Ukraine-Überblick Ukrainische Truppen angeblich in Vorort von Cherson +++ USA stellen weitere Militärhilfe für Kiew bereit

Agenturen/red.

10.11.2022

So kämpfen ukrainische Soldaten an der Front bei Bachmut

So kämpfen ukrainische Soldaten an der Front bei Bachmut

Seit Monaten kämpfen ukrainische Soldaten bei Bachmut im Osten des Landes gegen das russische Militär. Zum Einsatz kommen Kanonen aus sowjetischer Produktion, die von einem zentraleuropäischen Staat geliefert wurden.

10.11.2022

Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben 264 Quadratkilometer und zahlreiche Ortschaften zurückerobert. Bei ihrem Abzug aus Cherson haben russische Truppen nach Medienberichten die südukrainische Stadt verwüstet. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red.

10.11.2022

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA liefern der Ukraine im Zuge neuer Militärhilfen im Umfang von 400 Millionen Dollar erstmals das mobile Luftabwehrsystem Avenger.
  • Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg äussert sich zurückhaltend zum angekündigten russischen Abzug aus Cherson. Man müsse die Lage weiter beobachten.
  • Kreml-Chef Wladimir Putin wird nach Angaben aus Indonesien nicht am G20-Treffen in Bali teilnehmen. Das macht den Weg für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj frei, der gesagt hatte, er werde nicht zum Treffen reisen, falls Putin dort sein sollte.
  • Laut einem Bericht von Amnesty International haben russische Truppen in den vergangenen Monaten ukrainische Zivilisten verschleppt.
  • Laut der ukrainische Wirtschafts- und Vizeministerin Julia Swiridenko dürfte das BIP noch stärker sinken als erwartet. Der Grund seien die täglichen Stromausfälle, aufgrund derer die Unternehmen nicht richtig arbeiten können.
  • Die Entwicklungen von Mittwoch findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 10. November 2022

  • 21.30 Uhr

    USA sagen Ukraine weitere 400 Millionen Dollar Militärhilfe zu

    Die USA liefern der Ukraine im Zuge neuer Militärhilfen im Umfang von 400 Millionen Dollar (rund 398 Millionen Euro) erstmals das mobile Luftabwehrsystem Avenger. Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Donnerstag die Lieferung von vier Avenger-Systemen und dazugehörigen Raketen vom Typ Stinger an.

    Die USA liefern Kiew außerdem Raketen für die Luftabwehrsysteme vom Typ Hawk, die Spanien der Ukraine zugesagt hat, Munition für Raketenwerfer vom Typ Himars, Artilleriemunition, Granatwerfer und mehr als 20 Millionen Schuss Munition für kleinere Waffen.

    Eine Pentagon-Sprecherin sagte, angesichts von Russlands «brutalen Luftangriffen auf zivile und kritische Infrastruktur in der Ukraine» seien zusätzliche Luftabwehrfähigkeiten von größter Bedeutung. Mit dem neuen Hilfspaket steigen die US-Militärhilfen für die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land Ende Februar auf mehr als 18,6 Milliarden Dollar.

  • 21.10 Uhr

    Ukraine-Konflikt lässt junge Russen depressiv werden

    Seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine nehmen in Russland unter jungen Menschen depressive Erkrankungen zu. Der Psychologe Oleg Lewin nennt als Grund vor allem Zukunftsängste. Die hätten Befürworter*innen der Militäroperation genauso wie Gegner*innen.

    Ukraine-Konflikt lässt junge Russen depressiv werden

    Ukraine-Konflikt lässt junge Russen depressiv werden

    Seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine nehmen in Russland unter jungen Menschen depressive Erkrankungen zu. Der Psychologe Oleg Lewin nennt als Grund vor allem Zukunftsängste. Die hätten Befürworter der Militäroperation genauso

    10.11.2022

  • 20.31 Uhr

    Ukrainische Truppen angeblich bereits in Vorort von Cherson

    Nach dem Abzug der russischen Truppen aus der Region Cherson sind ukrainische Soldaten am Donnerstag nach eigener Darstellung bereits in den ersten Vorort der südukrainischen Stadt eingerückt. Wie der ukrainische Gouverneur des Gebietes Mykolajiw, Witalij Kim, berichtete, sei der Ort Tschornobajiwka bereits unter ukrainischer Kontrolle. Nähere Angaben wollte er nicht machen. «Wir schweigen weiterhin, denn all dies ist Sache des Militärs.» Der Generalstab der Ukraine teilte unterdessen mit, die russischen Militärs zögen nur langsam ab, um ihre Verteidigungslinien am linken Ufer des Dnipro zu verstärken.

