USA auf Abstand haltenPutin und Erdogan: Wie gefährlich ist die Nähe der autoritären Herrscher?
Von Zeynep Bilginsoy, AP, gusi
30.8.2018
Wegen des Streits mit Washington wendet Ankara den Blick Richtung Norden. Konkret rücken Erdogan und Putin immer näher. Wie gefährlich ist diese Verbindung? Oder sucht der türkische Präsident zunehmend nach «À-la-Carte-Allianzen»?
Die Annäherung zwischen Türkei und Russland hat im Westen Ängste vor einem möglichen Bruch in der Nato geweckt. US-Präsident Donald Trump schrieb kürzlich auf Twitter, die Beziehungen zu Ankara seien «im Moment nicht sehr gut». Die von ihm angeordneten Strafzölle schickten die türkische Lira auf Talfahrt. Ob Zufall oder nicht: Präsident Recep Tayyip Erdogan telefonierte etwa zur gleichen Zeit mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Ergebnis: Die beiden kündigten eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung, Energie und Handel an.
Die neue Nähe zu Moskau ist nicht ohne Risiko. Der flexible Partnerwechsel wird in Ankara aber immer mehr zum festen Muster. Hintergrund ist sicherlich auch die geografische Lage - an der Schwelle zwischen Europa und Asien, zwischen Westen und Nahem Osten. Im konkreten Fall ist es aber wohl vor allem ein Mangel an Alternativen. Anders als mit der unterschwelligen Andeutung eines Bruchs der Allianz hat Erdogan in der aktuellen Krise kaum noch Chancen, sich bei Trump Gehör zu verschaffen.
Die USA auf Abstand halten
Aus Sicht der Türkei seien «die USA inzwischen eine grössere Bedrohung als Russland», sagt der Politikwissenschaftler Sener Aktürk von der Universität Koc in Istanbul. Die aktuellen Spannungen machten Washington zu einem «Partner, der paradoxerweise auf Abstand gehalten werden muss». Auch die Kooperationen mit Russland seien Teil dieses Balanceakts.
Offiziell begründet werden die Strafzölle der USA mit dem Festhalten des amerikanischen Pastors Andrew Brunson durch die türkischen Behörden. Dies ist aber keineswegs der einzige Punkt, der die Beziehungen der beiden Staaten derzeit belastet. In Syrien unterstützt Washington kurdische Rebellen, die von Ankara als Terroristen bezeichnet werden. Zugleich fordert Erdogan schon seit längerer Zeit die Auslieferung des in den USA lebenden muslimischen Predigers Fethullah Gülen, den er für den gescheiterten Putsch von 2016 verantwortlich macht.
In diesem diplomatischen Kontext dürfte zu bewerten sein, dass das Nato-Land Türkei bei der Bestellung eines neuen Raketenabwehrsystems ausgerechnet das russische Modell vom Typ S-400 wählte. Die Auslieferung ist für das kommende Jahr geplant. Von Seiten der Bündnispartner heisst es, das russische System sei nicht mit der Ausrüstung der Nato kompatibel und könne ausserdem Sicherheitslücken verursachen. Wegen der Unstimmigkeiten unterzeichnete Trump in diesem Monat ein Gesetz, das die Lieferung amerikanischer Kampfjets vom Typ F-35 an die Türkei auf Eis legt.
Elf Treffen zwischen Putin und Erdogan
Die Beziehungen zwischen Ankara und Moskau haben sich derweil seit 2015, als die türkischen Streitkräfte an der syrisch-türkischen Grenze ein russisches Militärflugzeug abschossen, erheblich verbessert. Erdogan und Putin haben sich seit August 2016 mindestens elfmal persönlich getroffen. Der regelmässige Kontakt führte unter anderem zur Wiederaufnahme eines Deals für eine Erdgas-Pipeline durch die Türkei und zu Plänen für den Bau eines russischen Atomreaktors in der Türkei.
Die Annäherung «demonstriert ein erhebliches Ausmass an Pragmatismus in diesem Verhältnis», sagt Anna Arutunjan, die im Moskauer Büro der Organisation International Crisis Group arbeitet. «Die Aussicht auf ein freundlich gesonnenes Nato-Mitglied ist für Moskau sehr bedeutsam», betont sie. Auch im Rahmen der Strategie zur Steigerung des eigenen Einflusses im Nahen Osten spiele die Türkei eine wichtige Rolle.
In Syrien stehen die beiden Länder eigentlich auf unterschiedlichen Seiten. Russland ist dort, gemeinsam mit dem Iran, der wichtigste Verbündete des Regimes von Präsident Baschar al-Assad. Die Türkei hingegen unterstützt einige Rebellengruppen, die Assad bekämpfen. Doch auch hier zeigen sich inzwischen Ansätze der Kooperation. Die Türkei hat ihre Forderung nach einem sofortigen Rücktritt Assads zurückgenommen; Russland akzeptiert Einsätze der türkischen Streitkräfte auf syrischem Boden gegen kurdische Extremisten.
Mal mit dem Westen, mal mit Russland
Ankara hat Moskau ausserdem gebeten, Assad von einer grossangelegten Militäroffensive in der Provinz Idlib abzuhalten, die direkt an der türkischen Grenze liegt. «Im syrischen Kontext sind Russland und die Türkei aufeinander angewiesen», sagt Aaron Stein von dem US-Institut Atlantic Council. Er gehe aber davon aus, dass Russland hier am Ende die Oberhand bewahren und die Türkei im Rahmen der Annäherung von der Unterstützung der Rebellen abbringen werde.
Weitere Interessenkonflikte bestehen etwas weiter nördlich, am Schwarzen Meer. Der Krieg zwischen Russland und Georgien vor zehn Jahren, die Annexion der Krim im Jahr 2014 und die anhaltenden Militäroperationen im Osten der Ukraine haben den türkischen Einfluss in der Region geschwächt. Als Reaktion hat die Nato inzwischen ihre Präsenz im Bereich des Schwarzen Meeres verstärkt.
«Am Schwarzen Meer macht die russische Expansion das Nato-Bündnis für die Türkei immer wichtiger», hiess es im Juni in einem Bericht der Crisis Group. Betont wurde darin, dass Ankara sogar den jahrzehntealten Grundsatz, die westlichen Verbündeten aus der Region fernzuhalten, aufgegeben habe.
Gerade an diesem Beispiel zeigt sich das, was der Politikwissenschaftler Aktürk als Ko-Existenz von «À-la-carte-Allianzen» beschrieben hat - eine Strategie, bei der sich Ankara mal an den Westen und mal an Russland wendet, je nachdem, was gerade auf der Tagesordnung steht. Insofern ist kaum abzusehen, ob Erdogans Kuschelkurs mit Putin von Dauer sein wird. Womöglich werden ihn die globalen und regionalen Entwicklungen schon bald zu einem erneuten Umschwenken bewegen.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
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Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
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Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
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«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Bild: John Minchillo/AP/dpa
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Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
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Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
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Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
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Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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