Politik Russland: Zugverkehr auf Krim-Brücke wieder nach Plan

SDA

9.10.2022 - 13:21

Ausgebrannte Waggons stehen auf einem beschädigten Teil der Krim-Brücke, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Meerenge von Kertsch verbindet. Foto: Uncredited/AP/dpa
Ausgebrannte Waggons stehen auf einem beschädigten Teil der Krim-Brücke, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Meerenge von Kertsch verbindet. Foto: Uncredited/AP/dpa
Keystone

Nach der schweren Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von ihm annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim läuft der Zugverkehr nach russischen Angaben wieder nach Plan. Die Güter- und Fernverkehrszüge rollten am Sonntag im normalen Betrieb, teilte das Verkehrsministerium in Moskau mit. Am Abend solle auch der Regionalverkehr wieder beginnen, hiess es. Das Ministerium veröffentlichte auch ein Foto der verbrannten Güterzug-Waggons, die am Samstag in Flammen aufgegangen waren. Die Aufräumarbeiten dauerten demnach an. Im Autoverkehr hingegen kam es zu stundenlangen Wartezeiten an der Brücke, wie Medien berichteten.

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Auf russischer Seite und auf der Seite des Krim-Küstenorts Kertsch bildeten sich lange Autoschlangen, weil die Behörden alle Fahrzeuge streng kontrollierten und laut Augenzeugen nur etappenweise passieren liessen. Einige Fahrer schrieben in sozialen Netzwerken, sie hätten sechs bis zwölf Stunden gebraucht, um über die 19 Kilometer lange Brücke zu kommen. Probleme und Wartezeiten gab es russischen Staatsmedien zufolge auch bei dem eigens eingerichteten Fährverkehr.

Auf der Krim-Brücke hatte am Samstagmorgen eine Explosion ein schweres Feuer ausgelöst. Teile der Fahrbahn in Richtung Krim stürzten ins Meer. Nach Angaben Moskauer Ermittler soll ein von russischer Seite kommender, mit Sprengstoff beladener Lastwagen explodiert sein. Durch die Detonation gerieten mehrere mit Diesel gefüllte Kesselwagen eines Güterzuges auf der höher gelegenen Eisenbahnbrücke in Brand. Drei Menschen starben demnach.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte immer wieder angekündigt, die Krim von der russischen Besatzung zu befreien. Eingeräumt hat die Ukraine den Anschlag aber nicht. Auch Russland, das gegen die Ukraine einen Angriffskrieg führt, hat die Führung in Kiew bisher nicht öffentlich für den Anschlag verantwortlich gemacht. Die Schienenverbindung ist auch für die Versorgung der russischen Truppen an der Front in der Südukraine von Bedeutung.