Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas bei einem neuen Waffentest zwei Projektile in Richtung offenes Meer abgefeuert. Die Projektile seien am Donnerstag von einer Gegend um Yonpo an der Ostküste aus gestartet, teilte der Generalstab in Südkorea mit.
Wie weit sie flogen und ob es sich um ballistische Raketen handelte, war zunächst unklar. Das Land hatte in den vergangenen Monaten trotz Verboten durch Uno-Resolutionen mehrfach solche Raketen gestartet.
Ballistische Raketen sind in der Regel Boden-Boden-Raketen. Sie befördern je nach Bauart konventionelle, biologische, chemische oder sogar atomare Sprengköpfe ins Ziel.
Bei dem jüngsten Test flogen die Projektile den Angaben zufolge Richtung Japanisches Meer (koreanisch: Ostmeer). Südkoreas Militär beobachte die Situation für den Fall, dass weitere Tests erfolgen könnten, hiess es. In Yonpo befindet sich ein Militärflugplatz.
Südkoreanische Kritik
Am Montag hatte Südkorea das Nachbarland wegen einer Artillerieübung nahe der innerkoreanischen Seegrenze kritisiert. Südkorea warf Pjöngjang vor, gegen ein bilaterales Militärabkommen vom September des vergangenen Jahres verstossen zu haben. Nordkorea müsse jede militärische Aktion in der Grenzregion stoppen.
In der Region herrscht derzeit wieder grössere Unsicherheit wegen der fehlenden Fortschritte im Streit um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm. Pjöngjang treibt seit Jahren die Entwicklung von Raketen voran, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden könnten. Es ist deswegen harten internationalen Sanktionen unterworfen.
Die Führung in Nordkorea hatte zuletzt in mehreren Erklärungen deutlich gemacht, an neuen Atomgesprächen mit den USA nicht interessiert zu seien, solange Washington keine neue Vorschläge mache.
Die Verhandlungen stagnieren seit dem gescheiterten Gipfeltreffen des US-Präsidenten Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Februar in Vietnam. Beide Seiten konnten sich nicht über den Abbau der nordkoreanischen Atomwaffen einigen.
Pjöngjang verlangt eine Aufhebung der Sanktionen. Die US-Regierung will die Sanktionen jedoch bisher beibehalten, solange das mit dem nordkoreanischen Atomprogramm verbundene Risiko nicht gebannt ist.
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