Zehntausende Menschen haben in Nicaragua für Demokratie in ihrem Land und gegen Präsident Daniel Ortega demonstriert. Der Protestzug durch die Hauptstadt Managua erstreckte sich am Mittwoch (Ortszeit) über rund sechs Kilometer.
Angeführt wurde die Demonstration von Studenten. Zudem waren Landwirte aus dem Süden des lateinamerikanischen Staates eigens in die Hauptstadt gekommen, um gegen den Bau eines Kanals zu protestieren.
Durch die Strassen Managuas zog sich ein Meer aus Flaggen und Schildern. Die Menschen forderten einen Rücktritt Ortegas und dessen Ehefrau, Nicaraguas Vizepräsidentin Rosario Murillo. Sie riefen "Nein zur Diktatur". Die jüngsten Proteste hatten sich an der geplanten Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge entzündet. Demonstranten, Regierungsanhänger und die Polizei lieferten sich zum Teil blutige Auseinandersetzungen.
Nach Angaben von Menschenrechtlern kamen bei den Krawallen über 60 Menschen ums Leben, die Regierung hingegen sprach von etwa zehn Toten. Angesichts des heftigen Gegenwinds nahm Präsident Ortega die umstrittene Reform wieder zurück. Die Proteste gegen den autoritären Staatschef halten seither jedoch an.
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