PolitikReformierte Kirche plant Studie zu sexuellem Missbrauch
sda
28.4.2024 - 00:43
Die reformierte Kirche will eine Studie zu sexuellem Missbrauch durchführen. Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz hat diese Woche einen entsprechenden Antrag beim Kirchenparlament eingereicht, wie Präsidentin Rita Famos in einem Interview vom Sonntag sagte.
Keystone-SDA, sda
28.04.2024, 00:43
28.04.2024, 01:14
SDA
Die Untersuchung solle zeigen, wo und wie häufig Missbrauch geschieht, sagte Famos, die Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), in einem zuerst online publizierten Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Die Studie soll nicht nur hinter die Kirchenmauern schauen. Die reformierte Kirche hofft, dass die Resultate auch anderen Institutionen helfen wird, gegen sexuellen Missbrauch vorzugehen, wie die EKS-Präsidentin sagte. Es gehe auch um Missbrauch in den Familien, Sportverbänden und Schulen. «Es kann nicht sein, dass man sich zurücklehnt und auf Sündenböcke wie zum Beispiel die katholische Kirche zeigt», sagte Famos.
Missbrauch sei ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die EKS wolle einen Beitrag leisten, dass Täterprofile und Tatkontexte eruiert werden können. «Damit Täter nicht einfach durchmarschieren können», sagte die Präsidentin.
Eine separate Umfrage soll die Betroffenen im reformierten Umfeld ansprechen. «Wir wollen wissen: Wo und wie geschahen die Übergriffe, und was hat die Aufdeckung der Taten verhindert», sagte Famos.
Lange die Augen verschlossen
«In der reformierten Kirche hatten wir lange das Gefühl, dass uns das Thema nicht stärker betrifft als den Rest der Gesellschaft», sagte die Präsidentin der Reformierten. Die Studie der reformierten Kirche Deutschlands habe der EKS die Augen geöffnet. Die im Januar veröffentlichte Untersuchung zu sexualisierter Gewalt dokumentierte für die vergangenen Jahrzehnte mindestens 1259 Beschuldigte.
Seit Anfang Jahr höre Famos fast wöchentlich Geschichten von Betroffenen. «Es sind gravierende Fälle, da sprechen wir von Vergewaltigung und Nötigung», sagte sie. Die Betroffenen würden ihre Erlebnisse erzählen, weil sie zeigen wollten, dass auch die reformierte Kirche ein Problem mit Übergriffen habe.
Resultate Ende 2027
Im Gegensatz zur katholischen Kirche in der Schweiz und der Evangelischen Kirche Deutschland will die EKS nicht Akten durchleuchten, sondern eine Umfrage durchführen. Dies liege am föderalistischen Aufbau der Kirche, sagte Famos. Eine Aufarbeitung von Akten wäre viel komplexer als bei den Katholiken, sagte sie.
Die Studie kostet voraussichtlich 1,6 Millionen Franken, wie aus dem Interview hervorging. Resultate sollen demnach Ende 2027 vorliegen. Das Kirchenparlament, die Synode, wird im Juni über den Antrag befinden.
Boris Pistorius in Kiew: Der Verteidigungsminister will mit der ukrainischen Regierung über die weitere militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland beraten. O-Ton Boris Pistorius, Verteidigungsminister
«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
14.01.2025
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Hoffnung für den Nahen Osten: Ein Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas sind angeblich zum Greifen nahe. Laut Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden könnte eine Einigung bei den Friedensverhandlungen noch diese Woche zustande kommen. Hoffnungen auf eine abschliessende Einigung über eine Waffenruhe haben sich bei den zähen Verhandlungen zuletzt bisher immer wieder zerschlagen.
14.01.2025
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen
Nach Havarie: Der manövrierunfähige Tanker «Eventin» soll Montagabed nach Skagen an der Nordspitze Dänemarks geschleppt werden, um die Ostsee zu verlassen. Derzeit wird das Schiff vor dem Stadthafen Sassnitz von einem kommerziellen Schlepper gesichert. Ein weiterer Schlepper soll den Tanker gegen Mittag erreichen. Die 24 Crewmitglieder an Bord werden währenddessen versorgt. An Bord des Tankers herrschen schwierige Bedingungen, da weder Heizung, Küche noch Sanitäranlagen funktionieren.
13.01.2025
Pistorius in Kiew: Signal für Unterstützung
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen