Corona-Übersicht Primarschüler im Tessin positiv auf britische Mutation getestet

Agenturen/red

28.1.2021

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem BAG am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 1699 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 52 neue Todesfälle und 94 Spitaleinweisungen. Ein Schüler der Primarschule Stabio ist positiv auf die britische Coronavirus-Variante getestet worden. Um einen weiteren Ausbruch des mutierten Virus zu vermeiden, schickte das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales die Klasse in Quarantäne.

Derweil landet die Schweiz mit ihrem Corona-Management im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld. Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Lowy Institute im australischen Sydney sieht die Eidgenossenschaft auf Platz 53 von 98 Ländern.

Das internationale Team von Experten, das im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in China nach dem Ursprung des Coronavirus forschen soll, nimmt seine konkrete Arbeit auf. Die 14-tägige Quarantäne in einem Hotel in der zentralchinesischen Metropole Wuhan endete am Donnerstag. Das Team werde am Freitag seine Ermittlungen aufnehmen, berichtete das chinesische Staatsfernsehen.

Kritische Lage in Frankreich, Israel weiter Impfvorreiter

In Frankreich spitzt sich die Corona-Lage weiter zu. «Was wir vermeiden wollen, ist eine Epidemie innerhalb der Epidemie», sagte Gesundheitsminister Olivier Véran in einer Pressekonferenz am Donnerstag. Es gebe ein ansteigendes Plateau mit mehr als 20'000 positiven Corona-Fällen pro Tag. Die Mutationen des Virus seien in Frankreich aktiv im Umlauf. Jeden Tag würden mehr als 2000 Patienten mit einer Virusmutation infiziert, sagte Véran. Die britische Variante breite sich dabei am meisten aus.

Der Covid-19-Impfstoff von Pfizer und Biontech ist wohl auch weitgehend gegen die südafrikanische Virus-Variante wirksam. Eine Laborstudie von Pfizer und Wissenschaftlern der Universität von Texas habe ergeben, dass das Vakzin nur etwas von seiner Effektivität einbüsse, teilte der US-Pharmakonzern mit.

In Grossbritannien sind Menschen erstmals in einem Supermarkt gegen das Coronavirus geimpft worden. Ausgebildetes Personal könne täglich 240 Dosen in der Filiale in dem Ort Smethwick nahe Birmingham verabreichen, teilte die Handelskette Asda am Donnerstag mit. Währenddessen weitete Israel sein Corona-Impfprogramm auf Menschen über 35 aus.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG hat 1699 neue Infektionen mit dem Coronavirus innert 24 Stunden registriert. Die Zahl der Todesfälle stieg um 52.
  • Die Schweiz landet in einer Studie bei ihrem Corona-Management im internationalen Vergleich lediglich auf dem 53. Platz bei 98 Ländern.
  • Ein Schüler der Primarschule Stabio ist positiv auf die britische Coronavirus-Variante getestet worden. Die ganze Klasse wurde in Quarantäne geschickt.

21.54 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker am Donnerstag

21.34 Uhr: Mexikos Präsident nach Corona-Infektion «auf dem Weg der Besserung»

Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador geht es nach seiner Corona-Infektion nach Angaben seiner Regierung wieder besser. López Obrador habe weiterhin nur milde Symptome und sei «auf dem Weg der Besserung», sagte Innenministerin Olga Sánchez am Donnerstag. Sánchez, die für den Präsidenten bei seinen täglichen Pressekonferenzen einspringt, versicherte, es gehe López Obrador «sehr gut» und er übe sein Amt vollständig aus.

López Obrador war am Sonntag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 67-Jährige hatte 2013 einen Herzinfarkt erlitten und sich einer Operation zur Erweiterung von Blutgefässen unterzogen. Er leidet zudem an Bluthochdruck, was ein Risikofaktor bei einer Corona-Erkrankung ist.

Mexikos Staatschef Andrés Manuel López Obrador erholt sich derzeit von einer Corona-Infektion.
Mexikos Staatschef Andrés Manuel López Obrador erholt sich derzeit von einer Corona-Infektion.
Bild: Keystone / EPA / Mexico Presidency

Dennoch hat der linksgerichtete mexikanische Staatschef in der Öffentlichkeit bislang selten eine Atemschutzmaske getragen, auch bei seinen täglichen Pressekonferenzen verzichtete er darauf. Auch sah sich López Obrador durch die Pandemie bisher nicht dazu veranlasst, seine Aktivitäten wesentlich zu reduzieren.

Vor López Obrador hatten sich bereits mehrere andere Staats- und Regierungschefs mit dem Coronavirus angesteckt, darunter der frühere US-Präsident Donald Trump, der brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro und der britische Premierminister Boris Johnson.

21 Uhr: EU-Ratspräsident bringt Notmassnahmen für schnelleres Impfen ins Spiel

EU-Ratspräsident Charles Michel hat Notmassnahmen ins Gespräch gebracht, um die Corona-Impfungen in Europa zu beschleunigen. Sollten keine befriedigenden Lösungen mit den Herstellern gefunden werden, «sollten wir alle Optionen prüfen und alle juristischen Mittel und Durchsetzungsmassnahmen nutzen», schrieb Michel in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an mehrere EU-Staats- und Regierungschefs.

Konkret bringt Michel Artikel 122 der EU-Verträge ins Spiel, der Notmassnahmen bei Versorgungsengpässen ermöglicht. Die EU-Staaten könnten die EU-Kommission beauftragen, gezielte Massnahmen zur Beschleunigung der Impfkampagne zu ergreifen, wie es aus EU-Kreisen hiess. Das könnten etwa Vorkehrungen sein, Impfstoffe bereits vor der Zulassung an die EU-Staaten zu verteilen. Es könnte aber auch bis hin zu Zwangslizenzen für Impfstoffe gehen, so dass Konkurrenten diese gegen Gebühr produzieren könnten, sagte ein EU-Vertreter.

Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, will die Impfungen gegen das Coronavirus in Europa beschleunigen.
Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, will die Impfungen gegen das Coronavirus in Europa beschleunigen.
Bild: Olivier Hoslet/Pool EPA/AP/dpa

Michel reagierte mit dem Schreiben auf einen Brief an die Regierungschefs von Österreich, Tschechien, Dänemark und Griechenland von voriger Woche. Sie hatten sich unter anderem für ein schnelles Zulassungsverfahren für Impfstoffe bei der EU-Arzneiagentur EMA stark gemacht. Die EMA wird voraussichtlich am Freitag eine Empfehlung zur Zulassung des Mittels von Astrazeneca geben. Doch hat der Hersteller der EU inzwischen Lieferkürzungen angekündigt. Die Ständige Impfkommission in Deutschland empfiehlt dieses Vakzin zudem nur für Erwachsene unter 65 Jahre.

