Erdbeobachtung Nordkorea meldet Test für Satelliten-Entwicklung

dpa

28.2.2022 - 19:04

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.
Uncredited/KCNA via KNS/dpa

Einen Tag nach seinem erneuten Raketenstart hat Nordkorea von einem wichtigen Test für die Entwicklung eines Erdbeobachtungssatelliten gesprochen.

28.2.2022 - 19:04

Einen Tag nach seinem erneuten Raketenstart hat Nordkorea von einem wichtigen Test für die Entwicklung eines Erdbeobachtungssatelliten gesprochen. Bei dem Test am Sonntag seien Kameras für hochauflösende Aufnahmen aus dem All getestet worden, berichteten die staatlichen Medien des wegen seines Atomwaffenprogramms stark isolierten Landes am Montag. Die Kameras sollen demnach auf einen geplanten Aufklärungssatelliten montiert werden. Solche Satelliten dienen vor allem militärischen Zwecken.

Während Nordkorea keine Angaben zur verwendeten Rakete machte, mit denen die Kameras befördert werden sollten, waren Südkorea und Japan vom erneuten Test einer ballistischen Rakete ausgegangen. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung solcher Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Die Rakete war Angaben des südkoreanischen Militärs zufolge bei einer Flughöhe von bis zu 620 Kilometern etwa 300 Kilometer weit geflogen, bevor sie ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) stürzte. Nordkorea hatte seit Jahresbeginn mehrfach Raketen getestet.

Experten erwarten nun, dass Nordkorea schon bald eine Rakete starten könnte, um möglicherweise einen Satelliten ins All zu befördern. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte Anfang 2021 bei einem Kongress der herrschenden Arbeiterpartei unter anderen Rüstungsprojekten auch die Einführung von Spionagesatelliten und Aufklärungsdrohnen gefordert.

Nordkoreas Medien veröffentlichten nun Bilder von der koreanischen Halbinsel, die das getestete Kamerasystem aus dem All gemacht haben soll. Durch den Test wurden demnach die «Eigenschaften und Arbeitsgenauigkeit» des Systems bestätigt. «Der Test ist von grosser Bedeutung für die Entwicklung des Aufklärungssatelliten», hiess es.

dpa