Italien Rücktritt Di Maios als Chef der Fünf Sterne

SDA/afp/twei

22.1.2020 - 19:02

Luigi Di Maio tritt als Chef der Regierungspartei Fünf-Sterne-Bewegung in Italien zurück. (Archivbild)
Luigi Di Maio tritt als Chef der Regierungspartei Fünf-Sterne-Bewegung in Italien zurück. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/EPA/GGI LB

Paukenschlag in Italien: Der Aussenminister Luigi Di Maio zieht sich als Chef der Regierungspartei Fünf-Sterne-Bewegung zurück. Der Politik wolle er aber nicht vollständig den Rücken kehren, sagte Di Maio am Mittwoch in Rom.

Italiens Aussenminister Luigi Di Maio ist als Parteichef der Fünf-Sterne-Bewegung zurückgetreten. Der 33-Jährige gab seinen Rückzug am Mittwoch bei einem Treffen der Regierungspartei in Rom bekannt. Für die Fünf-Sterne-Bewegung beginne nun «eine neue Ära», sagte Di Maio. Sein Rücktritt könnte die kriselnde Koalitionsregierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte wenige Tage vor einer wichtigen Regionalwahl weiter schwächen.

«Ich bin heute hier, um meinen Rücktritt als Parteivorsitzender einzureichen», sagte Di Maio in einer Rede vor Parteimitgliedern. Bis zu einem Parteitag im März soll der Senator Vito Crimi die Fünf-Sterne-Bewegung kommissarisch führen.

Di Maio stand seit September 2017 an der Spitze der Fünf-Sterne-Bewegung. Zuletzt wuchs jedoch intern die Unzufriedenheit, weil die Regierungspartei an Zustimmung verlor. Seit dem Eintritt der Fünf-Sterne-Bewegung in die Koalition mit der linksgerichteten Demokratischen Partei im September verliessen 15 Abgeordnete die Partei.

Rücktritt vor wichtiger Regionalwahl

Italienischen Medienberichten zufolge hatte Di Maio vor seinem Rücktritt Verwandten anvertraut, er sei «erschöpft» und es sei an der «Zeit, einen Schritt zurückzutreten». Den Posten des Aussenministers will er demnach aber behalten.

In Italien steht am Sonntag eine wichtige Regionalwahl an. In der Region Emilia Romagna im Nordosten des Landes, die bisher eine Hochburg der Linken ist, hofft die rechtsradikale Lega-Partei des früheren Innenministers Matteo Salvini auf einen Wahlsieg. Salvini setzt darauf, so die Regierung in Rom zu Fall bringen und Neuwahlen durchsetzen zu können.

Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung und die Demokratische Partei hatten sich vor der Wahl nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Region festgelegt, was die Kräfte gegen Salvinis Lega gebündelt hätte. Die Regionalwahl könnte das ohnehin schwache Bündnis beider Regierungsparteien weiter schwächen. Sowohl die Fünf-Sterne-Bewegung als auch die Demokratische Partei fürchten jedoch vorgezogene Parlamentswahlen, aus denen Salvini als Sieger hervorgehen könnte.

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