Ukraine – Schweiz Schweizer Bürger sollen Regionen Donetsk und Luhansk verlassen

trm, sda

19.2.2022 - 21:34

Ukrainischer Soldat in der Region Luhansk. Schweizer Staatsangehörigen empfiehlt das EDA, die Region zu verlassen.
Ukrainischer Soldat in der Region Luhansk. Schweizer Staatsangehörigen empfiehlt das EDA, die Region zu verlassen.
Keystone

Das Aussendepartement EDA empfiehlt Schweizer Staatsangehörigen in den Regionen Donetsk und Luhansk in der Ukraine, diese Gebiete mit eigenen Mitteln vorübergehend zu verlassen. Das EDA ist besorgt über die Zunahme der bewaffneten Auseinandersetzungen.

trm, sda

Einzelne Fluggesellschaften haben ihre Flüge in die Ukraine reduziert oder eingestellt, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in der am Samstagabend aktualisierten Version der Reisehinweise zur Ukraine weiter schrieb.

Wer das Land verlassen möchte, solle die verfügbaren kommerziellen Transportmittel nutzen. Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die Ukraine werde abgeraten. Von Reisen in gewisse Landesteile rät das EDA generell ab.

Der Entscheid zur Ausreise sei ein individueller Entscheid. Die Schweizer Botschaft in Kiew solle über die Abreise informiert werden, so das EDA weiter. Die Botschaft in Kiew bleibe offen und erbringe weiterhin ihre üblichen Dienst- und Hilfeleistungen.

Bei einer Verschlechterung der Lage habe die Schweizer Botschaft in Kiew jedoch nur eng begrenzte Möglichkeiten zur Erbringung der Dienstleistungen in Notfällen. Aufgrund eines russischen Truppenaufbaus und von Militärmanövern in Grenznähe der Ukraine seien die externen Spannungen sehr hoch. Es besteht das Risiko einer Eskalation.

Aufruf zum Waffenstillstand

Das EDA sei besorgt über die Zunahme der bewaffneten Auseinandersetzungen in der Ostukraine, hiess es in einem Tweet. «Wir rufen alle Seiten zu einer Rückkehr zum Waffenstillstand und aktiver Deeskalation auf.»

Dazu gehöre auch ein weitgehender Abzug russischer Streitkräfte aus der Nähe der ukrainischen Grenzen. Ein konstruktiver Dialog sei unerlässlich. Die Schweiz sei bereit, einen solchen zu unterstützen. Zuvor hatten bereits mehrere weitere Länder Reisewarnungen erlassen, darunter die USA, Deutschland, Österreich und Frankreich.

In Krisenzeiten sei es enorm wichtig, dass die Special Monitory Mission (SMM) der OSZE ihrer Tätigkeit ohne Einmischung von aussen nachkommen könne, schreibt die Organisation Swiss Peace and Human Rights auf Twitter. Die Schweizer Mitarbeitenden blieben vor Ort und gingen ihrem Auftrag in der SMM nach.

Swiss stellt Flüge vorübergehend ein

Angesichts der weiteren Zuspitzung der Ukraine-Krise stellt die Fluggesellschaft Swiss ihre Flüge in die Ukraine ab kommender Woche vorübergehend ein. Betroffen ist die Verbindung in die Hauptstadt Kiew.

Gestrichen würden alle Flüge ab Montag, 21. Februar bis vorerst einschliesslich 28. Februar 2022, teilte ein Swiss-Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag auf Anfrage mit. Die Flüge am Sonntag fänden wie geplant statt, um gebuchten Passagieren eine Reisemöglichkeit zwischen Kiew und Zürich anzubieten. Betroffene Gäste werden laut dem Sprecher informiert.

Auch die anderen Airlines der Lufthansa-Gruppe kündigten am Samstag an, ab kommender Woche Flüge in die Ukraine auszusetzen.