armee setzt seine Angriffe in der Stadt Chan Junis und im Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Magasi im Zentrum des Gazastreifens fort. Die israelischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages rund 150 Ziele der islamistischen Terrororganisation Hamas angegriffen, teilt das Militär am Mittwoch mit. Insbesondere in Chan Junis, der grössten Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, ist die Armee nach eigenen Angaben gegen Hamas-Terroristen vorgegangen und hat Dutzende getötet.

    In Al-Magasi seien zudem 15 unterirdische Tunnelschächte freigelegt worden. Bei weiteren Einsätzen in dem Gebiet im Zentrum des Gazastreifens entdeckten die Truppen ausserdem Raketenwerfer, Drohnen und Sprengsätze, wie das Militär weiter mitteilt. In dem Flüchtlingsviertel leben nach Angaben des UNO-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge UNRWA mehr als 33'000 Menschen auf einer Fläche von 0,6 Quadratkilometern. Die Strassen seien eng und die Bevölkerungsdichte hoch.

    Infolge der israelischen Militäreinsätze sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn 23'210 Menschen getötet worden. Zudem wurden demnach fast 59'200 weitere Menschen verletzt. Diese Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Nach UNRWA-Angaben wurden 1,9 Millionen Menschen – rund 85 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen – ein oder mehrmals vertrieben.

  • 5.15 Uhr

    Grossangriff der Huthi-Rebellen im Roten Meer

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben einen ihrer bisher grössten Angriffe auf den Schiffsverkehr im Roten Meer unternommen. Das zuständige US-Regionalkommando teilte am Dienstagabend (Ortszeit) mit, 18 Drohnen und drei Raketen seien von Einheiten der USA und Grossbritanniens abgefangen worden. Die Geschosse seien aus den von den Huthis kontrollierten jemenitischen Gebieten in das südliche Rote Meer in Richtung internationaler Schifffahrtswege mit Dutzenden Handelsschiffen abgefeuert worden. Verletzte oder Schäden seien nicht gemeldet worden. Es sei der 26. Angriff der Huthis auf Handelsschifffahrtswege im Roten Meer seit dem 19. November gewesen.

    Angesichts einer zunehmenden Zahl von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die Huthi-Rebellen hatte das US-Militär in der Region seine Zusammenarbeit mit den Streitkräften anderer Länder Mitte Dezember verstärkt. An der neuen Sicherheitsinitiative mit dem Namen «Operation Prosperity Guardian» beteiligen sich nach Angaben aus dem US-Verteidigungsministerium in Washington mehrere Länder, darunter das Vereinigte Königreich, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien. Durch die stärkere Kooperation zwischen den Seestreitkräften soll der Schutz von Handelsschiffen verbessert werden.

    Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthis immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt. Mehrere Schiffe wurden seitdem angegriffen. Grosse Reedereien meiden zunehmend die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal. Die Huthi-Rebellen greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.

    Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transporte um einige Tage.

  • 2.58 Uhr

    Baerbock spricht vom «medizinischen Desaster» im Gazastreifen

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich erschüttert über die humanitäre Not der Menschen im Gazastreifen geäussert und dringend einen besseren Zugang zu medizinischer und humanitärer Hilfe verlangt. Es müsse «jetzt dringend eine Antwort auf dieses medizinische Desaster geben», sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag im ägyptischen Al-Arisch nach einem Besuch an der Grenze zum Gazastreifen. «Die Krankenhäuser, die es überhaupt noch gibt in Gaza, müssen funktionieren können», ergänzte sie.

    Im Gazastreifen sind nach drei Monaten Krieg 13 der 36 Krankenhäuser teils noch in Betrieb. Palästinenser, die dort nicht behandelt werden könnten, müssten an Orte wie das Krankenhaus in Al-Arisch gebracht werden können, sagte Baerbock. Dem Gesundheitsministerium im Gazastreifen zufolge wurden bisher 23'000 Menschen getötet und fast 59'000 Menschen verletzt. Die noch arbeitenden Krankenhäuser sind mit der grossen Zahl an Kriegsopfern völlig überfordert.