20.14 Uhr: UN-Generalsekretär nennt Corona-Impfstoffe «grossen moralischen Test»

Die Verteilung der Corona-Impfstoffe rund um den Globus ist nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres ein «grosser moralischer Test» für die Welt. Die Bekämpfung der Pandemie müsse in diesem Jahr höchste Priorität haben, sagte Guterres am Donnerstag vor der UN-Vollversammlung in New York. Bisher sei die Verteilung jedoch nicht gerecht. «Die Impfstoffe erreichen einige Länder schnell, währen die ärmsten Länder fast gar nichts haben. Die Wissenschaft hat Erfolg - aber die Solidarität scheitert.»

Die Impfstoffe müssten als «Allgemeingut» für alle zugänglich und erschwinglich sein, forderte Guterres. Das vergangene Jahr nannte der ehemalige portugiesische Ministerpräsident ein Jahr voller «Tod, Desaster und Verzweiflung». Die Krise biete aber auch eine Chance. 2021 könne «ein Jahr voller Möglichkeiten und Hoffnung» werden.

19.49 Uhr: Orban vereinfacht Notzulassung für Corona-Impfstoffe

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat per Verordnung die Notzulassung von Corona-Impfstoffen aus Russland und China vereinfacht. Insbesondere ist es künftig möglich, die Vakzine unter bestimmten Bedingungen in Ungarn einzusetzen, ohne dass die eigenen Arzneimittel- und Gesundheitsbehörden eine gesonderte Überprüfung durchführen.

Die Verordnung, die am Donnerstag im Ungarischen Amtsblatt erschien, sieht einen Automatismus vor, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: erstens ist der betreffende Impfstoff entweder in der EU oder in Grossbritannien bereits zugelassen oder wird in mindestens drei Staaten, wovon einer ein EU-Mitgliedsland oder EU-Kandidatenland ist, an die Bevölkerung verabreicht; und zweitens ist mit dem betreffenden Präparat bereits eine Million Menschen geimpft worden.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban vertraut den Impfstoffen aus China und Russland. (Archivbild)
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban vertraut den Impfstoffen aus China und Russland. (Archivbild)
Bild: John Thys/Pool AFP/AP/dpa

Die kompliziert formulierten Bedingungen sind auf Impfstoffe aus Russland und China zugeschnitten, mit denen bereits viele Menschen immunisiert wurden. Vor allem setzt sie auch das EU-Kandidatenland Serbien massiv ein, womit die erste Bedingung erfüllt wäre.

Ungarn hatte vergangene Woche als erstes EU-Land zwei Millionen Dosen des russischen Präparats Sputnik V bestellt. Bislang hat eine von zwei ungarischen Behörden die Notzulassung erteilt. Wie sich inzwischen herausstellte, hatten externe Gutachter wegen Mängel in der Dokumentation der klinischen Tests dagegen Bedenken geäussert.

Orban will auch grosse Mengen des chinesischen Impfstoffs Sinopharm einkaufen und einsetzen. Bislang erhielt das Vakzin in Ungarn keine Notzulassung. Im Sinne der neuen Verordnung könnte eine solche nun praktisch automatisch erfolgen.

19.28 Uhr: Dänemark verlängert Lockdown bis Ende Februar

Dänemark wird auch den gesamten Februar im Lockdown ausharren müssen. Die strikten Corona-Massnahmen wurden am Donnerstag um weitere drei Wochen bis zum 28. Februar verlängert, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Kopenhagen bekanntgab. Damit bleiben Geschäfte, Einkaufszentren, Restaurants, Fitnessstudios und viele weitere Einrichtungen aufgrund der Sorgen vor einer weiteren Ausbreitung von mutierten Coronavirus-Varianten geschlossen.

Auch die Schulen im nördlichsten deutschen Nachbarland bleiben zu. Es bestehe aber Hoffnung, dass die jüngeren Schüler bis zur vierten Klassen bereits vor dem 28. Februar in ihre Klassenräume zurückkehren könnten, kündigte Frederiksen an. Dazu werde man voraussichtlich Anfang nächster Woche mehr sagen können.

Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen hat eine Lockdown-Verlängerung bis Ende Februar bekannt gegeben. (Archivbild)
Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen hat eine Lockdown-Verlängerung bis Ende Februar bekannt gegeben. (Archivbild)
Bild: Keystone / Liselotte Sabroe / Ritzau Scanpix via AP

Zugleich bleiben auch die dänischen Grenzen für die meisten Ausländer weitgehend dicht. Ins Land kommt in der Regel nur, wer einen triftigen Einreisegrund sowie einen negativen Corona-Test vorweisen kann, der höchstens 24 Stunden alt ist. Für Menschen aus Schleswig-Holstein reicht neben einem Einreisegrund wie einem Arbeitsplatz in Dänemark oder engen familiären Kontakten ein Bescheid, der höchstens eine Woche alt ist. Ohne triftigen Grund müssen auch sie einen neueren negativen Test vorlegen.

Die Neuinfektionszahlen in Dänemark sind in den vergangenen Wochen zurückgegangen. Dennoch ist man dort derzeit sehr vorsichtig: Besonders die zunächst in England aufgetauchte und in Dänemark mittlerweile hundertfach nachgewiesene Virus-Variante hat zu Besorgnis geführt. «Die Mutationen haben die Spielregeln verändert», sagte Frederiksen. Man könne die Entwicklung mit den Varianten nicht stoppen, sondern nur so viel wie möglich tun, um sie zu verlangsamen.

19.01 Uhr: Südafrikanische Mutation erstmals in USA nachgewiesen

Die zunächst in Südafrika identifizierte Mutation des Coronavirus ist erstmals in den USA nachgewiesen worden. Die Variante wurde in South Carolina unabhängig voneinander bei zwei Erwachsenen nachgewiesen, erklärte die zuständige Gesundheitsbehörde des Bundesstaats am Donnerstag. Die beiden Personen seien zuvor nicht verreist gewesen, hiess es. Damit schien bestätigt, dass sich die Variante zumindest in begrenztem Ausmass bereits vor Ort im Umlauf befindet. «Es sind die ersten beiden Fälle mit dieser Variante in den Vereinigten Staaten», erklärte die Behörde.

