Italien Papst Franziskus betet für Myanmar – Appell an Wirtschaft

SDA

25.9.2022 - 11:57

Papst Franziskus kommt in Matera in Süditalien an, um eine Messe zu zelebrieren anlässlich des 27. nationalen eucharistischen Kongresses. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
Papst Franziskus kommt in Matera in Süditalien an, um eine Messe zu zelebrieren anlässlich des 27. nationalen eucharistischen Kongresses. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
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Papst Franziskus hat am Wochenende bei zwei Kurztrips für einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Umwelt und ein Ende der vielen Konflikte geworben. Das Oberhaupt der Katholiken besuchte am Sonntag die süditalienische Stadt Matera, wo die italienischen Bischöfe ihren Eucharistischen Kongress abhielten. Dabei erinnerte Franziskus an Myanmar in Südostasien, wo bei einem Luftangriff der Militärjunta auf eine Schule mindestens elf Kinder getötet worden waren.

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«In dieser Woche hörte ich den Aufschrei der Trauer über den Tod von Kindern in einer zerbombten Schule», sagte der 85-Jährige und klagte: «Man sieht, dass es gerade in Mode ist, Schulen zu bombardieren, heute in der Welt. Möge der Schrei dieser Kleinen nicht ungehört verhallen! Solche Tragödien dürfen nicht passieren!»

Am Samstag hatte Franziskus als Gast eines Wirtschaftstreffens für junge Leute in Assisi für den Ausbau erneuerbarer Energien geworben. «Wir brauchen einen schnellen und entschlossenen Wandel. Und das meine ich ernst: Ich setze auf Euch! Bitte lasst uns nicht in Ruhe, seid Vorbilder für uns», sagte er. Jetzt sei es Zeit, mutig zu sein und sich von fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas abzuwenden. «Wir können nicht auf den nächsten internationalen Gipfel warten, der nichts bringen könnte: Die Erde brennt heute», betonte der Papst.

Der Papst machte deutlich, dass die nachfolgenden Generationen die Leidtragenden des aktuellen Handelns sind. «Wir müssen heute lernen, Opfer zu bringen in unserer Lebensweise, die nicht nachhaltig ist», sagte Franziskus. «Sonst werden unsere Kinder und Enkel den Preis dafür bezahlen. Und der Preis wird zu hoch und zu ungerecht sein.»

Das Konsumverhalten schade den zwischenmenschlichen Beziehungen. Ausserdem sprach der Papst von einem «demografischen Winter», weil in den westlichen Ländern immer weniger Kinder geboren werden. In diesem Zusammenhang kritisierte er, wie rücksichtslos heutzutage oft mit berufstätigen Müttern umgegangen werde.