Russland Putin befiehlt Geheimdienst verstärkte Kontrolle über Krim-Brücke

SDA

8.10.2022 - 19:48

ARCHIV - Die Krim-Brücke, die eine Verbindung zwischen Russland und der Schwarzmeer-Halbinsel Krim herstellt. Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
ARCHIV - Die Krim-Brücke, die eine Verbindung zwischen Russland und der Schwarzmeer-Halbinsel Krim herstellt. Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Keystone

Der russische Präsident Wladimir Putin hat per Dekret den Geheimdienst FSB angewiesen, die Kontrolle über die durch eine Explosion beschädigte Krim-Brücke zu verschärfen. «Dem FSB werden die Vollmachten übertragen zur Organisation und Koordination von Schutzmassnahmen für den Transportweg über die Meerenge von Kertsch, für die Strombrücke der Russischen Föderation auf die Halbinsel Krim und die Gaspipeline vom Gebiet Krasnodar Krim», heisst es in dem am Samstag veröffentlichten Dekret. Es ist die erste Massnahme des Kremls infolge der Explosion am Morgen, die mutmasslich durch einen Anschlag herbeigeführt wurde.

Bislang war die Verantwortung für die Sicherheit der Brücke laut dem Duma-Abgeordneten Alexander Chinstein dreigeteilt. Für die Überwachung des Luftraums war das Verteidigungsministerium verantwortlich, für die Seeüberwachung die Nationalgarde «Rosgwardija». Die Auto- und Eisenbahnstrecke selbst wurde jedoch vom Verkehrsministerium kontrolliert.

Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke war am frühen Samstagmorgen von einer schweren Explosion erschüttert worden. Videos zeigen grosse Schäden. Die genauen Hintergründe sind noch unklar. Russischen Angaben zufolge ist ein Lastwagen explodiert. Dadurch sollen nach Darstellung russischer Ermittler weiter entfernt gleich sieben Kesselwagen mit Diesel in Brand geraten sein. Ausserdem stürzten Teile der Brückenautobahn ins Meer. Mindestens drei Menschen sollen dabei getötet worden sein.

Vor dem Erscheinen des Kreml-Dekrets hatte der mit harter Hand regierende und wegen schwerster Verbrechen gegen die Menschlichkeit kritisierte Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, angeboten, mit seinen Einheiten künftig die Krim-Brücke zu bewachen. Offiziell sind diese Einheiten der Nationalgarde «Rosgwardija» unterstellt.