Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat erneut den früheren US-Präsidenten Donald Trump gelobt und als «Präsidenten des Friedens» gepriesen. Nach einem Treffen mit Trump in dessen Residenz Mar-a-Lago in Palm Beach erklärte Orban in der Nacht zum Samstag in einer Videobotschaft bei Facebook: «Wir Ungarn haben nur eines zu tun, nämlich ehrlich zuzugeben: Die Welt wäre besser und für Ungarn wäre es besser, wenn Herr Präsident Donald Trump (an die Macht) zurückkehren würde.»
9.3.2024 - 12:06
SDA
Während Trumps Amtszeit habe im Nahen Osten und in der Ukraine Frieden geherrscht, und diese Kriege würde es heute nicht geben, wenn Trump US-Präsident wäre, sagte Orban weiter. Trump habe «in der Welt Respekt geboten und damit die Voraussetzungen für den Frieden geschaffen». Von einer Wiederkehr Trumps ins Weisse Haus verspreche er sich zudem ein Aufleben der bilateralen Handelsbeziehungen.
Orbans Worte in dem Facebook-Beitrag waren von Videobildern ohne Ton von seinem Treffen mit Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago begleitet. Nach dem Gespräch wollte die beiden gemeinsam zu Abend essen und danach ein Konzert hören, erklärte Orbans Sprecher Bertalan Havasi nach Angaben der ungarischen Nachrichtenagentur MTI. Mit dabei war auch Ungarns Aussenminister Peter Szijjarto. Vor dem Treffen mit Trump hatte Orban auch einen Auftritt bei der konservativen Heritage Foundation in Washington und eine Begegnung mit Trumps früherem Berater, dem ultrarechten Publizisten Steve Bannon.
Trump und Orban halten regelmässig öffentliche Lobreden übereinander. Orban war der einzige Regierungschef eines EU-Landes, der sich bereits vor Trumps Wahl zum Präsidenten 2016 offen zur Unterstützung des Republikaners bekannte. Die beiden Rechtspopulisten haben politisch viel gemeinsam. Trumps ehemaliger Chefberater Steve Bannon bezeichnete den Ungarn einmal als «Trump vor Trump». Orban regiert in Ungarn schon seit 2010. Trump wiederum hat ein Faible für Autokraten. Daraus hat er nie einen Hehl gemacht.
Orban pflegt auch gute Beziehungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin. Die Sanktionen des Westens gegen Moskau wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine trägt er nur halbherzig mit. Sanktionsbeschlüsse der EU verwässert er häufig mit Veto-Drohungen.
Trump steckt mitten im Präsidentschaftswahlkampf und will im November Amtsinhaber Joe Biden herausfordern. Der Demokrat kritisierte das Treffen Trumps mit Orban. Bei einem Wahlkampfauftritt am Freitagabend (Ortszeit) im Bundesstaat Pennsylvania griff Biden seinen voraussichtlichen Kontrahenten bei der Wahl erneut scharf an und spottete darüber, dass Trump ausgerechnet jenen Regierungschef aus Europa treffe, «der ganz offen erklärt hat, dass er nicht glaubt, dass Demokratie funktioniert».
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