Antideutscher Wahlkampf PiS-Chef Kaczynski: Berlin will Dominanz in Europa

dpa/phi

4.12.2022 - 11:50

Jaroslaw Kaczynski, hier im Juni in Marki bei Warschau, traut Deutschland nicht über den Weg. Pietruszka POLAND OUT
Jaroslaw Kaczynski, hier im Juni in Marki bei Warschau, traut Deutschland nicht über den Weg. Pietruszka POLAND OUT
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Der Chef der polnischen Nationalkonservativen warnt vor dem Nachbarn: Deutschland strebe die Vorherrschaft in Europa an, sagt Jaroslaw Kaczynski im laufenden Wahlkampf.

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Der Chef von Polen nationalkonservativer Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, hat Deutschland ein Streben nach Vorherrschaft in Europa vorgeworfen.

Die Deutschen wollten heute mit friedlichen Mitteln das erreichen, was sich sie einst mit militärischen Mitteln vorgenommen hätten, sagte Kaczynski am Samstag im niederschlesischen Legnica. Die Stärke Europa liege aber in der Unterschiedlichkeit und der Souveränität der einzelnen Mitgliedsstaaten.

«Und eine Situation der Dominanz, eine Situation, in der einer der europäischen Staaten – heute neben Russland der grösste – mit friedlichen Mitteln jene Pläne verwirklicht, die er einst mit militärischen Mitteln durchsetzen wollte, ist ein Weg in die Krise und ins Unglück», sagte Kaczynski weiter.

Das betreffe sowohl Polen und Europa. «Und auch dieses Land selbst, nämlich Deutschland.» Der 73-jährige Kaczynski hat kein Regierungsamt inne, gilt aber als starker Mann in Polens Politik. Die Umfragewerte der PiS-Regierung sind angesichts einer hohen Inflationsrate derzeit im Sinkflug. Kaczynski versucht bei Auftritten in der Provinz, mit antideutschen Tönen Wähler zu gewinnen.

Im kommenden Herbst wählt Polen ein neues Parlament.