Südkorea fühlt sich bedroht Nordkorea feuert Langstreckenrakete ab

SDA

16.3.2023 - 02:24

Im Bahnhof von Seoul zeigt ein Bildschirm eine Nachrichtensendung mit Archivbildern eines nordkoreanischen Raketenstarts. Foto: Ahn Young-joon/AP/dpa
Im Bahnhof von Seoul zeigt ein Bildschirm eine Nachrichtensendung mit Archivbildern eines nordkoreanischen Raketenstarts. Foto: Ahn Young-joon/AP/dpa
Keystone

Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs bei einem neuen Test eine Rakete mit einer potenziellen Reichweite von tausenden Kilometern abgefeuert. Der Flugkörper sei am Donnerstagmorgen (Ortszeit) im Gebiet der Hauptstadt Pjöngjang abgeschossen worden und etwa 1000 Kilometer weit in Richtung Japanisches Meers (koreanisch: Ostmeer) geflogen, teilte der Generalstab in Seoul mit. Dort fiel sie offensichtlich ins Wasser.

Dem Generalstab zufolge handelte es sich um eine ballistische Langstreckenrakete, die auch atomare Sprengköpfe tragen könnte. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen ausgerüstet werden. Die Reichweite von Langstrecken- beziehungsweise Interkontinentalraketen überschreiten 5500 Kilometer.

Erst am Sonntag hatte Nordkorea zu Beginn neuer Militärübungen der USA mit Südkorea zwei Marschflugkörper getestet. Der Test sollte nach eigenen Angaben der atomaren Abschreckung dienen. Am Dienstag folgte der Abschuss von ballistischen Kurzstreckenraketen.

Der Raketentest am Donnerstag erfolgte wenige Stunden vor dem Treffen des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol mit dem japanischen Regierungschef Fumio Kishida in Japans Hauptstadt Tokio. Yoon besucht als erstes südkoreanisches Staatsoberhaupt seit zwölf Jahren den Nachbarn Japan für bilaterale Spitzengespräche. Es wird erwartet, dass auch nukleare Bedrohung seitens Nordkoreas weit oben auf der Agenda der beiden stehen.