Dutzende Palästinenser im Gazastreifen haben am Freitag nahe der Grenze zu Israel mit dem Verbrennen von Autoreifen begonnen. Bei Protesten sollen Tausende Reifen verbrannt werden, um eine "Rauchwand" zu erzeugen.
Ziel ist es, Scharfschützen auf der israelischen Seite der Grenze die Sicht zu erschweren. Israels Armee wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, sie wolle im Schutz der Rauchschwaden Anschläge an der Grenze verüben.
Die palästinensischen Aktivisten trugen beim Verbrennen der Autoreifen einen Mundschutz. Israel hat vor schweren Umwelt- und Gesundheitsschäden durch die Aktion gewarnt. Beim Verbrennen von Autoreifen werden Schadstoffe freigesetzt.
Die Hamas hatte vor einer Woche den "Marsch der Rückkehr" gestartet, insgesamt sollen die Proteste sechs Wochen andauern. Beim schlimmsten Ausbruch der Gewalt seit 2014 sind bisher 22 Palästinenser ums Leben gekommen. Am Karfreitag waren bei Konfrontationen 18 Palästinenser getötet worden, zwei starben später an ihren Verletzungen.
Zwei weitere wurden bei Vorfällen im Grenzbereich am Dienstag und am Donnerstag getötet. Israelische Soldaten schossen nach Armeeangaben gezielt auf palästinensische Rädelsführer - die meisten der Getöteten waren nach israelischen Angaben militante Palästinenser.
Anlass der Proteste ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels. Die Palästinenser sehen sie als Katastrophe an, weil 1948 Hunderttausende Palästinenser fliehen mussten oder vertrieben wurden. Sie pochen auf ein "Recht auf Rückkehr". Israel lehnt dies ab.
Die Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft. Sie bestreitet das Existenzrecht Israels und fordert die gewaltsame Errichtung eines islamischen Palästinas vom Mittelmeer bis zum Jordan.
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