    Hilfsorganisationen bräuchten auch besseren Zugang, so Baerbock. 3000 voll mit Hilfsgütern beladene Lastwagen würden sich vor Rafah stauen, um 1,9 Millionen Menschen ein paar Kilometer weiter im Gazastreifen zu versorgen. «Diese Trucks können nicht länger an diesem Flaschenhals hier in Rafah über Tage warten. Wir brauchen einen Grenzübergang, der hier rund um die Uhr funktionieren kann.»

  • 1.10 Uhr

    Jordanien empfängt al-Sisi und Abbas zu Gesprächen

    Der jordanische König Abdullah II. empfängt am Mittwoch den ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu Gesprächen über den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Das Treffen im Badeort Akaba am Roten Meer sei Teil der jordanischen Bemühungen, «die arabischen Positionen zu koordinieren, um einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen und die ununterbrochene Lieferung humanitärer Hilfe zu gewährleisten», teilte der Königspalast in Amman mit.

    Bei einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken hatte der jordanische König Washington am Sonntag aufgerufen, Israel zu einem «sofortigen Waffenstillstand» zu drängen und die durch den Gaza-Krieg verursachte humanitäre Krise zu beenden. Abdullah II. warnte vor «den katastrophalen Auswirkungen» einer Fortsetzung des israelischen Militäreinsatzes.

    Am 7. Oktober waren Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden 1140 Menschen teils brutal getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

    Israel erklärte der Hamas daraufhin den Krieg und greift den Gazastreifen seither massiv an. Nach nicht unabhängig überprüfbaren Hamas-Angaben wurden in dem Palästinensergebiet bisher mindestens 23'210 Menschen getötet.

  • 23.27 Uhr

    Israel tötet weiteres wichtiges Hisbollah-Mitglied im Südlibanon

    Die israelische Armee hat ein weiteres wichtiges Mitglied der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon getötet. «Heute haben wir im Norden den Hisbollah-Kommandeur der Flugeinheit im südlichen Libanon, Ali Hussein Berdschi, mit Hilfe eines Flugzeugs eliminiert», bestätigte Armee-Sprecher Daniel Hagari frühere Angaben aus dem Libanon. Berdschi habe bei Dutzenden Drohnenangriffen auf Israel das Kommando gehabt, fügte Hagari hinzu. Auch mehrere seiner Begleiter seien bei dem Angriff getötet worden. Die Armee veröffentlichte ein von einem Flugzeug aufgenommenes Video, in dem die Explosion eines Fahrzeugs zu sehen ist.

    Israelische Medien hatten bereits am Nachmittag über den Angriff auf Berdschi berichtet. Ein Hisbollah-Sprecher hatte seinen Tod bestätigt, jedoch bestritten, dass er ein Kommandeur der Schiitenmiliz gewesen sei.

    Berdschi sei in einem Auto auf dem Weg zur Beerdigung des am Vortag bei einem israelischen Angriff getöteten Hisbollah-Kommandeurs Wissam al-Tauil in dem Ort Kherbet Selem im Südlibanon gewesen, als eine Rakete in das Fahrzeug einschlug, hatten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Die Hisbollah teilte mit, als Reaktion auf die Tötung ihrer Mitglieder habe sie eine Militärbasis in Safed im Norden Israels mit Drohnen angegriffen. Israelische Medien zeigten ein Video von dem Vorfall und schrieben, es sei nur Sachschaden entstanden.

    Zuvor hatte die Schiitenmiliz Angriffe auf israelische Militärposten im Grenzgebiet für sich reklamiert. Die israelische Armee teilte mit, es habe mehrere Raketenangriffe vom Libanon aus auf israelisches Grenzgebiet gegeben. Die Abschussorte seien unter Feuer genommen worden. Bis zum Nachmittag gab es nach Armeeangaben zwölf Mal Luftalarm im Norden des Landes.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.

  • 21.48 Uhr

    Blinken will Hilfe für Gaza-Bewohner und wirbt für Zweistaatenlösung

    US-Aussenminister Antony Blinken hat nach Gesprächen mit der israelischen Regierung mehr Hilfen für die Bewohner des Gazastreifens gefordert und für eine Zweistaatenlösung geworben. «Alle Partner, die ich auf dieser Reise getroffen habe, erklärten ihre Bereitschaft, eine dauerhafte Lösung zu unterstützen, die den Kreislauf der Gewalt beendet und die Sicherheit Israels gewährleistet», sagte Blinken am Dienstagabend vor Journalisten in Tel Aviv. Bisherige Stationen der Reise Blinkens waren neben Israel auch die Türkei, Griechenland, Jordanien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien. Bis Donnerstag will er noch das Westjordanland und Ägypten besuchen.

  • 20.45 Uhr

    Blinken: Israel soll mit gemässigten Palästinensern zusammenarbeiten

    US-Aussenminister Antony Blinken hat Israel zur Zusammenarbeit mit gemässigten palästinensischen Politikern aufgerufen. Länder in der Region würden nur dann in den Wiederaufbau des Gazastreifens investieren, wenn es einen «Pfad zu einem palästinensischen Staat» gebe, erklärte Blinken am Dienstag. Es sei absolut klar, dass es den Palästinensern möglich sein müsse, so bald wie möglich in ihre Häuser im Gazastreifen zurückzukehren. Die USA lehnten jeden Vorschlag ab, bei dem es darum gehe, die Palästinenser ausserhalb des Gazastreifens umzusiedeln. Letzteres haben Mitglieder der israelischen Koalitionsregierung gefordert.

  • 18.25 Uhr

    UN-Experten verurteilen tödliche Drohnenangriffe auf Hamas-Führer

    UN-Experten haben Drohnenangriffe auf einen Anführer der terroristischen Palästinenserorganisation Hamas und sechs weitere Akteure im Libanon vergangene Woche verurteilt. Die Angriffe seien mutmasslich aus Israel gekommen, teilten die UN-Sonderberichterstatter Ben Saul und Morris Tidball-Binz am Dienstag in Genf mit. Bei solchen Angriffen handele es sich um aussergerichtliche Tötungen und Mord. Der UN-Menschenrechtsrat hat Saul und Tidball-Binz als Experten für den Schutz der Menschenrechte beim Vorgehen gegen Terrorismus und für aussergerichtliche und willkürliche Tötungen eingesetzt. Israel hat sich zu den kritisierten Angriffen bislang nicht geäussert.

    «Israel hat nicht in Selbstverteidigung gehandelt, weil es keine Beweise dafür vorgelegt hat, dass die Opfer einen bewaffneten Angriff auf Israel von libanesischen Territorium aus verübten», teilten die Sonderberichterstatter mit. Sie forderten Israel auf, «alle an diesen mutmasslichen Morden Beteiligte» vor Gericht zu bringen.

  • 18.22 Uhr

    Hochrangiger Hisbollah-Kommandeur bei israelischen Drohnenangriff getötet

    Bei einem mutmasslich israelischen Angriff im Süden des Libanons ist am Dienstag ein weiteres wichtiges Mitglied der Schiitenmiliz Hisbollah getötet worden. Einem israelischen Medienberichten zufolge handelt es sich um Ali Hussein Bardschi, der seit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober für Dutzende Angriffe mit Drohnen auf den Norden Israels verantwortlich gewesen sei. Ein Hisbollah-Sprecher bestätigte den Tod Bardschis, betonte jedoch, er sei kein Kommandeur der Schiitenmiliz gewesen. Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht zu dem Angriff.

    Bardschi sei in einem Auto auf dem Weg zur Beerdigung des am Vortag bei einem israelischen Angriff getöteten Hisbollah-Kommandeurs Wissam al-Tauil in dem Ort Kherbet Selem im Südlibanon gewesen, als eine Rakete in das Fahrzeug einschlug, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. Nur Stunden zuvor waren mindestens drei andere Mitglieder der Schiitenmiliz getötet worden, als ihr Auto nach Angaben der Hisbollah und libanesischer Sicherheitskreise von einer israelischen Drohne beschossen wurde.

  • 17.26 Uhr

    Israelisches Militär: Angreifer im Westjordanland erschossen

    Nach einem mutmasslichen Messerangriff auf einen Soldaten im Westjordanland ist nach Angaben des israelischen Militärs ein Palästinenser erschossen worden. Der Mann habe versucht, nahe der Stadt Ramallah auf ein Mitglied des Militärs einzustechen, teilte das Militär mit. Daraufhin habe das Militär auf ihn geschossen. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium wurde der 31-jährige Palästinenser im nahe gelegenen Ort Ein Sinja getötet.

    Auch im Westjordanland hat die tödliche Gewalt seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober zugenommen.

  • 15.23 Uhr

    US-Aussenminister Blinken: «Gelegenheiten» für Annäherung in Nahost

    US-Aussenminister Antony Blinken erkennt trotz des Gaza-Kriegs «echte Gelegenheiten» für eine künftige Annäherung Israels an arabische Staaten in der Region.

    Bei einem Treffen mit seinem neuen israelischen Amtskollegen Israel Katz sagte Blinken am Dienstag, er wisse von Katz' Bemühungen «mehr Verbindungen und Integration im Nahen Osten zu schaffen, und ich glaube, es gibt hier tatsächlich einige echte Gelegenheiten». Man müsse jedoch zunächst «diesen sehr herausfordernden Moment durchstehen», sagte Blinken mit Blick auf den Krieg Israels gegen die islamistische Hamas. Man müsse sicherstellen, dass sich das Massaker vom 7. Oktober nicht wiederhole und daran arbeiten, «eine sehr andere und bessere Zukunft aufzubauen».

    US-Aussenminister Antony Blinken (rechts) mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant.
    US-Aussenminister Antony Blinken (rechts) mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant.
    Keystone

    Am Montag hatte Blinken bereits gesagt, es gebe weiterhin ein klares Interesse Saudi-Arabiens an einer Annäherung an Israel. «Aber dafür muss der Konflikt in Gaza enden, und es wird auch ein praktischer Weg zu einem palästinensischen Staat notwendig sein», sagte Blinken. Dies hätten ihm alle Gesprächspartner in der Region gesagt. «Aber das Interesse ist da, es ist echt, und es könnte grosse Veränderungen bewirken.»

    Stationen der Reise Blinkens, die noch bis Donnerstag dauern sollte, waren neben Saudi-Arabien und Israel auch die Türkei, Griechenland, Jordanien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie das Westjordanland und Ägypten.

  • 13.27 Uhr

    Notlage zwingt im Gazastreifen zu unnötigen Amputationen

    Im Gazastreifen müssen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zahlreiche Amputationen vorgenommen werden, obwohl die Gliedmassen eigentlich gerettet werden könnten.

    Dafür gebe es viele Gründe, sagten der WHO-Vertreter für die Palästinensischen Gebiete, Rik Peeperkorn, und der Koordinator der WHO-Notärzteteam, Sean Casey, am Dienstag. Sie sprachen über eine Videoschaltung aus Jerusalem und Rafah im Süden des Gazastreifens mit der Presse in Genf.

    Oftmals kämen die Verletzten zu spät an, weil sie die Krankenhäuser wegen andauernder Kämpfe nicht früher erreichen könnten, sagte Casey. Dort fehlten Spezialisten, etwa Gefässchirurgen. Wegen der grossen Not seien Krankenhäuser zudem überfüllt und Operationssäle für lebensrettende Operationen belegt. «Ich habe noch nie so viele Amputierte gesehen, auch viele Kinder», sagte Peeperkorn.

    Casey berichtete aus Rafah, frisch Amputierte bettelten in ihren Betten um etwas Essen oder Wasser. Die Lieferungen reichten nicht aus, um alle Menschen zu erreichen, vor allem im Norden des Gebiets. «Dort haben alle Hunger», sagte er. Nach Angaben von Peeperkorn funktionieren zurzeit 15 der einst 36 Krankenhäuser teilweise. Zudem gebe es drei Feldlazarette. Die WHO-Vertreter verlangten wie seit Wochen eine Feuerpause zur besseren Versorgung der Menschen.