  • 19.31 Uhr

    US-Regierung zu Verhandlungen: Setzen die Ukraine nicht unter Druck

    Die US-Regierung übt nach eigenen Angaben keinen Druck auf die Ukraine mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit Russland aus. «Wir beharren nicht auf bestimmten Dingen, sondern wir beraten als Partner», sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Donnerstag im Weissen Haus. Den russischen Abzug aus der südukrainischen Stadt Cherson nannte Sullivan einen «wichtigen Meilenstein» für die Ukrainer. Man müsse nun aber gucken, wie sich die Lage dort tatsächlich entwickle. «Das ist natürlich nicht das Ende des Krieges, denn Russland hält weiterhin Teile des ukrainischen Territoriums besetzt», betonte er.

    Jake Sullivan, nationaler Sicherheitsberater des Weissen Hauses, spricht während einer Pressekonferenz im Weissen Haus in Washington DC am 10. November 2022.
    Jake Sullivan, nationaler Sicherheitsberater des Weissen Hauses, spricht während einer Pressekonferenz im Weissen Haus in Washington DC am 10. November 2022.
    Ken Cedeno/KEYSTONE

    Sullivan kündigte ausserdem neue Militärhilfe für die Ukraine an. Dabei solle die ukrainische Armee vor allem Unterstützung im Bereich Luftverteidigung erhalten. Die USA unterstützen die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland im grossen Stil und haben seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar knapp 18 Milliarden Dollar als Hilfen für die Ukraine zugesagt.

  • 18.48 Uhr

    Russen verwüsten und zerstören Cherson bei Abzug

    Bei ihrem Abzug aus Cherson haben russische Truppen nach Medienberichten die südukrainische Stadt verwüstet. Neben dem Fernsehzentrum seien unter anderem Fernheizungsanlagen und Funkmasten gesprengt worden, berichtete die «Ukrajinska Prawda» am Donnerstag. Zudem sei in der Stadt der Strom komplett ausgefallen, ebenso wie das Internet. Bereits in den vergangenen Tagen waren mehrere Brücken über den Dnipro gesprengt worden.

    Ein Zeitablauf für den am Vortag angeordneten Abzug russischer Soldaten aus Cherson und der gesamten Umgebung der Stadt am rechten Dnipro-Ufer war nicht bekannt. Nach einem Bericht der russischen Agentur Tass sollen Einheiten der Polizei und Rettungsdienste die Stadt erst mit den letzten Truppen verlassen.

    Die ukrainische Staatsagentur Unian veröffentlichte eine Reportage mit Fotos aus Dörfern an der Randzone des Cherson-Gebiets, die von nachrückenden ukrainischen Truppen befreit worden waren. «Zerstörte Häuser, Minen und Müll» seien überall zu sehen.

  • 18.11 Uhr

    Von der Leyen sagt Moldau Finanzhilfen in Höhe von 250 Millionen Euro zu

    Angesichts der durch die russische Invasion in der Ukraine ausgelösten Energiekrise zahlt die Europäische Union der Republik Moldau Finanzhilfen in Höhe von 250 Millionen Euro. 

    Im Rahmen des «Energie-Unterstützungspakets» erhält Moldau ab Januar 100 Millionen Euro in Form von Zuschüssen und 100 Millionen Euro in Form von Darlehen zur «Deckung seines Gasbedarfs». Weitere 50 Millionen Euro werden von der Leyen zufolge als «Budgethilfe» bereitgestellt.

