ArmenienPutin und Erdogan mahnen Waffenruhe in Berg-Karabach an
SDA/twei
14.10.2020
Um Frieden in Berg-Karabach zu erreichen, hat Wladimir Putin eine Zusammenarbeit mit der Türkei in Aussicht gestellt. Mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan forderte der russische Präsident die Einhaltung der Waffenruhe.
Im Ringen um eine friedliche Lösung im blutigen Konflikt in der Südkaukasus-Region Berg-Karabach setzt Kremlchef Wladimir Putin auf die Türkei. Dringend notwendig seien gemeinsame Anstrengungen, teilte der Kreml am Mittwochabend in Moskau mit. Nur so könne das Blutvergiessen beendet werden. Putin äusserte sich nach einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan.
Es sei «die Hoffnung geäussert» worden, dass die Türkei als Mitglied der so bezeichneten Minsker Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) «einen konstruktiven Beitrag zur Deeskalation des Konflikts leisten wird». In diesem Format wird seit langem in dem jahrzehntealten Konflikt vermittelt.
Die Türkei steht dabei auf der Seite Aserbaidschans, während Armenien Russland als Schutzmacht sieht. Der neue Krieg um Berg-Karabach hatte am 27. September begonnen. Die bergige Region, in der rund 145'000 Menschen leben, wird von Armenien kontrolliert, gehört aber völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan.
Putin und Erdogan appellierten an die Konfliktparteien, sich an die am Samstag unter russischer Vermittlung vereinbarte Waffenruhe zu halten. Seit Tagen kommt es immer wieder zu neuen Gefechten. Putin sei «ernsthaft besorgt», dass sich auch islamistische Kämpfer an dem Konflikt beteiligten, teilte der Kreml weiter mit.