In Japan haben die regierenden Liberaldemokraten (LDP) am Mittwoch mit der Wahl ihres Parteivorsitzenden begonnen.
29.09.2021, 10:01
SDA
Dem Sieger ist wegen der Mehrheit der LDP im massgeblichen Unterhaus des Parlaments auch die Wahl zum Regierungschef sicher. Vier Kandidaten stellen sich zur Wahl, darunter zwei Frauen: Die stramm national-konservative Ex-Innenministerin Sanae Takaichi und die liberalere Ex-Ministerin für Gleichstellung, Seiko Noda, wollen die erste Regierungschefin Japans werden. Sie treten gegen den als Favoriten geltenden Minister für die Corona-Impfkampagne, Taro Kono, sowie gegen Ex-Aussenminister Fumio Kishida an. Entgegen der üblichen Hinterzimmerabsprachen der Parteiälteren lassen fast alle innerparteilichen Machtgruppen ihren Mitgliedern diesmal freie Wahl.
Bei der Wahl des Parteichefs werden 764 Stimmen abgegeben: die 382 LDP-Abgeordneten im Parlament haben je eine Stimme, auf die Parteimitglieder in den 47 Präfekturen des Landes entfallen weitere 382 Stimmen. Während die Parteibasis mit Blick auf die spätestens im November anstehende Parlamentswahl den im Volk beliebten «Impfzar» Kono favorisiert, liegt unter den LDP-Abgeordneten Kishida vorne.
Medienberichten zufolge sah es danach aus, dass keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang eine Stimmenmehrheit erzielen wird. Dann käme es zu einer Stichwahl – wahrscheinlich zwischen Kono und Kishida. Bei einer Stichwahl dürfen nur die LDP-Abgeordneten sowie lediglich noch ein Vertreter der 47 Präfekturen abstimmen. Dies würde laut Beobachtern die Chancen von Kishida gegenüber Kono deutlich erhöhen.
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