InternationalRussische Behörden bestätigen Prigoschins Tod – Luftangriffe
SDA
27.8.2023 - 16:13
Nach einem rätselhaften Flugzeugabsturz und Nachrichten vom mutmasslichen Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin ist es seit Sonntag offiziell: Die russischen Behörden bestätigten, dass der Chef der Wagner-Gruppe am Mittwoch ums Leben gekommen ist. Dies meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Staatliche Ermittlungskomitee. Fragen zur Absturzursache, zu Hintergründen sowie zu möglichen Tätern und Strippenziehern bleiben dagegen weiter unbeantwortet. Auch am Wochenende meldeten Moskau und Kiew wieder Luftangriffe.
Keystone-SDA
27.08.2023, 16:13
SDA
Russische Behörden bestätigen Prigoschins Tod
Nach dem Absturz eines Privatjets zwischen Moskau und St. Petersburg hiess es schon am Mittwoch, dass Prigoschin auf der Passagierliste gestanden habe. «Im Rahmen der Aufklärung des Flugzeugabsturzes im Gebiet Twer wurde eine molekular-genetisch Expertise durchgeführt», teilte das Ermittlungskomitee laut Tass-Bericht mit. «Ihren Ergebnissen zufolge wurde die Identität aller zehn Toten festgestellt. Sie entspricht der veröffentlichten Passagierliste.»
Auch der militärische Anführer der Söldnertruppe, der Ex-Geheimdienstoffizier Dmitri Utkin, und andere Führungsfiguren der als brutal geltenden Wagner-Gruppe starben demnach.
Moskau dementiert Verwicklung in Absturz
Die Ursache des Absturzes ist offiziell nicht geklärt. Allerdings gehen weite Teile der russischen Öffentlichkeit und westliche Regierungen davon aus, dass der Privatjet gezielt zum Absturz gebracht wurde. Priogoschin hatte im Juni einen Aufstand gegen die russische Militär- und Staatsführung angeführt. Präsident Wladimir Putin nannte ihn damals einen Verräter.
Nach den ersten Nachrichten über Prigoschins Tod sprach Putin am Donnerstag von einem talentierten Menschen, der aber schwere Fehler gemacht habe. Eine Verwicklung des Kremls in den Absturz wurde mehrfach zurückgewiesen.
Ukraine und Moskau melden Angriffe
Mehrere Regionen in der Ukraine gerieten Berichten zufolge am Sonntagmorgen unter Beschuss russischer Marschflugkörper. Unter anderem wurde in den Aussenbezirken von Kiew die Luftabwehr aktiviert, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt bei Telegram mitteilte. Im Umland von Kiew wurden demnach zehn Häuser, zwei Autos und eine Halle mit landwirtschaftlichen Maschinen durch herabstürzende Raketenteile beschädigt. Zwei Menschen seien leicht verletzt worden.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, die Marschflugkörper seien von russischen Kampfflugzeugen bei der Stadt Engels an der Wolga gestartet worden. Es seien acht Flugkörper beobachtet worden, aber keine Einschläge bekannt geworden.
Aus Moskau gab es Berichte über ukrainische Drohnenangriffe über den Regionen Brjansk und Kursk. Die unbemannten Luftfahrzeuge seien über den Grenzregionen im Südwesten des Landes zerstört worden, teilte das Ministerium in seinem Telegram-Kanal mit.
Die Verwaltung des Gebiets Kursk teilte indes mit, eine Drohne sei in der Stadt in einem Hochhaus eingeschlagen. Niemand sei verletzt worden. Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben zu den Angriffen nicht.
Botschafter Makeiev: Russland hatte Zeit, sich zu verbarrikadieren
Obwohl Experten zuletzt Fortschritte sahen, kommt die Gegenoffensive der Ukrainer nur langsam voran. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, führt eine zögerliche militärische Unterstützung der westlichen Partner als einen Grund für die Schwierigkeiten an. «Russland hatte Zeit, um sich einzubarrikadieren», sagte Makeiev im «Interview der Woche» des Deutschlandfunks.
«Man hat sehr lange gebraucht, um die ukrainischen Brigaden, Brigaden des Angriffes vorzubereiten und auszustatten.» Diese Brigaden seien nun voll mit westlichen Waffen und Munition. Die Ukraine habe keine Lufthoheit über ihr Territorium, sagte Makeiev. Daher sei die Lieferung der F-16-Kampfflugzeuge so wichtig – Dänemark, die Niederlande und Norwegen haben F-16 zugesagt.
Russische Paramilitärs drohen mit Befehlsverweigerung
Derweil drohte eine Truppe rechtsgerichteter russischer Paramilitärs angeblich mit Befehlsverweigerung im seit 18 Monaten andauernden Ukraine-Krieg, weil einer ihrer Anführer in Finnland inhaftiert ist. Die russische Regierung solle dessen Ausreise nach Russland durchsetzen, fordert die Miliz Rusitsch. «Wenn ein Land seine Bürger nicht schützt, warum sollen die Bürger dann das Land schützen?», hiess es auf einem Rusitsch-Kanal auf Telegram.
Der Russe wird verdächtigt, 2014 und 2015 bei Kämpfen in der Ostukraine Gräueltaten gegen ukrainische Soldaten begangen zu haben. Die Ukraine verlangt deshalb seine Auslieferung. Das Bezirksgericht von Vantaa bei Helsinki verlängerte am Freitag den Gewahrsam gegen den Mann, wie der finnische Rundfunk Yle berichtete.
Grossbritannien: Auseinandersetzungen um Plattformen im Schwarzen Meer
Das britische Verteidigungsministerium berichtete unterdessen über Kämpfe um strategisch wichtige Öl- und Gasplattformen im Schwarzen Meer. Ein russischer Kampfjet habe vergangene Woche auf ein kleines ukrainisches Marineboot geschossen, das in der Nähe einer Plattform im Nordwesten des Meeres unterwegs gewesen sei, schrieben die Briten beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter).
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 habe die Ukraine mehrere von Russland kontrollierte Plattformen angegriffen. «Sowohl Russland als auch die Ukraine haben zeitweise auch Truppen dort stationiert.»
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam