Kommunikation gekappt? Nordkorea antwortet nicht auf Anrufe aus Südkorea

dpa/tgab

10.4.2023 - 14:09

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.
Bild: dpa

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen seit geraumer Zeit wieder zu. Nordkorea könnte laut Südkorea jetzt auch noch die grenzüberschreitenden Kommunikationskanäle gekappt haben.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nordkorea antwortet nicht mehr auf die täglichen Standardanrufe der «Verbindungsbeamten» aus dem Nachbarland.
  • Auch die militärischen Verbindungskanäle sind einseitig unterbrochen.
  • Dazu gibt es keine Erklärung aus Nordkorea.
  • Trotz Verbots durch UN-Resolutionen hat Nordkorea dieses Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet.
  • Die Spannungen zwischen auf der koreanischen Halbinsel nehmen zu.

Nordkorea hat seit Tagen nicht mehr auf Südkoreas Routineanrufe auf den direkten Kommunikationskanälen zwischen beiden Ländern geantwortet. Die Gründe dafür sind unklar. Das Vereinigungsministerium in Seoul vermutet, dass das weithin abgeschottete Nachbarland die Kommunikation einseitig unterbrochen haben könnte.

Seit Freitag gebe es auf die normalerweise zweimal am Tag gemachten Anrufe der zuständigen «Verbindungsbeamten» in Seoul keine Antwort mehr, hiess es.

Betroffen waren nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums auch die militärischen Verbindungskanäle. Aus Nordkorea gab es dazu zunächst keine Erklärung.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen derzeit wieder deutlich zu. Beobachter vermuten, dass Nordkorea mit der Kommunikationsunterbrechung auch seinen Protest gegen die gemeinsamen Militärübungen Südkoreas mit den USA zum Ausdruck bringen könnte.

Mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet

Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr trotz Verbots durch UN-Resolutionen wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Die USA und Südkorea nahmen ihre Manöver wieder in vollem Umfang auf.

Wie die nordkoreanischen Staatsmedien am Samstag berichteten, wurde vier Tage lang bis zum Freitag auch erneut eine Unterwasser-Drohne getestet, die ebenfalls mit einem Nuklearsprengkopf bestückt werden könnte. Das unbemannte Unterwasser-Fahrzeug «Haeil-2» habe für die Zukunft der eigenen Streitkräfte ein «überlegenes militärisches Potenzial», hiess es. Es könnten damit alle «militärischen Aktionen der Feinde» in Schach gehalten werden.

Der Test fand den Berichten zufolge vier Tage lang bis zum Freitag statt. Die Angriffsdrohne habe 1000 Kilometer einer «simulierten Distanz unter Wasser» in 71 Stunden und 6 Minuten hinter sich gebracht, bevor der Test-Sprengkopf im Zielgebiet vor der Ostküste detoniert sei. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die nordkoreanischen Medien hatten bereits im März über den Test einer «Haeil»-Drohne berichtet. Die Angaben Nordkoreas zu dem Test wurden damals vom südkoreanischen Militär angezweifelt.