Russischer Ex-Agent ist sicherPutin hat den Terroranschlag für «Wut und Mordlust» inszeniert
phi
27.3.2024
Russland sucht Drahtzieher des Terroranschlags
Die mutmasslichen Täter sitzen hinter Gittern. Jetzt sucht Moskau nach den Hintermännern des tödlichen Terroranschlags. «Wir wissen, dass das Verbrechen von radikalen Islamisten begangen wurde», sagt Kremlchef Wladimir Putin am Montagabend. Doch nunmehr wolle Russland wissen, «wer der Auftraggeber ist».
26.03.2024
Der Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall im russischen Krasnogorsk sorgt weiter für Gesprächsstoff: Ein früherer Mitarbeiter des GRU-Geheimdienstes will die Handschrift von Kollegen erkennen.
phi
27.03.2024, 00:00
28.03.2024, 09:53
phi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Igor Salikow arbeitete einst für den GRU-Geheimdienst und die Gruppe Wagner, soll nun aber in den Niederlanden gegen seine russische Heimat aussagen.
Salikow will die Handschrift von GRU und FSB bei Terroranschlag erkennen, der am 22. März 139 Menschen das Leben kostete.
Dass der Kreml die Aktion geplant habe, liessen verschiedene Aspekte wie die schlechte Bewaffnung der Täter oder das späte Eintreffen der Polizei erkennen.
Auf der Flucht Richtung Brjansk gebe es mehrere Polizeikontrollen, die die Täter hätten stoppen müssen.
Wladimir Putin will durch einen inszenierten Anschlag die Wut und Mordlust im Land hochtreiben, glaubt Salikow.
Igor Salikow ist sich sicher: Der Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall in Krasnogorsk war das Werk der russischen Geheimdienste FSB und GRU. Salikow war einst selbst Oberst und Ausbilder beim Militärnachrichtendienst GRU sowie Ausbilder der Gruppe Wagner.
Der 60-Jährige lebt im Exil in den Niederlanden, wo er den Internationalen Strafgerichtshof bei seinen Ermittlungen gegen Russland unterstützt. «Ich erkenne die Handschrift meiner ehemaligen Kollegen von den russischen Geheimdiensten», sagt Salikow CH Media mit Blick auf den Anschlag vom 22. März, der 139 Menschen das Leben gekostet hat.
FSB officers could have been in the concert hall during the terrorist attack in Moscow
We analyzed the footage of the terrorist attack in "Crocus City Hall" and noticed that in the concert hall, where the bloodiest events of the terrorist attack broke out, there are several… pic.twitter.com/DmA8Neudjw
Update 28. März, 9.30 Uhr: Der Darstellung im obigen X-Post hat sich als Fake News entpuppt. Mehr dazu hier.
Salikow machen Videos der Attentäter stutzig, die sich ihm zufolge gar nicht darum kümmern, ob Sicherheitspersonal sie stören könnte. «Darüber hinaus war diese kleine Gruppe nur schlecht bewaffnet. Ich weiss, wie östliche Terrorgruppen vorgehen, sie haben immer schwere Waffen wie Granatwerfer dabei», erklärt der Ex-Oberst. «Es war so, als ob diese Angreifer sicher waren, dass alles nach dem Skript ablaufen würde.»
Wie kamen die mutmasslichen Täter durch die Kontrollen?
Wie auch viele Beobachter kann Salikow ausserdem nicht nachvollziehen, warum die Polizei erst so spät am Tatort war. «Ganz in der Nähe gibt es eine Polizeistation sowie bewaffnete Wachen der Regierung des Moskauer Gebiets mit einem schnellen Eingreifteam», bestätigt der Russe. Die Täter hätten jedoch mit dem gleichen Wagen fliehen können, mit dem sie auch gekommen waren.
Ebenfalls skeptisch macht Salikow die Flucht Richtung Brjansk und ukrainische Grenze, wo es von Soldaten und Polizisten nur so wimmelt: «Auf der Autobahn dorthin gibt es alle 50 Kilometer Polizeikontrollen, aber sie wurden durchgelassen.» IS-Kämpfer hätten sich weiterhin nicht lebend fassen lassen, glaubt der Ex-Militär.
Wer sind die Verdächtigen , die im russischen Krasnogorsk gemordet haben sollen?
Wer sind die mutmassliche Täter, die hinter dem Terroranschlag auf die Cocus City Hall stecken? Vier Verdächtige präsentiert die Justiz am 24. März in Moskau: Sie sind offenbar misshandelt worden. Bei Saidakrami Rachabalizoda...
Bild: KEYSTONE
... ist das am eindeutigsten: Dem Tadschiken wurde ein Ohr abgeschnitten, das der Verdächtige essen sollte. Rachabalizoda ist auf einem Video zu sehen, wie er in der Crocus City Hall tötet.
Bild: KEYSTONE
Mukhammadsobir Faizov wurde am 20. Mai 2004 in Tadschikistan geboren. Er lebte in der Stadt Iwanowo, die etwa 250 Kilometer von Russland entfernt liegt. Faizov wird bewusstlos ins Gericht gebracht.
Bild: KEYSTONE
Noch im November hat Faizov bei einem Coiffeur mit Namen «My Style» in Teikowo gearbeitet, das rund 25 Kilometer von Iwanowo entfernt liegt. Am 11. Januar teilte er mit, er habe wegen des niedrigen Lohns gekündigt.
Bild: KEYSTONE
Shamsiddin Fariduni kam am 17. September 1998 zur Welt. Fariduni räumte als Einziger ein, für Geld getötet zu haben: Ein Prediger habe ihm via Telegram 500'000 Rubel versprochen, was 4874 Franken entspricht.
Bild: IMAGO/SNA
Faridouni war vor dem 4. März in die Türkei geflogen – angeblich wegen Dokumenten. Am 7. März soll er ein Konzert in der Crocus City Hall besucht haben.
Bild: IMAGO/SNA
Auch Dalerdzhon Mirzoyev ist auif einem Video beim Töten in Krasnogorsk zu sehen,. Auch ihm steht ins Gesicht geschrieben,...
Bild: KEYSTONE
... dass die Polizei bei der Verhaftung nicht zimperlich vorgegangen ist. Mirzoyev ist 32 Jahre alt, verheiratet und hat vier Kinder.
Bild: KEYSTONE
Wer sind die Verdächtigen , die im russischen Krasnogorsk gemordet haben sollen?
Wer sind die mutmassliche Täter, die hinter dem Terroranschlag auf die Cocus City Hall stecken? Vier Verdächtige präsentiert die Justiz am 24. März in Moskau: Sie sind offenbar misshandelt worden. Bei Saidakrami Rachabalizoda...
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... ist das am eindeutigsten: Dem Tadschiken wurde ein Ohr abgeschnitten, das der Verdächtige essen sollte. Rachabalizoda ist auf einem Video zu sehen, wie er in der Crocus City Hall tötet.
Bild: KEYSTONE
Mukhammadsobir Faizov wurde am 20. Mai 2004 in Tadschikistan geboren. Er lebte in der Stadt Iwanowo, die etwa 250 Kilometer von Russland entfernt liegt. Faizov wird bewusstlos ins Gericht gebracht.
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Noch im November hat Faizov bei einem Coiffeur mit Namen «My Style» in Teikowo gearbeitet, das rund 25 Kilometer von Iwanowo entfernt liegt. Am 11. Januar teilte er mit, er habe wegen des niedrigen Lohns gekündigt.
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Shamsiddin Fariduni kam am 17. September 1998 zur Welt. Fariduni räumte als Einziger ein, für Geld getötet zu haben: Ein Prediger habe ihm via Telegram 500'000 Rubel versprochen, was 4874 Franken entspricht.
Bild: IMAGO/SNA
Faridouni war vor dem 4. März in die Türkei geflogen – angeblich wegen Dokumenten. Am 7. März soll er ein Konzert in der Crocus City Hall besucht haben.
Bild: IMAGO/SNA
Auch Dalerdzhon Mirzoyev ist auif einem Video beim Töten in Krasnogorsk zu sehen,. Auch ihm steht ins Gesicht geschrieben,...
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... dass die Polizei bei der Verhaftung nicht zimperlich vorgegangen ist. Mirzoyev ist 32 Jahre alt, verheiratet und hat vier Kinder.
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Zudem seien diese psychologisch geschult – im Gegensatz zu den nun präsentierten mutmasslichen Tätern. «Diese nun festgenommenen Tadschiken, die nicht wissen, was jetzt vor sich geht, wurden dagegen einfach reingelegt.» Es wäre für den FSB ein Leichtes gewesen, radikale Islamisten zu bestechen und ihnen zu sagen, sie sollten Leute schicken.
Putins Ziel sei es, mit dem Anschlag die Situation aufzuheizen, so Salikow: Der Kremlchef wolle «das Land in einer gemeinsamen Wut und Mordlust konsolidieren. Er will, dass die Menschen verlangen, dass er tötet.»