«Freiwillige» gegen eigene HeimatPutin stellt Einheit ukrainischer Kriegsgefangener auf
phi
13.11.2023
«Saboteure» aus der Ukraine in Russland – Drohnenangriffe auf Region Belgorod
Die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist nach offiziellen Angaben Ziel von Drohnenangriffen geworden. Am Vortag hatte es gehiessen, bei einem Angriff ukrainischer «Saboteure» seien mehrere Menschen verletzt worden. Zu den Angrif
23.05.2023
Russland stellt eine Einheit mit ukrainischen Kriegsgefangen auf. Die Männer haben angeblich mit Kiew gebrochen und machen freiwillig mit.
phi
13.11.2023, 10:12
13.11.2023, 10:19
phi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die russische Amee stellt eine Einheit mit ukrainischen Kriegsgefangenen auf.
Angeblich machen die Mitglieder der neuen Bohdan-Chmelnyzkyj-Bataillons freiwillig mit.
Sie wollen Kiew befreien und sehen die Russen als «Brüder».
Umgekehrt kämpfen auch Russen an der Seite ukrainischer Soldaten gegen die Armee ihres Heimatlandes.
Wie die russische Nachrichtenagentur «RIA Novosti» berichtet, stellt der Kreml eine Einheit mit ehemaligen ukrainischen Kriegsgefangenen auf, die gegen ihr Heimatland kämpfen sollen: Bereits im Februar sei die Gründung dieser speziellen Truppe beschlossen worden.
Seit Ende Oktober sollen rund 70 Männer aus verschiedenen Gefangenenlagern zusammengezogen worden sein, um nun einen Eid auf Moskau abzulegen. «Ich schwöre feierlich meinem Vaterland – der Russischen Föderation – die Treue», bekunden diese Überläufer. Ihre neue Einheit ist das Bohdan-Chmelnyzkyj-Bataillon.
Russen veröffentlichen ein Video der Verteidigung der Rekruten des Bohdan Chmelnyzkyj Bataillons.
Dies seien frühere ukrainische Kriegsgefangene, die wohl übergelaufen sind. Angesichts der existierenden Überläufer und 10 Prozent pro-Russland Stimmen in der letzten Parlamentswahl… pic.twitter.com/IMKASLkAii
Bohdan Chmelnyzkyj war ein Kosakenführer, der sich im 17. Jahrhundert gegen die Herrschaft Polen-Litauens aufgelehnt und seine Leute dem Zaren unterstellt hat. Die Gruppe der Exil-Ukrainer ist an Kaskade angeschlossen: Die gilt als diejenige Einheit, in der die Reichen und Mächtigen ihre Söhne platzieren, weil sie bisher immer mindestens 80 Kilometer von der Front entfernt im Einsatz war.
«Wir haben das ukrainische Volk nicht verraten»
Laut «RIA Novosti» kämpfen die Überläufer «für die Befreiung ihres Landes von der Macht Wolodymyr Selenskyjs» und für die Vereinigung der Uraine mit dem russischen Volk. «Wir haben das ukrainische Volk nicht verraten: [Es] wird jetzt von dem kriminellen Kiewer Regime als Geisel gehalten«, wird der Soldat Wladislaw Kowalenko zitiert. Die Russen seien «Brüder».
Der Bataillonskommandeur Andrei Tischtschenko erzählt, Kriterien für die Auswahl in die «Kaskade» seien die moralische und körperliche Verfassung. Spannend: Die Kandidaten werden angeblich daraufhin überprüft, ob sie militärische oder kriminelle Vergehen auf dem Kerbholz haben – bisher hat die russische Armee nicht den Eindruck erweckt, ihr liege besonders viel an der Einhaltung von Kriegsrecht.
Angeblich sei auf die Männer kein Druck ausgeübt worden: Sie schlössen demnach Verträge mit Moskau ab, weswegen das Ganze auch kein Verstoss gegen die Genfer Konvention sein soll. Auf Seiten der Ukrainer gibt es ebenfalls Einheiten von Russen: Der grosse Unterschied ist, dass deren Mitglieder in der Regel zuvor nicht gefangen waren, sondern tatsächlich freiwillig übergelaufen sind.
Rechtsgerichtete Russen kämpfen für Kiew
Sie sind unter anderem im Russischen Freiwilligenkorp (RDK) organisiert, das jedoch nicht ans ukrainische Militär angeschlossen ist. Ob Kiew die rechtsgerichtete Gruppe anderweitig unterstützt, ist nicht bekannt.
Das RDK ist im Augst 2022 aufgestellt worden und hat – zusammen mit der Legion Freiheit Russlands – mit Vorstössen auf das russische Heimatland schon für Schlagzeilen gesorgt – siehe auch Video ganz oben.
Die Einheit arbeitet weiter hinter feindlichen Linien: Gerade erst hat das RDK ein Video auf Telegram verbreitet, in dem sich die Gruppe zum Anschlag auf einen Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes FSB bekennt. Dabei soll ein Oberstleutnant namens Sergei Schati getötet worden sein, der die Grenztruppen mit Material versorgt haben soll.