US-Experten vermuten, dass die bereits zugelassenen Corona-Impfungen gegenüber der Mutation aus Südafrika, bekannt als B.1.351, etwas weniger wirksam sind. Sie sollen ausreichenden Schutz bieten, allerdings womöglich weniger langfristig. Zudem sollen Antikörper-Behandlungen gegenüber der Variante weniger effektiv sein. Die Erkenntnisse stützen sich bislang aber nur auf vorläufige Daten. Auch in Deutschland wurde die Variante bereits nachgewiesen.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte erst am Mittwoch erklärt, dass die zunächst in Grossbritannien nachgewiesene und ansteckendere Variante des Virus bereits in 26 der 50 US-Bundesstaaten festgestellt worden sei. In dieser Woche war im Bundesstaat Minnesota ausserdem erstmals die Variante aus Brasilien entdeckt worden.

Experten gehen davon aus, dass die britische Variante bereits deutlich weiter in den USA verbreitet ist. Positive Tests werden in den USA noch verhältnismässig selten einer Genom-Sequenzierung unterzogen, mit der neue Varianten festgestellt werden können. Die Gesundheitsbehörde hatte Mitte Januar gewarnt, die britische Mutation verbreite sich schnell und könne bis März in den USA «zur vorherrschenden Variante» des Coronavirus werden.

18.45 Uhr: Portugal schliesst Grenze zu Spanien

Die portugiesische Regierung hat wegen extrem hoher Corona-Infektionszahlen die Schliessung der Grenze zum Nachbarland Spanien ab Freitag angeordnet. Für zunächst zwei Wochen darf die Grenze demnach nur noch in Notfallsituationen überschritten werden, wie Innenminister Eduardo Cabrita laut Medien am Donnerstag in Lissabon mitteilte. Schon während der ersten Corona-Welle im Frühjahr vergangenen Jahres war die gemeinsame Grenze monatelang geschlossen. Erst am 1. Juli wurde sie wegen damals stark rückläufiger Corona-Zahlen wieder geöffnet.

Die Corona-Lage ist nach Worten von Ministerpräsident António Costa «sehr schlimm». Am Donnerstag wurden in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern 16'423 Neuinfektionen und 303 weitere Corona-Tote registriert. Das war ein Höchststand seit Beginn der Pandemie.

Das Gesundheitssystem ist extrem überlastet, zumal es auch weniger Betten auf Intensivstationen im Verhältnis zur Einwohnerzahl als in Deutschland gibt. Die Regierung schätzt, dass der Anteil der vermutlich ansteckenderen Sars-CoV-2-Variante aus Grossbritannien im Grossraum Lissabon schon etwa 50 Prozent aller Neuinfektionen ausmacht, wie die Zeitung «Público» schrieb. Die Bundesregierung erklärte das auch bei Deutschen beliebte Urlaubsland deshalb am vergangenen Wochenende zum Hochrisikogebiet, was Reisen in das Land weiter erschweren soll.

Im Kampf gegen das Coronavirus hat die portugiesische Regierung zu harten Mitteln gegriffen und die Grenze zu Spanien geschlossen. (Symbolbild)
Im Kampf gegen das Coronavirus hat die portugiesische Regierung zu harten Mitteln gegriffen und die Grenze zu Spanien geschlossen. (Symbolbild)
Bild: Keystone/EPA/Jose Coelho

Seit knapp zwei Wochen herrscht bereits ein Lockdown in Portugal, der dem vom Frühjahr 2020 ähnelt. Das Haus darf nur aus triftigem Grund verlassen werden. Homeoffice ist überall dort, wo möglich, Pflicht. Gaststätten und Geschäfte - außer für Lebensmittel und den täglichen Grundbedarf - müssen geschlossen bleiben. Vergangenen Freitag wurden auch Kindergärten, Schulen und Universitäten geschlossen.

18.20 Uhr: Wohl deutlich mehr Corona-Tote in New Yorks Altenheimen

In den Alten- und Pflegeheimen New Yorks könnten einem Bericht der Generalstaatsanwältin des Bundesstaats bis zu doppelt so viele Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sein als bislang bekannt. Die vom Bundesstaat bislang in der Statistik angegebene Zahl von rund 8500 Todesfällen in Alten- und Pflegeheimen sei deutlich zu niedrig, hiess es in dem am Donnerstag von Generalstaatsanwältin Letitia James veröffentlichten Bericht, dem eine aufwendige Untersuchung zugrunde liegt.

Der Bundesstaat New York und die gleichnamige Millionenmetropole waren im Frühjahr Epizentrum der Pandemie, inzwischen hat sich die Situation etwas abgemildert. Mehr als 42'000 Menschen starben in New York laut offiziellen Statistiken des Bundesstaates bislang nach einer Infektion mit dem Virus.

18.07 Uhr: EU-Experten bei Corona-Impfpass einig über Eckpunkte

Die Europäische Union treibt die Einführung von Corona-Impfpässen voran. Wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte, haben sich die EU-Staaten auf Empfehlungen geeinigt, welche Informationen solche Dokumente enthalten sollen. Ziel ist die Vergleichbarkeit und gegenseitige Anerkennung in den 27 Staaten.

Impfnachweise sollen demnach sowohl in Papier- als auch in elektronischer Form möglich sein. Neben Basisinformationen etwa zu Personalien, dem verwendeten Impfstoff und der ausstellenden Behörden soll es eine Art elektronisches Siegel geben, etwa einen QR-Code oder eine Registrierung. Ziel sei, den Impfstatus einer Person rasch und eindeutig festzustellen, heisst es in den Richtlinien. Später könnten damit auch weitere Informationen verlinkt werden.

Die Richtlinien werden nun weiter beraten und ausgearbeitet. Wann die vergleichbaren Impfzertifikate eingeführt werden, blieb offen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte: «Gegenseitig anerkannte Impfnachweise werden ein wichtiges Instrument für die Bürger während der Pandemie, aber auch, nachdem wir sie überwunden haben.»

17.43 Uhr: Primarschüler im Tessin positiv auf britische Mutation getestet

Ein Schüler der Primarschule Stabio ist positiv auf die britische Coronavirus-Variante getestet worden. Um einen weiteren Ausbruch des mutierten Virus zu vermeiden, schickte das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales die Klasse in Quarantäne. Zudem sind Schüler und Lehrer aufgefordert, sich gratis testen zu lassen.

Mitte Januar hatten sich bereits rund 500 Schülerinnen und Schüler sowie 70 Lehrkräfte der Mittelschule Morbio Inferiore in Quarantäne begeben müssen. Kurz davor war es in einem nicht weit entfernten Altersheim in Balerna zu einem grösseren Coronavirus-Ausbruch gekommen. In beiden Fällen wurde die britische Virusmutation nachgewiesen.

Nachdem bei einem Schüler im Tessin die britische Mutation des Coronavirus nachgewiesen wurde, wurde eine ganze Klasse in Quarantäne geschickt. (Symbolbild)
Nachdem bei einem Schüler im Tessin die britische Mutation des Coronavirus nachgewiesen wurde, wurde eine ganze Klasse in Quarantäne geschickt. (Symbolbild)
Hauke-Christian Dittrich/dpa

17.14 Uhr: Impfstoff laut Astrazeneca auch bei über 65-Jährigen wirksam

Nach der Entscheidung in Deutschland, den Astrazeneca-Impfstoff voraussichtlich nur unter 65-Jährigen zu spritzen, hat der Hersteller die Zuverlässigkeit seines Produkts auch bei Älteren betont. Die jüngsten klinischen Daten hätten gezeigt, dass der in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford hergestellte Impfstoff auch bei über 65-Jährigen wirksam sei, sagte ein Sprecher des britisch-schwedischen Unternehmens am Donnerstag.

Auch der britische Premierminister Boris Johnson sagte, die britischen Gesundheitsbehörden hätten den Impfstoff als «sehr gut und wirksam» bewertet. Er biete «einen hohen Schutzgrad», sagte Johnson vor Journalisten. Das in Grossbritannien bereits zugelassene Vakzin wird dort in allen Altersgruppen verimpft.

Die Schweiz hat 5,3 Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs bestellt. Eine Zulassung soll demnächst erfolgen.

16.08 Uhr: Astrazeneca-Impfstoff nur für unter 65-Jährige?

Der Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca soll in Deutschland voraussichtlich nur an Menschen unter 65 Jahren verabreicht werden. In einem am Donnerstag bekannt gewordenen Entwurf der Ständigen-Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts heisst es, das Astrazeneca-Präparat solle in den einzelnen Stufen, die die Priorisierung festlegen, «jeweils nur den Personen angeboten werden, die 18–64 Jahre alt» sind.

In dem Entwurf für die endgültige Empfehlung wird diese Einschätzung damit begründet, dass zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren «aktuell keine ausreichenden Daten» vorlägen. «Abgesehen von dieser Einschränkung wird dieser Impfstoff ebenfalls als gleichermassen geeignet angesehen», hiess es dem Empfehlungsentwurf.

Der Astrazeneca-Impfstoff ist in der Schweiz ebenso wie in der EU noch nicht zugelassen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA könnte am Freitag dafür grünes Licht geben. In der Schweiz und der Europäischen Union zugelassen sind bislang die Vakzine der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer sowie jenes des US-Konzerns Moderna. Diese Impfstoffe werden auch an über 65-Jährige verimpft.

15.24 Uhr: Frankreich warnt vor Ausbreitung der Corona-Mutationen

In Frankreich spitzt sich die Corona-Lage weiter zu. «Was wir vermeiden wollen, ist eine Epidemie innerhalb der Epidemie», sagte Gesundheitsminister Olivier Véran in einer Pressekonferenz am Donnerstag. Es gebe ein ansteigendes Plateau mit mehr als 20'000 positiven Corona-Fällen pro Tag. Die Mutationen des Virus seien in Frankreich aktiv im Umlauf. Jeden Tag würden mehr als 2000 Patienten mit einer Virusmutation infiziert, sagte Véran.

Die britische Variante breite sich dabei am meisten aus. «Der Druck im Gesundheitswesen und die Anspannung im Krankenhaus nehmen zu», warnte er. Im Grossen und Ganzen sei die abendliche Ausgangssperre ab 18:00 Uhr zwar wirksam, aber sie reiche nicht aus, um das Virus einzudämmen – vor allem mit Blick auf die Mutationen, sagte der Minister. Er kündigte Entscheidungen in den kommenden Tagen an.

Man sei sich der Folgen für die Psyche der Menschen und die Wirtschaft sehr wohl bewusst. Auf der positiven Seite gebe es nun die Impfkampagne, auf der negativen Seite seien mittlerweile aber die ansteckenderen Varianten aufgetreten. Regierungssprecher Gabriel Attal hatte bereits am Mittwoch einen dritten strengen Lockdown ins Spiel gebracht. In Frankreich wird erwartet, dass sich Präsident Emmanuel Macron bald äussern wird, um Ankündigungen zu machen.

Der Tunnel durch den Ärmelkanal verbindet Frankreich mit Grossbritannien – jenem Land, in dem eine neue Mutanten entstanden ist.
Der Tunnel durch den Ärmelkanal verbindet Frankreich mit Grossbritannien – jenem Land, in dem eine neue Mutanten entstanden ist.
Bild: Keystone

15.09 Uhr: Zweite Corona-Welle bremst Wirtschaftswachstum in den USA

Die US-Wirtschaft ist im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise um 3,5 Prozent eingebrochen. Das war der stärkste Rückgang der Wirtschaftsleistung seit 1946 nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wie am Donnerstag aus den Daten US-Regierung hervorging.

Es handelte sich bei den Daten um die erste Schätzung der Wirtschaftsentwicklung im vergangenen Jahr. Das Ausmass der Rezession entsprach den aktuellen Erwartungen der meisten Analysten. In der ersten Jahreshälfte hatten die meisten Ökonomen einen noch schlimmeren Einbruch erwartet, die Wirtschaft stabilisierte jedoch in der zweiten Jahreshälfte wieder.

Zuletzt war die US-Wirtschaft auf das ganze Jahr betrachtet 2009 infolge der globalen Finanzkrise geschrumpft. Ein so starker Einbruch wie 2020 war den amtlichen Daten zufolge aber seit 1946 nicht mehr registriert worden. Damals war die Wirtschaftsleistung um 11,6 Prozent zurückgegangen.

Im vierten Quartal 2020 wuchs die weltgrösste Volkswirtschaft demnach aufs Jahr hochgerechnet um 4 Prozent. In der in der Schweiz üblichen Betrachtungsweise entspräche das im Vergleich zum vorigen Vierteljahr umgerechnet einem Wachstum von etwa 1 Prozent.

Im Sommer war das Wachstum noch auf den Rekordwert von annualisiert 33,4 Prozent gestiegen, nachdem davor die Konjunktur beim Ausbruch der Pandemie in Frühjahr 2020 regelrecht abgestürzt war.

14.27 Uhr: Israel impft Menschen ab 35 gegen Corona

Israel weitete sein Corona-Impfprogramm auf Menschen über 35 aus. Personen aus dieser Altersgruppe würden ab Freitag geimpft, sagte Ministerialdirektor Hesi Levi vom Gesundheitsministerium am Donnerstag. Israel hat eine der höchsten Infektionsraten weltweit verzeichnet und will seine gesamte Bevölkerung von rund 9,3 Millionen bis zum Frühjahr geimpft haben. Die Impfrate liegt schon jetzt bei mehr als 25 Prozent und ist die höchste der Welt.

Die hohe Infektionsrate in Israel von oft mehr als 8000 Neuansteckungen pro Tag wird auf das Verhalten ultra-orthodoxer Juden zurückgeführt, die Sicherheitsregeln missachten und Polizisten angreifen, die diese durchsetzen wollen. Die Regierung hat bereits zum dritten Mal einen Lockdown verhängt. In dieser Woche wurden fast alle internationalen Flüge gestrichen.

Der Flughafen Ben Gurion wirkt seit wenigen Tagen wie ausgestorben.
Der Flughafen Ben Gurion wirkt seit wenigen Tagen wie ausgestorben.
Bild: Keystone

13.57 Uhr: WHO warnt vor baldiger Lockerung von Corona-Restriktionen

Trotz der in vielen europäischen Ländern sinkenden Zahl an Corona-Neuinfektionen ist es nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch zu früh, um Restriktionen zu lockern. In 30 von 53 Ländern Europas sei «ein signifikanter Rückgang» bei der 14-Tage-Inzidenz festzustellen, sagte am Donnerstag WHO-Regionaldirektor Hans Kluge in Kopenhagen. «Aber die Übertragungsraten sind immer noch zu hoch, die Gesundheits- und andere verbundene Bereiche zu belastet, sodass es zu früh für Lockerungen wäre.»

Kluge bezeichnete die jetzige Situation als «pandemisches Paradox»: Zwar gebe es durch den Beginn der Impfungen «wirkliche Hoffnung, aber neu aufgetretene, zur Sorge Anlass gebende Varianten bedeuten grössere Unsicherheit und ein höheres Risiko».

Laut einer auf offiziellen Angaben der Behörden beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden in den vergangenen sieben Tagen in Europa gut 1,42 Millionen neue Corona-Infektionen registriert. Das sind rund zehn Prozent weniger als in den sieben Tagen zuvor.

13.37 Uhr: BAG meldet 1699 neue Fälle

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem BAG am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 1699 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 52 neue Todesfälle und 94 Spitaleinweisungen.

Am Donnerstag vor Wochenfrist waren dem BAG innerhalb von 24 Stunden 2205 neue Coronavirus-Ansteckungen, 47 neue Todesfälle und 93 Spitaleintritte gemeldet worden. Am Mittwoch waren es 2222 positive Tests, 58 Todesfälle und 85 Spitaleintritte.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 10,1 Prozent (PCR-Tests) beziehungsweise 8,4 Prozent (Antigen-Schnelltests). Im selben Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 297,01 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 15. Januar bei 0,95.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 4'266'245 Tests auf SARS-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 519'404 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

21'629 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 8597. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich nach Angaben des BAG 15'386 Menschen in Isolation und 23'209 in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 2559 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.

Die Intensivstationen waren am Dienstag zu 74 Prozent ausgelastet. Dabei waren 28 Prozent der Bettenkapazität mit Covid-19-Kranken belegt. Die Gesamtkapazität der Spitäler war zu 74 Prozent ausgeschöpft.

13.25 Uhr: Erste Corona-Impfungen im britischen Supermarkt

In Grossbritannien sind Menschen erstmals in einem Supermarkt gegen das Coronavirus geimpft worden. Ausgebildetes Personal könne täglich 240 Dosen in der Filiale in dem Ort Smethwick nahe Birmingham verabreichen, teilte die Handelskette Asda am Donnerstag mit. Die Region ist eine der besonders schwer von Corona betroffenen des Landes. In einigen Bezirken waren zuletzt bis zu 1200 Menschen je 100'000 Einwohnern infiziert.

«Viele der Menschen, die heute in den Laden kommen, sind seit Monaten zu Hause geblieben, und wir hoffen, dass der Erhalt des Impfstoffs der erste Schritt zur Rückkehr zur Normalität für sie ist», sagte der Chef-Apotheker von Asda, Faisal Tuddy. Ein zweites, grösseres Impfzentrum solle bald in einem Geschäft in Watford eröffnen.

13.10 Uhr: Mehr Kindesmisshandlungen in Pandemie

Im Zuge der Corona-Pandemie hat das Kinderspital Zürich für das Jahr 2020 erneut eine Zunahme bei gemeldeten Verdachtsfällen von Kindsmisshandlungen registriert. Insgesamt hätte man 592 Fälle bearbeitet, teilte das Kinderspital mit. Das seien 48 Fälle mehr als im Vorjahr gewesen und die höchste Fallzahl, die man hier jemals erfasst habe.

Bei 397 Kindern sei eine Misshandlung bestätigt worden, bei 168 Kindern sei ein Verdacht bestehen geblieben, der jedoch nicht habe nachgewiesen werden können. Körperlich misshandelt wurden demnach 193 der Kinder, 185 wurden Opfer von sexuellem Missbrauch.

«Die besorgniserregende Entwicklung» sei «nicht überraschend» gekommen, heisst es in der Mitteiung, «da verschiedene Beratungs- und Opferhilfestellen bereits unter dem Jahr über eine Zunahme der Fälle berichteten». Experten würden vermuten, dass die Corona-Pandemie für den Anstieg verantwortlich sei. «Lockdown, Homeoffice und vorübergehende Schulschliessungen sorgten für mehr Stress und vermehrte Konflikte in einigen Familien.»

Schilder zeigen den Eingang zum Kinderspital in Zürich an. (Archiv)
Schilder zeigen den Eingang zum Kinderspital in Zürich an. (Archiv)
Bild: Keystone

12 Uhr: Fallzahlen in Griechenland nach Lockerung stark gestiegen

In Griechenland wächst die Sorge über steigende Corona-Zahlen. Nachdem die Regierung vergangene Woche den Geschäften erlaubt hatte, wieder zu öffnen, lag die Zahl der Neuinfektionen von Mittwoch auf Donnerstag bei 858 Fällen.

Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Zahl für die rund elf Millionen Einwohner Griechenlands zwar niedrig, allerdings hat sie sich damit seit der Öffnung der Geschäfte verdoppelt.

Die Entwicklung beunruhigt die griechischen Experten – die Lockerungen müssten allesamt auf den Prüfstand gestellt werden. Der Anstieg sei erwartet worden, allerdings nicht in der Geschwindigkeit, sagten Virologen und Lungenärzte in griechischen Medien.

11.15 Uhr: Luzern schliesst Drive-in-Testzentren 

Wegen eingebrochener Nachfrage reduziert der Kanton Luzern die Zahl seiner Drive-in-Testzentren von drei auf eines. Die Zentren in Nottwil und Entlebuch werden vorläufig geschlossen. Die Infrastruktur wird jedoch nicht abgebaut, damit der Betrieb bei Bedarf schnell wieder aufgenommen werden könnte.

Der Standort in Luzern bleibe weiterhin geöffnet, teilten die Luzerner Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Wegen der Sistierung des Betriebs in den beiden Drive-in-Testzentren auf Anfang Februar rechnen die kantonalen Behörden damit, dass sich mehr Menschen in den Standorten Wolhusen und Sursee des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) testen lassen werden. Die Filialen werden entsprechend mit überzähligem Personal aus den sistierten Standorten bestückt.

Eine Pflegefachperson entnimmt einen Abstrich in einem Corona Drive-in-Testcenter. Der Kanton Luzern schliesst wegen mangelnder Nachfrage zwei seiner drei Standorte. (Symbolbild)
Eine Pflegefachperson entnimmt einen Abstrich in einem Corona Drive-in-Testcenter. Der Kanton Luzern schliesst wegen mangelnder Nachfrage zwei seiner drei Standorte. (Symbolbild)
Bild: Keystone

10.53 Uhr: Pfizer-Biontech-Impfstoff wirkt bei Mutation nur etwas weniger gut

Der Covid-19-Impfstoff von Pfizer und Biontech ist wohl auch weitgehend gegen die südafrikanische Virus-Variante wirksam. Eine Laborstudie von Pfizer und Wissenschaftlern der Universität von Texas habe ergeben, dass das Vakzin nur etwas von seiner Effektivität einbüsse, teilte der US-Pharmakonzern mit.

Für die Untersuchung wurden Blutproben von mit dem Mittel geimpften Personen einem konstruierten Virus ausgesetzt, das drei Schlüsselmutationen der in Südafrika entdeckten Coronavirus-Variante aufwies. Pfizer und Biontech erklärten, sie gingen davon aus, dass die beobachteten geringen Unterschiede in der Virusneutralisation wahrscheinlich nicht zu einer signifikanten Verringerung der Wirksamkeit des Impfstoffs führten.

In der Studie wurde eine weniger als zweifache Reduzierung der neutralisierenden Titer festgestellt – über ähnliche Probleme hatte bereits der Biotechkonzern Moderna bei seinem Covid-19-Impfstoff bei der südafrikanischen Variante berichtet.

Bei diesem war in einer Studie zu der Variante eine sechsfache Reduzierung der Impftiter – diese sind ein Mass für die Immunität – beobachtet worden. Moderna arbeitet deshalb nun an einem Auffrischungsimpfstoff speziell gegen die südafrikanische Variante. Gegen die britische Variante sollen sowohl der Impfstoff von Biontech/Pfizer als auch der von Moderna Untersuchungen zufolge wohl schützen.

10.15 Uhr: WHO-Experten starten in Wuhan mit Virus-Suche 

Das internationale Team von Experten, das im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in China nach dem Ursprung des Coronavirus forschen soll, nimmt seine konkrete Arbeit auf. Die 14-tägige Quarantäne in einem Hotel in der zentralchinesischen Metropole Wuhan endete am Donnerstag. Das Team werde am Freitag seine Ermittlungen aufnehmen, berichtete das chinesische Staatsfernsehen.

Die 13 Experten wollen herausfinden, wo das neue SARS-CoV-2-Virus erstmals aufgetreten ist und wo es herkommt. Wegen genetischer Ähnlichkeiten wird vermutet, dass es ursprünglich von Fledermäusen stammt und möglicherweise über ein anderes Tier als Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen ist. Es gab aber auch Spekulationen, ob das Virus aus einem Labor entwichen ist. Diese hat China zurückgewiesen.

Das WHO-Team will Interviews machen und Krankenhäuser sowie den Markt besuchen, wo Anfang Dezember 2019 weltweit zum ersten Mal Infektionen entdeckt worden waren. Spuren des Virus wurden besonders bei den Ständen der Wildtierhändler gefunden. Allerdings gab es auch Ansteckungen, die nicht auf den Markt zurückgeführt werden konnten.

Eine Expertin der WHO verlässt nach der Quarantäne ihr Hotel in Wuhan. 
Eine Expertin der WHO verlässt nach der Quarantäne ihr Hotel in Wuhan. 
Bild: Keystone

10.10 Uhr: 71 Prozent weniger Passagiere am Euroairport 

Im Pandemie-Jahr 2020 ist der Passagierverkehr am Euroairport Basel-Mülhausen um 71 Prozent eingebrochen. Im Frachtbereich konnte der Flughafen indes einen leichten Zuwachs um 2,3 Prozent verzeichnen.

2020 verzeichnete der Euroairport 2,6 Millionen Passagiere gegenüber dem Rekordwert von 9,1 Millionen im Jahr zuvor, wie der Flughafen am Donnerstag mitteilte. Besonders stark war der Rückgang mit 97 Prozent in den Monaten April bis Juni, während das Passagieraufkommen in den Sommermonaten wieder etwas anzog.

Der Passagierverkehr macht rund 80 Prozent des Gesamtumsatzes des Euroairports aus. Dieser brach um 50 Prozent ein. Das hatte gemäss Mitteilung zur Folge, dass die Investitionen auf einen Drittel des ursprünglichen Budgets zurückgefahren und beim Personal neben Kurzarbeit ein Einstellungsstopp verfügt werden musste.

Die menschenleere Abflughalle am Flughafen Euroairport in Basel in der ersten Pandemie-Welle im April (Archiv)
Die menschenleere Abflughalle am Flughafen Euroairport in Basel in der ersten Pandemie-Welle im April (Archiv)
Bild: Keystone

9.22 Uhr: Schweiz bekommt in Studie mittelmässige Noten

Die Schweiz landet mit ihrem Corona-Management im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld. Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Lowy Institute im australischen Sydney sieht die Eidgenossenschaft auf Platz 53 von 98 Ländern. Am besten schnitt demnach Neuseeland ab, auf dem letzten Platz landete Brasilien. «Einige Länder haben die Pandemie besser gehandhabt als andere – aber die meisten Länder übertrafen sich gegenseitig nur durch ihre unzureichende Leistung», erklärten die Forscher.

Das unabhängige Institut bewertete den Umgang der Länder mit der Pandemie anhand von sechs Kriterien – unter anderem der Zahl der Infektions- und Todesfälle sowie der Testhäufigkeit. Neben Neuseeland schafften es Vietnam, Taiwan, Thailand, Zypern, Ruanda, Island, Australien, Lettland und Sri Lanka in die Top Ten des Rankings.

Neuseeland war es durch Grenzschliessungen, frühe und harte Lockdowns sowie umfassende Corona-Tests gelungen, die Ausbreitung des Virus weitgehend in Schach zu halten. Brasilien liegt mit mehr als 218'000 Corona-Todesfällen auf dem letzten Platz. Ähnlich schlecht schnitten Mexiko (Platz 97), Kolumbien (96), Iran (95) und die USA (94) ab.

Bundesräte Ueli Maurer, Bundespräsident Guy Parmelin und Bundesrat Alain Berset (von links) sprechen am 27. Januar 2021 auf einer Medienkonferenz in Bern zur aktuellen Corona-Lage. 
Bundesräte Ueli Maurer, Bundespräsident Guy Parmelin und Bundesrat Alain Berset (von links) sprechen am 27. Januar 2021 auf einer Medienkonferenz in Bern zur aktuellen Corona-Lage. 
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8.10 Uhr: Schweizer Aussenhandel mit historischem Rückgang

Der Schweizer Aussenhandel stand 2020 ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Sowohl Exporte wie auch Importe schrumpften in historischem Ausmass. Die Handelsbilanz schloss derweil mit einem neuen Rekordüberschuss ab.

Konkret schrumpften die Ausfuhren um 7,1 Prozent auf 225,1 Milliarden Franken und die Einfuhren um 11,2 Prozent auf 182,1 Milliarden Franken, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte. Dabei sei im zweiten Quartal der Aussenhandel in beide Richtungen in noch nie dagewesener Weise abgesackt. Immerhin habe sich der Aussenhandel im dritten und vierten Quartal zumindest teilweise erholt.

Die Jahreswerte stellten laut den Angaben in beiden Verkehrsrichtungen den zweithöchsten jährlichen Rückgang nach 2009 dar. Zugleich glitt der Aussenhandel niveaumässig in die Nähe des Jahres 2017 zurück. Da insgesamt die Importe noch stärker sanken als die Exporte, vergrösserte sich der Überschuss in der Handelsbilanz auf einen neuen Höchststand von 43,0 Milliarden Franken (VJ 37,2 Mrd.).

Container werden auf dem Umschlagplatz von Swissterminal in Basel-Kleinhueningen verladen. (Symbolbild)
Container werden auf dem Umschlagplatz von Swissterminal in Basel-Kleinhueningen verladen. (Symbolbild)
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7.53 Uhr: Leicht veränderte Symptome bei britischer Mutation

Laut einer Studie unterscheiden sich die Symptome der britischen Corona-Mutation in der Häufigkeit des Auftretens von denen der ursprünglichen Variante. Demnach leiden Menschen mit der britischen Variante häufiger an Husten, Halsschmerzen, Müdigkeit und Muskelschmerzen. Der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns kommt hingegen seltener vor.

6.53 Uhr: Deutschland plant Einreiseverbote 

Die deutsche Regierung plant nach Angaben des «Spiegel» ein Einreiseverbot aus Ländern mit hoher Verbreitung von Corona-Mutanten. Eine Vorlage für eine entsprechende Verordnung befinde sich derzeit in der Abstimmung zwischen den Ressorts. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass ein entsprechender Beschluss derzeit abgestimmt wird. Wie auch die «Bild» berichtete, geht es um Einreisesperren für Flüge aus Ländern, in denen es bereits Virus-Mutationen gibt, wie etwa Südafrika.

Bundespolizistinnen kontrollieren am 24. Januar 2021 bei der Einreise auf dem Flughafen in Frankfurt Reisedokumente. 
Bundespolizistinnen kontrollieren am 24. Januar 2021 bei der Einreise auf dem Flughafen in Frankfurt Reisedokumente. 
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5 Uhr: Viel Lob und etwas Tadel für den Bundesrat

Der Zürcher «Tages-Anzeiger» schreibt unter dem Titel «Testen, testen, testen» zu den jüngsten Entscheiden des Bundesrates: «Der Bundesrat brauchte lange, um die heutige Kehrtwende zu vollziehen: Die Wissenschaft fordert den Ausbau der Testkapazitäten seit dem Frühjahr. Nun heisst es aus Bern, man stehe Kantonen, die einen Massentest durchführen wollen, ‹beratend zur Seite›. Der Bund sollte weiter gehen und die ausgegebene Losung auch umsetzen. Also testen, testen, testen.»



Die «Neue Zürcher Zeitung» schreibt: «Die Schweiz hat in der Corona-Krise das Testen lange stiefmütterlich behandelt. (...) Gerade das Aufspüren von Infizierten, die keine oder nur sehr schwache Symptome haben, ist ein wesentlicher Pfeiler im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus. (...) Jetzt ist der Weg frei für grossflächige Tests: Der Bundesrat hat entschieden, dafür die Kosten zu übernehmen. (...) Doch das Geld ist bestens investiert: Die Ausgaben belaufen sich auf einen Bruchteil der Kosten, die weitere Lockdown-Wochen mit sich bringen würden. (...) Die Verantwortlichen im Bundesamt für Gesundheit hielten noch vor kurzem wenig von Massentests. In der Pandemiekrise ist es allerdings essenziell, die Politik anzupassen, wenn neue Erkenntnisse vorliegen, und aus vergangenen Fehlern zu lernen. Ein solcher Fehler war es im letzten Frühjahr, viel zu lange mit dem Maskenobligatorium zuzuwarten. Schneller erfolgte nun der Sinneswandel in der Testfrage. Diese Flexibilität im BAG und im Bundesrat ist erfreulich.»



Die Zeitungen von «CH-Media» schreiben: «Dass die Schweiz jetzt Schulden macht, ist richtig. Erstens kann sie es sich leisten, weil sie international am tiefsten verschuldet ist. Zweitens gibt es Kredite zurzeit dank Tiefzinsen fast gratis. Und drittens käme Knausrigkeit die Steuerzahler langfristig viel teurer zu stehen: Verhindert man jetzt nicht Konkurse, Entlassungen und Lohnausfälle, rächt sich das. Ueli Maurer soll das Geld also rausrücken. Eines aber muss er aber verhindern, und das ist schwierig genug: Betrügereien und dass jene die Dummen sind, die sich anstrengen. Keine falschen Profiteure, keine falschen Anreize. Alles andere ist verkraftbar. Denn das Ende des Corona-Spuks ist absehbar. Und dann: Schatulle wieder zu!»

Bundesrat Alain Berset besichtigt in einem Labor Resultate von Corona-Schnelltests, während eines Besuchs in der Abklärungs- und Teststation ATS Feldreben, am 3. Dezember 2020, in Muttenz BL.
Bundesrat Alain Berset besichtigt in einem Labor Resultate von Corona-Schnelltests, während eines Besuchs in der Abklärungs- und Teststation ATS Feldreben, am 3. Dezember 2020, in Muttenz BL.
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4.50 Uhr: Reiseveranstalter halten Tests für Gäste bereit

Wer aus den Ferien zurück in die Schweiz fliegt, muss neu einen negativen Corona-Test vorweisen. Darauf sind die Reiseveranstalter vorbereitet. «Sowohl die Reiseleitungen in den Destinationen als auch Hotels und sogar Kreuzfahrtschiffe bieten die Möglichkeit, kurz vor der Abreise einen PCR-Test zu machen», sagt eine TUI-Sprecherin zum «Tages-Anzeiger». Kuoni stellt Kundinnen und Kunden die Möglichkeit für PCR-Tests zur Verfügung: vor der Abreise über Testkits, die in allen Reisebüros abgegeben werden, und vor der Rückreise über die Agenturen weltweit. Auf den Malediven sei jedes Resort in der Lage, die Gäste vor der Rückreise zu testen, sagt ein Sprecher.

Mal kurz auf die Malediven zum Tauchen? Kein Problem, der Reiseveranstalter sorgt rechtzeitig vor dem Rückflug in die Schweiz für einen Corona-Test. (Symbolbild)
Mal kurz auf die Malediven zum Tauchen? Kein Problem, der Reiseveranstalter sorgt rechtzeitig vor dem Rückflug in die Schweiz für einen Corona-Test. (Symbolbild)
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4.35 Uhr: Lieferengpass auch beim Sputnik-V-Impfstoff

Russland hat die Verzögerung von Lieferungen des Sputnik-V-Impfstoffes nach Lateinamerika um bis zu drei Wochen angekündigt. Grund seien die hohe Nachfrage und Produktionsengpässe. Die staatliche Private Equity-Gesellschaft RDIF und das Gamaleya-Institut erklärten am Mittwochabend zudem, die Produktionskapazitäten ausweiten zu wollen. Sputnik-V haben unter anderem Argentinien, Bolivien und Mexiko geordert.

4 Uhr: Impfstoffstreit der EU mit Astrazeneca ungelöst

Bekommen wir genug Impfstoff, um die Pandemie bald zu bremsen? Der Hersteller Astrazeneca und die EU sind verstrickt in einen kleinteiligen Streit. Aber klar ist: Es gilt nicht das Prinzip wie beim Metzger um die Ecke.

Was für ein Hickhack: Die Europäische Union und der Pharmakonzern Astrazeneca streiten auf offener Bühne um Corona-Impfstoff. EU-Kommissarin Stella Kyriakides appellierte an die moralische Verantwortung der Firma – die sich ihrerseits gegen Vorwürfe verwahrte. Auch ein Online-Krisengespräch am Abend brachte keine Lösung. Grosse Mengen Impfstoff für EU-Länder werden somit wohl Wochen oder Monate später kommen.

Astrazeneca teilte mit, es habe ein «konstruktives und offenes Gespräch» über die Komplexität der Erhöhung bei der Impfstoff-Produktion und die Schwierigkeiten stattgefunden. Das Unternehmen habe eine noch engere Zusammenarbeit zugesagt, «um gemeinsam einen Weg für die Auslieferung unseres Impfstoffs in den kommenden Monaten aufzuzeichnen».

Der Impfstoff, der von der Universität Oxford und dem Pharmakonzerns Astrazeneca produziert wird, kommt nicht in den vereinbarten Mengen.
Der Impfstoff, der von der Universität Oxford und dem Pharmakonzerns Astrazeneca produziert wird, kommt nicht in den vereinbarten Mengen.
dpa

3.35 Uhr: Verdacht auf neue Variante in US-Gefängnis

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Gefängnis im US-Staat Kansas versuchen die Behörden herauszufinden, ob dieser von einer neuen Variante des Virus verursacht wurde. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden hatte es zuvor über Wochen keinen Corona-Fall in der Winfield Correctional Facility gegeben. Nach Angaben der Justizbehörden waren in dem Gefängnis mindestens 69 Häftlinge und acht Angehörige des Personals erkrankt. Seit Beginn der Pandemie steckten sich nach offiziellen Angaben in Kansas in Gefängnissen mindestens 5628 Häftlinge und 1174 Beschäftigte mit dem Coronavirus an.

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