Afghanistan Niederlande: Polizei löst Protest gegen Flüchtlingslager auf

SDA

25.8.2021 - 16:10

Menschen protestieren auf einer Straße, auf der ein Feuer lodert, gegen die Ankunft hunderter Geflüchteter aus Afghanistan. Die Polizei hat eine Protestaktion, zu der sich rund 250 Menschen in der Nähe des Armeelagers Harskamp (Niederlande, Provinz Gelderland) versammelt hatten, aufgelöst. Foto: -/ANP/dpa
Menschen protestieren auf einer Straße, auf der ein Feuer lodert, gegen die Ankunft hunderter Geflüchteter aus Afghanistan. Die Polizei hat eine Protestaktion, zu der sich rund 250 Menschen in der Nähe des Armeelagers Harskamp (Niederlande, Provinz Gelderland) versammelt hatten, aufgelöst. Foto: -/ANP/dpa
Keystone

In den Niederlanden hat die Polizei eine Protestaktion vor einem Auffanglager für Flüchtlinge aus Afghanistan aufgelöst. Vor der Einrichtung der Armee beim Dorf Harskamp in der Gemeinde Ede (Provinz Gelderland) hatten sich am Dienstagabend etwa 250 Menschen versammelt.

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Sie riefen Losungen wie «Das eigene Volk zuerst» und «Harskamp gehört uns», wie der örtliche Sender Omroep Gelderland berichtete. Die Polizei schritt nach Angaben eines von der Nachrichtenagentur ANP zitierten Sprechers ein, nachdem Autoreifen in Brand gesetzt wurden. Eine Gruppe von etwa 60 Jugendlichen wurde in das Dorf abgedrängt; festgenommen wurde niemand.

Verteidigungsministerin Ank Bijleveld verurteilte das Verhalten der Demonstranten am Mittwoch als «verwerflich», berichtete der Sender Omroep Gelderland. Aussenministerin Sigrid Kaag sagte, die Demonstranten hätten sich «herzlos und entsetzlich» benommen. Derartiges dürfe nicht noch einmal geschehen, sagte der Bürgermeister von Ede, René Verhulst. «Das wollen wir hier nicht.» Die Gemeinde und die Polizei würden beraten, wie solche Vorfälle zu verhindern seien.

In den Niederlanden hat das Verteidigungsministerium bislang drei Notaufnahmelager für Evakuierte aus Afghanistan eingerichtet, darunter das bei Harskamp. Bislang wurden nach Angaben der Behörde für die Aufnahme von Asylsuchenden insgesamt 1100 Evakuierte untergebracht. Ein viertes Lager der Armee wird bei Nimwegen vorbereitet.