Alles für Instagram Nicht ohne meine «Kinder» – Trumps Familienausflug nach London 

AP

5.6.2019

US-Präsident Donald Trump hat seinen Staatsbesuch in Grossbritannien auch dazu genutzt, um seinen erwachsenen Kindern (im Bild Ivanka, rechts und Tiffany, zweite von links) unvergessliche Reiseerlebnisse zu schenken.
US-Präsident Donald Trump hat seinen Staatsbesuch in Grossbritannien auch dazu genutzt, um seinen erwachsenen Kindern (im Bild Ivanka, rechts und Tiffany, zweite von links) unvergessliche Reiseerlebnisse zu schenken.
instagram/ivankatrump

Tochter Ivanka Trump ist Beraterin ihres Vaters. Doch was machen die anderen erwachsenen Kinder von US-Präsident Donald Trump eigentlich in London? Auf jeden Fall setzten sie regelmässig Instagram-Posts ab.

Beim Staatsbesuch in Grossbritannien wurde nicht nur Präsident Donald Trump und seiner Frau Melania der Hof gemacht. Auch die vier erwachsenen Kinder Trumps saugten den Pomp in vollen Zügen auf – und dokumentierten das Ganze ausführlich über Instagram und andere soziale Netzwerke. Nur der 13-jährige Barron musste zu Hause bleiben.

Donald Trump Jr. und sein Bruder Eric posteten am Montag vor dem Staatsbankett Fotos von sich mit weisser Fliege. Mit dabei war auch Tiffany Trump, die an der Georgetown University Jura studiert und ansonsten nicht so oft mit ihrem Vater zu sehen ist. «Magische Nacht im Buckingham-Palast mit meinem besten Freund», postete Ivanka Trump von dem Bankett, an ihrer Seite Ehemann Jared Kushner.

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St. James’s Palace

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Ivanka, die wie Kushner offizielle Beraterin ihres Vaters ist, tourte zudem durch die Kunstmuseen Londons und nahm dann an einem Treffen des US-Präsidenten mit der britischen Premierministerin Theresa May teil. Und alle vier sassen bei der anschliessenden Pressekonferenz mit May ganz vorne im Publikum.

Kaum Trennung zwischen Geschäft und Regierung

Die Anwesenheit der Trump-Kinder warf einige Fragen auf. Während Ivanka Trump und Schwiegersohn Jared Kushner auch offizielle Funktionen haben, führen Eric und Donald Jr. die Geschäfte ihres Vaters bei der Trump Organization weiter. Eigentlich sollte es eine klare Trennung zwischen dem Unternehmen und der US-Regierung geben, doch die wird von den Trumps oft aufgeweicht.

Die Kinder von Trump hätten vor ungefähr einem Monat beschlossen, ihren Vater nach Grossbritannien zu begleiten, erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus informierten Kreisen. Das Weisse Haus habe die Pläne für die Reise festgezurrt – ein Vorschlag, sie mit an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One zu nehmen, sei dann aber fallengelassen worden. Das Weisse Haus wollte offiziell keine Auskunft darüber geben, warum Donald Jr., Eric und Tiffany in die offiziellen Anlässe des Staatsbesuchs eingebunden wurden.



Nach London will der Trump-Tross noch weiter zum Golfplatz des US-Präsidenten in Irland, nicht aber an den Regierungssitz von Ministerpräsident Leo Varadkar. Weil dessen Regierung keine Zusammenkunft auf dem Golfplatz wollte, sondern zu einem förmlicheren Treffen drängte, sprechen die beiden als Kompromiss nun in der VIP-Lounge am Flughafen von Shannon.

US-Präsidenten reisten schon oft mit ihren Kindern

Doug Wead, Autor eines Buches über die Kinder von US-Präsidenten, sagte der AP, es sei nicht unangemessen, dass Kinder ihren Vater begleiteten, um wichtige Momente seiner politischen Laufbahn mitzuerleben wie das Staatsbankett im Buckingham-Palast. Die meisten Amerikaner seien es gewohnt, dass die Kinder von Präsidenten noch jünger seien, und auch die seien oft auf Auslandsreisen mitgekommen.

Anders sei bei Trump, dass seine Kinder eben erwachsen seien, sagte Wead, der früher für den republikanischen Ex-Präsidenten George H.W. Bush gearbeitet hatte. Trumps Kinder waren unter anderem auch bei seinen Reden zur Lage der Nation mit dabei.

Und sie begleiten auch sonst seine politische Karriere. Jared Kushner und Ivanka Trump haben grossen Einfluss im Westflügel des Weissen Hauses – und dies umso mehr, seitdem der ihnen nahestehende Mick Mulvaney als amtierender Stabschef des Präsidenten installiert wurde. Eric und Donald Trump Jr. hatten im Wahlkampf 2016 aktiv für ihren Vater geworben und dürften das auch im nächsten Jahr wieder tun. Erics Frau Laura, die in London ebenfalls mit dabei war, ist als Beraterin ebenfalls Teil des Trump-Wahlkampfteams für 2020.

Protokoll? No Way!

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