Politik Russland meldet ukrainischen Militäreinsatz nahe AKW Saporischschja

SDA

3.9.2022 - 16:42

HANDOUT - Das von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zur Verfügung gestellte Handout zeigt IAEA-Experten bei der Ankunft am Atomkraftwerk  Saporischschja. Foto: D. Candano Laris/IAEA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Das von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zur Verfügung gestellte Handout zeigt IAEA-Experten bei der Ankunft am Atomkraftwerk Saporischschja. Foto: D. Candano Laris/IAEA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Rund um das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine bleibt die Lage weiter unübersichtlich. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau beschuldigte am Samstag die ukrainische Armee, trotz der Anwesenheit internationaler Atomexperten das AKW zurückerobern zu wollen.

Keystone-SDA

An der Aktion seien 250 Soldaten und «ausländische Söldner» beteiligt gewesen. Die russische Armee will den Angriff abgewehrt und dabei mehrere Boote zerstört haben. Laut Verteidigungsministerium in Moskau sollen 47 «Militante» getötet worden. Diese Angaben liessen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Das ukrainische Militär beschuldigte wiederum Russland, es habe in der Nacht zum Samstag Angriffe in Richtung Saporischschja vorgenommen. Einzelheiten wurden in dem Armeebericht aber nicht genannt. Der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge soll bei Beschuss eine Stromleitung beschädigt worden sein. Deshalb sei die Stromversorgung in das nicht von Russland besetzte Gebiet unterbrochen worden.

Seit Donnerstag hält sich in dem AKW eine Expertengruppe der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf, um die Anlage auf mögliche Schäden hin zu untersuchen.

Das Kernkraftwerk Saporischschja geriet Anfang März unmittelbar nach dem russischen Einmarsch unter Kontrolle Moskaus. Mehrfacher Beschuss des Kraftwerksgeländes und der benachbarten Stadt erhöhten international Ängste vor einer möglichen Atomkatastrophe. Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig. Das AKW ist mit seinen sechs Blöcken und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt das grösste Atomkraftwerk Europas. Vor der Ende Februar gestarteten russischen Invasion arbeiteten mehr als 10 000 Menschen in dem AKW.