    «Die europäische Solidarität mit Moldau ist unerschütterlich», sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag bei einem Besuch in Chisinau.
    «Die europäische Solidarität mit Moldau ist unerschütterlich», sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag bei einem Besuch in Chisinau.
    DUMITRU DORU/KEYSTONE

    Moldaus pro-europäische Präsidentin Maia Sandu hatte gewarnt, ihrem Land mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern könne im beginnenden Winter Gas und Strom ausgehen. Es handele sich um die «schwerste Krise der vergangenen drei Jahrzehnte» für das osteuropäische Land, sagte sie am Donnerstag. Russland warf sie vor, seine «Energieressourcen als Waffen gegen die Demokratie» zu instrumentalisieren.

    Die Republik Moldau ist in hohem Masse von russischem Gas abhängig. Chisinau zufolge wird der russische Konzern Gazprom die Lieferungen in diesem Monat voraussichtlich um die Hälfte reduzieren. Ein Drittel seines Stroms bezog Moldau bisher aus der Ukraine. Wegen der russischen Angriffe auf die dortige Energieinfrastruktur hat Kiew den Export jedoch eingestellt.

    Moldau ist das ärmste Land Europas. Ende Juni verliehen  die Staats- und Regierungschefs der EU ihm den Status eines EU-Beitrittskandidaten. «Ich freue mich sehr, dass die Republik Moldau jetzt ein EU-Beitrittskandidat ist, Sie haben es verdient», sagte von der Leyen bei ihrem Besuch.

  • 17.06 Uhr

    EU dringt auf verstärkte Cyberabwehr gegen Russland

    Die Europäische Kommission will die Cyberabwehr vor allem gegen Russland verstärken. Der russische Angriff auf die Ukraine werde von «wiederholten Cyberangriffen begleitet – nicht nur auf die Ukraine, sondern auch auf uns», sagte der EU-Aussen- und Sicherheitsbeauftragte Josep Borrell am Donnerstag bei der Präsentation einer neuen Abwehrstrategie. Borrell schlägt unter anderem vor, ein neues Koordinierungszentrum einzurichten und Militärspezialisten der Länder besser zu vernetzen.

    Borrell drängte die Mitgliedstaaten, in diesem Bereich mehr zu tun: Sie müssten sich «dringend dazu verpflichten, ihre Investitionen in das gesamte Spektrum der Cyberverteidigungsfähigkeiten zu erhöhen, einschliesslich der aktiven Verteidigungsfähigkeiten», heisst es in einer 22-seitigen Mitteilung aus seinem Haus.

  • 15.59 Uhr

    Erdogan lobt «vertrauensvolle und solidarische» Beziehung zu Putin

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine vertrauensvolle Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin gelobt. Dank des «Vertrauens und der Solidarität» zwischen ihnen habe er seinen russischen Amtskollegen davon überzeugen können, das Getreideabkommen mit der Ukraine wiederaufzunehmen, sagte Erdogan am Donnerstag vor Journalisten in Ankara. «Wir hätten diesen Schritt nicht machen können, wenn es kein Vertrauen zwischen uns gegeben hätte», sagte der türkische Staatschef.

    Zudem nähre die «Solidarität» zwischen beiden Ländern, etwa in Bereichen der Kernenergie und der Verteidigung, «den Respekt zwischen uns», argumentierte er.

    Die ukrainischen Getreideexporte durch den humanitären Korridor im Schwarzen Meer wurden Anfang November nach einem Gespräch Erdogans mit Putin wieder aufgenommen, nachdem Russland das Abkommen einige Tage lang ausgesetzt hatte.

    Das Nato-Mitglied Türkei hat zwar seine Unterstützung für die Ukraine bekräftigt, sich aber trotz verstärkten Drucks der EU und der USA bislang nicht an den Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine beteiligt. Erdogan argumentierte dabei mit der neutralen Vermittlerrolle seines Landes. Ankara profitiert aber auch wirtschaftlich stark: In den vergangenen Monaten haben sich die türkischen Exporte nach Russland nahezu verdoppelt.

    Zwischen Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan herrscht laut dem türkischen Präsidenten «Vertrauen» 
    Zwischen Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan herrscht laut dem türkischen Präsidenten «Vertrauen» 
    Archivbild: Pavel Golovkin/AP Pool/dpa
  • 15.53 Uhr

    Kadyrow begrüsst Rückzug aus Cherson

    Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hält den russischen Truppenabzug aus der südukrainischen Stadt Cherson und dem gesamten rechten Dnipro-Ufer für eine richtige Entscheidung. Der neue Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Sergej Surowikin, habe damit tausende Soldaten aus der faktischen Umzingelung gerettet, schrieb Kadyrow am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal. Surowikin habe eine «schwere, aber richtige Entscheidung zwischen sinnlosen Opfern für lautstarke Erklärungen und der Rettung unbezahlbarer Soldatenleben» getroffen.

    Kadyrow hatte die russische Kriegsführung zuvor häufiger getadelt. Auch im Fall Cherson liess er Kritik anklingen. Cherson sei ein schwieriges Gebiet, wo keine stabile und regelmässige Versorgung mit Munition und die Bildung einer starken Nachhut möglich sei. «Warum wurde das nicht schon in den ersten Tagen der Spezialoperation gemacht?» Surowikin aber habe weitsichtig gehandelt und seine Soldaten nun in eine vorteilhaftere strategische Position gebracht. Es gebe keinen Grund, von einer «Aufgabe» Chersons zu sprechen.

    Kadyrow hat sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als acht Monaten als einer der schärfsten Befürworter der Feldzugs profiliert und auch tschetschenische Einheiten in die Ukraine geschickt. Die russische Armeeführung kritisierte er regelmässig – oft im Verbund mit dem Finanzier der privaten Kampfeinheiten der Gruppe «Wagner», Jewgeni Prigoschin – als zu weich.

    Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow fällt eigentlich als Scharfmacher auf – den Rückzug aus Cherson begrüsst er aber. 
    Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow fällt eigentlich als Scharfmacher auf – den Rückzug aus Cherson begrüsst er aber. 
    Archivbild: Keystone
  • 15.49 Uhr

    EU erkennt russische Reisepässe aus besetzten Gebieten nicht an

     Die EU wird russische Reisepässe aus den besetzten Gebieten der Ukraine nicht anerkennen. Darauf verständigten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstag in Brüssel.

    Gleiches soll für Reisedokumente gelten, die in den abtrünnigen Teilrepubliken Südossetien und Abchasien in Georgien ausgestellt worden sind, wie der Rat der EU-Staaten mitteilte.

    Russland hatte die Gebiete Saporischschja gemeinsam mit den Regionen Cherson, Donezk und Luhansk im September nach Scheinreferenden für annektiert erklärt. Infolgedessen schlug die EU-Kommission die Nicht-Anerkennung dort ausgestellter Pässe vor. Die Behörde machte damals deutlich, dass fast alle Mitgliedstaaten bereits so handelten.

  • 15:35 Uhr

    USA liefert Mehrfachraketenwerfer an Litauen

    Litauen rüstet vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter auf: Das baltische EU- und Nato-Land will aus den USA Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars beziehen.

    Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, stimmte das US-Aussenministerium dem geplanten Kauf zu. Demnach will Litauen für etwa 495 Millionen US-Dollar insgesamt acht Raketensysteme mit Munition und Ausrüstung erwerben. Der Kaufvertrag soll noch in diesem Jahr unterzeichnet werden.

  • 14.00 Uhr

    Nato äussert sich zurückhaltend zu Russlands Abzug aus Cherson

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich zurückhaltend zu dem von Russland angekündigten Abzug aus der südukrainischen Stadt Cherson geäussert.

    «Wir müssen jetzt sehen, wie sich die Lage vor Ort in den nächsten Tagen entwickelt», sagte der Norweger am Donnerstag am Rande von Gesprächen mit der neuen italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni in Rom. Klar sei aber, dass Russland schwer unter Druck stehe.

    Jens Stoltenberg hat sich am Rande von Gesprächen mit der neuen italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni nur verhalten geäussert.
    Jens Stoltenberg hat sich am Rande von Gesprächen mit der neuen italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni nur verhalten geäussert.
    Keystone

    «Wenn sie Cherson verlassen, wäre das ein weiterer grosser Erfolg für die Ukraine», fügte Stoltenberg mit Blick auf die russischen Truppen hinzu. Italien stehe mit den anderen Alliierten «Schulter an Schulter», um die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen.

    Unter dem Druck ständiger ukrainischer Angriffe hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch den Abzug des russischen Militärs aus Cherson und der gesamten Region um die Stadt angeordnet.

    Nach dem Scheitern des Vormarschs auf Kiew und dem Rückzug bei Charkiw gilt dies als weitere militärische Niederlage Russlands. Moskau nannte den Abzug eine «militärische Notwendigkeit» und «Umgruppierung der Kräfte».

  • 13.40 Uhr

    Ukrainische Truppen melden Befreiung von 12 Orten

    Nach dem angekündigten russischen Truppenabzug melden ukrainische Truppen, sie seien an zwei Abschnitten in Cherson und Mykolajiw etwa sieben Kilometer vorgerückt.

    Dabei habe man etwa 264 Quadratkilometer und 12 Ortschaften zurückerobern können, teilt der Oberkommandierende der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, bei Telegram mit. Am Vormittag kursierten Bilder aus der angeblich befreiten Kleinstadt Snihuriwka im Gebiet Mykolajiw.

  • 13.18 Uhr

    Ukraine und Asean-Nationen schliessen «Freundschaftsvertrag» ab

    Am Mittwoch ist das jährliche Gipfeltreffen der Asean-Staaten gestartet. Der Verband Südostasiatischer Nationen und der ukrainische Aussenminister Dmitro Kuleba unterzeichneten im Kambodschanischen Phnom Penh einen «Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeit in Südostasien». Dies ist ein weitgehend symbolischer Akt, mit dem Kiew versucht, die internationale Unterstützung für die Isolierung Russlands zu stärken.

    Die Asean-Staaten, mit einer Gesamtbevölkerung von fast 700 Millionen Einwohnern, haben sich bisher gegenüber des russischen Angriffes zurückhaltend gezeigt.

    Zwar hatten Sie den Krieg verurteilt, aber im Allgemeinen versucht, eine Schuldzuweisung zu vermeiden. Acht von zehn Asean-Ländern haben für die UNO-Resolution gestimmt, in der die russische Aggression verurteilt wird. Vietnam und Laos haben sich der Stimme enthalten.

  • 12.30 Uhr

    Putin will Armee-Ausgaben stärker kontrollieren

    Angesichts zahlreicher Berichte über eine mangelhafte Ausrüstung russischer Soldaten für Moskaus Krieg in der Ukraine will Präsident Wladimir Putin die Finanzflüsse für die Armeeausgaben schärfer kontrollieren lassen. Bis Freitag müsse die Regierung Vorschläge für eine bessere Ausgabenkontrolle und den zielgerichteten Einsatz der Haushaltsmittel für die «militärische Spezialoperation» in der Ukraine vorlegen, heisst es in einer am Donnerstag vom Kreml veröffentlichten Aufgabenliste.

    Um die Qualität der Ausrüstung zu verbessern, soll ausserdem eine Art direkter Draht zwischen den in der Ukraine eingesetzten Einheiten und den Herstellern von Rüstungsgütern etabliert werden. Damit soll offenbar auch Korruption und die Veruntreuung von Haushaltsmitteln für die Ausrüstung der Armee unterbunden werden.

    Wladimir Putin will sich der Ausrüstungsprobleme der russischen Soldaten annehmen. 
    Wladimir Putin will sich der Ausrüstungsprobleme der russischen Soldaten annehmen. 
    Archivbild: Alexei Babushkin/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa
  • 11.56 Uhr

    Ukrainische Soldaten sollen besetzte Stadt in Mykolajiw befreit haben

    Ukrainische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die von Russland besetzte Stadt Snihuriwka in der südlichen Region Mykolajiw zurückerobert.

    «Heute, am 10. November wurde Snihuriwka von den Kräften des 131. separaten Aufklärungsbataillons befreit», sagt ein Soldat in einem Video, das in den sozialen Medien zu sehen ist und auch vom öffentlichen Fernsehen gezeigt wird.

    Auf den Bildern ist zu sehen, dass der Soldat inmitten einer schwerbewaffneten Gruppe steht, eine ukrainische Flagge auf einem Infanteriefahrzeug hochgehalten wird und Umstehende jubeln. Die Videoaufnahmen können nicht unabhängig überprüft werden, eine Stellungnahme vom ukrainischen Verteidigungsministerium steht aus.

    Ukrainische Soldaten zeigen am 9. November 2022 in der Region Mykolajiw ein selbst konstruiertes Flugabwehrgeschütz aus den Maschinengewehren von zwei Panzern. 
    Ukrainische Soldaten zeigen am 9. November 2022 in der Region Mykolajiw ein selbst konstruiertes Flugabwehrgeschütz aus den Maschinengewehren von zwei Panzern. 
    Bild: Keystone
  • 11.10 Uhr

    Briten frieren 20 Milliarden von Oligarchen ein

    Die britische Regierung hat nach eigenen Angaben Vermögen von sanktionierten russischen Oligarchen und Einrichtungen im Wert von 18 Milliarden Pfund eingefroren. Das sind umgerechnet rund 20,5 Milliarden Franken.

    Man habe Russland die schärfsten Sanktionen auferlegt, die es je gab, sagt ein hochrangiger Mitarbeiter des Finanzministeriums. Bis dato seien mehr als 1200 Personen und 120 Einrichtungen wurden sanktioniert.

  • 10.45 Uhr

    London: Russland will bei Rückzug aus Cherson Ukraine ausbremsen

    Um die Rückeroberung der von Moskau aufgegebenen Stadt Cherson für die Ukraine zu erschweren, sollen russische Truppen nach Einschätzung britischer Geheimdienste Brücken zerstört und mutmasslich auch Minen gelegt haben.

    Es sei zu erwarten, dass der angekündigte Rückzug sich über mehrere Tage hinziehen und von Artilleriefeuer zum Schutz der abziehenden Einheiten begleitet werde, hiess es am Donnerstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. Insbesondere bei der Überquerung des Flusses Dnipro seien die russischen Einheiten angesichts begrenzter Möglichkeiten verletzlich.

    Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte am Mittwoch den Rückzug aus der südukrainischen Stadt Cherson und weiteren Teilen des dort besetzten Gebiets angekündigt. Der Verlust der Region werde Russland wahrscheinlich sein strategisches Ziel verwehren, eine russische Landbrücke bis zur Hafenstadt Odessa aufzubauen, halten die Briten fest. Ukrainische Angriffe auf die Nachschubrouten der Russen hätten deren Position in Cherson unhaltbar gemacht.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

  • 10.10 Uhr

    Ukrainische Wirtschaft dürfte mehr schwächeln als erwartet

    Die ukrainische Wirtschafts- und Vizeministerin Julia Swiridenko hat bei einem Treffen mit US-Beamten in Washington gesagt, dass Russlands Angriffe auf die zivile Infrastruktur zu einem grösseren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts führen könnten. Bisher prognostizierte die Ukraine den wirtschaftlichen Rückgang auf 35 Prozent.

    Wegen Stromausfällen von sechs oder mehr Stunden pro Tag könnten Unternehmen nicht arbeiten wie vorgesehen, so Swiridenko. «Wenn die Stromausfälle in den nächsten Wochen andauern, könnte das BIP noch stärker sinken», sagt sie.

    Gemäss Schätzungen des ukrainischen Ministeriums soll die Wirtschaftsleistung im Oktober um bis zu 39 Prozent sinken.

  • 9.30 Uhr

    Ausbau von Flüssiggas-Infrastruktur gefährden Klimaziele

    In der aktuellen Energiekrise bauen die Staaten weltweit eilig ihre Infrastruktur für Flüssiggas aus – und zwar deutlich mehr, als eigentlich benötigt wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Climate Action Tracker.

