Parlamentswahlen «Politisches Erdbeben»: Thai-Prinzessin legt sich mit Militär an

dpa/tsha

8.2.2019

Auch die thailändische Prinzessin Ubolratana tritt bei den Parlamentswahlen an. Das ist eine Premiere in der Geschichte des seit 2014 von einer Militärregierung geführten Landes.

In Thailand tritt die ältere Schwester des Königs, Prinzessin Ubolratana, überraschend als eine der Spitzenkandidatinnen für die Parlamentswahl im nächsten Monat an. Die 67-Jährige gab am Freitag ihre Bewerbung für das Amt der Premierministerin bei der Wahl am 24. März bekannt. Die Prinzessin ist die Schwester von König Maha Vajiralongkorn, der seit 2016 an der Spitze der Monarchie steht. Die offizielle Krönung ist für Mai geplant.

Prinzessin Ubolratana tritt als Spitzenkandidatin bei den Parlamentswahlen in Thailand an (Archivbild).
Prinzessin Ubolratana tritt als Spitzenkandidatin bei den Parlamentswahlen in Thailand an (Archivbild).
Bild: AFP

Die Prinzessin geht für eine Partei ins Rennen, die von Anhängern des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra getragen wird. Es ist das erste Mal in der Geschichte des südostasiatischen Landes, dass sich jemand aus dem Königshaus bei einer Parlamentswahl bewirbt. Im «Guardian» bezeichnete ein Beobachter diesen Schritt als «politisches Erdbeben».

Prinzessin Ubolratana war ihr Titel wegen der Heirat mit einem US-Amerikaner 1972 aberkannt worden. Nach der Scheidung kehrte sie nach Thailand zurück. Landesweit wird sie weiterhin Prinzessin genannt.

Die Parlamentswahl wurde in den vergangenen Jahren immer wieder verschoben. Seit einem Putsch 2014 wird Thailand von einer Militärregierung regiert.

Die Thai Raksa Chart Partei verkündete am Freitag die Kandidatur von Prinzessin Ubolratana.
Die Thai Raksa Chart Partei verkündete am Freitag die Kandidatur von Prinzessin Ubolratana.
Bild: Keystone
Bilder des Tages
Zurück zur Startseite