Streit um Spionage Russland schliesst seine Vertretung bei der Nato

AFP/uri

18.10.2021

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow kündigte an, dass die russische Vertretung bei der Nato in Brüssel ab 1. November geschlossen werden soll. (Archiv)
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow kündigte an, dass die russische Vertretung bei der Nato in Brüssel ab 1. November geschlossen werden soll. (Archiv)
Bild: Keystone

Angeblich wegen Geheimdiensttätigkeiten hat die Nato russischen Mitarbeitern die Akkreditierung entzogen. Nun reagiert Moskau mit der Schliessung seines Nato-Hauptquartiers. 

AFP/uri

18.10.2021

Russland schliesst bis auf Weiteres seine Vertretung am Nato-Hauptquartier in Brüssel. Auch die Vertretung der Militärallianz in Moskau werde vorerst geschlossen, erklärte am Montag der russische Aussenminister Sergej Lawrow. Moskau reagiert mit der Massnahme darauf, dass die Nato zu Beginn des Monats acht Mitgliedern der russischen Vertretung bei der Nato wegen Spionagevorwürfen die Akkreditierung entzogen hatte.

«Angesichts gewisser Massnahmen der Nato sind die Grundvoraussetzungen für eine gemeinsame Arbeit nicht mehr gegeben», erklärte Lawrow. Die Schliessungen der Vertretungen werden nach seinen Angaben zum 1. November oder wenige Tage später wirksam.

Nato wirft Russland «bösartige Aktivitäten» vor

Bei den russischen Mitarbeitern, denen die Akkreditierung entzogen worden war, handelte es sich nach Angaben der Nato um «verdeckte russische Geheimdienstmitarbeiter». Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte Russland «bösartige Aktivitäten» vorgeworfen. Moskau reagierte mit scharfer Kritik auf das Vorgehen der Nato.

Das Militärbündnis hatte bereits im Jahr 2018 sieben Mitgliedern der russischen Vertretung die Akkreditierung entzogen. Der Schritt erfolgte damals als Reaktion auf den Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Grossbritannien, für den der Westen Russland verantwortlich machte.