  • 12.55 Uhr

    Neun israelische Soldaten in Gaza getötet

    Mindestens neun israelische Soldaten sind nach Militärangaben im Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, sie seien am Vortag bei drei verschiedenen Vorfällen ums Leben gekommen.

    Sechs der Soldaten seien bei der Explosion von Sprengstoff getötet worden, der zur Zerstörung einer Werkstatt der islamistischen Hamas zur Raketenherstellung eingesetzt werden sollte.

    Der Sprengstoff sei mit einem Lastwagen in das Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Bureidsch gebracht worden, hiess es. Al-Bureidsch liegt im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens. Die «Jerusalem Post» schrieb, es sei noch unklar, ob der Grund für die Explosion ein technischer Fehler oder ein Sprengsatz war.

  • 11.30 Uhr

    Weitere Hisbollah-Mitglieder bei Angriff im Südlibanon getötet

    Bei einem weiteren mutmasslich israelischen Angriff im Süden des Libanons sind am Dienstag mindestens drei Mitglieder der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah getötet worden. Nach Angaben der Hisbollah und libanesischer Sicherheitskreise wurde ihr Fahrzeug von einer israelischen Drohne beschossen.

    Die Hisbollah teilte mit, als Reaktion auf die Tötung ihrer Mitglieder habe die Gruppierung eine Militärbasis in Safed im Norden Israels mit Drohnen angegriffen. Israelische Medien zeigten ein Video von dem Vorfall und schrieben, es sei bei der Explosion der Drohne nur Sachschaden entstanden.

    Zuvor hatte die Schiitenmiliz Angriffe auf israelische Militärposten im Grenzgebiet für sich reklamiert. Dabei seien «direkte Treffer» erzielt worden. Die israelische Armee teilte mit, es habe mehrere Raketenangriffe vom Libanon aus auf israelisches Grenzgebiet gegeben. Nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen beschossen israelische Truppen als Reaktion mehrere Ortschaften im Süden des Libanons.

    Bereits am Montag war bei einem Drohnenangriff im Süden des Libanons ein ranghoher Hisbollah-Kommandeur getötet worden.

  • 10.17 Uhr

    Blinken will in Israel über «den Weg voran» in Gaza-Frage sprechen

    Zum Auftakt seines Besuchs in Israel ist US-Aussenminister Antony Blinken am Dienstag mit dem israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog zusammengetroffen. Blinken sagte bei dem Treffen in Tel Aviv, er wolle bei seinen Gesprächen in Israel teilen, was er bei Besuchen in Ländern der Region, der Türkei, Griechenland, Jordanien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien, gehört habe. «Es gibt viel zu besprechen, vor allem über den Weg voran», sagte Blinken auch mit Blick auf den Gaza-Krieg.

    Blinken sprach von «einer unglaublich herausfordernden Zeit für Israel, für die Länder in der Region und vor allem für die Menschen, die weiter leiden». Blinken wollte auch Angehörige von Geiseln treffen, die drei Monate nach Kriegsbeginn weiter im Gazastreifen festgehalten werden.

    Die USA wollen ein Übergreifen des Konflikts auf benachbarte Staaten – insbesondere den Libanon – verhindern. Im Libanon war am Montag ein wichtiger Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah, Wissam al-Tauil, bei einen Drohnenangriff getötet worden. Der israelische Aussenminister Israel Katz sagte, Israel stehe hinter dem Angriff.

  • 10.06 Uhr

    Südkorea sieht Hinweis für Waffenhandel zwischen Nordkorea und Hamas

    Südkoreas Geheimdienst hat Medienberichten zufolge Belege für den möglichen Einsatz nordkoreanischer Waffen durch die islamistische Hamas. Der nationale Aufklärungsdienst (NIS) habe das Foto einer in Nordkorea hergestellten F-7-Panzerfaust veröffentlicht, die von der militanten Palästinenserorganisation benutzt worden sei, berichtet die südkoreanische Zeitung «Joongang Ilbo» am Dienstag. Die Markierungen auf dem Zünder sind demnach auf koreanisch.

