Russland Russischer Tanker bei Angriff in Kertsch-Meerenge beschädigt

SDA

5.8.2023 - 02:37

Blick auf die Krim-Brücke, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet. Foto: -/AP/dpa
Blick auf die Krim-Brücke, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet. Foto: -/AP/dpa
Keystone

Bei einem Angriff in der Strasse von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer miteinander verbindet, ist in der Nacht zum Samstag ein russischer Tanker beschädigt worden.

Der Maschinenraum des Tankers habe Schaden genommen, die Besatzung des Schiffes befinde sich aber in Sicherheit, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Koordinierungszentrum für die Seenotrettung in Noworossijsk. Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Angriff um eine ukrainische Drohnenattacke gehandelt haben. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Zuvor hatte es nach Angaben russischer und ukrainischer Medien mehrere Explosionen nahe der Krim-Brücke gegeben. Ukrainische Medien berichteten von drei Explosionen in der Nähe der Brücke zwischen der von Moskau besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem russischen Festland. Die Brücke sollte demnach komplett abgedunkelt und für Autoverkehr gesperrt sein.

Ein Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung der Krim sprach auf Telegram von einer «aktiven Gefahrenlage». Russische Staatsmedien berichteten, ein Rettungsteam sei in Richtung eines Tankers ausgerückt. Im Internet wurde zudem ein mutmasslicher russischer Funkspruch an die Schiffe in der Kertsch-Meerenge veröffentlicht. Darin werden alle Schiffe zu erhöhter Achtsamkeit im Zusammenhang mit einem Angriff durch Luft- und Seedrohnen aufgerufen.

In einem online veröffentlichten mutmasslichen Funkgespräch des getroffenen Tankers erklärt eines der Crew-Mitglieder, dass der Maschinenraum geflutet und das Schiff daher immobilisiert sein soll. Auch dies liess sich nicht unabhängig prüfen.

Das ukrainische Verteidigungsministerium hatte bereits in der Vergangenheit davor gewarnt, dass ab dem 21. Juli 2023 alle Schiffe, die Schwarzmeer-Häfen der Russischen Föderation sowie ukrainische Häfen, die vorübergehend von Russland besetzt sind, anlaufen, von der Ukraine als militärische Ziele betrachtet werden. Die Ukraine hat mehrfach russische Marineschiffe und auch die Krim-Brücke angegriffen. Das Land verteidigt sich seit mehr als 17 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg.