ArmenienPaschinjan kündigt Wiederaufbau von Berg-Karabach an
SDA
18.11.2020 - 16:07
Ethnisch armenische Soldaten stehen an einem Kontrollpunkt auf einer Strasse nach Schuscha in der Südkaukasusregion Berg-Karabach. Russland hat gemäss einer Vereinbarung mit den beiden Konfliktparteien Armenien und Aserbaidschan mit der Entsendung von Friedenstruppen in das Gebiet begonnen. Foto: Sergei Grits/AP/dpa
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Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan hat nach dem Ende der Kämpfe um Berg-Karabach einen Wiederaufbau der Konfliktregion und eine Rückkehr der Flüchtlinge angekündigt.
Er sei zwar verantwortlich für die «Misserfolge» im Krieg mit Aserbaidschan, werde sich aber um die Wiederherstellung der Infrastruktur und des normalen Lebens kümmern, sagte er am Mittwoch. Er lehnte damit erneut Rücktrittsforderungen der Opposition ab. Zuvor hatte auch Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Interview des Staatsfernsehens in Moskau deutlich gemacht, dass er weiter auf Paschinjan setze.
Der Kremlchef warnte vor einem Machtwechsel in Armenien. «Das wäre Selbstmord», sagte Putin mit Blick auf die Absichten der Opposition, das vor einer Woche geschlossene Abkommen zwischen Russland, Aserbaidschan und Armenien über ein Ende der Kämpfe zu kippen. Sie hatte das Abkommen als Kapitulation im Konflikt mit Aserbaidschan kritisiert und Paschinjan als «Verräter» beschimpft.
In der armenischen Hauptstadt Eriwan kündigte Paschinjan auch Hilfen für die Familien der getöteten Soldaten an. Die Zahl der Toten lag am Mittwoch nach offiziellen Angaben bei 1586. Putin hatte in dem TV-Interview von mehr als 4000 Toten auf beiden Seiten des Konflikts gesprochen – und von mehr als 10 000 Verletzten. 2000 russische Friedenssoldaten sorgen in Karabach für die Einhaltung der Waffenruhe. Nach einem Bericht der Moskauer Zeitung «Nesawissimaja Gaseta» werden dafür Kosten zwischen 35 bis 50 Millionen US-Dollar jährlich fällig.
Paschinjan sagte, die wichtigste Aufgabe sei nun, den politischen Status von Berg-Karabach festzulegen. Zuständig dafür ist die Minsker Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die am Mittwoch in Moskau auf Botschafterebene zu einem ersten Treffen seit Ende der Kämpfe zusammenkommen sollte.
Der Konflikt dauert seit rund drei Jahrzehnten. In dem neuen Krieg, der am 27. September begonnen hatte, hat sich das islamisch geprägte Aserbaidschan weite Teile des Anfang der 1990er verlorenen Gebiets zurückgeholt. Das Land berief sich dabei auf das Völkerrecht und sah sich von seinem «Bruderstaat» Türkei unterstützt. Russland gilt als Schutzmacht Armeniens.
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Der Unterschied ist allerdings so knapp, dass er innerhalb der Fehlertoleranz liegt und ist daher nur begrenzt aussagefähig. Und wegen des besonderen Wahlsystems in den USA sind nationale Befragungen ohnehin nur ein Stimmungsbarometer.
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