    Berichte über einen möglichen Waffenhandel zwischen der Hamas und dem von Machthaber Kim Jong Un regierten Ein-Parteien-Staat gibt es schon länger. Pjöngjang hatte bestritten, dass nordkoreanische Waffen bei der Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober zum Einsatz gekommen seien.

  • 9.42 Uhr

    Israel steht offenbar hinter Tötung von Hisbollah-Kommandeur

    Israel steht nach Aussagen seines Aussenministers hinter der gezielten Tötung eines Kommandeurs der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Minister Israel Katz sagte dies am Montagabend dem israelischen Sender Kanal 14, obwohl Israel den Angriff nicht offiziell für sich reklamiert hatte.

    Der Minister von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud reagierte dabei auf drängende Fragen der Moderatoren des Senders, der weit rechts auf dem politischen Spektrum verortet wird. In der Regel äussert sich Israel nicht zu Medienberichten über Auslandseinsätze.

    «Was den Angriff in Südlibanon angeht, haben wir Verantwortung übernommen», sagte Katz. Die gezielte Tötung von Wissam al-Tauil am Sonntag sei «Teil unseres Krieges». Dieser schliesse auch Angriffe auf Hisbollah-Milizionäre ein.

    Israels Aussenminister Israel Katz.
    Israels Aussenminister Israel Katz.
    Keystone

    Al-Tauil wurde am Sonntag beim Angriff einer Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet. Laut der Staatsagentur NNA wurde dabei auch ein weiterer Mensch getötet. Sicherheitskreisen zufolge gehörte Al-Tauil den sogenannten Radwan-Truppen an. Dies ist eine Eliteeinheit der Hisbollah, die von den iranischen Revolutionsgarden (IGRC) zum Kampf ausgebildet wurden.

    Nach Angaben der israelischen Zeitung «Haaretz» war Al-Tauil verantwortlich für mehrere Angriffe auf Israel, unter anderem die Tötung und Entführung zweier israelischer Soldaten im Juli 2006. Dies galt als Auslöser des damaligen Krieges zwischen Israel und der Hisbollah.

  • 04.30 Uhr

    Blinken zu Gesprächen in Israel

    US-Aussenminister Anthony Blinken ist zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Bei Treffen in Tel Aviv am Dienstag, unter anderem mit seinem neuen israelischen Kollegen Israel Katz, dürfte es darum gehen, wie ein Übergreifen des Konflikts auf benachbarte Staaten – insbesondere den Libanon – verhindert werden kann. Im Libanon war am Montag ein wichtiger Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah, Wissam al-Tauil, bei einen mutmasslich israelischen Drohnenangriff getötet worden.

    Auch die Frage, wie es im Gazastreifen nach einem Ende des Kriegs weitergehen könnte, dürfte in Tel Aviv erörtert werden. «Wir wollen zusammenarbeiten und unsere Bemühungen koordinieren, um Gaza bei der Stabilisierung und Erholung zu helfen, einen politischen Weg für die Palästinenser festzulegen und auf langfristigen Frieden, Sicherheit und Stabilität hinzuarbeiten», sagte Blinken zuvor laut einem Bericht der «Times of Israel» in Saudi-Arabien. Dort hatte Blinken im Rahmen seiner Nahost-Vermittlungsreise am Montagabend Gespräche mit Kronprinz Mohammed bin Salman geführt.

    US-Aussenminister Anthony Blinken ist im Nahen Osten auf heikler Mission. Die wichtigsten Themen für die Gespräche in Tel Aviv: Wie gelingt es, den Libanon aus dem Konflikt herauszuhalten? Wie weiter in Gaza nach dem Krieg?
    US-Aussenminister Anthony Blinken ist im Nahen Osten auf heikler Mission. Die wichtigsten Themen für die Gespräche in Tel Aviv: Wie gelingt es, den Libanon aus dem Konflikt herauszuhalten? Wie weiter in Gaza nach dem Krieg?
    IMAGO/ZUMA Wire
  • 3 Uhr

    Staaten der Region wollen Zukunft Gazas mitplanen

    Vier arabische Staaten und die Türkei haben nach Aussage von US-Aussenminister Antony Blinken ihre Bereitschaft signalisiert, gemeinsam mit den USA Planungen für den Wiederaufbau und die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg zu beginnen. Bei seinen Besuchen in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Jordanien und der Türkei habe er die Zusicherung erhalten, dass diese Staaten eine Beteiligung an solchen Plänen in Erwägung ziehen würden, sagte Blinken nach einem Treffen mit dem saudischen Thronfolger und De-facto-Machthaber Mohammed bin Salman am königlichen Wintersitz in Al Ula am Montag.

