Dänemark Sánchez und Frederiksen sagen Ukraine bei Besuch weitere Hilfe zu

SDA

21.4.2022 - 17:16

Mette Frederiksen (M), Premierministerin von Dänemark, Pedro Sanchez (2.v.r), Ministerpräsident von Spanien sprechen während ihres Ukraine Besuchs zusammen mit Olha Stefanischyna (r), stellvertretende ukrainische Regierungschefin, auch mit den dortigen Militärs. Foto: Pool Moncloa/Borja Puig De La Be/EUROPA PRESS/dpa
Mette Frederiksen (M), Premierministerin von Dänemark, Pedro Sanchez (2.v.r), Ministerpräsident von Spanien sprechen während ihres Ukraine Besuchs zusammen mit Olha Stefanischyna (r), stellvertretende ukrainische Regierungschefin, auch mit den dortigen Militärs. Foto: Pool Moncloa/Borja Puig De La Be/EUROPA PRESS/dpa
Keystone

Spanien und Dänemark haben der Ukraine bei einem Besuch ihrer Regierungsspitzen in Kiew weitere umfassende Hilfen zugesagt.

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Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen äusserten sich nach einem Besuch in dem Kiewer Vorort Borodjanka am Donnerstag erschüttert über Berichte von Soldaten und Zivilisten von russischen Kriegsgräueln.

«Es macht betroffen, die Schrecken und die Gräueltaten von Putins Krieg auf den Strassen von Borodjanka zu sehen. Wir werden das ukrainische Volk nicht allein lassen», schrieb Sánchez auf Twitter.

In Borodjanka waren kurz vor dem Besuch nach ukrainischen Angaben zwei weitere Massengräber entdeckt worden. Einige der Leichen hätten Folterspuren aufgewiesen. Borodjanka gehört zu den am stärksten zerstörten Städten in der Hauptstadtregion. Aus der Stadt wurden Gräueltaten der mittlerweile abgezogenen russischen Einheiten gemeldet. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Diese Verbrechen dürften nicht ungestraft bleiben, betonten Sánchez und Frederiksen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selsenkyj. Frederiksen sprach vor dänischen Reportern von Kriegsverbrechen, die dokumentiert werden müssten. «Das sind auch sehr, sehr brutale Übergriffe gegen eine Zivilbevölkerung, die niemandem etwas getan hat und nur den Wunsch hat, ein friedliches Leben zu führen, wie wir anderen es tun.»

Selenskyj bedankte sich für die bisherige Hilfe des Westens. «Wir haben schon viel erhalten, aber angesichts eines so grossen Gegners ist es immer noch wenig», sagte er. Bei dem Gespräch mit Sánchez und Frederiksen sei es vor allem um weitere Waffenlieferungen gegangen. «Wir brauchen sie jetzt mehr denn je, so schnell und so viel wie möglich», sagte Selenskyj. Auch weitere Sanktionen gegen Russland vor allem im Öl- und Gasbereich seien notwendig.

Selenskyj berichtete, dass die seit langem umkämpfte südukrainische Hafenstadt Mariupol mittlerweile weitgehend unter russischer Kontrolle sei. Dort seien aber noch immer etwa 2000 ukrainische Soldaten, davon 400 verwundet, und viele Zivilisten. Die Ukraine bemühe sich weiter um humanitäre Korridore für die Zivilisten, aber Russland blockiere dies.

Nach Worten von Sánchez ist ein spanisches Schiff mit 200 Tonnen Munition und anderen Ausrüstungsgegenständen für die Ukraine auf dem Weg nach Polen. Sein Land habe seit Kriegsbeginn schon elf Transportmaschinen mit militärischen Gütern für die Ukraine auf den Weg gebracht. Frederiksen sagte, Dänemark spende der Ukraine weitere Waffen und militärische Ausrüstung im Wert von 600 Millionen Kronen (rund 83 Millionen Franken). Damit beliefen sich die gesamten militärischen Hilfen ihres Landes auf über eine Milliarde Kronen. Um welche Waffen es sich handelt, liess sie offen.