    Den Daten zufolge könnte die absehbare Überversorgung an Flüssiggas schon 2030 etwa 500 Megatonnen erreichen. Das entspreche der fast fünffachen Menge dessen, was die EU 2021 an russischem Gas importiert habe. Und es sei das Doppelte der Gesamtmenge, die Russland zurzeit weltweit verkaufe.

    Die klimaschädlichen Emissionen dieser neuen Gas-Kapazitäten gefährden demnach massiv das Ziel, den Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

  • 6.45 Uhr

    EU – «Verheerende» Energieversorgungslage: Von der Leyen in Moldau erwartet

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird am heutigen Donnerstag in Chisinau zu Besuch erwartet, um mit der proeuropäischen moldauischen Staatspräsidentin Maia Sandu die gravierende Energieversorgungskrise des Landes zu besprechen. Zudem will sie Moldau zusätzliche Hilfe bezüglich des «sofortigen Bedarfs an Strom und Erdgas» zusagen, wie von der Leyen im Vorfeld ihres Besuchs getwittert hatte.

    Die aktuelle Energieversorgungssituation in Moldau hatte die EU-Kommissionschefin zudem in ihrem Tweet als schlichtweg «verheerend» bezeichnet. Das zwischen Rumänien und der Ukraine gelegene Land macht nämlich zurzeit die schlimmste Energieversorgungskrise seit seiner Unabhängigkeitserklärung von 1991 durch.

    In puncto Erdgasversorgung hängt Moldau weitgehend vom russischen Energiekonzern Gazprom ab, der erst vergangenen Monat gedroht hatte, der nach Westen strebenden Ex-Sowjetrepublik wegen ausstehender Zahlungen den Gashahn völlig zuzudrehen. Davor hatte Gazprom die Lieferungen an die Republik Moldau bereits erheblich gedrosselt.

    Fast zeitgleich teilten die prorussischen Behörden der abtrünnigen Region Transnistrien mit, die Stromlieferungen des Kraftwerks Ciugurdan an Moldau auf 23 Prozent zu drosseln. Das in Transnistrien gelegene Kraftwerk sicherte bisher rund 70 Prozent des Stromverbrauchs der Hauptstadt Chisinau.

    Kerzen und Öllampen Mangelware

    Die moldauischen Behörden hatten daraufhin zunächst Strom aus der kriegsgebeutelten Ukraine bezogen, doch sah sich letztere infolge der russischen Angriffe auf ihre Energieinfrastruktur schon bald gezwungen, ihre Stromlieferungen ins Ausland einzustellen. Gegenwärtig erhält Moldau rund 80 Prozent seines Strombedarfs aus Rumänien, allerdings hatten die Behörden in Bukarest erst kürzlich hervorgehoben, das aktuelle Liefervolumen langfristig wohl kaum aufrechterhalten zu können.

    Die moldauischen Behörden setzen daher bereits auf Stromrationierungen – jüngst wurde in Chisinau sogar eine Regierungssitzung im Finsteren abgehalten. Laut moldauischer Presse sind Kerzen und Öllampen im Land infolge der explosionsartig gestiegenen Nachfrage

  • 5.55 Uhr

    Putin bleibt G20-Gipfel fern – Weg frei für Selenskyj

    Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des Gastgeberlands Indonesien nicht persönlich am G20-Gipfel auf der Insel Bali teilnehmen. Stattdessen reise Aussenminister Sergej Lawrow in der kommenden Woche zu dem Treffen der 20 grossen Industrienationen. Das teilte ein Sprecher des für die Gipfel-Koordinierung zuständigen indonesischen Ministeriums für Investitionen am Donnerstag mit. Putin hatte lange offen gelassen, ob er bei dem Treffen am 15. und 16. November dabei sein würde. Vom Kreml gab es zunächst keine neue Stellungnahme.

    Bei den Gesprächen auf Bali wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zentrales Thema sein. Für viele kam die Verkündung der Absage Putins deshalb nicht überraschend. Der Kremlchef hatte den Einmarsch ins Nachbarland am 24. Februar befohlen. Inzwischen hat er internationalem Protest zum Trotz vier Gebiete der Ukraine völkerrechtswidrig annektiert. Die Einverleibung der Gebiete durch Russland erkennt kein Land an.

    Der südostasiatische Inselstaat Indonesien hat in diesem Jahr den G20-Vorsitz. Als Gastgeber des Gipfels hatte Präsident Joko Widodo den russischen Staatschef ausdrücklich eingeladen und gesagt, dass er ihn auf Bali erwarte. Widodo hatte auch eine Friedensinitiative für die Ukraine angekündigt. Indonesien werde bei dem Gipfel alle dazu einladen, «sich zusammenzusetzen und sich in einen konstruktiven Dialog zu begeben», sagte er Ende Oktober.

    Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu dem Gipfel eingeladen, obwohl sein Land nicht zur G20 gehört. Vor wenigen Tagen hatte er seine Teilnahme zugesagt, voraussichtlich per Video. Zuvor hatte Selenskyj erklärt, dass er nicht zu dem Treffen reisen werde, falls Putin daran teilnehmen sollte. Selenskyj prangert Russland als «Terrorstaat» an und fordert den Ausschluss des «Aggressors» aus der G20-Gruppe – in der Moskau angesichts von Unterstützern wie China, Indien und der Türkei nicht komplett isoliert ist.

    Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des Gastgeberlands Indonesien nicht persönlich am G20-Gipfel auf der Insel Bali teilnehmen. (Archivbild)
    Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des Gastgeberlands Indonesien nicht persönlich am G20-Gipfel auf der Insel Bali teilnehmen. (Archivbild)
    Getty Images
  • 5.30 Uhr

    Amnesty International: Russische Truppen verschleppten ukrainische Zivilisten

    Nach Angaben von Amnesty International haben Russische Truppen in den vergangenen Monaten ukrainische Zivilisten verschleppt. Sie seien nach Russland oder weiter ins Innere der russisch kontrollierten Gebiete gebracht worden.

    Auch Kinder wurden laut dem Bericht von ihren Familien getrennt. Zudem gebe es Fälle von willkürlichen Festnahmen sowie Folter und anderen Misshandlungen. All dies deute auf eine bewusste russische Politik und einen systematischen Charakter hin, die Teil eines umfassenden Angriffs auf die Zivilbevölkerung seien.

    Für den Bericht interviewte die Organisation 88 Zivilisten aus den Regionen Charkiw, Luhansk, Cherson und Saporischja. Die meisten Befragten, insbesondere diejenigen aus Mariupol, beschrieben demnach Zwangssituationen, in denen sie faktisch keine andere Wahl hatten, als nach Russland oder in andere russisch besetzte Gebiete zu gehen.

    Laut Amnesty handelt es sich um Kriegsverbrechen. «Russlands bedauerliche Taktik der Zwangsumsiedlung und Deportation ist ein Kriegsverbrechen», so Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International. Das Völkerrecht verbiete Einzel- und Massenzwangsverschickungen von geschützten Personen, etwa von Zivilisten, aus besetzten Gebieten.

  • 4.10 Uhr

    US-General: Über 100'000 getötete und verletzte russische Soldaten

    Im Ukraine-Krieg verzeichnen beide Seiten nach Schätzungen des US-Militärs hohe Opferzahlen. «Sie haben es mit weit mehr als 100'000 getöteten und verletzten russischen Soldaten zu tun», sagte US-Armeegeneral Mark Milley am Mittwoch (Ortszeit).

    Gleiches gelte «wahrscheinlich für die ukrainische Seite». Die Zahlen sind die genausten, die die USA bisher veröffentlicht haben. Sie konnten jedoch nicht unabhängig geprüft werden.

    Milley warb zudem für Gespräche, um den Krieg zu beenden. Möglicherweise könnten weder die Ukraine noch Russland militärisch siegen, sagte der US-General. Es sei daher erforderlich, sich «nach anderen Mitteln» umzusehen.

    Leere Gräber nach der Exhumierung der Opfer russischer Soldaten während der Besetzung der Stadt Izyum bei Charkiv.
    Leere Gräber nach der Exhumierung der Opfer russischer Soldaten während der Besetzung der Stadt Izyum bei Charkiv.
    AFP via Getty Images