    Diese Staaten hatten sich bisher geweigert, mit den USA eine Zukunft für den Gazastreifen zu planen, solange Israel nicht in eine Waffenruhe dort einwilligt. Laut Blinken seien diese Staaten jetzt offener für solche Planungen und würden jeweils darüber nachdenken, wie sie sich beteiligen können. Einzelheiten, wie diese Beteiligung aussehen könnte, nannte der US-Aussenminister nicht. Die Staaten seien aber bereit, auch harte Entscheidungen zu treffen, um die Vision für die Region voranzubringen.

    Von Saudi-Arabien aus wollte Blinken am Dienstag und Mittwoch nach Israel, ins Westjordanland und nach Ägypten reisen, bevor er nach Washington zurückkehrt.

  • 2 Uhr

    Baerbock in Ägypten – Thema Gazastreifen dominiert

    Vor dem Hintergrund der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen besucht die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock an diesem Dienstag Ägypten. In der Hauptstadt Kairo will die Grünen-Politikerin am Vormittag Aussenminister Samih Schukri treffen. Bei der Unterredung dürfte es vor allem um die Lage der Palästinenser im Gazastreifen, die Bemühungen um die Freilassung der Geiseln der islamistischen Hamas und mögliche Wege hin zu einer Zweistaatenlösung nach dem Ende des Gaza-Kriegs gehen.

    Bereits zum Auftakt ihrer mehrtägigen Nahostreise hatte Baerbock Israel am Sonntagabend angesichts des Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen aufgefordert, die Abwicklung von Hilfslieferungen in den Gazastreifen praktikabler zu machen. Die Menschen bräuchten Nahrung, sauberes Wasser und medizinische Versorgung. Deutschland habe daher seine humanitäre Hilfe seit Kriegsbeginn auf über 200 Millionen Euro verdreifacht und stehe «weiter bereit zu unterstützen, wo wir nur können». Die Hilfsgüter müssten dann aber auch ankommen.

    Ein wichtiger Anfang sei, dass neben dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza von Israel auch der Übergang Kerem Schalom für Hilfslieferungen geöffnet worden sei, sagte sie nach Gesprächen mit Israels Präsident Izchak Herzog und dem neuen Aussenminister Israel Katz in Jerusalem. «Aber so, wie diese Grenzübergänge derzeit funktionieren, sind sie ein Flaschenhals. Das kann so nicht bleiben.» Es müssten weitere Wege für humanitäre Hilfe gefunden werden. Bisher werden Hilfsgüter vor allem über den Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens zu den Menschen gebracht.

  • 1 Uhr

    Gesundheitsbehörde: Israelische Soldaten töten drei Palästinenser im Westjordanland

    Israelische Soldaten haben bei einem Einsatz in der Gegend der Stadt Tulkarm im besetzten Westjordanland nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde drei junge Männer getötet. Die Opfer im Alter von 22, 23 und 24 Jahren hätten in einem Auto gesessen, als die Soldaten das Feuer eröffneten.

    Die Opfer seien Mitglieder der Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas gewesen, teilte die Palästinenserorganisation mit. Ob sie auch zur bewaffneten Gruppierung der Fatah, den Al-Aksa-Brigaden, gehörten, wurde nicht gesagt. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe die Berichte, machte zunächst jedoch keine weiteren Angaben.

    Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs, der durch den Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Palästinensergruppen am 7. Oktober auf Israel ausgelöst wurde, starben bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland bereits 326 Menschen. Am Montag hatte auch Bundesaussenministerin Annalena Baerbock das Westjordanland besucht und sich über die Lage der Palästinenser informiert.